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Also und hier sind dann meine Stories:

1.Die letzten Gedanken
2.Du wiederst mich an
3.Wozu ein Sportverein gut ist
4. Schatzi
5. Warum kann es nie ein echtes Happy End geben?
6. Warum nicht gleich so 
7. Harrys Abschied
8.Gedanken eines Mädchens
9.Jeden Herzschlag wert
10.Banks of the Ohio
11.Selbstmordversuch oder Unglücksfall
12.Und keiner weiß, was inzwischen war
13. Warum ist das so?
14.Ein Jahr Frankreich

 

1.Die lezten Gedanken

Die letzten Gedanken
Weinend sitze ich in meinem Zimmer. Nur eine Frage kreist in meinem Kopf: „Warum hat ER mich verlassen? Warum ausgerechnet für Andi erlassen? Ich liebe ihn doch! Ich habe das Gefühl, der Boden unter mir zerbröckelt. Alles was mir Halt gegeben hat, ist weg. Warum bin ich überhaupt noch hier? Das Gefühl von niemanden wirklich geliebt zu werden und immer austauschbar zu sein wird immer stärker. Nicht einmal ER ist bei mir geblieben.“ Jetzt fühle ich die Rasierklinge in meiner Hand. Ich schneide mir in den Finger. Es ist kein Schmerz zu spüren. Warm läuft das Blut meine Hand entlang. Mir wird klar, dass es nichts und niemanden auf dieser Welt gibt, für den es sich noch lohnt zu leben. Bei dem Gedanken, dass ER jetzt bei Andi ist, schießen neue Tränen aus meinen Augen. Durch den Schleier der Tränen nehme ich das Blut wahr, dass meinen Arm hinunter rinnt. Ich habe mir die Pulsadern aufgeschnitten. Auf einmal höre ich Schreie: „Harry, nein. Oh Gott, was hab ich dir angetan?“ SEIN Gesicht erscheint vor meinem. Er weint! Steffen weint wegen mir! Ein Mann mit roter Jacke fühlt meinen Puls. Langsam schüttelt er den Kopf. Steffen schreit auf, ich höre aber nicht, was er sagt. Er schüttelt mich an der Schulter. Will er mich nicht in Ruhe sterben lassen? Sein Gesicht verschwimmt vor meinen Augen und alles wird schwarz. Mir wird bewusst, dass ich tot bin. Ob es der richtige Ausweg war, werde ich wohl nie erfahren. Ich hoffe nur, dass mein geliebter Steffen mit Andi glücklich wird. Er hat es verdient.

Bin gerade in sehr melancholischer Stimmung! Will mich natürlich NICHT umbringen! Aber ich würde gerne mehrere Typen verprügeln, die wirklich zur Gattung ‚Vollidiot’ gehören! Da kommt ma halt so drauf! Wobei mir Harry und Steffen eigentlich nichts getan haben!

By Bine

 

2.Du widerst mich an!

Du widerst mich an!
Alles begann damit, dass ich mich in den 3 Jahre jüngeren Bruder meines besten Freundes verliebte. Da merkte ich zum 1.Mal, dass ich vom „anderen Ufer“ bin. Richtig, ich bin schwul. Von Torben, meinem Kumpel, wusste ich es schon lange. Aber ob Jochen, sein Bruder, auch schwul war, wusste ich nicht. Eines Tages kam ich aus „Boys only“, einer Schwulenbar, als ich von hinten eine Stimme hörte: „Nein, nicht du auch noch, Domi! Es reicht ja schon, dass mein Bruder so asozial ist, aber von dir hätte ich das nie gedacht! Du widerst mich an, Alter!“ Jochen starrte mich an. Du widerst mich an! hallte es immer und immer wieder in meinem Kopf. Jochen drehte sich auf dem Absatz um und rannte weg. „Jochen, warte doch!“ Doch zu spät. Jochen hasste mich! Ausgerechnet der Mann, den ich liebte! Mit Tränen in den Augen stieg ich ins Auto. Wenn sich schon Jochen, der einen schwulen Bruder hatte, von mit abwendete, würde mich mein ganzes Umfeld bald ignorieren und als Aussätziger behandeln. Ich würde meinen Job und alles Freunde verlieren!, fuhr es mir durch den Kopf. Zu Hause lief ich ins Badezimmer, nachdem ich mir vorher noch ein Glas Wasser geholt hatte. Nur noch ein Gedanke hatte Platz in meinem Kopf: Mach Schluss! Es hat eh keinen Sinn mehr. Ich ließ Wasser in die Wanne. Völlig apathisch zog ich mich aus. Als mir mein Handy in die Hände fiel, wählte ich Torbens Nummer. Es meldete sich nur der AB. „Torben, danke für deine Freundschaft. Bald werde ich friedlich einschlafen und alles hat ein Ende. Keine Angst, du wirst immer mein Freund bleiben.“ Ich schaltete das Handy ab. Tränen liefen mir über die Wange. Nach wenigen Sekunden zitterte mein ganzer Körper, so sehr musste ich weinen. Mit bebenden Händen holte ich eine Packung Schlaftabletten aus dem Badezimmerschränkchen. Eine um die andere fiel in das Wasserglas. Dort lösten sie sich auf, auch einige Tränen mischten sich darunter. „Du widerst mich an!“ Dieser Satz verfolgte mich. Ich hatte alles verloren. Langsam, aber ohne Zögern stieg ich in die Badewanne. Das Wasser war warm. Hier werde ich sterben. Entschlossen langte ich nach meinem Giftcocktail. Er schmeckte nach normalen Wasser. In der Entfernung hörte ich eine Tür krachen. Meine Augen wurden schwer, so dass ich sie nicht mehr öffnen konnte. Das Wasser nahm mich fast ganz in sich auf. „Domi, wo bist du?“ Das war Torbens Stimme. Ich konnte ihn nur noch schwach hören, aber ich konnte die Augen nicht mehr öffnen. Plötzlich spürte ich vier starke Arme, die mich aus dem warmen Wasser zogen. Mir wurde kalt. „Domi, nein, du darfst nicht gehen. Ich brauch dich doch.“ Das war wieder Torbens Stimme. Er schien Angst zu haben und zu weinen. Ich konnte aber schwach noch ein anderes Schluchzen hören: „Das ist alles meine Schuld!“ Jochen! Er war hier und weinte! Ich bekam eine Ohrfeige und noch eine auf die andere Wange: „Domi, bitte wach wieder auf.“ Zwei weinerliche Stimmen hatten das gesagt. Mehr hörte ich nicht mehr. Alles um mich herum wurde dunkel und still. Mir war unendlich kalt. Nun wusste ich eines sicher: Alles war vorbei! Ich war tot!

So das wars jetzt mit der Melancholie. Jetzt müssen wieder normale Storys her. Ich bemühe mich darum.
Yours Bine

P.S: Der Domi ist nicht zu verwechseln mit Thomasen und Dominiks die ich kenne. Sie werden in gesonderten Storys, die ihren Verein betreffen, genannt. Die restlichen Personen sind auch frei erfunden.

 

3. Wozu ein Sportverein gut ist!

Wozu ein Sportverein gut ist!


Im Sommer letzten Jahres ist es passiert: Ich hatte die Liebe meines Lebens gefunden. Aber erst mal zurück auf Anfang: Ich heiße Martin, bin 19 und spiele für den SV Maidbronn. In zwei Wochen sollte ich mit meinen Mannschaftskameraden auf Trainingslager nach Idar-Oberstein fahren, um mich dort auf die kommende Saison vorzubereiten. Seit einem Jahr weiß ich, dass ich auf Männer stehe.


Heute ist das letzte Training vor dem Lager und deshalb sollten wir erfahren, wie die Zimmeraufteilung war: „Wir haben 3er Zimmer und ein 2er Zimmer mit Doppelbett. Also, wer geht mit wem in ein Zimmer?“, verkündet der Coach. Schnell hatten sich 3er Grüppchen gebildet, bis am Ende nur noch Marco und ich übrig waren. Was blieb uns also übrig, als das 2er Zimmer zu nehmen.

Als es dann soweit war und die ganze Truppe im Bus verstaut war, war die Stimmung ausgelassen. Jeder alberte mit jedem und so vergehen der Vormittag und die ganze Fahrt nach Idar.

Dort angekommen hatten wir nur kurz Zeit unsere Koffer nach oben zu bringen und in unsere Trainingsanzüge zu schlüpfen, denn der Coach bestand darauf, direkt das 1. Training zu starten. Ein 30minütiges Spiel und 2 Stunden Dauerlauf später stürzten wir uns wie die Wölfe auf das Abendessen. Nach dieser sportlichen Leistung schmeckte es einfach göttlich und als nichts mehr da war, verzog sich einer nach dem anderen müde auf sein Zimmer. Ich zog mich auch ins Zimmer zurück, um zu duschen.

Als ich das Badezimmer wieder verließ, traf mich fast der schlag! Marco lag nur mit Boxershorts auf dem Bett und las. „Mein Gott, sieht der gut aus! Was für ein Body!“, schoss es mir durch den Kopf. Das bemerkte er mich und lächelte: „Na, ist das Bad endlich frei?“ Ich konnte ihn nur anstarren, während er sich vom Bett erhob und an mir vorbei ins Bad ging. „Wow, was für ein Typ!“ 5 Minuten später kam er wieder heraus, wieder nur mit Boxershorts. Eine Woche mit ihm alleine im Zimmer! Er machte mich ja jetzt schon crazy!

Lässig warf er sich wieder aufs Bett und ich musste ihn ansehen, ich konnte nicht anders. Plötzlich drehte sich Marco auf die Seite und sah mich direkt an. „Weißt du eigentlich, wie unverschämt gut du aussiehst?“, fragte er mich beiläufig. Überrascht antworte ich: „Nein, danke. Du bist aber auch `n Süßer.“ 2Wie bitte? Wie hast du mich genannt?“ Diese Frage irritierte mich total. „Ich dachte, du wüsstest, dass ich ...“ „Das du was? Sag bloß, du bist schwul?“ „Ja, bin ich. Wenn es ein Problem für dich ist, dann wechsle ich morgen das Zimmer.“ „Ach Geluber, du bleibst natürlich.“ Langsam rutscht er näher. „Wer hätte denn ein Problem damit, mit so einer Sahneschnitte im selben Bett zu schlafen!“ Ich war jetzt total von der Rolle. Was hatte er gerade gesagt? Auf einmal spürte ich seinen Mund an meinem Hals. Mittlerweile lag er direkt neben mir: „Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst, Marco?“ Zur Bestätigung küsste er mich, dass mir Hören und Sehen verging. Er streichelte mich, aber ich konnte mich nicht richtig fallen lassen, denn ich hatte immer noch Angst, dass er mich zurückstoßen könnte. Wie als ahnte er meinen Zweifel, begann er sich und mir die Boxershorts auszuziehen.

Es war alles wunderschön gewesen und Marco war danach in meinen Armen eingeschlafen, wobei er ein seliges Lächeln auf den Lippen hatte. Ich selbst blieb schlaflos, da ich meinen Blick nicht von Marco abwenden konnte. Etwa eine Stunde später wachte Marco auf und grinste mich so süß an und fragte: „Warum schläfst du nicht?“ „Wie soll ich denn schlafen können, wenn ich so was Liebes wie dich im Arm hab?“ Zärtlich küsste er mich: „Du Martin, ich glaub ich bin drauf und dran mich in dich zu verlieben.“ „Du hast mir schon vorhin, als ich dich auf dem Bett liegen sah, den Verstand geraubt. Ich bin schon total in dich verschossen!“ Diesmal bin ich derjenige, der beginnt Marco zu küssen, währen Marco sich noch enger an mich kuschelt, so dass ich sein neues Parfum riechen kann. So eng aneinander gekuschelt schliefen wir Arm in Arm ein.

Erst als Stunden später eine wütende Stimme anfing zu schreien, wachten wir auf: „Marco, was soll das denn jetzt heißen? Sag bloß du bist...!“ Laky, Marcos Vater der als Betreuer unserer Mannschaft ein Einzelzimmer hatte, stand vor unserem Bett und war rot vor Wut. „Papa, ich muss dir das erklären.“ Mit diesem Satz sprang Marco aus dem Bett. „Halt bloß den Mund, du perverses Schwein!“, brüllte Laky und gab Marco einen Schwinger, dass er zu Boden ging und stürmte aus dem Zimmer. Endlich war ich fähig mich zu bewegen. Ich stand auf und rannte zu Marco. „Oh Gott, du blutest ja am Auge. Weiß dein Vater etwa nicht, dass du...“ „Nein, ich konnte es ihm nicht sagen.“, jetzt fing er an zu weinen. Ich nahm ihn in den Arm und beruhigte ihn, während ich gleichzeitig seine Tränen wegwischte.

Just in diesem Moment kamen Domi, Franc und Christian in unser Zimmer: „Was war das den für ein Geschrei gerade? He, was geht denn mit euch ab?“ Erst jetzt wurde mir bewusst, dass wir beide nackt und Marco blutend am Boden knieten und ich Marco im Arm hielt: „Seid ihr etwa schwul?“ Diese Frage kam von Christian. „Ja, sind wir!“, sagte Marco wie aus der Pistole geschossen. „Seid ihr zusammen?“, das war Domi. Verlegen sahen wir uns an. „Ich... ich glaube irgendwie schon!“, ich wusste es echt nicht so richtig. „Is ja toll, ich freu mich voll für euch.“ Domi stand offensichtlich voll auf unserer Seite, aber Christian sah uns nur angewidert an.

Bis zum Training am Vormittag redete Marco nicht mehr mit seinem Vater. Wir waren gerade beim Warmlaufen, als Laky auf dem Platz erschien. Traurig senkte Marco den Kopf, da sein Vater ihn nur wütend anstarrte, aber keine Anstalten machte, mit ihm zu sprechen. Inzwischen begannen wir Freistöße zu üben. Wie es seine Aufgabe war, stellte sich Marco in die Mauer, war aber nicht wirklich bei der Sache. Einer nach dem anderen schoss seinen Freistoß.

Dann kam Christian an die Reihe, der voll draufhielt und den Ball mit voller Wucht gegen Marcos Kopf schoss. Dieser taumelte und sank bewusstlos zu Boden. Ich war entsetzt über Christans Handlung und schrie ihn an: „Was soll das denn? Hast du sie noch alle? Du kannst ihn doch nicht einfach bewusstlos schießen! Hast du heut schon zu heiß gebadet, du Idiot?“ „Halt dein dummes Maul, sonst kriegst du auch noch nen Ball an den Kopf, du schwule Sau!“ „Wie hast du mich genannt?“ Ich sah nur noch rot und ging auf Christian los. Innerhalb weniger Minuten war die schönste Schlägerei im Gange. Nur der Coach, Domi, Sandro, Dux und Steffi versuchten uns auseinander zu treiben.

Währenddessen kümmerte sich Laky um seinen verletzten Sohn: „Marco, das tut mir alles so leid. Ich wollte dich nicht schlagen, dass musst du mir glauben. Komm ich helf die hoch.“ „Danke, Pa...“ Weiter kam Marco nicht, denn sobald er aufgestanden war, musste er sich heftig übergeben: „Mir ist so schlecht und schwindelig.“ „He Stefan, Coach... der Marco muss sofort ins Krankenhaus, ich glaub der hat ne Gehirnerschütterung. Ich fahr ihn hin.“ Bei diesem Ausruf von Laky stoppte die Schlägerei sofort. „Was, so schlimm? Da siehst du, was du angerichtet hat, du Mongo. Hat noch jemand ein Problem damit, dass Marco und ich schwul und ein Paar sind, dann soll er es gleich sagen und das nicht so wie Christian zeigen. Kann ich mitfahren ins Krankenhaus?“ Laky war so von meiner Rede beeindruckt, dass er nichts dagegen hatte, mich mitzunehmen.

„Es tut mir leid, Marco, dass du das alles ertragen musst, nur weil du zu mir stehst und mich liebst, oder liebst du mich gar nicht?“, ich machte mir echt Sorgen. „na klar, liebe ich dich, sonst würde ich das alles nicht aushalten. Aber bei dir bin ich mir sicher, dass du es wert bist, sich für dich schlagen zu lassen.“ Ich war so glücklich wie noch nie in meinem Leben, als ich meine Arme um Marcos Hals schlang und ihn, mit einem unsicheren Blick nach vorne auf den Fahrersitz, zärtlich küsste. „Ihr gebt echt ein tolles Paar ab. Hätte ich gar nicht gedacht. Ich möchte mich auch bei dir entschuldigen, Martin. Mein Auftritt heute früh war echt daneben. Ich war auch sauer, weil ich das glückliche Gesicht, das Marco heute früh hatte, als ihr im Bett gelegen habt, so lange vermissen musste. Jetzt sehe ich erst, wie viel du ihm bedeutest. Also meinen Segen habt ihr jetzt jedenfalls. Hauptsache Marco ist glücklich!“

Wir sahen uns tief in die Augen und von diesem Moment an, wussten wir, wenn wir zusammenhalten und uns lieben, würden wir alle Tiefen des Lebens überwinden.

Ok! Ich muss zu dieser Geschichte sagen, dass sie in JEDEM Detail ERFUNDEN ist. Nur die Personen existieren wirklich. Ich weiß aber ganz genau, dass KEINE der Personen so wie in der Geschichte handeln würde!!! Martin nicht, Marco nicht und Laky auch nicht!!!! Ganz sicher! Ich glaube nicht daran! Ich muss das sagen! Niemand muss ein Problem mit dieser Geschichte haben! Niemand! Sie ist frei erfunden!

Bine

 

 

4.Schatzi

Schatzi

Alles war so schön! Wir waren im Schwimmbad, meine beste Freundin Babsi, ihr Bruder Fabian und ich. Mein kleiner Bruder Andi und sein Kumpel Stefan waren leider auch dabei.

Wir alberten im Nichtschwimmerbecken, bis Babsi plötzlich meinte, dass ihr Hals weh tut: „Tut mir leid, aber ich glaube ich geh lieber raus.“ Das war kein Problem für uns. Andi und Stefan waren ja noch da und Babsi störte es offensichtlich auch nicht weiter, dass alle im Becken blieben.

Gegenseitig tunkten wir uns unter Wasser. Auf einmal sprangen mich Andi und Stefan gemeinsam von hinten an. Fast hätten sie auch geschafft mich umzuwerfen und mich zu tunken. Doch knapp bevor ich ins Wasser eingetaucht bin, riss Fabi meinen Bruder von meinem Rücken und warf ihn ins Wasser. Mit Stefan wurde ich jetzt spielend fertig und auch er flog im hohen bogen ins Wasser. „Danke Fabi, die hätten mich fast erwürgt.“, umarmte ich keuchend meinen „Retter“. Bis ich ihn wieder losließ, waren die zwei Kleinen auch schon wieder aufgetaucht. Lauernd sahen sie uns an. „Mir reichts jetzt fürs erste mal mit euch. Ihr spinnt doch! Ihr hättet mich fast erwürgt.“, fuhr ich sie an. „Dann kommt eben der Fabi mal an die Reihe!“, grinste Stefan. „Lasst bloß mein Schatzi in Ruhe. Da werd ich echt sauer. Am besten ihr verzieht euch ganz einfach!“

Zu dieser Natwort muss man sagen, dass ich seit zwei Jahren in Fabi verknallt bin, mich aber nicht traue es ihm zu sagen. Warum weiß ich selbst nicht so richtig. Vielleicht weil er der Bruder meiner besten Freundin ist? Ich weiß es nicht! Ich weiß nur, dass er unheimlich lieb ist und man mit ihm Pferde stehlen kann. Aber das süßeste an ihm ist sein Grinsen! Wir verstehen uns so gut und ich kann ihm vol vertrauen. Er ist einer meiner besten Kumpel, leider nicht mehr! Wegen der vielen Gerüchte, die in unserer Schule über uns kursieren, weil wir uns so gut verstehen, haben wir angefangen uns in SMS und E-Mails „Schatzi“ zu nennen.

Als ich diesen Spitznamen jetzt jedoch auch aussprach, sah mich Fabi nur verdattert an, grinste und meinte: „Nana, jetzt geht’s aber los hier. Ich glaub ich muss dich mal hypnotisieren, damit du wieder normal wirst!“ Inzwischen waren Andi und Stefan endlich verschwunden. Langsam hob Fabi die Hände. Er bewegte die Finger wie ein Hypnotiseur auf und ab. Dabei murmelte er: „Du wirst ganz müde. Deine Augen werden schwer.“ „Nö!“, entgegnete ich und grinsend ging ich auf ihn zu. Ich hob die Arme, wie eine Schlafwandlerin und wollte Fabi einfach nur umarmen, aber er wich zurück. Immer und immer weiter, bis an den Rand des Beckens. Dort blieb er stehen und ich legte meine Arme um seine Hüften.

„So und jetzt?, fragte er verlegen. Ja, was jetzt? Ich wusste es auch nicht. Da stand ich nun fast Arm in Arm mit dem Typen, den ich seit zwei Jahren liebe und wusste nicht, was ich tun soll. Wenn ich ihm ein Bussi gebe? Nein! Diesen Gedanken verwarf ich gleich wieder. Wenn er sauer deswegen werden würde, verlor ich am Ende durch einen Streit auch noch meine beste Freundin.

„Normal wüsste ich, was ich zu tun hab. Aber bei dir ist das anders.“ Oh Gott, was redete ich da? Jetzt musste er mich komplett für eine Schlampe halten. Es stimmte aber irgendwie. Andere Jungs hätte ich bei dieser Gelegenheit gleich abgeknutscht, aber bei ihm hielt mich was zurück. Aber was? Die Angst, einen so guten Kumpel zu verlieren? Dafür würde ich doch einen tollen Freund bekommen, oder waren seine Gefühle für mich doch nur freundschaftlich?

„Tut mir leid, ich als Greenhorn in dieser Beziehung weiß echt net, was ich machen soll.“, gestand mir Fabi leise. Na super, da war schon das nächste Problem. So lieb er war, so schüchtern war er auch und er hatte noch nie eine Freundin. Durch seine Schüchternheit wusste ich auch nicht, wie seine Gefühle für mich waren. Solchen Fragen war er bis jetzt immer ausgewichen. Außerdem erwartet er immer von mir, dass ich den nächsten schritt mache. Warum konnte er nicht auch mal die initiative ergreifen? Musste ich denn wirklich alles machen? Er könnte mich doch einfach mal in den Arm nehmen. Wenn er wüsste, wie lange ich davon schon träume. Er grinst mich nur erwartungsvoll an.

Während ich noch mit mir haderte, brüllte plötzlich eine Stimme vom Beckenrand: „Sina! Ihr werdet in ner Stunde abgeholt, soll ich dir vom Andi sagen.“, das war Stefan. Verdammt, was sollte das! Musste er ausgerechnet jetzt kommen? Zu allem Unglück sah ich Andi schon im Wasser auf uns zuwaten. Toll, die konnten einem auch alles kaputt machen!

Schon wieder fing Stefan an zu plärren, diesmal allerdings quer übers Wasser: „Andi, wir ham die Sina und den Fabi bei ner Knutschaffäre gestört! Die wollten sich grad küssen!“ Mein Gott war das peinlich. Wütend fauchte ich Stefan an: „Halts Maul!“ Dieser Tag war für mich echt gelaufen.

Als wir eine Stunde später nach Hause fuhren, schwelgte ich in seliger Erinnerung an diese Minuten im Becken, in denen ich Fabi so nahe war. Gleichzeitig aber staute sich in mir immer  mehr Wut gegen Stefan an. Hätte er nicht später kommen können?

Diese Wut entlud sich am nächsten Tag auf dem Sportplatz. Stefan, Andi, Nico, Martin und Frank spielten Fußball, während ich vom Rand aus der 1.Mannschaft beim Spiel zusah. Schließlich kamen mein Bruder und seine Kumpels auch an den Rand, um zuzuscheuen. „Na Sina, wie läuft’s mit dem Fabi?“, begrüßte mich Stefan frech. Da lief mir die Galle über. Was bildete der sich überhaupt ein? Erst mir einen romantischen Moment versauen und dann so nen Mist fragen: „Danke der Nachfrage! Extrem beschissen, da du gestern ja unbedingt dazwischenplatzen musstest! Hättest du nicht 2 Minuten später auftauchen können?“, platzte es aus mir heraus. Wütend starrte ich ihn an, er grinste nur doof: „Ihr hättet echt fast rumgeknutscht? Krass!“ Domi, ein Spieler der 1. Mannschaft hatte dies gehört. Da ich mir bei ihm wegen Fabi schon Rat geholt hatte, erkundigte er sich interessiert: „Du hättest den Fabi fast geküsst? Echt?“ „Ja, aber dann ist dieser kleine Volltrottel dazwischen gekommen und musste das durchs ganze Geisbergbad plärren!“, erzählte ich niedergeschlagen. „So eine Chance krieg ich nie mehr!“ „Man, man, man, Typ! Was hast du dir dabei gedacht? Seit 2 Jahren wartet sie auf so ne Gelegenheit und du versaust alles! Och das tut mir so leid für dich!“ Dieser Trost war zwar lieb gemeint, konnte mir trotzdem nicht helfen. „Was soll ich denn jetzt machen?“ „Ganz einfach: Sprich ihn morgen in der Schule darauf an oder schreib ihm ne SMS. Frag ihn, warum er dich nicht geküsst hat oder so was. Dadurch müsstest du was aus ihm rausbekommen.“ Ich war Domi unendlich dankbar. Gleich zu Hause wollte ich ihm schreiben.

Gesagt – getan. 45 Minuten später war ich zu Hause. Hastig suchte ich nach dem Handy meines Vaters, weil ich ja wie immer kein Geld mehr auf dem Handy hatte. Nach einigem Suchen fand ich es schließlich. Da trat gleich das nächste Problem auf: Was sollte ich schreiben? Ich konnte schlecht schrieben: „Hey Schatzi, haben sich deine Gefühle für mich geändert?“ 3 Minuten später hatte ich endlich einen Text gefunden, den ich abschicken konnte. Nach einigen SMSen war ich wirklich etwas schlauer: Es hätte Fabi nichts ausgemacht, wenn ich ihn geküsst, aber sich nicht getraut mich zu küssen und wenn ich ihn geküsst hätte, wäre er nur verlegen geworden. So glücklich wie an diesem Abend bin ich noch nie eingeschlafen. Morgen würde ich ihn ja wiedersehen, mein Schatzi.

„Hi Maus, Morgen Fabi!“, am nächsten Morgen war alles wieder wie vorher. Kein Wort über die SMS oder die Szene im Schwimmbad. Schade! „Du, Fabi, hast du zufällig in der 2.Stunde nen Daumen frei? Ich schreib Mathe und jetzt kommt’s darauf an: Siebold oder St.Hildegard, Schule oder Job. Schreib ich ne fünf ist alles gelaufen.“, auf meine Frage antwortet Fabi überraschend: „Eigentlich dürfte ich dir ja gar nicht die Daumen drücken, sonst bist du im Herbst weg. Ich vermiss dich ja jetzt schon.“ Ach wie süß! Er war ja so ein lieber Kerl. „Aber ich drück sie dir trotzdem.“ Da war es wieder dieses umwerfende Grinsen.

Gerade hatte es zum Ende der 3.Stunde geläutet, als die Klassenzimmertüre aufging und wir von den Abiturienten aus dem Zimmer auf den Pausehof zum Abistreich geholt wurden. Fabi und Babsi, die in einer Parallelklasse von mir war, warteten schon auf mich: „Bin mal gespannt, was das gibt! Sag mal, wer von uns kauft eigentlich dieses Jahr die Abizeitung? Du Fabi oder soll ich? Hi Sina, wie war Mathe?“ „Ging so! Mal schauen, was es wird. Hoffentlich hab ich’s geschafft!“ „Hoffentlich nicht! Ich will nicht, dass du weggehst.“, mischte sich Fabi ein: „Aber ich hab dir trotzdem fest die Daumen gedrückt.“ Was sollte ich darauf antworten? Augenscheinlich lag ihm doch verdammt viel daran, dass ich auf dieser Schule bleibe. Aber ich hatte nun mal einen Ausbildungsplatz in meinem Traumberuf bekommen und musste dazu nur noch das Schuljahr bestehen. Nun unterbrach Ebi meine Gedanken: „Hallo Fabian, du hast doch bestimmt noch keine Abizeitung gekauft!“ „Nee, hab ich noch nicht! Werd ich aber noch!“ „Musst du unbedingt! Steht auch was über dich drinnen. Warst ja mal bei uns in der Klasse.“ Damit war Ebi verschwunden und Fabi hatte es sehr eilig eine Abizeitung zu kaufen.

Er fand sehr schnell, was er suchte: seine Erwähnung in der Abizeitung. Diese sah aber wohl nicht so aus wie er erwartet hatte. Neugierig lugten Babsi und ich über seine Schulter – und bogen uns vor Lachen. Die Zeilen über ihn lauteten unter der Rubrik Traumpaare: Fabian – Thorsten. Fabi meinte dazu: „Des kann ich echt net verstehen, denn die Becki, die des geschrieben hat, war doch diejenige, die gemeint hat, dass die Sina und ich zusammen sind. Mit dem Typen hatte ich so gut wie nix zu tun.“ Dann fiel er in unser Lachen mit ein. Einige Lehrer beäugten uns sehr skeptisch. Vor allem Herr Aigner, der mitgekriegt hatte, dass ich Fabi zum Valentinstag eine Rose geschenkt hatte. Das brachte uns nur noch weiter zum Lachen. Das war aber das einzige komische an dem Abistreich.

Also beschlossen wir nach einer halben Stunde die Mücke zu machen. Leider waren alle Ausgänge bewacht, bis auf einer wie Fabi meinte: Das Fenster des Kollegstufenzimmers, kurz KZ. Kurz entschlossen gingen wir in den Keller zum KZ. Fabi kletterte als erster die Feuerleiter hoch und aus dem Fenster. Danach half er Babsi und mir heraus. Lachend rannten wir schnell zur Strabbahaltestelle. Dort fielen Babsi und ich uns in die Arme, während Fabi etwas bedöppelt daneben stand. Babsi umarmte ihn nun auch. Ich zögerte noch etwas, doch schließlich nahm ich ihn auch in den Arm. Da kam die wohl dümmste Bemerkung von Babsi, die überhaupt kommen konnte. „Net rumknutschen, ihr zwei!“ Also ließ ich Fabi wieder los. Da hatte ich gerade den Boy meiner Träume im Arm und dann macht es mir meine beste Freundin kaputt. Zum Glück würde ich Fabi heute länger sehen als sonst, denn ich würde heute bei Babsi schlafen. Aber was sollte schon groß passieren?

20 Minuten später waren wir bei Babsi. „Hi Mum, wann gibt’s Essen?“, begrüßte Fabi seine Mutter. „In einer halben Stunde. Hi Sina, hallo Babsi.” Da packte mich Fabi und zog mich mit in den Keller, wo er sein Zimmer hatte. Babsi zog sich grinsend in ihr Zimmer zurück. Ich war restlos verwirrt. Als Fabi die Türe geschlossen hatte begann er ganz feierlich zu reden: „Es tut mir Leid, dass ich dich so überfalle, aber es gibt etwas zwischen uns, dass geklärt werden muss. Also, von meiner Seite aus ist da ... mehr wie Freundschaft. Ich hab mich in dich verliebt.“ Sprachlos stand ich da. Erst als ich begriffen hatte, was ich gerade gehört hatte, flog ich ihm um den Hals. „Ich mich auch in dich.“ Wir küssten uns und es fühlte sich unglaublich gut an. Ein Stromstoß durchfuhr mich. „Essen!“, ertönte da die Stimme von Fabis Mum. Hand in Hand gingen wir nach oben, Babsi saß bereits am Esstisch und begrüßte uns: „Willkommen in der Familie, Süße!“ Wir mussten alle Lachen.

So, das war’s jetzt. Eine für mich eher untypische Story, oder? Naja, ihr solltet sic zumindest halbwegs ernst nehmen. Einige Szenen sind so passiert, wie da beschrieben. Aber das Beste, das Happy End fehlt noch, aber wir arbeiten dran! (Anmerkung von Katha: Bis ich diese Geschichte von Bine abschreiben und ins Net stellen konnte, war das Happy End schon da! Ob es für Babsi so happy ist, weiß ich noch nicht!)

Cu

Eure Bine

PS: Wenn ihr das lest: Danke, dass ihr meinen Seelenklempner spielt (Denen erzählt man nämlich sonst so was!)

 

 

5. Warum kann es nie ein echtes Happy End geben

Warum kann es nie ein echtes Happy End geben?

(Schatzi die zweite)

Vorwort: In der Story „Schatzi“ habt ihr uns drei, d.h. Kathi (Babsi), Tom (Fabi) und mich (Sina) schon kennen gelernt. Seit einigen Tagen gibt es zu dieser Story auch das reelle Happy End – zumindest fast. Mit Tom bin ich jetzt zusammen, aber ansonsten ... lest selbst:

 

Mit einem glücklichen, ja fast schon unanständig frohem Lächeln lief ich zu meiner Arbeit. Meine Kolleginnen würden mich heute nicht wieder erkennen. „Guten Morgen!“, grüßte ich fröhlich eine ältere, mir unbekannte Dame. Wie schön konnte die Welt doch sein! Diese Heiterkeit hatte auch einen Grund und der hieß TOM! Der Bruder meiner besten Freundin Kathi, mit dem ich seit gestern Abend zusammen war. Plötzlich piepste mein Handy. „eine Guten-Morgen-SMS von meinem Schatzi!“, freute ich mich. Fehlanzeige! Eine total wütende SMS von Kathi: „Hi Bine! Es ist schön, dass du mir immer ALLES sagst! Dass du unsere Mädels Abende auf Confect auch nur mit MIR verbringen willst! Weitere Ironie kommt heute Nachmittag! ka“ Na super! Volltreffer gelandet! Entschuldige, aber ich musste es auch erst mal richtig realisieren, dass ich mit ihm zusammen bin. Och man Süße, warum glaubst habe ich mit 2 (!) Jahre Zeit genommen, mit ihm zusammen zu kommen? Ich habe sooft hin- und herüberlegt und hatte immer Angst, einen von euch beiden zu verlieren. Dich als Freundin und ihn als Kumpel. Jetzt, wo es endlich zwischen Tom und mir geklappt hat, kommt dass! Warum ging es nicht auch beide zu behalten? Ihn als Freund und dich als beste Freundin?

Die Stunden bis zum Feierabend zogen sich endlos in die Länge. Dazu kam der Schiss vor dem, was Kathi wohl noch in peto hatte. Ok, ich hatte ihr in letzter Zeit wohl Grund zu „Eifersüchteleien“ gegeben, dass ist wahr, aber deswegen musste sie doch nicht so auf die Beziehung vom Tom und mir reagieren. Naja, wenn ich es mir recht überlegte, wenn sie mit meinem Bruder zusammen wäre, würde ich nen Raster kriegen. Das lag daran, dass ich mich immer mit meinem Bruder streite und wir, im Gegensatz zu Kathi und Tom, ein nicht gerade gutes Verhältnis hatten. Wäre es ihr am Ende lieber, er hätte irgend so eine Tussi, mit der sie sich nicht versteht? Solche und ähnliche Gedanken schwirrten mir im Kopf herum. Endlich konnte ich nach Hause! Feierabend!

Daheim angekommen, schickte ich Kathi direkt eine SMS: „Hi Maus, ich wollte es dir am Sa persönlich sagen!, net nur so mit ner SMS vor den Latz knallen. Mit dir allein wäre es eh net gewesen, die Sandra wäre dabei. Hdl MB Bine.“ Gespannt wartete ich auf ihre Antwort, die prompt kam: „Toll! Glaubst du nicht, dass der Tom auch reden kann? Er kommt am Sa übrigens nicht! Falls er dir das noch nicht gesagt hat! Sandra ist doch eh nie da! Katha“ Am Samstag wollte ich mit den zwei einzigen VIPs auf ein Konzert gehen und er kam nicht, toll! Wieso konnte er mir das nicht selbst sagen !? Leider hatte ich schon befürchtet, dass er es ihr sagen würde. Aber war es ein Verbrechen mit dem Bruder der besten Freundin zusammen zu sein? Es tat mir aber Leid, jetzt mit der Kathi Streit zu haben. Durch sie habe ich erst erfahren, was wahre Freundschaft ist. Ohne sie hätte ich auch das letzte Schuljahr nicht durchgestanden. Also schrieb ich zurück: „Doch die Sandra wäre da, weil sie sich mit den ganzen Leuten zerstritten hat. Warum kommt der Tom net? Hey, ich wollte damit keinen Streit anfangen!“ Was dann zurückkam, machte mich unendlich traurig: „Erklär ich dir alles am Sa! Oder frag doch einfach deinen SCHATZI! Machst du doch sonst immer! Komme dann irgendwann am Sa Nachmittag. Katha“ War es für sie echt so schlimm, dass ich mit ihm zusammen war? Ich konnte ihr einfach nicht mehr antworten. Nur noch weg, zur Julia oder zum Daniel. Die Decke schien mir auf den Kopf zu fallen Sie war doch meine beste Freundin! Musste ich echt erst mit ihrem Bruder Schluss machen, damit es wieder wie früher wird?

 

Das ist auch eine Story zum ernst nehmen. Mir geht es schlecht genug.

So jetzt wisst ihr, was ich meinte! Diese Story hab ich eigentlich nur für die Katha geschrieben. Ich will sie einfach nicht verlieren. Sie ist die wertvollste Freundin, die ich je hatte.

Bine

 

Kommentar von Katha: Ein Verbrechen ist es nicht, mit dem Bruder der besten Freundin zu gehen, aber es ist das schlimmste, was der besten Freundin passieren kann! Es verletz sie ungemein!

 

 

 

6. Warum nicht gleich so

Warum nicht gleich so? - oder Muss immer erst eine Katastrophe passieren

Meine Gedanken wirbeln on meinem Kopf, wie ein bunter Strudel. Alles war schief gegangen. Er hasste mich jetzt. Aber warum? Nur weil ich ihm gesagt habe, dass ich ihn liebe? Dabei war ich mir sicher, er liebt mich auch. Wie konnte ich das nur denken, ein Boy wie der und sich in mich verlieben. Es war ja schon ein Wunder, dass er mich überhaupt wahrgenommen hat. Mittlerweile war mein Kopfkissen klatschnass geweint. Entschlossen stand ich nun von meinem Bett auf. Langsam aber ohne zu zögern lief ich ins Bad. Feucht rannen mir die Tränen immer noch die Wangen hinab. In meinen Gedanken spielte sich dieser fürchterliche Tag noch einmal ab.

Ich laufe über die Wiese hinter der Kirche. Auf der anderen Seite läuft er. Er kommt auf mich zu: „Hi!“, sagt er. „Hast du Lust Eisessen zu gehen?“ „Ja, klar!“, mehr kann ich nicht sagen. Die Freunde lässt meinen Hals trocken und meine Stimme rau werden. Endlich sitzen wir in der Eisdiele. Ich sehe in seine wunderschönen braunen Augen. Er lächelt mich an. „Ich muss dir was sagen.“, presse ich trotz innerer Widerstände hervor. „Ich ... oh man ist das schwer ... ich hab ... mich ...in dich ... verknallt.“ Mit allen möglichen Reaktionen hatte ich gerechnet, aber nicht damit, dass er anfängt mich auszulachen. Wenn einem das Herz herausgerissen wird, kann es nicht grausamer sein. „Weg, raus hier!“, mehr kann ich nicht denken. Ich renne und renne nur noch bis ich zu Hause bin und werfe mich heulend aufs Bett.

Wieso musste er nur so über mich lachen? Das hatte so wehgetan. Meine Hände umklammerten das Waschbecken. Eine Träne um die andere fiel ins Waschbecken. Meine Knöchel wurden weiß. Da fiel mir der Medikamentenschrank ins Auge. Mit zitternden Händen öffnete ich ihn. Er enthielt einen schönen Medikamentencocktail, der, wenn man ihn zusammenmixen würde, bestimmt tödlich war. Endlich huschte mal wieder ein Lächeln über mein Gesicht. Schluss machen! Aufhören mit allem! Das war das Beste! Keinen Liebeskummer mehr, keine Sorgen um einen Job mehr. Diese Gedanken trösteten mich. Bald würde alles vorbei sein. Nie wieder würde ich seinen Hass, seine Verachtung und seinen Spot hören. Außerdem wird so niemals jemand mein Geheimnis erfahren, nur er! Warum musste ich ihm meine Gefühle gestehen? Hoffentlich erzählt er es niemandem. Sie werden mich dann alle hassen, wenn sie es erfahren . Langsam ließ ich eine Tablette um die andere in meinen Zahnputzbecher fallen. Egal welche, Hauptsache viele. Er war ja so süß, warum konnte er nicht so sein wie ich? So anders halt! Die anderen Jungs aus der Band waren ja auch nicht anders. Wieso sollte er dann so sein? Jetzt, da das Wasser im Becher war, sprudelten alle Tabletten auf. Gleich hatte ich es geschafft. Schluck um schluck trank ich den Becher aus. Es schmeckte eklig. In Zeitlupe sank ich zu Boden. Im Flur hörte ich die Stimmen meiner Mitbewohner. „Ich geh mal kurz aufs Klo.“, sagte Charly. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und nichts mehr sehen. Aber ich nahm sonst noch alles wahr. „Hilfe! Steffen komm schnell! Harry! HARRY! Was ist los mit dir? Kannst du mich hören?“ Klar konnte ich ihn hören, aber er war so weit weg. In seiner Stimme lag Angst. Ich wurde geschüttelt. Sie sollen mich in Ruhe lassen. Wenn ich nicht sterben würde, müsste ich alles erklären, dann würden sie mich hassen. Das nächste, was ich hörte, waren hektische Schritte und eine fremde Stimme: „Er hat eine schwere Medikamentenvergiftung. Offensichtlich ein Suizidversuch! Wenn wir uns beeilen können wir ihm noch rechtzeitig den Magen auspumpen. Ansonsten ist er verloren.“ Bei diesen Worten begannen mehrere zu weinen. Sie sollten langsam machen. Es soll Schluss sein. Danach nahm ich lange nichts mehr wahr. Ich war einfach glücklich. Endlich war es vorbei.

Doch plötzlich drang das Piepsen einer Maschine in mein Bewusstsein. Oh Gott, ich lebe noch! Langsam öffnete ich die Augen. Was ich dann sah, war sehr, sehr überraschend. Steffen und Charly standen eng umschlungen im Zimmer. „was ist wenn er es nicht schafft?“, fragte Steffen Charly ängstlich. „Er wird es schaffen, Schatz. Harry ist eine Kämpfernatur.“ Was war das eben? Hatte Charly gerade „Schatz“ gesagt? „Seid ihr etwa schwul Jungs?“, würgte ich leise hervor. „Harry! Du lebst! Oh Gott, bin ich froh!“, beide rannten an mein Bett: „Ja, sind wir! Ist das ein Problem für dich? Es tut uns Leid, aber wir konnten es bis jetzt niemanden sagen. Behalte es vorerst bitte für dich, ja? Aber was anderes, warum hast du das gemacht?“, Steffen war ehrlich besorgt. „Ok, Vertrauen gegen Vertrauen! Ich ... bin auch schwul! Leider hab ich mich in nen Hetero verliebt und war auch noch so blöd, es ihm zu sagen. Was macht er darauf? Er lacht mich aus. Das hat so wehgetan. Dann bin ich kopflos nach Hause ins Badezimmer gerannt. Im Job ist es ja auch immer bescheidener gelaufen. Also dachte ich, es wäre das Beste Schluss zu machen.“ Es tat gut mit jemandem reden zu können.

In diesem Moment kam ER durch die Türe rein gestürmt. „Mein Gott Harry, was machst du für Sachen? Gott sei Dank lebst du noch. Wenn du gestorben wärst ... Hörst du, so was darfst du nie wieder machen. Ich brauche dich doch, weil ... ja als ... ich hab mich auch in dich verliebt. Ich musste nur so lachen, weil mir, als du mir deine Liebe gestanden hattest, alles so lächerlich einfach vorgekommen ist. Ich hatte vorher solche Angst gehabt, es dir zu sagen.“ Er stürmte zu mir ans Bett. Als er mich in den Arm nahm, war es als würden alle meine Träume auf einmal wahr. Ich weinte vor Glück und sah Steffen und Charly, die grinsend neben mir und meinem Liebsten standen. „Er liebt mich!“, jubelte es in mir. ER LIEBT MICH! ANDI LIEBT MICH!

Die Story lass ich jetzt einfach mal so stehen. Nur soviel: Harry würde sich wieder wegschmeißen vor Lachen!

;-) CU

HEL

Bine

 

7. Harrys Abschied

Harrys Abschied

Ich bin auf dem Confect - Saisonabschlusskonzert 2004. Bis vor wenigen Minuten war alles perfekt. Bis zu dem Zeitpunkt, als Tommy und Kutti verabschiedet waren. Jetzt wird nur noch einer verabschiedet... Harry! Er ist jetzt schon fix und fertig. Mit den Händen vor seinem Gesicht fächelnd läuft er auf der Bühne hin und her. Da legt Andi ihm den Arm um die Schulter und nimmt ihn mit zum Bühnenrand: „Unser Harry geht auch. Er will sich beruflich verändern. Dafür muss man Verständnis aufbringen.“ Dann löst sich Harry von Andi und meint: „Es waren 4 hammergeile Jahre bei euch Jungs. Alles war super! Die Technik, die Fans, einfach alles. Danke dafür. Ich hab noch was. Ich hab so was zwar noch nie vorher gemacht. Ich mach das auch nur für euch.“ Er deutet auf die Fans. „Und für euch“ Er deutet auf die Band. Langsam und mit gesenkten geht er zu seinem Keyboard. Er will sogar die Blumen, die alle anderen Verabschiedeten vor ihm auch bekommen haben, ablehnen. Nun steht er vor dem Keyboard und beginnt zu singen: „I see the way, there’s an angel...“ Mir kullern die Tränen runter. Andi sitzt vor dem Schlagzeug, Tommy rechts im Arm, Kutti links. Alle drei haben tränen in den Augen. Charly steht etwas abseits, auch er kann die Tränen nur mit Mühe zurückhalten. Claus sitzt deprimiert an seinem Schlagzeug neben ihm Peter und Steffen steht neben Kutti. Das Bild der völlig fertigen Confectler geht mir nahe. Unaufhörlich laufen mir die Tränen runter. Am liebsten würde ich auf die Bühne gehen und alle Jungs in den Arm nehmen und trösten. Auf einmal steht Steffen auf und stellt sich neben Harry. Steffen spielt das Lied mit sein Gesichtsausdruck ist total deprimierend. Beide, Harry und er, sind fix und fertig. Mittlerweile gleicht die S.Oliver-Arena einem Lichtermeer, so viele Feuerzeuge und Wunderkerzen brennen. Auch ich halte eine Wunderkerze nach der anderen in die Luft und schluchze vor mich hin. Endlich sind Harry und Steffen fertig und alle Confectler stellen sich, in einer Reihe fast, auf und umarmen Tommy und Kutti zum Abschied. Als Charly zu seinem Keyboard zurückkehrt, schaut er zu mir herunter. Sein Gesicht nimmt einen fragenden Ausdruck an. „Tut mir leid Charly. Ich kann nicht anders, obwohl ich es will!“, diese und ähnliche Gedanken schwirren in meinem Kopf herum, bis Katha von hinten ihre Arme um mich legt und mich tröstet. Charly sagt währenddessen laut ins Mikro: „Jetzt haben wir alle genug geweint. Jetzt machen wir weiter Party.“ Dabei grinste er mich voll an.

(Anmerkung der Autorin: Vielen Dank dafür Charly! Ich hab vor nem halben Jahr das Gleiche wie Harry durchgemacht und die Szene auf der Bühne hat alte Wunden wieder aufgerissen. Außerdem lacht man Leute, die weinen, net aus. Wir ham nämlich jetzt keinen mehr, den wir bei euren Konzerten anschmachten können *g*)

Einige Lieder folgen noch, aber es will keine Stimmung mehr aufkommen. Eine Frau neben mir streicht mir übers Haar und fragt: „So schlimm?“ Leise meine ich zu ihr: „Ja, der Harry war so was wie unsere Vertrauensperson bei Confect. „ „Na, dann ist es klar. Warum geht er überhaupt?“ „Weil er sich beruflich verändern will und wegzieht. Weiß auch net so genau.“

Nach der letzten Zugabe gingen wir nach draußen. Auf dem Weg zur Türe ertönt „Thank you for the music“ von ABBA. Alle Confectler sitzen am Bühnenrand um Harry herum, aber ich bin nicht mehr fähig, mich umzudrehen.

Zu Hause laufe ich ins bad, während Katha schon ins Schlafzimmer geht. Meine Gedanken kreisen immer noch um das Konzert. So geheult hatte ich nicht mehr seit... ja seit Juli. An meinem letzten Tag am Siebold. Alle meine Mitschüler/innen standen an meinem Platz in einer Reihe und umarten mich zum Abschied. Verwirrt laufe ich in Schlafzimmer und erzähle Katha von diesen Gedanken. Beinahe breche in wieder in Tränen aus und sie auch.

 

Hey Leute, das ist eine wahre Geschichte. Genauso habe ich Harrys Abschied erlebt. Auch eine Woche später muss ich immer noch diesen Gedanken nachhängen, genauso wie Harry gehandelt zu haben, und fühle mich schlecht. Zwei Freundinnen haben damals auch geweint, als ich weg bin.

Also die Story dürft ihr ernst nehmen. Mir geht es deshalb echt mies und „Angels“ von Robbie Williams kann ich auch net mehr hören, ohne zu heulen.

Tja Harry, du siehst, wir können dir nicht böse sein, obwohl wir es gerne wollen. Vor allem ich nicht, weil ich denke, du hast dir die Entscheidung genauso schwer gemacht, wie ich meine im Juli. Deswegen kann ich das alles gut nachvollziehen, was du auf der Bühne durchgemacht hast. Ohne die Katha hätte ich des net durchgestanden. HDL Süße Danke, dass du immer für mich da bist. :-x *schmatz*

 

Katha: Dafür sind Freunde doch da! *g*

 

8. Gedanken eines Mädchens

 

                                         Gedanken eines Mädels

 

Kennst du das auch, wenn du manchmal einfach der Mülleimer für andere bist?

Alle ihre Launen aushalten musst und nichts dagegen machen oder sagen kannst?

Wenn einfach alle nur noch auf dir rumhaken und du nur noch der Depp vom Dienst bist?

Oder das Gefühl, niemand mag dich einfach nur so wie du bist?

Du musst besser sein, schöner sein und klüger sein, damit du liebenswert bist.

Du weißt, dass es immer einen gibt, der dich übertrifft und alles was du erreichst, schon schneller und besser erreicht hat.

Andere in deiner Umgebung werden geliebt, du wirst, wenn du Glück hast toleriert.

Du hast das Gefühl das Leben ist für dich ein schlechter Witz und alles was passiert, passiert zu deinem Schaden.

Du kannst dich noch so sehr anstrengen, es zu ändern, es wird nicht klappen.

Es gibt Verlierer und Gewinner und du wirst immer zu den Verlierern gehören.

Warum auch nicht? Um Gewinner zu sein, muss man sich selber mögen.

Magst du dich?

Deine Antwort ist „Nein“.

Damit hat du schon verloren.

Alle lassen dich im Stich, du läufst alleine durch die Nacht.

Du denkst es wäre einfacher, woanders oder jemand anders zu sein?

Falsch, denn das würde neue, andere Probleme mit sich bringe.

Probleme, denen du nicht gewachsen bist, oder doch?

Bist du deinen jetzigen Problemen gewachsen?

NEIN!

Aber dann gibt es wieder Momente, und wenn sie auch noch so klein sind, die dich glücklich machen, die dich auffangen.

In solchen Momenten musst du doppelt anwesend sein, sie musst du mit in deinen Alltag nehmen.

Sie helfen dir, dich nicht unterkriegen zu lassen, weil

Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur,

Egal ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur.

Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu,

Ja: DU BIST DU! Und das ist gut so!

Vergiss es nie:

Niemand denkt und fühlt und handelt so wie du

Und niemand lächelt so wie du´s grad tust.

Vergiss es nie:

Niemand sieht den Himmel ganz genau wie du

Und niemand hat je was du weißt gewusst

 

Dies Story ist eine Art Therapie für alle, die am Boden sind: Steht auf, sonst bleibt ihr auf der Strecke. Nichts ist so schlimm, als das es nie vorbei geht. Alle die gerade den Winter ihres Lebens erleben: Der nächste Frühling kommt bestimmt!

THINK POSITIV!

Mit freundlichen Grüßen Bine

 

 

9. Jeden Herzschlag wert

Der Weg durchs Leben der is net immer leicht
Und viel zu früh hast du das End von deinem Weg erreicht

Pit fuhr durch die regennassen Straßen. Noch ein paar Kilometer und er wäre zu Hause. Bei IHM. Während er an seinen Freund Micha dachte, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Plötzlich blendete ihn der Scheinwerfer eines LKWs. Er wusste nicht, welches Pedal er treten oder in welche Richtung er lenken sollte. Es gab einen rießen Knall und der LKW brauste in Pits Auto. Er hatte keine Chance.

Ich hab dich a Stück begleitet
Du hast zu meinem Leben kört
Wie kurz der Weg auch schien
Wie schell a die Zeit verging

Zehn Minuten später brach ein anderer junger Mann weinen am Telefon zusammen: „Nein! Pit du darfst nicht tot sein! Das kann...das darf nicht sein.“

Pit war Michas erster richtiger Freund gewesen. In der letzten Zeit hatte er nur noch für Pit gelebt. Zwei Monate waren sie zusammen. Auf den Tag genau. Heute Abend wollten sie feiern und jetzt kam anstatt Pit dieser zerstörende Anruf. Pit war tot!

Sie war jeden Herzschlag wert

Die letzten zwei Monate waren die schönsten in Michas Leben gewesen. Jede Sekunde mit Pit hatte er genossen. Jeder Augenblick war etwas besonderes gewesen, voller Liebe und Zärtlichkeit. Von Pit hatte er gelernt, was Liebe bedeutet.

Du warst a Felsn der jeden Sturm besteht
Wenn i manchmal ratlos war hat du g´wusst wie’s weiter geht
Doch es gibt kein Weg zurück mehr
Bleibt auch so manches ungeklärt

Nie würde Micha den Tag vergessen, an dem er mit Pit zusammen gekommen war. Sie hatte zusammen ferngesehen. Bei einer besonders schönen Liebesszene hatten sie sich tief in die Augen gesehen. Micha hatte Angst gehabt, Pit seine Gefühle zu gestehen. Dann hatte Pit leise geflüstert: „Ich liebe dich, Micha.“ Daraufhin war Micha ihm überglücklich um den Hals gefallen. Für Micha war es das erste Mal einen Jungen zu küssen. Auch später im Bett hatte Pit die Führung übernommen.

Und i hoff es geht dir wie mir
Und du sagst diese Zeit mit dir
Sie war jeden Herzschlag wert

Hatte er Pit jemals gezeigt, wie sehr er ihn liebte? War die Zeit für Pit genauso schön gewesen wie für ihn?

Und was nutzen all die Fragen
Des alles ändert doch nix mehr
A wenn i manchmal traurig bin
Und find no immer keinen Sinn

Warum musste ausgerechnet Pit sterben? Konnte der LKW nicht zwei Minuten später diese Straße entlang fahren? Micha weinte und weinte. Alles war mit einem Mal sinnlos ohne Pit.

I weiß net wo du bist
Ob wir uns jemals wieder seh
Doch i glaub was i heut tu des wirst versteh´n

Micha war mit den Nerven am Ende. Ohne Pit konnte er nicht leben. Langsam lief er zum Fenster. Ihre gemeinsame Wohnung lag im fünften Stock eines Hochhauses. Langsam stieg er aufs Fensterbrett: „Pit, bald bin ich hoffentlich bei dir. Egal wo du bist.“ Mit diesem Satz sprang er ab.

Das Leben mit dir
Mein Leben mit dir
Es war jeden Herzschlag wert

 

 

 

 

 

 

 

10. Banks of the Ohio

 

I asked my love

To take a walk

Totake a walk

Just a little walk

 

John und ich machten einen romantischen Spatziergang. Arm in Arm liefen wir durch die Gegend. Seit zwei Jahren waren wir ein Paar und wie ich meinte, noch genauso verliebt, wie am ersten Tag. Wir bogen ab und kamen an einen Fluss. Die Bäume standen dicht am Ufer und wir verschwanden mehr oder weniger im Dickicht. Es war total romantisch. Heute sollte es sein!

 

Down beside

Where the waters flow

Down by the banks

Of the Ohio

 

And only say

That you’ll be mine

 

An der romantischsten Stelle angekommen, kniete ich mich vor John hin und sagte: „Wir sind jetzt schon so lange zusammen und ich liebe dich noch genauso, wie am ersten Tag. Ohne dich kann ich nicht mehr leben. Willst du mich heiraten?“ Sein Gesicht wurde blass und er stotterte: „Ich... Ich kann dich nicht heiraten.“

 

In no others

Arms entwine

 

“Hast du einen anderen?“ Zorn stieg in mir hoch. Wenn ich ihn nicht kriegen konnte sollte ihn auch kein anderer kriegen! Er gehört mir! Nur mir! Er schwieg und ich kochte innerlich. Nein, das konnte es nicht geben. Er DURFTE keinen anderen haben.

 

Down beside

Where the waters flow

Down by the banks

Of the Ohio

 

I held a knife

Against his breast

 

Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte mein Taschenmesser mit der langen Klinge noch in der Hosentasche. Bei mir setzte im Moment jedes bisschen Verstand aus und ich zog es. „Du gemeines Arsch! Du hast einen anderen! Das sollst du mir büßen! Wer ist den das kleine Arschloch? Kannst du mich wegen ihm nicht heiraten? Sag doch endlich mal was!“ Ich setzte ihm das Messer an die Brust.

 

As into my arms

She pressed

He cried:“Oh, my love

Don’t you murder me,

I’m not prepared

For eternity”

 

Blut, überall war Blut! Sein Blut! „John nein, das wollte ich nicht!“ Tränen stiegen in meine Augen, die ich entgeistert aufgerissen hatte. Er wurde schwerer und glitt aus meinen Armen. Er war tot!

 

And only say

That you’ll be mine

In no others

Arms entwine

Down beside

Where the waters flow

Down by the banks

Of the Ohio

 

I started home

‘tween twelve and one

I cried: “My god!

What have I done?

Killed the only

Man I loved

Because he would

Not be my fiancé.”

 

Ich fragte mich zu Hause ständig, ob es das wert war. Mir wurde bewusst, dass ich den einzigen Menschen, den ich jemals geliebt hatte getötet hatte. Mit dieser Schuld konnte ich nicht weiterleben. Ich ging wieder hinunter zum Fluss, aber an eine andere Stelle, denn ich konnte den Anblick des toten John nicht ertragen. Dort stieß ich mir mein Messer, mit dem ich auch John getötet hatte ins Herz. „John, bald bin ich bei dir!“

 

Down beside

Where the waters flow

Down by the banks

Of the Ohio

 

 

 

 

 

 

11. Selbstmordversuch oder Unglücksfall?

 

Die nachfolgende Story habe ich geträumt und ich weiß, dass die sie teilweise richtig unlogisch ist, aber ich habe beschlossen, sie trotzdem zu veröffentlichen. Sorry an alle Beteiligten: Ihr braucht euch nichts dabei zu denken, war echt nur ein Traum. Beaucoup de plaisir Bine

 

„Was soll ich bloß anziehen? Das weise oder das hellrosa Oberteil?!“ Total aufgeregt stand ich vor meinem Kleiderschrank. Schließlich entschied ich mich für das hellrosa Top. Kaum war ich fertig angezogen und geschminkt, klingelte auch schon die Haustüre. „NA Bine, bist du bereit für unseren großen Auftritt?“, Katha, meine beste Freundin war angekommen. Und wir beide hatten heute Abend vor unseren zwei Typen, auch bekannt als Tom und Fredi, endlich mal sagen, was wir für sie fühlen. Denn weder Katha, noch ich waren mit unserem „Schatzi“ zusammen. Die ganze Aktion hatte ich mit meinem Cousin Markus, dem DJ einer sehr bekannte Disco, eingefädelt. Also ab in die Disco. Wir trafen dort noch Harry, den Keyboarder unserer Lieblingsband und unterhielten uns kurz mit ihm. Dann tanzten wir ein bisschen. Wir, das waren Fredi, Katha, Tom, Christoph und ich. Dann nickte mir mein Cousin vom DJ- Pult aus zu und Katha und ich gingen auf die Box, die absolut leer war. Dort angekommen, warf er uns zwei Mikros zu. Wir begannen: „Das nächste Lied ist für die zwei wichtigsten Menschen in unserem Leben:

Wenn die Nacht zu einem Albtraum wird,

wenn man beinah den Verstand verliert,

wenn Erinnerung dich tierisch quält

Sehnsucht dich gefangen hält,

dann geht es dir wie mir -

ich vermisse dich - meingott wärst du doch hier.

 

Wenn du glaubst es führt kein Weg zurück

Einsamkeit dich fast erdrückt

wenn du deinen Schmerz in Rotwein tauchst

nur noch Zigaretten rauchst

dann geht es dir wie mir -

ich vermisse dich - meingott wärst du doch hier.

 

Was ist mit uns los?

Was machen wir bloss?

So kann´s doch nicht weitergehen.

Ich ruf dich jetzt an, geh bitte ran,

du ich muss dich heut nacht wieder sehen.

 

Tausend Küsse geb ich dir

komm zurück, und bleib bei mir

warum fällt es dir so schwer

mich zu lieben

Tausend Küsse nur für dich

willst du das mein Herz zerbricht

deine Angst darf dein Gefühl nie besiegen.

 

Du hast mir gesagt du brauchst etwas Zeit

und ich ließ dich geh´n ganz ohne Streit

das war vor einem halben Jahr,

verdammt lang her und eins ist klar

viel länger halt ich diesen Wahnsinn einfach

nicht mehr aus.

 

Was ist mit uns los?

Was machen wir bloss?

So kanns doch nicht weitergehen.

Ich ruf dich jetzt an, geh bitte ran,

du ich muss dich heut Nacht wieder sehen.

 

Tausend Küsse geb ich dir,

komm zurück und bleib bei mir.

Warum fällt es dir so schwer,

ich vermisse dich so sehr.

Tausend Küsse nur für dich

willst du das mein Herz zerbricht,

deine Angst darf dein Gefühl nie besiegen.

 

Tausend Küsse geb ich dir,

komm zurück und bleib bei mir.

Warum fällt es dir so schwer,

ich vermisse dich so sehr.

Tausend Küsse nur für dich

willst du das mein Herz zerbricht,

deine Angst darf dein Gefühl nie besiegen.

 

Als wir geendet hatten, stürmte Fredi sofort auf Katha zu und nahm sie in den Arm, aber Tom blieb wo er war, er sah noch nicht einmal her, sondern unterhielt sich mit Christoph. Ich fühlte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Ich drehte mich um, stieg von der Box und rannte nach draußen, vorbei an dem Hip- Hop- Raum, aus dem gerade Harry kam und mir hinterher rief: „Hey Bine, was ist denn los?“ Ich überhörte ihn, ich wollte nur noch raus. Warum Katha mir nicht nachlief, als beste Freundin? Ganz einfach, wir hatten ausgemacht, wenn es bei einer von uns nicht klappen sollte, dann soll die andere trotzdem sich mit ihrem Typen vergnügen und braucht sich erst am nächsten Tag um die andere zu kümmern. Deswegen blieb Katha bei ihrem Fredi und ich lief zur Firma meines Bruders, in der ich sowieso übernachten wollte. Ich schloss die Hintertüre auf, ging hinein in die Dunkelheit und schloss die Türe gleich wieder hinter mir zu. Vorsichtig tastete ich mich vor zum Brotzeitraum. Dort machte ich Licht. Sofort sank ich heulend auf den Boden. Ich war so enttäuscht von Tom. Wieso hätte er nicht wenigstens zu mir kommen können und mir dann sagen können, das wir nur Freunde sind? Warum musste er mich so eiskalt ignorieren? Ich fühlte mich hilflos, wie ein kleines Kind. Irgendwann schaute ich auf und sah die Bierkästen an der Wand stehen. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht ging ich darauf zu und holte mir die erste Flasche. Jetzt wollte ich mich richtig besaufen. Es wäre eh allen egal. Nach der vierten Flasche Bier und einer halben Flasche Asbach, die ich im Kühlschrank gefunden hatte, leerte ich noch eine Flasche Wein, die mein Bruder von einem Vertreter geschenkt bekommen hatte und eh nicht trinken würde. Jetzt schwankte ich schon bedrohlich und murmelte unverständliche Sätze vor mich hin.. Wen ich jetzt weitersaufen wollte, musste ich wieder zum Bier zurück. Und ich wollte weitersaufen. Dumm war nur, dass der vordere Kasten nach den vier Flaschen leer war, also musste ich ein Bier aus dem hinteren Kasten nehmen. Als ich nach der Flasche griff, spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz an meinem Arm, der immer schlimmer wurde, je weiter ich in den Kasten hinein griff. Ich hatte nämlich nicht gemerkt, dass bei einer Flasche in dem Kaste der Hals abgeschlagen war. Als ich das Bier in der Hand hielt, besah ich meinen Arm. Erschrocken ließ ich die Bierflasche fallen. Ich  hatte direkt meine Pulsadern erwischt! Außerdem konnte ich kein Blut sehen. Mit einem schwummerigen Gefühl in der Magengegend sah ich mich nach einem Verbandskasten um, aber ich fand keinen. Mir wurde schlecht, also ging ich zu Fenster und öffnete es. In meinem Rausch war mir gar nicht richtig bewusst, dass ich mich in Lebensgefahr befand. Mir wurde immer schwindeliger, bis ich mitten im Raum zusammenbrach.

Das nächste was ich hörte, war das Piepsen von Geräten. Außerdem spürte ich etwas warmes in meiner Hand. Ich drückte leicht zu. Und wie als hätte ich damit ein Tonband angestellt, begann jemand zu reden: „Bine, Gott sei Dank, dass du wach bist.“ Vorsichtig schlug ich die Augen auf. Tom saß an einem Bett, in dem ich komischerweise lag, und hielt meine Hand. Langsam wurde ich wach, aber bei einer Frage wurde ich schlagartig munter: „Hast du das meinetwegen gemacht?“ Was hatte ich seinetwegen gemacht? Der glaubte doch nicht allen Ernstes, ich hätte mir wegen ihm die Pulsadern aufgeschnitten! Irritiert sagte ich: „Nein. Wie kommst du darauf?“ Verlegen erwiderte er: „Na ja, erst hat mir die Katha den Kopf gewaschen, warum ich nicht auf dein Lied reagiert hab und dann noch Harry, der offenbar mit Katha geredet hat, nachdem du so kopflos an ihm vorbeigerauscht bist.“ Da hatte ich ganz schön was angerichtet. „ Nein, Tom, das war ein Unfall. Trotzdem würde ich gerne wissen, wieso du nicht auf mein Lied reagiert hast.“ „Ganz einfach: Wir waren immer nur Freunde und ich kann mir auch nichts anderes vorstellen. Deswegen habe ich gedacht, es sei für Christoph und habe mit ihm diskutiert, er soll doch zu ´dir gehen und das klären.“ Eine viertel Stunde später verließ Tom das Zimmer und Katha kam herein: „Hey Kleine wie geht’s dir?“ „Gut. Aber kannst du mir mal sagen, wie ich hierher komme?“ „Ganz einfach. Harry hat sich, nachdem du eine Stunde lang weg warst Sorgen gemacht. Deswegen hat er mich gefragt, wo du sein könntest und ich habe ihm gesagt, dass du wahrscheinlich in der Firma deines Bruders bist. Er hat dich gefunden und den Notarzt geholt. Mehr weis ich auch nicht. Warum hast du das gemacht? Das ist er doch nicht wert.“ Ich dachte, ich drehe durch. Glaubten jetzt alle, dass ich mich umbringen wollte? „Ich wollte mir im betrunkenen Zustand ein Bier holen. Du kennst ja die Ordnung meines Bruders. Er hat eine Flasche mit einem abgebrochenen Hals in den Kasten gestellt und ich hab es erst gemerkt, als ich mich schon geschnitten hatte.“ Katha glaubte mir sofort und auch sie ging nach ein paar Minuten. Dann schlief ich erst mal ein. Am nächsten Tag wachte ich erst gegen Mittag auf. Kaum hatte ich meine Augen richtig offen, klopfte es an meiner Türe. „Ja?“ Mit einem: „Na wie geht’s unserem Sorgenkind?“ schneite Harry in mein Zimmer. Auch ihm musste ich begreiflich machen, dass es wirklich nur ein Unfall war und er erzählte mir, dass er mich, nachdem er von Katha erfahren hatte, was los war, gesucht hatte. Vergeblich hatte er an der vorderen, großen Türe der Firma geklopft, es schließlich aufgegeben und  war ums Haus gelaufen. Dann hatte er Licht in dem kleinen Zimmer gesehen und hinein geschaut. Er wäre total erschrocken, als er mich da so liegen sah und wäre er durch das Fenster geklettert. Zum Schluss hätte er erste Hilfe geleistet und den Krankenwagen gerufen. Also war noch mal alles gut ausgegangen.

Und es war definitiv kein Selbstmordversuch- sondern ein Unglücksfall!

 

 

 

12. Und keiner weiß, was inzwischen war

 

Ein kurzer Hinweis vor Beginn der Storie: Alle Namen, der in der Geschichte vorkommenden Personen, sind etwas abgeändert und die Handlung eigentlich frei erfunden. Ich hab mir nur ( im etwas angeheiterten Zustand) Gedanken über ein paar Geschehnisse und Beobachtungen gemacht. Viel Spaß beim Lesen.

 

Es war ein warmer, sonniger Mittwochabend. Ich, Stef, 27 Jahre, Spielertrainer einer Fußballmannschaft und auch noch schwul (aber ungeoutet), stand mit einem dicken Grinsen im Gesicht unter der Dusche des gegnerischen Vereinsheimes. Heute hatten wir es geschafft! Der Klassenerhalt war uns nach diesem 2:1 Sieg sicher! Sogar der Ärger, den ich in der Halbzeit gehabt hatte, war verflogen. Die Gegner hatten uns nämlich nichts geschenkt. Obwohl es bei ihnen um nichts mehr ging, hatten sie gespielt, als ginge es um die Meisterschaft. Bei einem Blick auf die Uhr an der Wand gegenüber erschrak ich! Schon 20.45 Uhr! Wir wollten noch zum Polterabend eines verletzten Mannschaftskameraden, der allerdings 200 km entfernt wohnte. Wenn wir nicht allzu spät kommen wollten mussten, wir uns beeilen. Also nichts wie raus aus der Dusche und ab zum Umziehen.

„Mensch Stef, wo bleibst du denn?“, Axel lehnte schon ungeduldig an der Türe seines Autos. „Bin ja schon da. Also auf geht’s zu unserer Excursio Potationis!“, mit einem Grinsen im Gesicht stieg ich in Axels Auto. „Zu unserer... Was Bitte?“, irritiert schaute er mich von der Seite an. „Naja zu unserer Sauftour! Ich meine wenn Jochens Vater schon pro Mann nen Kasten Bier gerechnet hat....“ Lachend fiel mir Axel ins Wort: „Stimmt! Also auf geht’s! Net dass uns die anderen alles wegsaufen!“

Ungefähr zwei Stunden später kamen wir bei Jochen an. Die Fahrt war sehr angenehm gewesen. Mit Axel konnte ich mich super unterhalten, denn er hatte in vielen Dingen die gleichen Ansichten wie ich. Noch dazu sah er an diesem Abend noch umwerfender aus als sonst.

„Mit meinem Kombi wäre die Parkplatzsuche nicht so leicht gewesen. Aber wie haeißt es so schön: ‚Des is fel smart. Der klee Flitzer kann überall neigepark’.“ Wir mussten beide Lachen. Mein Gott sah der Kerl süß aus, wenn er lachte!

„Jippie yah yeyh, Schweinebacke! Ab zum Zapfhahn!“, wir veranstalteten ein kleines Wettrennen zu Jochens Haus. Dort wurden wir von unseren „Fans“ (also den Leuten, die sich so nennen, aber bei Spielen wie diesen es vorziehen, schon mal saufen zu gehen), mit einem tosenden Beifall und Jubelrufen empfangen, denn die Nachricht von unserem Sieg hatte sich schon rumgesprochen. Axel lief gleich an einen Tisch und ließ sich gar nicht erst feiern. Ich ging erst mal zum Tisch der „Fans“ und begrüßte sie. Nach und nach trudelte auch der Rest der Mannschaft ein und das Bier floss in Strömen.

Axel und ich standen nebeneinander und unterhielten uns.

Ich: „Du hast die Torjägerkanone echt verdient. Schnapp sie dir am Sonntag! Wir sorgen dafür, dass dir der Chef nicht in die Quere kommt und spielen dir alle Bälle zu!“

Axel: „Naja, der Chef ist aber besser als ich und wir sind punktgleich. Einer von uns muss noch ein Tor schießen, wenn er die Trophäe für sich alleine will. Der wird kämpfen bis zum Umfallen und seine Mannschaft auch.“

Ich: „Hey und wenn ich den umsäbeln muss, dass er nimmer aufsteht, du holst dir die Kanone alleine!“

Axel: „Du würdest dafür echt nen Platzverweis in Kauf nehmen? Des find ich voll putzelig!“

Bei dem Wort „putzelig“ fiel mir fast das Glas aus der Hand. Dieses Wort benutzte ein total lieber Kerl im Gay- Chat öfters! Sollte Axel......? Nein, dass konnte ich mir nicht vorstellen.

„Hallo Stef, hörst du mir überhaupt zu?“, riss mich Axel aus meinen Gedanken. Er sah mich säuerlich an. Jetzt oder nie!

„Doch, klar. Du kann ich mal mit dir reden? Unter vier Augen?“, ich legte meinen Arm um seine Schulter und zog ihn mit. Als wir aus dem Garten heraus in den Hof gelaufen waren, wo kein Mensch war, fragte ich ihn unvermittelt: „Bist du Morgentau27?“

Alle Farbe war aus Axels Gesicht gewichen und er stotterte: „Stef, woher weißt du? Oh Gott!“, Tränen stiegen in seine Augen und er wollte schon davon laufen, doch ich hielt ihn am Arm fest: „Ich weiß das, weil ich Morgenstern27 bin.“ Axel wirbelte herum: „Willst du mich verarschen? Morgenstern27 weiß gar nicht, wer ich in Wirklichkeit bin. Ich weiß nicht, wie du das herausgekriegt hast, aber ich bitte dich, auch wenn du mich jetzt verachtest, mich nicht zu verraten.“ Ich war geschockt! Warum glaubte er mir nicht? Allmählich begann ich nämlich Axel, den super Fußballer und sexy Typen mit Morgentau27, dem lieben, verständnisvollen Kerl aus dem Chat zu verbinden. Deswegen fühlte sich mein Herz auch an, als würde sich eine Faust darum schließen. „Axel, glaub mir, bitte! Ich bin wirklich Morgenstern27! Weißt du noch, wie du mir von deinem Streit mit deinem Chef erzählt hast? Beim Fußball hast du das nie erwähnt. Axel, ich....“, mehr brachte ich nicht raus, denn mein Ton wurde immer weinerlicher. Diesen lieben Kerl wollte ich um nichts in der Welt verlieren! Oh Gott, er hatte es geschafft, innerhalb von fünf Minuten ein nervliches Frack aus mir zu machen! Na klasse! Jetzt begannen auch noch die Tränen zu kullern! Axel kam zu mir und legte seine Hände auf meine Hüfte: „Hey Stef, bitte wein nicht. Ich hatte solche Angst, dass du heraus gefunden haben könntest, was ich schon seit einiger Zeit für dich empfinde. Was glaubst du, warum ich immer so gut gespielt habe, wenn ich gemerkt habe, dass du mir zusiehst? Ich wollte, dass du mir beim Spielen zuschaust und denkst: Wow.... Gerade dachte ich, dun hättest es herausgefunden und willst mich damit aufziehen und vor den anderen bloßstellen. Es tut mir Leid...“, dies sagte er mit einer leisen, sanften Stimme, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Vorsichtig legte ich meine Arme um seine Hüfte. Er lächelte mich total süß an und ich zog ihn zu mir heran: „Axel, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt!“, hauchte ich ihm leise ins Ohr. Statt einer Antwort streichelte er mir zart über die Wange und zog meinen Kopf zu sich herunter. Als sich unsere Lippen berührten, fühlten sich seine so wunderbar weich an, das ich gar nicht genug davon bekommen konnte. Spätestens jetzt war ich ihm völlig verfallen. Unser Kuss war für meinen Geschmack viel zu kurz, aber Axel keuchte schon: „Wow, du küsste ja wie ein Weltmeister. Hey, danach könnte ich süchtig werden“, bei diesen Worten grinste er mich frech an. „Aber was wird aus uns? Wollen wir es den anderen sagen? Sind wir jetzt überhaupt zusammen oder nicht?“, alle diese Fragen sprudelte nur so aus mir heraus. Axel überlegte: „Also, ich wäre dafür, den anderen noch nichts zu sagen. So wie ich die Sache sehe, sind wir total ineinander verknallt und demnach gehören wir auch zusammen!“ „Du hast ja recht, mein Schatz!“ Mit einem Kuss besiegelten wir das Ganze. Ich legte meinen Arm um Axels Hüfte und er seinen um meine. So liefen wir zurück zur Festgesellschaft. Keinem fiel etwas an uns auf. Aber für mich ging die Party jetzt noch einmal so richtig los! Verliebt sein, war die beste Partydroge der Welt! Jedes noch so kleine Lächeln von Axel puschte mich noch mehr auf und er lächelte mich ständig an. Anscheinend war er genauso glücklich wie ich. Später lief „Time of my life” und Axel und ich konnten nicht anders, wir mussten zusammen tanzen. Immer enger umschlangen wir uns. Leise flüsterte ich ihm ins Ohr: „Axel ich liebe dich.“ Wieder dieses wunderschöne Lächeln! Es zog mein Gesicht magisch an. Wenig später küssen wir uns mitten auf der Tanzfläche ohne Rücksicht auf Verluste. Die ganze Fußballmannschaft johlte und gratulierte uns anschließend zu unserem Glück. Unser Spielführer meinte lachend: „Aber keine Knutschereien während des Spieles, wenn ich bitten darf.“ Alle lachten und uns fiel ein Stein vom Herzen. Jetzt konnten wir auch in der Öffentlichkeit glücklich sein.

 

 

 

 

 

13. Warum ist das so?

Jetzt kommt ein etwas philosophischer, psychologischer Text. Er beruht auf einer wahren Begebenheit. Viel Spaß damit Bine.

 

Es gibt Menschen, die haben dieses gewisse Etwas, so sagt man. Aber was macht diese Menschen aus? Dieses gewisse etwas muss ich an einem Beispiel beschreiben.

Es ist Freitagmittag. Gehetzt und völlig geschafft verlasse ich meinen Arbeitsplatz. Vor ein paar Stunden hatte ich eine heftige Auseinandersetzung mit meiner Chefin. Ihr gefällt meine derzeitige Arbeitsweise nicht. Verständlich. Seit einer Woche ungefähr hatte ich mich total gehen lassen. Mir zittern immer noch die Knie, so hat mich das mitgenommen.

Meine Mum holt mich ab. Ihr kann ich das nicht erzählen, die flippt total aus! Will ich das überhaupt jemandem erzählen? Nö. Eigentlich nicht. Weil ich weiß, das meine Chefin recht hat. Also hat sich das ja von selbst geklärt und ich brauche niemanden, der mir einen Rat gibt. Außerdem ist heute Fete angesagt und da will ich keinem die Laune verderben. Zu hause setze ich mich erst einmal hin und esse etwas. Meinen Vater sehe ich während des ganzen Essens nicht an. Mit ihm hatte ich gestern einen Riesenstreit gehabt. Er hat mich total zur Sau gemacht, weil ich für nächstes Jahr noch keine Praktikumstelle habe. Glaubt der vielleicht, mich machen die Absagen nicht fertig? Deswegen hatte ich mich auch so gehen lassen.

Viel Hunger habe ich nicht. Um drei Uhr klingelt es. Ich mache auf, denn ich weiß, das es für mich ist „Hey Kathi!“, mit diesem Ruf werfe ich mich irgendwie erleichtert in die Arme meiner besten Freundin. Sie soll mich bloß so schnell nicht mehr loslassen. Wir haben uns schließlich jetzt eine Woche nicht gesehen und ich hab sie schrecklich vermisst. Irgendwie fühle ich mich total geborgen in ihren Armen. Hab sie halt auch total doll lieb! Mit ihr kann ich über jeden Scheiß reden, auch wenn es noch so unwichtig erscheint. Jetzt, wo sie da ist, hat für mich das Wochenende angefangen.

Am Abend machten wir uns auf den Weg zu Adis Geburtstagsfeier. Von mir bekam er einen Bilderrahmen mit einem Fisch darin. Er hatte nämlich auf die Frage, was er von Sternzeichen sei, mal geantwortet, er sei Fischkopf.

Zunächst war es ganz lustig. Jeder blödelte mit jedem. Irgendwann wurde es aber Enja, Adis’ Freundin zu bunt. Die Stimmung war im Keller. Enja und Adi waren am Zoffen und auf einmal schaltete Adi „Angels“ von Robbie Williams an. Dieses Lied erinnert mich an zwei schlimme Ereignisse und jedes Mal wenn ich es höre muss ich weinen. „Adi, schalt bloß das Lied aus!“, blaffte ich ihn an. „Ich denk gar nicht daran“, er ließ sich nicht dazu bewegen das Lied weg zu drücken. „Du Arsch!“, mit diesem Ruf rannte ich zur Türe hinaus. Ich rannte in die dunkle Garage an Enjas Haus und sofort zogen die Bilder jener Ereignisse an mir vorbei und vermischten sich noch mit denen von dem Streit mit meinem Vater. Heulend stand ich an der Wand und hörte von drinnen immer noch „Angels“ laufen. Auf einmal trat Kathi von hinten an mich heran und nahm mich einfach nur in den Arm. Eine kleine Geste die mir in diesem Moment sehr viel bedeutet hat. „Hey, was ist denn?“, behutsam dreht sie mich um. „Ist es nur wegen dem Lied? Du kannst doch dieses Lied nicht mehr hören wollen, nur wegen den zwei Sachen. Willst du jetzt jedes Mal, wenn des läuft, einen Heulkrampf kriegen?“ „Nein, natürlich nicht. Neulich habe ich es geschafft, es zu hören ohne zu heulen. Ich weiß auch net, wie des jetzt kommt. Bestimmt, weil ich morgen die Chance hab, meine ganze alte Klasse zu sehen. Außerdem wird mir des alles in letzter Zeit zu viel. Gestern hatte ich voll den Zoff mit meinem Dad, wegen meiner Stelle für nächstes Jahr. Ich krieg nur Absagen und alle aus meiner Klasse haben schon was. Ich pack das nicht mehr“, wieder musste ich schluchzen. „Sorry, das ich dir bei deiner Stelle net helfen kann.“ „Du hast mit schon geholfen indem du mir zugehört hast. Was würde ich nur ohne dich machen?“ „Zu Grunde gehen“, bei diesem Satz grinste sie. „Wahrscheinlich. Nein, ohne Scheiß, ich frag mich, womit ich so was Liebes wie dich verdient hab.“ „Ich frag mich des bei dir auch oft. Wofür bin ich denn deine beste Freundin, wenn ich dir net zuhör?“ Wir nahem uns ganz fest in den Arm. Plötzlich kam Enja weinend aus der Bar und sank schluchzend an der Wand gegenüber nieder. Ich lief zu ihr und ging vor ihr in die Hocke. „Er kann doch nicht gehen. Er kann doch nicht jetzt so einfach gehen“, jammerte sie vor sich hin. „Schchchchchch“, machte ich, legte meine Arme um sie und drückte sie an mich. Ich hatte, während sie schluchzte nebenbei mitbekommen, das Adi gehen wollte, weil er wegen irgendetwas eingeschnappt war und seine schlechte Laune hatte er zuvor an Enja ausgelassen. Enjas Schwester holte inzwischen Adi zurück und Kathi stand die ganze Zeit bei mir und Enja. Ich wusste nicht warum, aber auf einmal musste ich auch voll mit heulen. Enja tat mir so Leid! „Hol mal ihre Jacken“, hörte ich Kathi zu Enjas Schwester sagen. „Mir ist nicht kalt“, behauptete Enja, obwohl sie wie Espenlaub zitterte. „Aber bestimmt der Bine. Die hat ja nur ein Top an“, bei diesen Worten musste ich ein wenig grinsen. Womit hatte ich es eigentlich verdient, so eine liebe Freundin zu haben? „Komm Enja, steh auf“, sagte ich zu Enja, die sich ein wenig beruhigt hatte. Adi und sein Cousin standen nur neben uns und kümmerten sich kein bisschen um uns. Langsam erhob sich Enja und ihr tränenverschmiertes Gesicht ließ mir wieder Tränen in die Augen steigen. Zusammen mit Adi ging sie ins Haus und wir anderen ließen sie alleine. Adis Cousin kam auf mich zu fragte: „Warum weinst du jetzt eigentlich?“ „Hast du gesehen, wie fertig die Enja war? Lässt dich das einfach so kalt?“ Wieder schluchzte ich. An diesem Tag hatte ich echt extrem nahe am Wasser gebaut. Kathi nahm mich in den Arm.

Als Kathi und ich später zusammen nach Hause liefen meinte ich zu ihr: „Ich bin so froh, dass du heute da warst. Ohne dich hätte ich das nicht überstanden. Danke meine Süße.“ „Dafür bin ich doch da.“

Tja, ich denke dieses gewisse Etwas kann vieles sein. Bei der Kathi ist es halt diese besondere Freundschaft, die sie schenkt. Sie ist da, wenn man sie braucht, selbst wenn sie nicht in der Nähe ist. Zu ihr kann ich mit allen Problemen kommen und seien sie auch noch so klein und lächerlich. Sie versteht mich immer. Manchmal frage ich mich echt, ob sie ein Engel ist. Aber warum ist das so? Ist sie nur für mich so ein besonderer Mensch oder auch für andere? Diese Fragen kann ich leider nicht beantworten, nur in den Raum stellen. Eigentlich will ich mich das auch gar nicht fragen, ich will es einfach nur genießen, dass ich diese Freundin hab.

 

Der Text ist vielleicht doch nicht ganz so philosophisch geworden, wie ich gedacht habe. Ich glaube, dass ist aber gar nicht so schlimm, oder?

Ach ja, für die, die es interessiert: „Angels“ kann ich mittlerweile wieder hören, ohne zu heulen (hab ich die ganze Zeit getan, während ich diesen Text geschrieben hab), eine Stelle habe ich auch gefunden, nur Enja (alle Namen bis auf meiner und Kathis sind geändert) ist nicht mehr mit Adi zusammen, aber es ist das Beste für sie.

Mit meiner Mum habe ich jetzt ein supergutes Verhältnis und die Zwei Situationen, an die mich „Angels“ erinnert könnt ihr in „Harrys Abschied“ nachlesen. Die eine Situation (Harrys Abschied) ist mehr oder weniger rückgängig gemacht worden und die andere Situation (mein Abschied) habe ich überwunden und das nicht zu letzt wegen der Kathi *g*.

 

Liebe Grüße

Eure Bine

 

 

 

 

 

14. Ein Jahr Frankreich

 

1.Teil:

Ich bin Peter und Saxophonist der Gruppe „Ecentielle“. Wie man an meinem Namen unschwer erkennen kann, bin ich eigentlich Deutscher. Trotzdem lebe ich seit fast einem Jahr in Nice an der Côte d’Azur. Wie das kommt? Naja....

Früher spielte ich bei der Gruppe „Confect“, war glücklich mit unserem Bassisten Alex zusammen und hatte einen tollen Job als Einzelhandelskaufmann. Doch alles sollte anders werden..

Wir hatten mal wieder einen supergeilen Auftritt und die Menge tobte, als Alex nach seinem legendären „Denkmal“ von „Wir sind Helden“ einen kleine Pause einlegte. Wir wollten noch „Let me entertain you“ und „Haserljagt“ spielen und dann eine größere Pause einlegen. Alex würde solange hinter der Bühne bleiben. Verschwitzt, aber trotzdem lächelnd lief ich hinter die Bühne. Als ich jedoch die Tür zu unserer Umkleidekabine öffnete, stockte mir der Atmen! Da saß mein Alex mit einer Blondine auf dem Schoß! Und die beiden knutschten auch noch! Ich blieb wie versteinert stehen und konnte nur noch schreien: „Du Arsch!“ Dann machte ich auf dem Absatz kehrt und rannte mit Tränen in den Augen nach draußen. Heulend brach ich später in meinem Auto zusammen! Wie konnte er mir das nur antun! Ausgerechnet so ein billiges Flittchen! Heute weiß ich nicht mehr, wie ich es damals heil nach Hause geschafft hatte. In dieser Nacht machte ich kein Auge zu. Ich saß auf meinem Fensterbrett, sah in die Nacht hinaus und weinte, weinte, weinte. Dazu hörte ich die CD mit den meisten Schmusesongs, die ich hatte. Bei einem Lied musste ich noch mehr heulen, als so schon:

Du brauchst das Gefühl frei zu sein
niemand, sagst du, fängt dich ein
doch es war total Liebe pur
manchmal frag ich mich
warum du

Refrain
Du hast mich tausendmal belogen
du hast mich tausendmal verletzt
Ich bin mit dir so hoch geflogen
doch der Himmel war besetzt
Du warst der Wind in meinen Flügeln
hab so oft mit dir gelacht
Ich würd´ es wieder tun mit dir
heute Nacht

Suche deine Hand
such nach dir
manchmal in der Nacht fehlst du mir
wer nimmt mich wie du in den Arm
wem erzähl ich dann meinen Traum

Refrain
Du hast mich tausendmal belogen
du hast mich tausendmal verletzt
Ich bin mit dir so hoch geflogen
doch der Himmel war besetzt
Du warst der Wind in meinen Flügeln
hab so oft mit dir gelacht
Ich würd´ es wieder tun mit dir
heute Nacht

wo bist du
wenn ich von dir träum
wo bist du
wenn ich heimlich wein

 

Warum? Diese Frage lies mich bis heute nicht los. Am Morgen war ich soweit, das ich nur noch Wut und Hass für Alex empfand. Ich nahm sein Bild, das bei mir auf dem Nachttisch stand und warf es aus dem Fenster. So gegen 9.00 Uhr klingelte es an der Haustüre. Wiederwillig öffnete ich, denn ich wollte heute eigentlich niemanden sehen. Draußen stand Charly, der Keyboarder unserer Band und ein guter Freund von mir. „Hey Kleiner, wie geht es dir? Ich hab gestern nämlich nur mitbekommen, dass du weinend aus der Halle gerannt bist. Was war denn los? Alex schweigt sich auch aus.“ Giftig antwortete ich: „ Das ist mir klar. Erst baut er Scheiße und dann steht er nicht dazu! Aber seine neue Flamme, diese Blondine hätte dir bestimmt gesagt, dass der gute Alex jetzt hetero ist und auf blonde Flittchen steht!“ Oh man, ich hätte mich Ohrfeigen können! Schon wieder liefen die Tränen. Charly nahm mich einfach nur in den Arm und machte: „Schschschsch.“ Das beruhigte mich etwas, zumal ich mich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten konnte. Das merkte ich vor allem, als Charly mich losließ. Mir wurde schwarz vor den Augen und ich kippte Charly gleich wieder in die Arme. „Ich glaube, du legst dich erst mal wieder ins Bett.“ Schlaff meinte ich: „Wieso wieder? Ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich kann auch jetzt nicht schlafen. Immer wieder taucht sein Gesicht vor meinen Augen auf.“ Das lies Charly aber nicht gelten: „Du legst dich jetzt hin, keine Wiederrede!“ Wiederstand zwecklos! Er trug mich fast in mein Schlafzimmer und legte mich aufs Bett. Dort zog er mir Schuhe, Socken und die Hose aus und deckte mich zu. Leise fragte ich: „Charly, würdest du dich zu mir herlegen? Ich will nicht alleine sein. Bitte.“ Er grinste. „Na klar. Wenn du anständig bleibst. Rutsch mal rüber.“ Es tat gut jemanden zu haben, der einfach nur da war. Jemanden, der keine großen psychologischen Ratschläge erteilt, sondern einfach nur anwesend ist. Leider musste ich trotzdem von Alex träumen. Das Bild mit ihm und der Blondine ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Nach fünf Stunden wachte ich auf. Es roch nach frischem Kaffee und das Bett neben mir war leer. Also stand ich auf und schaute, wo sich mein Seelenklempner aufhielt. Zu meiner großen Verwunderung war er in der Küche und machte Frühstück! Um 14 Uhr Nachtmittags Frühstück! Naja..

„Na, wie geht es meinem Patienten?“, er schien putzmunter zu sein. „Bescheiden.“ „Das ist aber schade. Wo Andi doch gerade angerufen hat und mir mitgeteilt hat, dass in zwei Stunden eine Bandprobe ist.“ „Was!? Da geh ich nicht hin, vergiss es!“ „Probier es wenigstens einmal. Bitte. Mir zu Liebe.“ Was blieb mir anderes übrig? Er hatte ja recht. Mich bis ans End meiner Tage zu verkriechen wäre auch nicht das gelbe vom Ei. Notgedrungen ging ich zurück ins Schlafzimmer und zog mich um. Dabei fiel mir ein Brief von „Ecentielle“ in die Hände. Sie hatten mir ein Stellenangebot gemacht, ich war jedoch fest entschlossen gewesen, es abzulehnen. Doch jetzt hatte sich mein ganzes Leben verändert, warum sollte ich nicht den Rest auch noch hin schmeißen und komplett von vorne beginnen? Noch bevor ich diesen Gedanken zu Ende denken konnte, stand Charly in der Türe und trieb mich zur Eile an.

Die Probe war erbärmlich. Alex hatte seine Blondine dabei und mich irritiert das so sehr, dass ich einen Fehler nach den anderen machte. Nach einer Stunde machten wir eine Pause. Die Blondine flötete: „Ich hole mir noch schnell Zigaretten an der Tanke Alex- Schatz. Willst du mir nicht einen Abschiedskuss geben, wenn wir uns so lange nicht sehen?“ Und das liebe Alex- Schatz gab Bussi. Kaum war die zur Türe draußen, blaffte Charly Alex an: „Sag mal bist du noch ganz sauber? So ein ekelhaftes Trampeltier kannst echt nur du sein!“ In der letzten Stunde war ich mir über einiges klar geworden, deshalb antwortete ich, bevor Alex etwas sagen konnte: „Lass es gut sein, Charly. Er kann sie ruhig weiterhin mitbringen. Das war eh meine letzte Probe bei euch.“ Andi riss entsetzt die Augen auf und stotterte: „Was..was soll das jetzt heißen? Du steigst aus?“ „Genau. Und nicht nut das. Ich werde Würzburg, Unterfranken, Bayern und Deutschland verlassen. Ich hab nämlich ein Angebot von einer französischen Band bekommen. Das war’s dann wohl Jungs. Macht’s gut und viel Erfolg noch.“ Mit diesen Worten verließ ich den Raum und damit auch Confect.

 

2. Teil:

Tja, so war das damals gewesen. Heute war ich hier in dieser Gruppe zufrieden, aber nicht glücklich. Glücklich würde ich nur mit den Confectlern sein, das ist mir klar geworden. Der Schmerz über unsere Trennung sitzt jedoch immer noch zu tief, als das ich zurück könnte. Mit einer seltsamen Spannung in mir betrete ich mit den andern Jungs von „Ecentielle“ die Bühne. Irgendetwas liegt in der Luft, ich weiß aber nicht was. Unser erstes Lied heißt „La tibue de Dana“. Danach heizen wir mit ein paar englischen Hits aus den Charts ein. Dann kommt mein großer Auftritt. Ich soll zum ersten Mal, seit ich in dieser Band spiele ein deutsches Lied singen. Also fing ich an: „

Wir lieben das Leben (das Leben)

die Sonne, den Mond

den Wind und die Sterne (die Sterne)

und die Freiheit sowieso.

Es gibt viel zu tun - also greifen wir an -

wir sind zum Feiern geboren

es gibt nichts was uns halten kann.

 

Wie kommen wir zusammen? - Sternförmig

Und wie geh´n wir auseinander? - Sternhagelvoll

Wie kommen wir nach Hause? - Das ist uns Scheißegal (Scheißegal)

Ja, ja, ja wie kommen wir nach Hause? - Das ist uns Scheißegal (Scheißegal)

Und warum? Weil wir so sexy sind!

Und warum? Weil wir die schönsten sind!

 

Wir lieben die Frauen

und wir brauchen kein Geld,

für uns gibts keine Mauern (Mauern)

auf der weiten Welt.

 

Es gibt viel zu tun,

also greifen wir an - wir sind zum Feiern geboren.

Es gibt nichts was uns halten kann.

 

Wie kommen wir zusammen? - Sternförmig

Und wie geh´n wir auseinander? - Sternhagelvoll

Wie kommen wir nach Hause? - Das ist uns Scheißegal (Scheißegal)

Ja, ja, ja wie kommen wir nach Hause? - Das ist uns Scheißegal (Scheißegal)

Und warum? Weil wir so sexy sind!

Und warum? Weil wir die schönsten sind!

 

Wie kommen wir zusammen? - Sternförmig

Und wie geh´n wir auseinander? - Sternhagelvoll

Wie kommen wir nach Hause ? - Das ist uns Scheißegal (Scheißegal)

Ja, ja, ja wie kommen wir nach Hause? - Das ist uns Scheißegal (Scheißegal)

Und warum? Weil wir so sexy sind!

Und warum? Weil wir die schönsten sind!

Die Menge tobt und ich fühle mich irgendwie in meine Confect- Zeit zurückversetzt. Ich sehe durch die Menge und bei einem Zuschauer bleibt mir das Herz fast stehen. Das kann doch nicht wahr sein! Nein er kann unmöglich da sein. Deswegen scheint es aber so zu sein! Da in der Zuschauermenge steht Alex. Mein Alex! Er lächelt und singt als einziger mit. Völlig konfus laufe ich zu Pascal und frage ihn, ob es möglich wäre, dass ich noch ein deutsches Lied singe, da es gut ankommt. Er ist einverstanden und die anderen werde informiert. Also setze ich nach und schaue dabei Alex ganz fest an: „

Ich liebte dich total mit Haut und Haaren

ich liebte dich gegen den Rest der Welt

ich liebte dich trotz Kummer und Gefahren

ich liebte, doch ich hatte nicht gewählt

 

Denn meine Welt war dunkel

und du versprachst das Licht

ich malte mir ein Bild von dir

ich liebte dich

ich liebte dich

ich kannte dich ja nicht

 

Ich dachte das wäre das Leben

ich dachte das wäre das Glück

ich dachte das wäre das Leben

ich dachte das wäre das Glück

 

Wir brauchten uns als Trost für alte Wunden

als Zufluchtsort in einer schlechten Welt

gemeinsam stiegen wir in diesen Brunnen

das war noch besser als wenn einer fällt

 

Denn deine Welt war dunkel

ich versprach das Licht

du maltest dir ein Bild von mir

du liebtest mich

du liebtest mich

du kanntest mich ja nicht

 

Ich dachte das wäre das Leben

ich dachte das wäre das Glück

ich dachte das wäre das Leben

ich dachte das wäre das Glück

 

Tja so war das mal bei mir, aber das ist schon einige Zeit her. Mit diesem Lied wollte ich eine besondere Person begrüßen. Alex, wenn du willst kannst du nach dem Konzert hinter die Bühne kommen, ich regel das.“ Diese Worte kann nur Alex verstehen, da ich auf Deutsch geredet hatte. Während des Liedes war er blass geworden und hatte verlegen weggesehen. Auf den Rest des Konzertes kann ich mich kaum noch konzentrieren, ich bin nur gespannt, ob Alex kommen würde. Endlich! Das letzte Lied ist vorbei und ich renne gleich zum Security- Menschen um ihm zu sagen, das Alex vielleicht kommt und er ihn durchlassen kann. Dann warte ich. Nach zehn Minuten stürmt tatsächlich ein völlig verschwitzter Alex herein und stürzt sich auf mich: „Peter...!“, seufzt er, schlingt seine Arme um mich und wirbelt mich im Kreis herum. „Ich hab dich so vermisst.“ Jetzt erst erwidere ich seine Umarmung. „Wenn du etwas Zeit hast, kannst du mit zu mir kommen und wir können reden.“ Hatte ich das gesagt? Ich muss wohl von allen guten Geistern verlassen sein Ich konnte aber auch nicht mehr zurück, denn wer A sagt muss auch B sagen. „Gern, ich sag nur kurz im Hotel bescheid, dass ich später komme.“ „Du kannst gerne bei mir übernachten.“ Was? Bin ich völlig bescheuert? Natürlich nimmt Alex mein Angebot an, sagt aber trotzdem im Hotel bescheid. Toll jetzt habe ich das Ei gelegt, jetzt muss ich’s auch ausbrüten. Also ab zu mir nach Hause.

Als wir dort ankommen, machen wir es uns mit einer Flasche Vin Rouge gemütlich und er beginnt zu erzählen: „Dich interessiert doch sicher, warum ich das damals gemacht habe, oder?“ „Ja klar, ich hatte die ganze Zeit hier das Gefühl, dir nicht gut genug gewesen zu sein.“, erwidere ich. „Nein, dich habe ich immer geliebt und wenn ich ehrlich sein soll, ich tu es immer noch...Natal, das Mädchen, mit dem ich rumgeknutscht habe, sie hat es geschafft, beim Gig in unsere Garderobe zu kommen. Als sie mich dann getroffen hat, hat sie mich auf  die nächstbeste Bank gedrückt und abgeknutscht. Dann kamst du rein. Von da an bekam ich sie nicht mehr los. Sie ist mir mit dem Auto hinterher gefahren und hat auch in ihren Auto gepennt. Vor meiner Wohnung. Sie ist mir später auch zur Probe nachgefahren und hat so getan, als sei sie meine Freundin. Sie hat mich gar nicht zu Wort kommen lassen, als Andi mich gefragt hat wer das sei. Andi hat sie dann aufs Sofa geschickt und mich böse angeschaut. Da wusste ich, dass mir keiner glauben würde, das sie nicht zu mir gehört. Dir konnte ich die Sache bis heute ja nicht erklären, du bist ja noch in der Nacht hierher geflogen. Das letzte Jahr war die Hölle für mich. Diese gestörte Ziege hat es einfach nicht kapiert, dass ich dich liebe und hat so lange Terror gemacht, bis ich gerichtlich gegen sie vorgegangen bin. Als ich das geschafft hatte, hab ich mich daran gemacht, die Webseiten aller französischen Partybands ab zu klappern, bis ich dein Bild auf der Seite von dieser Band gefunden hatte. Ich habe geschaut, wann das nächste Konzert ist und jetzt bin ich da. Bei dir.“ Ich bin ins Grübeln gekommen. Wenn es wirklich so war, dann hatte ich ihm unrecht getan und einer Versöhnung stand nichts im Wege, aber wenn es nicht so war? „Ich habe dich auch vermisst Alex. Sag mal stimmt die Geschichte wirklich? Ich meine, hast du schon jemandem davon erzählt?“ „Ja ich hab sie den Jungs erzählt und Charly hat mir dann sogar bei der Suche nach den Webseiten geholfen. Ich bin nur hergekommen um dich zu sehen und dir das zu geben.“ Er gab mir ein Tape und ich legte es gleich ein.

I waß net amoil mer was los war,

wahrscheinlich war i wieder amoil blau,

vielleicht hab i was gsagt, vielleicht hab i eam greizt -

i waß des heut nimmer genau.

 

Er redt ja oft gern an Blödsinn,

und i halt mi dann a nimmer zruck,

dann häng eam gschwind no a Goschn an,

da spüln ma halt dann beide verruckt.

 

Jetzt is des scho über a Wochn her,

i halt des net ohne eam aus.

Jetzt ruf i eam an und wann er se meldt,

sag i zu eam "Hallo Maus ...".

 

I wü nur zruck zu dir, i wü nur zruck zu dir,

kannst du mir no amoil verzeihn, i hab vü, vü zu bereun.

Mir is klar, i war a Narr, i wü nur zruck zu dir.

 

I wü nur zruck zu dir, i wü nur zruck zu dir,

mir is klar, i war a Narr, i wü nur zruck zu dir.

 

So kann i net lebn, des gibt ma ka Ruah,

i halt des net aus und gib nach.

Am Tag drah i durch, in der Nacht lieg i wach,

vor lauter Heuln san meine Augen scho zua.

 

So jetzt reiß i mi zamm, pfeiff auf den Stolz,

jetzt ruf i eam einfach an in mein Schmerz.

Der ruft sicher net an, der hat ja ka Herz,

aber i bin halt net aus Holz.

 

Mir zittern die Händ als i di Nummer wähl,

hoffentlich is er daham.

I sag "Hallo Klaus, i bins, Deine Maus" –

An dieser Stelle begann ich das Lied zu Ende zu singen:“

da hör er - er mant er tramt:

 

I wü nur zruck zu dir, i wü nur zruck zu dir,

kannst du mir no amoil verzeihn, i hab vü, vü zu bereun.

Mir is klar, wir warn zwei Narrn, i wü nur zruck zu dir.

I wü nur zruck zu dir, i wü nur zruck zu dir, ...

I wü nur zruck zu dir, i wü nur zruck zu dir

Alex, mein Alex!“

Ich falle ihm um den Hals und drücke ihn ganz fest an mich. „Ich liebe dich doch auch noch immer. Gegen das letzte Jahr war der Tod ein Witz.“ „Peter...“, mehr kann Alex nicht sagen, er fängt an zu weinen. „Hey Kleiner net weinen, es wird alles gut. Schschsch.“ „Es ist nur, weil so glücklich bin, dass du mich noch liebst. Aber wir haben ein kleines bis mittleres Problem. Du wohnst hier und ich in Würzburg.“ „Das kann man regeln. Ich komme wieder zurück nach Deutschland. Mein Vertrag ist jederzeit kündbar.“ „Dann wird ja alles wieder wie früher. Oh man das ist viel mehr, als ich mir von der Reise erwartet hatte. Ich hatte nur gehofft, dich zu sehen und zu merken, das es dir gut geht. Scheuerst du mir eine, wenn ich dich jetzt küsse?“ Ohne eine Antwort abzuwarten legt er seine Arme um mich und küsst mich. Da ist sie wieder diese Wärme und Nähe die ich so vermisste habe. Ich drücke ihn noch fester an mich und küsse ihn zurück. Jetzt kann ich sein Parfum riechen. Oha, er hat das selbe dran, das ich ihm mal zum Geburtstag geschenkt hatte und er bei unserem ersten Mal auch benutzt hatte. Dieser Geruch macht mich verrückt. Während wir uns küssen, fange ich an, Alex Oberschenkel zu streicheln. Seine Hand ist schon längst unter meinem T- Shirt. Wir vergessen alles um uns herum. Auch als Alex mich ins Schlafzimmer trägt, können wir nicht aufhören uns zu küssen.

Wir verbringen eine wunderschöne Nacht zusammen und am nächsten Morgen wache ich erst auf, als ich merke, dass sich jemand auf meinen Hintern setzt und beginnt meine Schultern zu massieren. Ich beginne zu schnurren, wie ein verliebter Kater und sage: „Hmm, so könnte ich jeden Morgen geweckt werden. Vor allem von dir.“ Jetzt legt er sich auf mich, lächelt mich an und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss. „Guten Morgen mein Schatzl, was hältst du davon, wenn wir zum frühstücken in mein Hotel gehen? Ich hab noch eine kleine Überraschung für dich.“ Gesagt- Getan. Fünfzehn Minuten später stehen wir vor dem Hotel. Alex hat zuvor noch einmal angerufen und einen Tisch für uns bestellt. Ein Ober führt uns dorthin. Wow, war der romantisch hergerichtet: Mit einer Kerze und einem Strauß Rosen in der Mitte. Wir setzen uns. Mitten im Frühstück höre ich Stimmen: „Ich sag dir, der hat ihn net gefunden und rennt immer noch durch Nizza.“  Das ist doch.....: „Das glaub ich auch.  Oh man wir hätten ihm helfen sollen.“ Ich beginne an meinem Verstand zu zweifeln. Alex steht auf: „Och manno, jetzt habt ihr mir meine Überraschung verdorben. Ich suche ihn nicht mehr, ich hab ihn gefunden.“ „Alex, echt, wo iser?“ „Hier bin ich Andi!“ Ich hatte doch richtig gehört! Alle Confectler sind gerade zur Türe herein gekommen. Es gibt ein großes Hallo und ein Geknuddel, dann setzen sich alle. Es tut gut, wieder mit den Jungs zu labern und plötzlich wird mir bewusst, das ich fast mein altes Leben, dass ich so mochte, wieder hatte. Tränen des Glücks steigen in meine Augen. „Hey, was hat mein süßer Sonnenschein? Warum weinst du Schatzi?“ „Freuendentränen“, murmelte ich und Alex nahm mich in den Arm. „Warte noch einen Moment, dann können wir vielleicht alle mitheulen. Charly, leg los”, das kommt von Andi und ich schaue jetzt gespannt Charly an, der beginnt zu singen: „

I waß net amoi mehr wos los woa,

wahrscheinlich war’n wir wieder amoil blau,

Vielleicht ham ma wos gsogt,

vielleicht ham ma ne g'reizt,

i waß des heut nimmer genau.

 

Er redt ja oft gern an Blödsinn,

und ma halt uns jetzt a nimmer zruck,

Wir sin jo a net auf de Goschn gfoin,

da spüln ma halt dann beide verruckt.

 

Jetzt is des scho über a Jährle her,

Wir haltn’s net aus ohne di.

Jetzt ruf ma eam an und wann er se meldt,

sagn ma zu eam "Hallo Peter ...".

 

Du sollst nur zruck nach hier

Du sollst nur zruck nach hier

kost du uns nur amoi vertraun,

du wirst’s nie, nie mehr bereun.

Uns is kloa, mir sin a Norr,

Du sollst nur zruck nach hier.

 

Du sollst nur zruck nach hier

Du sollst nur zruck nach hier

Uns is kloa, mir sin a Norr,

Du sollst nur zruck nach hier

 

So is des ka Leben,

des gibt uns ka Ruah,

wie hoitn des net aus, kom gib noch.

Und donn drah ma durch,

in der Nocht nimmer woch,

und mochn die Aug' schnell zua.

 

So jetzt reiß di zomm,

scheiß auf den Stoiz,

jetzt ruaf ihn einfach an in dein Schmerz.

du wü’st jo net zgrund geh an gebrochenem Herz,

die Jungs sin jo a net aus Hoiz.

 

Dir zittern de Händ ois du de Nummer wöh’st,

hoffentlich is no net zu spät.

Du sogst "Hallo Andi, i bin’s oides Haus",

da tönt es aus dem Gerät:

 

Du sollst nur zruck nach hier

Du sollst nur zruck nach hier

Wir könn dir no amoi verzeihn,

Mir wern’s nie, nie mehr bereun.

Uns is kloa, du warst a Norr,

Du sollst nur zruck nach hier.

 

Du sollst nur zruck nach hier

Du sollst nur zruck nach hier

Wir könn dir no amoi verzeihn,

Mir wern’s nie, nie mehr bereun.

Uns is kloa, du warst a Norr,

Du sollst nur zruck nach hier.

Peter komm bitte wieder zu Confect zurück.“

Jetzt gibt es für meine Tränen kein Halten mehr. „Klar komm ich zu euch zurück.“ Diese Worte bringen auch noch die anderen zum Weinen. Wir alle sind glücklich. Jetzt habe ich wirklich wieder das Leben, das ich so liebe! Und ich gebe es nie wieder her!