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OK, das hier sind unsere Geschichten über die geilste Band der Welt CONFECT!

Ok, tut uns leid, aber zur Zeit funktionieren die Bilder nicht! Aber wir arbeiten dran! Also wie ihr seht die Bilder sind im Kommen, aber es ist ne heiden arbeit

 

Inhalt:

1. Is it true Love?
2. Who will be my Loverboy
3. 10 Dinge, die ich an dir hasse!
Einschub

In Kürze folgt die 4. Story! Wir sind gerade am arbeiten! Wer ein Thema für die 5. Story hat, meldet sich bitte bei uns!

1. Is it true Love?

Dies ist eine Geschichte zweier Paare, die sich beweisen müssen.

Die Paare sind:

1. & 
                  Andi Sch.                    Charly L.

2.& 
              
Harry G.                      Steffen M.

Das allein wäre kein PROBLEM, wenn die Jungs wüssten wie man sich in einer Beziehung richtig verhält und dass man andere Menschen zuschätzen wissen muss und einfach mal mutig sein sollte.

 

Aber zuerst mal zum Anfang:

Vorgeschichte: Andi und Charly sind schon seit einiger Zeit unbemerkt ein Paar. Nicht einmal ihren Bandkollegen ist ihre Homosexualität aufgefallen.

Doch nun wollen sie sich endlich öffentlich zueinander bekennen. Dazu haben sie bei 
 Gelegenheit.

Es ist ein ausgelassener Abend unter dem Motto „Party (Gay-)Power, Pur!" Der Abend neigt sich dem Ende zu und die Fans werden immer „fröhlicher", als Andi plötzlich das Wort ergreift.

„Zum Schluss, bevor wir von der Bühne gehen, muss ich euch, unseren Fans, den besten Fans der Welt, etwas erklären. Vielleicht haben einige von euch schon bemerkt, dass ich nur mit bestimmten ZUSCHAUERN flirte. Ich muss zugeben, ich schaue nur die Männer an. Sorry Girls, aber ich bin SCHWUL. Ich habe mich entschlossen, dies endlich preiszugeben, denn ich habe mich verlobt!

 Und zwar mit CHARLY." „Genau Girls, Ich bin schwul und das ist gut so!“

Es ist plötzlich totenstill in der Halle. Die Bandkollegen haut es regelrecht aus den Socken.

 „AHHHHHHHHHHHHH!"

Einige Girls in der 1. Reihe fangen zu schluchzen an. Confect verlässt geschlossen die Bühne. Das Konzert ist beendet und so schnell wie dieses Mal war die Halle noch nie leer.

Backstage: Noch bevor Andi und Charly etwas sagen können, fängt Lui schon an zu motzen: „Warum habt ihr uns denn nichts gesagt? Ich dachte wir sind eine Band und gute Freunde! Mussten wir es so erfahren?" Und Claus setzt hinzu: „Habt ihr denn kein Vertrauen zu uns? Ich dachte wir können über alles reden!" Doch Steffen geht dazwischen: „Ach haltet doch eure Klappen! Freut euch doch lieber für die beiden!" Und Harry: „Die beiden geben doch ein GOLDIGES Paar ab." Doch Claus ist nicht zu bremsen: „Oh, toll Steffen und Harry wollt ihr euch etwa jetzt auch outen?" Steffen bleibt gelassen: „Ihr redet von Freundschaft und seit so intolerant!" und zu Charly und Andi gewannt: „Wann ist den nun die Hochzeit, darf ich Trauzeuge sein?" Andi ist ein bisschen erleichtert: „Na logo! Klar ich wollte euch sowieso fragen, wer will! Die Hochzeit ist aber erst in einem halben Jahr!" Endlich meldet sich der sonst sehr redselig Charly zu Wort: „Alex, Peter, was ist eigentlich mit euch!" Alex meint lässig, während er sein Instrument wegpackt: „Hat sich für uns jetzt irgendetwas geändert?" Peter ruft aus dem Hintergrund: „Ihr seit ja schließlich nicht erst seit dem Outing schwul! Na toll ihr heiratet! Was soll ich sagen? WERDET GLÜCKLICH MITEINANDER!

Jetzt geht es richtig los:

1.Kapitel
Zwei Wochen später: Mittlerweile hatte unser Paar schon eine kleine unbemerkte Vorehekrise. Es gibt einige Meinungsverschiedenheiten für das Ziel der Hochzeitsreise. Dadurch sucht sich Andi eine Alternative zu Charly.

Auf einem Konzert merkt er, dass Steffen eigentlich auch ganz schnuckelig ist. Er flirtet ihn schamlos, im Beisein von Charly, an. Plötzlich beginnt Steffen zurückzuflirten.

 Andi ist erstaunt.

Nach dem Konzert setzen sich die Bandmitglieder noch mal zusammen um ETWAS zu trinken und zu quatschen. Andi sitzt zwischen Charly und Steffen. Als Charly sich gerade mit Harry, der auf der anderen Seite von ihm sitzt, unterhält, streicht Andi Steffen UNAUFFÄLLIG über den Oberschenkel.

Steffen grinst Andi viel versprechend an. Später fängt Andi mit einem Seitenblick auf Steffen zu gähnen an. Dieser zwinkert verschwörerisch. „Oh man bin ich müde! Ich glaub ich nem mir ein Taxi und fahr nach Hause!" „Aber der Abend ist doch noch jung!" Charly will nicht nach Hause. Nach einigen Zögern und Andis Überredenskünste, lässt er diesen dann alleine gehen. 5 Minuten später verabschiedet sich Steffen (!) ebenfalls gähnend.

Draußen wartet schon Andi mit dem Taxi. Steffen nimmt Andi in seine muskulösen Arme. Andi küsst ihn vorsichtig. Steffen weicht noch mal zurück und fragt ihn: „Und was ist mit Charly?" „Der zählt heute nicht." Turtelnd steigen die beiden ins Taxi. Auf der Fahrt nach Prosselsheim werfen sie sich immer wieder verführerisch Blicke zu. Bei Andi und Charly zuhause fallen sie übereinander her. Keiner der beiden denkt noch an Charly, der gerade aufbricht um nach seinem Schatz zu sehen.

Als das Taxi vor ihrer Haustür hält, steigt er leise aus und schleicht sich ins Haus. Auf dem Weg zum Schlafzimmer hört er schon verdächtige Geräusche. Er stößt die Schlafzimmertür auf und ihm bietet sich ein schreckliches Bild: Andi und Steffen liegen nur noch mit Shorts bekleidet im Bett und knutschen. Andis Hände streicheln Steffens Rücken und Hintern. Steffens Hände Andis Oberkörper und Beine.

 Charly ist schockiert.

„Was macht ihr da? Ich glaub ich spinn! Ich dachte du liebst mich! Wir wollten doch nächsten Herbst heiraten! Und jetzt steigst du mit diesem Flachwichser ins Bett! Komm mir ja nicht noch mal unter die Augen! Sonst dreht ich dir ein paar in die Eier du Idiot!" Die zwei letzten Sätze schreit er in Richtung Steffen, bevor er heulend das Haus verlässt und sich ein Taxi für zwei Straßen weiter bestellt. Da er keine eigene Wohnung mehr hat, lässt er sich nach Maidbronn zu seinen Eltern fahren. Diese sind zwar nicht gerade begeistert ihn mitten in der Nacht vor sich zu sehen. Aber mit einem Blick in seine verheulten Augen, lassen sie ihn kommentarlos ins Haus. In der Nacht liegt Charly lange wach und denkt: „So viele Jahre haben wir gemeinsam zugebracht, so viele Jahre war es gut, wir sind gemeinsam aufgewacht, doch irgendwann war nichts mehr so, wie’s früher einmal war, denn dann traf uns die Alltagswelt, die Zeit holte uns ein. Das war nicht eingeplant oh no und jetzt stehst du da. Warum nur hat er das getan?“

Während dessen bei Andi: Nachdem Charly das Haus verlassen hat, springt Andi mit einem „SCHEISSE!!!!!" aus dem Bett, zieht sich sein Hemd an und rennt auf die Straße. Von Charly ist aber nichts mehr zu sehen. Panisch ruft er ihn auf dem Handy an, doch Charly drückt ihn sofort weg und schaltet das Handy ab. Deswegen spricht er ihm auf die Mailbox: „Hey Charly hier ist Andi. Ich muss unbedingt mit dir reden. Ich wollte das eigentlich nicht, es ist halt einfach so passiert. Aber ich liebe dich! Ehrlich! Du bist doch alles was ich noch habe! Das war nur ein kleiner Ausrutscher! In meiner Liebe zu ändert das doch nichts!! Du bist für mich das wichtigste auf der ganzen Welt! Wir haben schon so viel miteinander erlebt! Bitte melde dich! Ich muss dir das erklären! Ich liebe doch nur dich! Ich brauch dich! ICH LIEBE DICH!!!!! *schluchz*"

"Charly komm zu mir zurück"

Hinter ihm verlässt Steffen vollständig bekleidet das Haus! „Es tut mir so leid Andi! Das wollte ich nicht! Es ist einfach so passiert! Ich wollte das wirklich nicht!" „Ist schon gut Steffen! Dazu gehören immer noch zwei! Ich hätte niemals mit dir flirten sollen!" Sehnsüchtig schaut Andi die Straße runter. „Aber du wusstest ja nicht, dass ich auch schwul bin! Ich hätte nicht zurückflirten dürfen! Ich glaub ich hol mir ein Taxi und fahr nach Hause." „Ja, das ist wohl das Beste!"

Eine Stunde später! Andi steht immer noch vor dem Haus und fasst dann einen Entschluss! Dabei geht ihm folgendes durch den Kopf: „Ich weiß nur eins, jetzt ist Schluss und dass ich um dich kämpfen muss! Wo bist du? Sag mir wo bist du?"

Am nächsten Tag! Um 19.00 Uhr soll eine Probe sein. Diesmal sind Harry und Charly dran die Sachen nach dem Konzert wieder aufzubauen. Sie treffen sich dafür schon um 18.00 Uhr im Proberaum. Als Charly den Raum betritt ist Harry schon da. Dieser bemerkte sofort, dass es Charly nicht allzu gut geht.

 „Oh Gott, Charly! Was ist denn passiert?" Charly will eigentlich nicht darüber reden, aber als Harry ihn fragt, fängt er an zu weinen. Sofort nimmt Harry ihn in den Arm. „Ich hab gestern Andi mit Steffen im Bett erwischt" „Ach du meine Güte! Oh Gott, was für eine Katastrophe!" Sie bleiben minutenlang eng umschlungen stehen. Plötzlich kuschelt sich Charly in Harrys Arme und seine Hand rutscht auf dessen Hintern. Harry merkt, dass ihm das alles andere als unangenehm ist! Sie schauen sich direkt in die Augen und Charly beugt sich vor um Harry zu küssen. Doch der hat noch Zweifel! „Willst du den gleichen Fehler wie Andi machen?" „Mit dir jederzeit!" „Charly" *seufz*. Ihre Gesichter nähern sich! In dem Moment in dem ihre Lippen sich berühren, betritt Andi den Proberaum. Als er die beiden bemerkt, zereist es ihm fast das Herz, er zieht sich aber dann geräuschlos zurück. Er wünscht sich, dass er es nicht gesehen hätte. Draußen dreht er sich um und will den Raum wieder geräuschvoll betreten, als Peter hinter ihm auftaucht. „Hi Andi! Hab dich gar nicht vor mir gesehen!“ Sie betreten zusammen den Raum, in dem sich ihnen dieses Bild bietet.

Charly und Harry haben sich schnell hinter ihre Instrumente verzogen und tun so, als würden sie sich schon mal einspielen. Doch Charlys schmachtende Blicke in Richtung Harry, brechen Andi fast das Herz!

 Während der Probe flirten Harry und Charly hemmungslos miteinander.

2.Kapitel:
Irgendwann wird es Andi zuviel! Er schmeißt sein Mikro in die Ecke und stürmt auf Harry zu!

 Harry erschrickt. Andi holt aus und schlägt Harry mitten ins Gesicht. Er will noch weiter zuschlagen, doch Steffen geht dazwischen! Andi geht ein paar Schritte zurück. „Ich halt das nicht mehr aus!" Er rennt aus dem Proberaum. Wieder mal ist es totenstill! „Was war das denn jetzt für ein Auftritt?" Doch Harry und Charly schauen sich nur geschockt an! Charly schlägt mit der Hand gegen die Wand. „Er ist doch selbst schuld! Der macht noch alles kaputt, der Idiot!" Er lässt die verdutzten Confectler stehen und rennt Andi nach! Dieser steht draußen und beruhigt sich erst mal. Als er Charly kommen hört, dreht er sich um und schaut ihn an. „Warum hast du das gemacht? Warum musstest du Harry so anschauen? Willst du uns gefährden? Sei bitte ehrlich! Liebst du ihn?“

 „Auf was für nem Trip bist du den? Gestern Nacht steigst du mit dem Steffen ins Bett und heute motzt du mich an, weil ich einen anderen Typen ANGESCHAUT habe! Sag mal tickst du noch ganz sauber? Und was redest du von ehrlich sein? Wenn du ehrlich bist, dann sag mir, dass du heute gehst. Wenn du ehrlich bist schweig nicht, das tut genauso weh. Wenn du ehrlich bist, dann sag doch irgendwas, aber sieh mich nicht so an, das hab ich nicht verdient oh no. Wenn du ehrlich bist, dann nimm mein Herz und geh." Er rennt wieder in den Proberaum und sieht wie Harry am Boden sitzt und sich ein mittlerweile rotes Taschentuch an die blutende Nase drückt! Charly kniet sich zu ihm hin. „Na geht es!" Andi betritt den Raum. „Na ja! Nicht so schlimm, aber dein Zukünftiger hat ne ganz schön harte Rechte!" „Den Idioten, kannst du vergessen! Den heirate ich nicht!" Andi sinkt auf den Boden. Heulend sitzt er zusammengekauert in der Ecke. „CHARLY! Ich wollte das doch nicht! Ich liebe dich doch! Verlass mich nicht!" „Das hättest du dir früher überlegen sollen!" Charly zieht Harry hoch. „Komm ich bring dich nach Hause" Gemeinsam verlassen sie den Proberaum, wobei Charly seinen Arm um Harrys Hüfte legt „Ich stütz dich!" Nachdem die beiden verschwunden sind hilft Alex dem verzweifelten Andi auf und fährt ihn auch nach Hause!

Am nächsten Morgen klingelt es beim Andi an der Haustür. Total fertig öffnet dieser die Tür. Als er Harry mit einer geschwollenen Nase dort stehen sieht, will er die Tür sofort wieder schließen, aber Harry stellt seinen Fuß dazwischen, stößt die Tür wieder auf und drängt Andi zurück ins Haus. Er schließt die Tür hinter sich und fragt: „Was war das für ein Auftritt gestern?" „Was das für ein Auftritt war? Du kleines Flittchen musst mich das fragen? Ich hab euch gesehen, wie ihr euch geküsst habt! Und ihr habt während der Probe andauernd miteinander geflirtet! Glaubst du ich seh das nicht? Charly gehört mir! Lass gefälligst deine Finger von ihm!" „Du musst gerade was sagen! Halt mal die Luft an! Wer ist denn mit Steffen ins Bett gegangen? Das war ja wohl nicht ich! Charly hat mir alles erzählt! Du bist ja so ein Arsch! Ich hab ihn getröstet, er war so fertig! Und daraus ist diese Extremsituation entstanden. Das Besondere an einer Extremsituation ist, das die Beteiligten anders reagieren als normal. Sie reagieren extrem, was ja von der Situation bedingt ist! Es ist also eigentlich nichts passiert! Selbst als er mich später nach Hause gefahren hat, hat er sich nur noch mal erkundigt, ob es mir gut geht und ist dann gegangen. Er ist immer noch fertig wegen DIR!" Im Laufe von Harrys Standpauke hat sich Andis Gesicht verändert! „Weißt du eigentlich, dass du voll süß bist, wenn du dich aufregst?" Bevor Harry nur einen Ton sagen kann, beugt sich Andi vor und küsst Harry, wogegen dieser sich nicht wehrt. 5 MINUTEN SPÄTER landen die beiden miteinander in Andis Bett.

Als sie danach Arm in Arm wieder aufwachen, fahren sie erschrocken auseinander. Andi kann es nicht fassen! Er hat Charly schon wieder betrogen. „Was haben wir nur getan! Ich komm mir so billig vor!" „Das muss unbedingt unter uns bleiben!" „Oh Gott, wenn Charly das erfahren würde! Ich könnte es nicht ertragen, wenn Charly sich endgültig von mir trennen würde!"

 Verschämt ziehen sich die beiden an. Harry denkt sich: „Ich bin bestimmt kein Mann für eine Nacht, der gern erzählt was er so alles macht. Ich bin nach außen hin ein stiller Typ, der dann und wann mal sagt ich hab dich lieb. Ein Glück, dass ich nicht in Andi oder Charly verliebt bin, die würden mich umbringen. Aber eins ist jetzt wohl sicher! Ich bin SCHWUL! Wie kommt es, dass ich das bis jetzt nicht gemerkt habe? Hauptsache ich weiß es jetzt.“

Danach läuft alles fast wie gewohnt weiter. Andi und Charly beachten sich zwar nicht mehr, aber man sieht beiden an, dass sie leiden.

 

Am darauf folgenden Samstag ist wieder ein Konzert. Während der 1. Pause betreten plötzlich Andi und Harry die Bühne. Harry geht zu seinem Keyboard und Andi ergreift das Mikro! „Könnt ihr mir mal alle zuhören? Ich muss nämlich etwas ganz wichtiges sagen! Ich bin gerade dabei den größten Fehler meines Lebens zu machen!" Er fängt an zu singen:

„I will nur zruck zu dir
I will nur zruck zu dir
Kannst du mir noch einmal verzeihn
I hab vui, vui zu Bereun
Mir is klar
I war a Narr
I will nur zruck zu dir ..."

Als er fertig ist, fängt er wieder an zu sprechen: „Charly ich liebe dich! Wir sind so ein tolles Paar und das soll bitte auch so bleiben! Ich kann nur mit dir glücklich sein! Bitte verzeih mir! Ich bin wirklich ein Idiot! Ich liebe dich und ich brauch dich!" Harry hat sich mittlerweile wieder von der Bühne verzogen, als Charly mit Tränen in den Augen auf Andi zugeht.

Glücklich umarmen sie sich. Die Fans jubeln, als Charly Andi vorsichtig küsst! Aber der Abend ist noch nicht vorbei! Das Konzert geht weiter und auf der Bühne geht es immer runder! Harry beobachtet alles und hat seinen Spaß. Auch die anderen sind nicht mehr zu bremsen. Andi und Charly flirten ungehemmt miteinander

 und zwischendurch kommt Andi zu Harry um sich bei ihm zu bedanken. Das Konzert ist der volle Erfolg.

 Kurz vor dem Ende fällt Harrys Blick plötzlich auf Steffen, der in Gedanken versunken Gitarre spielt! Harry hat ein Kribbeln im Bauch, das er vorher noch nie erlebt hat. Er merkt, dass er sich in Steffen verliebt hat! Von diesem Moment an versucht er immer in seiner Nähe zu sein.

An dem Wochenende danach werden die Jungs von Confect vor dem Konzert noch von der örtlichen Zeitung interviewt: (Hier einige Auszüge)

Rep.: In welcher Reihenfolge kamen denn eigentlich die jetzigen Musiker zu Confect?
Andi: Charly war ja schon von Anfang an mit mir zusammen in der Band, dann kam 91 Lui und 93 Peter. Der nächste war dann 1995 Steffen, Peter verließ dann 98 wieder die Band. 2000 kamen dann Claus und im Dezember Harry. Und zuletzt kam dieses Jahr Alex dazu und Peter kam zurück.

Rep.: Und Andi und Charly, seit wann seit ihr jetzt zusammen?
Charly: Wir sind jetzt seit ungefähr 5 Jahren ein Paar. Und seit einem halben Jahr sind wir verlobt.
...

Rep.: Steffen, hast du irgendwelche Rituale vor einem Auftritt?
Steffen: Mit unserem Harry trinke ich gerne vor und nach dem Gig einen Kaffee. Vielleicht gibt’s ja auch ein Stück Käsekuchen?!
...

Rep.: Harry, Wie findest du eigentlich die anderen Musiker?
Harry: Eins ist schon mal sicher! Alle Musiker sind krank. Aber so verrückt sie auch sind, so liebenswert sind sie.

3. Kapitel
Es scheint ja alles prima zu laufen! Harry versucht immer wieder auf Steffen zuzugehen, aber da er ja keine Erfahrung hat und Steffen nicht weiß, dass Harry auch schwul ist, wird aus den Annäherungsversuchen von Harry nichts. Harry ist verzweifelt.

 Er geht zu Charly und Andi und gesteht diesen seine Liebe zu Steffen und fragt sie ob sie ihm nicht einen Tipp geben können. Charly sagt ihm, dass er sich da nur selber helfen kann und dass er es am besten Steffen einfach sagen soll. Harry traut es sich aber nicht.

Endlich nach 2 Wochen fast Harry den Entschluss am Dienstagmorgen zu Steffen zu gehen und diesem alles zu sagen. Er geht zu ihm nach Hause und auf dem Weg zur Haustür muss er am Schlafzimmerfenster von Steffen vorbei.

Er wirft schnell einen Blick hinein und muss lächeln. Ihm bietet sich nämlich folgender Anblick:

Steffen steht mit nacktem Oberkörper vor seinem Kleiderschrank und sucht sich ein Shirt! Doch Harrys Lächeln verfinstert sich schlagartig als er auf Steffens Bett blickt.

 Dort liegt Claus total fertig und schläft. Harry weiß genau, was in dem Zimmer vorgefallen ist. Er will gerade abhauen als sich Steffen zum Fenster wendet. Er sieht Harry, der erschrickt und wegrennt. Steffen stürzt zum Fenster, reißt es auf und ruft ihn hinterher: „Harry jetzt warte doch mal!“ Aber Harry hört ihn schon nicht mehr. Er fährt sofort zu Andi und Charly. Mit tränenverschmiertem Gesicht kommt er bei ihnen an.

 Es ist ein Wunder, dass er keinen Unfall gebaut hat. Er erzählt ihnen alles. Sie wissen nicht was sie tun sollen. Sie sitzen auf dem Sofa mit Harry zwischen ihnen. Sie trösten ihn und reden ihm gut zu! Solange bis Harry plötzlich in Andis Armen einschläft. Sie legen ihn aufs Sofa und decken ihn zu. Um ihn nicht aufzuwecken setzen sie sich ins Schlafzimmer und unterhalten sich. Andi ist entsetzt: „Ich hätte nie gedacht, dass Steffen etwas mit Claus anfangen würde. Der ist doch alles andere als sein Typ." „Das schlimmste daran ist doch, dass Harry das mitbekommen musste. Das hat ihm glaube ich den Rest gegeben. Steffen ist ja schließlich der erste Mann in den er sich verliebt hat. Vielleicht hat er sich auch das 1. Mal richtig verliebt und dann das. Er ist ein Typ, der jede Menge Liebe braucht. Das hab ich schon bei unserem Kuss gemerkt." Andi wird mulmig: „Du Charly ich muss dir was gestehen! An dem Tag nachdem ich Harry eine reingehauen hab, kam er zu mir um mich zu fragen, was das sollte. Wir haben uns angeschrieen und ich hatte plötzlich einen solchen Hass auf mich, dass ich Harry dann geküsst habe. Wir haben auch miteinander geschlafen. Es war, als wäre ich in einer Art Rausch. Ich weiß also ganz genau, wie viel Liebe Harry braucht. Aber bitte verlass mich deswegen nicht! Ich liebe ja nur dich!“ Charly lenkt sofort ein. „Du hast dich ja erst danach bei mir entschuldigt und das hat ja wohl deinen 2.Seitensprung mit einbezogen! Dass dir Harry dabei geholfen hat mich zurück zu gewinnen, hat mir gezeigt, dass es zwischen euch nichts Ernstes ist. Du musst mir aber versprechen dies nie wieder zu tun.“ „Ich versprech es dir nicht nur, ich schwöre es dir, bei dem liebsten was ich habe, dich!“ Charly sinkt in seine Arme. Sie fallen ins Bett und „haben sich ganz doll lieb“.

Sie schlafen danach fast ein, als Andi plötzlich einfällt: „Shit, der Harry liegt doch im Nebenzimmer, wenn er das hier mitbekommt hat. Das würde ihm noch den letzten Rest geben.

Charly zieht sich schnell an und rennt ins Wohnzimmer. Harry liegt zum Glück immer noch schlafend auf dem Sofa. Dass er sich nur schlafend stellt, bemerkt Charly nicht. Zurück im Schlafzimmer sieht er Andi an der Kommode sitzen

 und seine Nägel pflegen. Sie besprechen noch die Show für die nächsten paar Konzerte, da Andi ja wieder seine übliche Show abziehen wird und dabei auch zu Steffen und Harry muss. Charly verspricht ihm nicht eifersüchtig zu sein.

4.Kapitel

2 Wochen lang zieht sich Harry immer mehr zurück. Er kommt zu den Proben immer als letzter und geht als erster, nur um nicht mit Steffen reden zu müssen. Er lässt sogar den Kaffee vor und nach dem Konzert aus und bemüht sich immer kurz vor dem Anfang der Konzerte zu kommen und dann nur mit Andi oder Charly zu sprechen. Ab und zu setzt er sich auch zu Alex, Peter und Lui. Nur mit Claus will er nichts zu tun haben. Er schafft es wirklich Steffen aus dem Weg zu gehen. Vor dem Konzert am darauf folgenden Samstag sind zwischendurch nur Andi, Charly und Harry hinter der Bühne.

 Andi redet Harry ins Gewissen: „So kann das doch nicht weiter gehen! Die anderen fragen schon andauernd, was mit dir los ist. Du kannst ihnen doch nicht ewig aus dem Weg gehen. Du gefährdest das Klima unserer Band!“ Harry schaut weg.

„Mach dir mal keine Sorgen, das wird nicht mehr länger so sein. Ich werde bald die Band verlassen. Ich kann hier nicht mehr glücklich sein. Ich muss hier weg. Aber keine Angst, ihr werdet immer meine Freunde bleiben. Es ist besser, wenn ich gehe!“

 Andi und Charly sind geschockt. „Du kannst doch nicht einfach so abhauen! Was sollen wir denn ohne dich machen?“ Bevor Harry antworten kann, kommen Peter, Steffen und Tobi rein. Sie merken sofort, dass etwas nicht stimmt. Aber auf ihre Fragen bekommen sie keine Antwort. Harry verzieht sich schnell auf die Bühne, um „noch mal nach seinem Keyboard zu sehen“.

Während dem Konzert wirft Harry immer wieder sehnsüchtige Blicke zu Steffen.

 Kurz vor der 1. Pause schaut Harry wieder zu ihm. Er bekommt fast einen Herzinfarkt.

Er sieht Andi mit Steffen flirten. Da er immer nur Steffen angesehen hat, hat er nicht bemerkt, dass Andi mittlerweile mit jedem geflirtet hat. Er war sogar schon ein paar Mal bei Harry. Aber der hatte ja nur Augen für Steffen.

 Er ist verzweifelt.

Das Konzert geht noch ein bisschen weiter und Steffen kommt zwischendurch zu Harry. Dieser weiß nicht was er machen soll. Er dreht sich weg und tut so als hätte er Steffen nicht gesehen. Er versucht ein unbeteiligtes Gesicht zu machen

 was ihm aber nicht gelingt.

Harry wird das alles zu viel. In der Pause rennt er sofort nach draußen, nachdem er noch kurz bei seiner Tasche war und sich seine rote Anzugsjacke um die Schultern geworfen hat. Die anderen sind erstaunt. Aber Peter meint: „Vielleicht muss er schnell aufs Klo!“ Charly geht zu Steffen, mit dem er sich seit der Geschichte im Schlafzimmer nicht mehr unterhalten hat. „Du Steffen, ich wollt mich noch mal bei dir entschuldigen für das was ich dir an den Kopf geworfen hab. Ich mein ich kann dich ja verstehen, Andi ist wirklich süß. Das einzige was ich dir vorzuwerfen hab ist, dass du nicht meinetwegen „nein“ gesagt hast. Das war mir gegenüber nicht fair. Können wir das einfach vergessen und wieder Freunde sein, wir haben uns ja schon immer gut verstanden.“ Steffen ist happy: „Gott sei dank! Ich warte schon die ganze Zeit darauf, dass irgendetwas passiert. Ich wollte dich schon ein paar Mal darauf ansprechen, aber ich hatte Angst, dass du mich zurückstoßen und von Neuem beschimpfen würdest. Also sind wir dann wieder Freunde?“ „Ja klar!“ „Ok, ich muss dir aber vielleicht erklären, warum ich das gemacht habe. Es ging mir dabei nicht um Andi. Es hätte jeden anderen treffen können. Ich bin zurzeit echt mies drauf. Das liegt daran, dass ich mich in einen Hetero verliebt habe. Weißt du, vielleicht kannst du dir das nicht vorstellen, aber während ich mit zum Beispiel Andi geschlafen hab, hab ich nur an IHN gedacht und daran, dass ich ihn niemals bekommen werde, weil, na klar, er steht auf Frauen. Ich wünsch mir oft nichts sehnlicher, als dass er mich in die Arme nimmt und küsst.“ „Glaub mir ich kann das sehr gut verstehn. Am Anfang wusste ich auch nicht, dass Andi schwul war und ich bin in jeder Probe fast gestorben, weil ich ihn so sehr liebte. Doch dann ist es so passiert wie in diesem Lied:
                                   Bis gestern warn wir Freunde,
                                   Jetzt hab ich ein Problem
                                   Letzte Nacht hat alles verdreht
                                   Du hast mich einfach flachgelegt.

Er hat es wirklich getan und seitdem sind wir zusammen. Aber wer ist eigentlich Glückliche?“ „Lach jetzt bitte nicht! Es ist Harry!“ Charly ist geschockt, aber auch froh dies zu hören. „Ja ich weiß, bei dem hab ich nie Chancen und seit er mich mit Claus gesehen hat, schon mal gar nicht. Ich könnte mich heute noch dafür umbringen.“ „Aber Harry ist wirklich schwul! Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem Andi während den Proben Harry eine reingehauen hat? Kurz davor, hat er gesehen, wie ich mit Harry rumgeknutscht habe. Und als Harry ihn am Tag danach zur Rede stellte, haben die beiden miteinander geschlafen. Damals als er dich mit Claus gesehen hat, ist er danach heulend zu uns gefahren. Er ist nicht nur schwul sondern auch in dich VERLIEBT.“ „Oh shit! Ich muss sofort zu ihm.“ Da fällt ihnen auf, dass Harry immer noch nicht zurück ist. Sie fragen die anderen, wo er sein könnte. Niemand weiß etwas. Alex meint: „Vielleicht ist er mit dem Auto weggefahren. Ich habe gesehn, wie er in seiner Tasche rumgekramt hat, bevor er gegangen ist.“ Sie laufen zu Harrys Tasche. Aber dort finden sie sowohl den Autoschlüssel, als auch eine Quittung von einer Apotheke, bei der er kurz vor dem Konzert noch war. Andi liest was Harry sich gekauft hat und schreit auf. „Er hat sich ein sehr starkes Schlafmittel geholt.“ Peter untersucht noch mal die Tasche und meint dann: „Hier ist das Schlafmittel nicht. Er muss es eingesteckt haben!“ Alle sind geschockt. Steffen schreit zuerst los. „HARRY WILL SICH UMBRINGEN!“ Jetzt wacht auch Charly auf. „Jetzt weiß ich was er gemeint hat, als er sagte, dass er die Band bald verlassen wird.“ Steffen ist verzweifelt! „Wir müssen ihn suchen!“ Die Fans sind erstaunt, als sie die Confectler zusammen mit ein paar anderen Mitarbeitern geschlossen aus dem Backstagebereich rennen sehen. Andi ruft ein paar Namen und zeigt in verschiedene Richtungen. Die Gruppe schießt auseinander. Steffen rennt mit Andi und Charly am nahen Wald entlang. Steffen ist schon am Ende, als er Harrys rote Jacke zwischen den Blättern sieht. Er ruft Andi und Charly zu, dass er ihn gefunden hat und rennt ins Gebüsch rein. Als er erkennt, dass es wirklich Harry ist der dort sitzt, sieht er gerade noch, wie dieser zusammensinkt. Er stürzt auf diesen zu und fleht heulend: „Harry nein! Du darfst mich nicht verlassen, jetzt wo wir ein Paar hätten sein können. Ich liebe dich! Du musst bei mir bleiben! Ich darf dich nicht verlieren! Ohne dich macht doch auch mein Leben keinen Sinn! Du bist das Wertvollste was ich auf dieser Welt habe. Ich liebe dich!“ Andi und Charly stehen Arm in Arm hinter ihm und heulen. Auch der Rest kommt angerannt. Peter ruft geistesgegenwärtig einen Notarzt und auch die Sannis aus der Halle stürmen geführt von Lui auf die Gruppe zu. Kurz Zeit später ist der Krankenwagen da und der Arzt untersucht Harry. Dann steht er auf und meint: „Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen, ich kann nichts mehr für ihn tun. Sein Leben liegt in Gottes Hand! Wenn er nicht bald aufwacht ist es zu spät!“ Steffen will zu Harry stürmen und schreit auf: „NEIN HARRYYYYYYY!“ Doch Andi und Charly halten ihn zurück und nehmen ihn in den Arm. Er klammert sich heulend an Charly. Auch die übrigen haben Tränen in den Augen.

5. Kapitel
Fast 48 Stunden später wacht Harry auf der Intensivstation auf. Erst nimmt er nichts war außer das Piepsen einer Maschine und das Weiß der Decke. Das nächste was er spürt, ist etwas, wie ein Stein auf seiner Brust, nur dass es kein Stein ist sondern der Kopf von Steffen, der die letzten zwei Tage verzweifelt bei Harry im Krankenhaus gewacht hat und nicht mal eine Minuten von dessen Seite gewichen ist. Als Harry das realisiert, erschrickt er so, dass Steffen auch aufwacht. „Gott sei dank, Harry du bist wach. Ich hatte solche Angst um dich. Hörst du? Du darfst so einen Scheiß nie wieder machen! Ich liebe dich doch und ich brauche dich! Bitte vergiss das nicht! Ich wäre vor Angst fast gestorben, als ich dich da so liegen sah. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte, wenn du nicht mehr aufgewacht wärst. Es ist schön, dass du wieder wach bist. Jetzt wird alles wieder gut! Das versprech ich dir! Ich lass dich nie mehr allein! Du bist für mich das wichtigste auf der ganzen Welt. Ich hab nur nie gedacht, dass du schwul sein könntest. Ich hab mich schon im siebten Himmel gesehen, als Charly mir gesagt hat, dass du mich auch liebst. Ich hätte die ganze Welt umarmen können. Doch dann lagst du wie tot da und ich bin in ein tiefes schwarzes Loch gestürzt. Es war so schrecklich. Du darfst so etwas nie wieder tun! Ich weiß nicht ob ich das ein zweites Mal überleben würde. Ich brauche dich, denn der Platz an meiner Seite ist noch immer für dich frei. Wie lange du auch brauchst, ich bleib dabei. Ich liebe dich!“ Steffen ist so froh, dass Harry wach ist, dass er nicht mehr weiß was er redet. Er reiht einfach irgendwelche Sätze aneinander und küsst Harry dabei andauernd. Aber Harry hat das wichtigste verstanden. Steffen ist in ihn VERLIEBT! Er hat die ganze Zeit überlegt, was eigentlich passiert ist, aber als Steffen „Ich liebe dich“ gesagt hat, ist ihm alles wieder eingefallen. Er weint vor Glück. Steffen hört auf zu reden und nimmt ihn in den Arm. Die beiden heulen um die Wette. Bis die Nachtschwester reinkommt, sieht, dass Harry wach ist, und Steffen dann wegen ein paar Untersuchungen rausschickt. Kurz bevor sich Steffen von Harry lösen kann, flüstert der ihm ins Ohr: „Ich liebe dich auch!“

Am Nachmittag wird Harry auf die Innere verlegt und die anderen Confectler kommen vorbei. Sie sind alle sehr froh, dass es Harry besser geht. Charly geht lachend auf ihn zu und umarmt ihn einfach. Sie küssen sich beide auf den Mund und lachen zusammen über die erstaunten Gesichter der anderen, die ja das mit Charly und Harry und Andi und Harry nicht mitbekommen haben. Aber die drei lassen sich von den verblüfften Gesichtern der anderen nicht aus der Ruhe bringen und so bekommt Harry auch noch ein Küsschen von Andi. Charly fragt ihn: „Na, wie geht’s dir jetzt altes Haus?“

Harry ist einfach nur happy! In dem Moment kommt Steffen ins Zimmer, der Harry immer noch nicht länger als 10 Minuten allein lässt. Er sieht die Gesichter von Lui, Claus, Alex und Peter und weiß nicht genau was los ist. Er fragt nach und bekommt die Antwort von Peter: „Harry hat gerade hintereinander mit Charly und Andi rumgeknutscht.“ Lachend wendet sich Steffen an Harry: „Gibt’s da etwas was du mir erzählen musst, SCHATZ.“ Das bringt den Rest jetzt völlig aus der Fassung, denn außer Claus wusste ja niemand, dass Steffen schwul ist und von Harry wusste es gar keiner. Sie reden wild durcheinander und werden erst von Steffen zum Schweigen gebracht, der ihnen sagt, dass sie leise sein sollen, weil er sonst Harrys Antwort nicht versteht. Dieser lacht sich gerade mit Charly und Andi voll verreckt. Dann wird er wieder halbwegs ernst und erklärt Steffen. „Ich hab dir doch heute Morgen erklärt, wie ich gemerkt habe, dass ich schwul bin. Der Typ mit dem ich zum 1.Mal rumgeknutscht habe war Charly und dessen Freund, mit dem ich einen Tag danach geschlafen habe war Andi!“ Der Rest ist am Rande einer Ohnmacht. „OK, akzeptiert! Außerdem wusste ich das alles schon von Charly. Er hat es mir erzählt, als er sagte, dass du schwul bist. Tja Charly ich bin schon einen Schritt weiter gekommen als du, aber bis ich Andi überhole dauert es wohl noch.“ Andi lacht. „So weit ich Harry kenne, nicht länger als 5 Minuten (siehe Kapitel 2).“ Harry schlägt ihn lachend in die Seite

 und umarmt ihn dann. „Alter Spinner!“ Er gibt Andi aber trotzdem ein Küsschen. Das wird Steffen jetzt aber zu bunt. Er quetscht sich zwischen die beiden und nimmt Harry in den Arm. „Na, ist da wer eifersüchtig“, kommentiert Charly trocken, bevor er sich Andi schnappt und mit ihm zusammen den Rest aus der Türe schiebt, damit das „süße Paar“ (O-Ton Andi) allein sein kann.

3 Wochen später holt Steffen Harry aus dem Krankenhaus ab und fährt mit ihm nach Treppendorf, wo Steffen mittlerweile schon eingezogen ist. Dort angekommen geht Steffen in die Küche um einen Kaffee zu kochen und den Käsekuchen aus dem Kühlschrank zu hohlen. Harry geht ins Wohnzimmer und schleicht sich heimlich an das Klavier.

Dort beginnt er mit nacktem Oberkörper zu singen:

Du bist die Luft, Baby, die ich atme,
Du bist das Gefühl, das ich immer brauche,
Du bist das Licht in meinen Augen mein leuchtender Stern.

Junge, keine Chance, du musst mir versprechen, dass du bleiben wirst.
Für immer und ewig nur du und ich.

Engel, du bist mein Engel, oh.
Du bist mein Engel. Du bist mein Engel, Baby. (2x)

Junge, du weißt, dass du mir vertrauen kannst.
Ich werde immer da sein und du kannst auf mich zählen.
Mit der stützenden Hand und den offenen Armen.

Jeden Tag, jede Nacht, werde ich immer dein schützendes Licht sein.
Für immer und ewig, nur dich und mich.

Engel, du bist mein Engel, oh.
Du bist mein Engel. Ja, du bist es, ja du bist es. (2x)

Du bist der eine, der eine den ich brauche.
Und du bist mein Engel, mein schützendes Licht.

Oh, oh, oh

Engel, du bist mein Engel, oh.
Du bist mein Engel. Ja, du bist es, Baby. (4x)

Ich werde da sein. Für immer und ewig.

Während Harry singt, kommt Steffen gerührt ins Wohnzimmer. Als Harry das Lied beendet hat, sieht er Steffen verliebt an. Und sagt: „Das hab ich im Krankenhaus für dich geschrieben, Engelchen.“ Steffen heult fast los, kommt zu Harry, küsst ihn, hebt ihn hoch und trägt ihn ins Schlafzimmer. Steffen meint grinsend: „Das mit den 5 Minuten hat also doch gestimmt!“ Verliebt sinken die beiden ins Bett.

6. Kapitel
1 1/2 Monate später steht Harry zum ersten Mal nach langer Pause wieder auf der Bühne. Er konnte sich anfangs nur schwer erholen und danach, brauchte er ein bisschen Ruhe. Die Bandmitglieder haben sich mittlerweile an das neue Pärchen gewöhnt, aber Claus kann sich die Bemerkung: „Ich sagte doch ihr solltet euch auch outen!“ nicht verkneifen. Alle lachen über diese Bemerkung, denn mittlerweile wissen auch alle, dass Claus schwul ist. Es ist für sie nur etwas komisch, dass 5 von 8 Confectlern schwul sind, aber es ist für sie kein Problem mehr. Sie wissen jetzt was Sache ist, aber die Fans wissen es nicht. Sie wollen es ihnen aber irgendwann sagen.

Am Anfang des Konzerts sieht man Harry nicht auf der Bühne. Nur sein Keyboard steht wie jedes Mal am rechten Rand der Bühne. Die Fans glauben natürlich, dass Harry immer noch nicht zurück ist, aber nach den 1. Lied gibt es einen lauten Knall und Rauch steig auf. Im Hintergrund ertönen die ersten Takte von Party machen und als der Rauch verschwunden ist steht Harry hinter seinem Keyboard. Die Menge tobt und Harry weiß jetzt: „Ich bin mitten drin, nicht nur dabei.“ Das Konzert ist einfach Klasse. Die Fans sind nur etwas irritiert, da Harry, Steffen, Charly und Andi immer miteinander flirten.

Das Publikum kapiert gar nichts mehr, während die vier und auch der Rest von Confect nur über die Verblüffung lachen können.

Kurz vor dem Ende des Konzerts sackt Harry plötzlich in sich zusammen. Andi, der ganz in seiner Nähe steht, lässt das Mikro fallen und fängt Harry auf. Dieser hat noch nicht ganz den Boden berührt, als er schon wieder zu sich kommt. Steffen rennt erschrocken zu ihm hin und aus dem Publikum hört man Schreie. Harry fasst sich an den Kopf und will sofort wieder aufstehen, aber Steffen lässt ihn nicht. Er küsst ihn zärtlich und zieht ihn dann hoch. Er nimmt ihn ganz fest in den Arm und küsst ihn wieder. Er scheint sein Umfeld ganz vergessen zu haben. Er sagt, was jeder wegen den Mikros hören kann: „Das darf dir nicht noch mal passieren. Ich hatte in den letzten 2 Monaten schon genug Angst um dich. Und dabei ist mir klar geworden, dass ich nicht mehr ohne dich leben kann. Ich brauche dich! Ich will nie wieder ohne dich sein. Willst du mich heiraten?“ Harry haut es fast von den Socken und in der Halle ist es wieder mal totenstill. Alle halten den Atem an und hören Harrys lautes, klares „JA!!!“. Im Hintergrund läuft das Lied „Like a prayer“ von Madonna. Harry und Steffen fallen sich um den Hals und das ganze Publikum fängt zu jubeln an und einige weinen mal wieder.

 

 Dann ergreift Charly das Wort: „Sind sie nicht süß unsere Kleinen? Wir haben es ihnen vorgemacht und wir hoffen, dass es nach ihrem Antrag nicht so läuft, wie bei uns. Bleibt euch um Gottes Willen bitte treu.“ Und Andi fügt hinzu: „Ich kann nur eins sagen: Ich bin stolz auf euch Jungs!“ Die anderen 4 Jungs springen jetzt auch nach vorne und rufen gemeinsam: „HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH HARRY UND STEFFEN!!!“ Auch die Fans stimmen in die Rufe ein und Harry und Steffen umarmen sich glücklich mit Tränen in den Augen. Harry ruft lachend dazwischen: „Kommt zu uns, teilt eure Freude mit uns und lasst uns eine Party machen.“ Als sich alles wieder beruhigt hat, beendet Confect mit „Wenn du das willst“, „Liebe Liebe Liebe“, „Weiß der Geier“ und „Engel und Teufel zugleich“ das Konzert.

Hinter der Bühne fällt Andi Harry um den Hals 
 und gratuliert ihm noch mal.

Lui nimmt Harry auf den Schoß während sich Steffen lachend mit Alex, Claus und Peter unterhält.

 Zwischendurch kommt Claus zu Harry und die beiden vertragen sich wieder. Harry verzeiht ihm alles, da er so glücklich ist, er könnte die ganze Welt umarmen. Die Jungs stoßen an diesem Abend noch mehr als einmal auf die Verlobung an und so kommt es, dass bald alle total besoffen sind und die Situation nicht mehr ganz unter Kontrolle haben.


Tobi auch heiraten will!           Steffen ist beleidigt, dass sich Harry mit jemand anderen
                                             
unterhält, wird aber sofort beruhigt. ;-)


Charly knutscht fremd                                     Während Andi sich zu einem passenden Objekt
                                                                      
für Alex, Peter und Lui verwandelt,
                                                                      das Charly aber auch gefällt.


Können wir die Hochzeit schaffen? Jo,          Andi flirtet fremd, was Charly mittlerweile
wir schaffen das!                                          aber nicht mehr interessiert.

Sie wachen am nächsten Morgen alle mit einem RIESIGEN KATER auf. Steffen, der als 1. wach ist stellt fest, dass sie immer noch hinter der Bühne in der Konzerthalle liegen. Er dreht sich zur Seite, da sein Arm schon taub wird und sieht Harry auf diesem liegen. Schlagartig fällt ihm wieder der Antrag vom Vorabend ein und er will seinem Schatz einen Kuss geben, als er sieht, dass dieser nicht nur allein mit ihm daliegt sondern auf der anderen Seite Andi im Arm hat, der wiederum an Charly gekuschelt ist. Er lächelt und zieht seinen Arm unter Harry weg. Dieser dreht sich dann komplett zu Andi um, was Steffen aber nicht weiter stört. Er geht erst mal auf die Suche nach seinen Klamotten.

Aber vorher dreht er sich noch mal um, lehnt sich an einen Sessel und schaut sehnsüchtig zu den 3 schlafenden Jungs. Dann fast er den Entschluss doch erstmal die anderen zu wecken, da es schon fast 15 Uhr ist und die Halle bis 17 Uhr geräumt sein muss. Er grinst und weckt zuerst Charly mit einem Dornröschenkuss und dann Andi und zuletzt Harry, wobei er sich bei diesem besonders lange aufhält.

7. Kapitel
Eine Woche später sind sie schon mittendrin in den Hochzeitsvorbereitungen für Charlys und Andis großen Tag.

Charly schreibt die Einladungen

                    
während Harry den Hochzeitsmarsch und später noch tanzen übt.

 Einen Monat später am 21.10. ist die Hochzeit von Andi und Charly. Harry und Steffen wollen erst im nächsten März heiraten. Die gesamte Band ist da, auch die, die schon lange nicht mehr dabei sind. Harry und Steffen fungieren als Trauzeugen.

 Vor dem Standesbeamten geben sich Andi und Charly das Ja-Wort. Alle sind glücklich und freuen sich für das neue Ehepaar. Steffen und Harry schauen sich tief in die Augen und wünschen sich eine genauso schöne Hochzeit.

Auf der Feier schneiden dann Andi und Charly die Hochzeitstorte an.

Danach packen sie Geschenke aus:

Harry und Steffen schenken ihnen einen Roller.

Lui hat für sie Mikros mit Aufprallschutz!

Claus schenkt ihnen eine Monatskarte  für die Mucki-Bude Medifit.

Peter schenkt ihnen einen Kochkurs bei Alfons Schubeck.

Alex hat zwei Eintrittskarten für das nächste Bayernspiel im Olympiastadion.

Der Rest der Crew schenkt ihnen eine 3-tägige Reise nach Venedig.

Alle sind glücklich und zufrieden.

 

Ende gut alles gut! …

Oder nicht?

Hochzeitsnacht:

Andi: „Shit happens!“

 

  

Und die Moral von der Geschicht:

Seid fruchtbar und vermehret euch! 

Anmerkung der Autoren: Die Geschichte ist frei erfunden und muss nicht mit der Realität übereinstimmen. Auch erfundene Aspekte sollten nicht ernst genommen werden. Die Ereignisse wurden aus den Bildern geschlossen, was auch nicht der Wahrheit entspricht. Viele Stellen sind ein bisschen übertrieben und manchmal auch unlogisch, worüber wir bitten hinwegzusehen. Der Leser wird gebeten bei verschiedenen Szenen, die ihn vielleicht sogar betreffen, diese mit Humor zu nehmen, da sie ja frei erfunden sind. Ansonsten: Humor ist, wenn man trotzdem lacht und take it easy!


By Bine und Trixi

Achja, ich (Trixi) hab die Geschichte „Is it true Love?“ ungefähr im Mai an Harry geschickt und er hat sie jetzt (im September) immer noch nicht ganz gelesen! Was soll man davon halten? Aber zumindest fand er das, was er gelesen hat, zum wegschmeißen (natürlich vor Lachen ;-))

 Und vergesst nicht:

Immer schön treu bleiben!!!
 

 

 

 

2. Who will be my Loverboy

Confect – Who will be my Loverboy

2. Confect Lovestory

Dies Geschichte ist von uns beiden geschrieben. Sie ist die 2. von unseren Confect Geschichten. Wor hoffen, dass sich Harry über diese genauso verrecktlachen kann wie über die 1.!

Personen:

Andi Schömig (26 Jahre, *15.1., Fahrlehrer, zieht nach Prosselsheim, Schlagzeug)
Thomas Dieter „Harry“ Geiger (25 Jahre, *2.12., arbeitet im Musikhaus Thomann, Freund von Charly, Trompete und Keyboard)
Charly Lehmann (27 Jahre, *16.12., spielt in Rimpar Fußball, Harrys Freund, FC Bayern Fan, Keyboard und Akkordeon)
Alex Conradi (23 Jahre, *13.3., guter Freund von Andi, Student, Bass)
Steffen Michel (25 Jahre, *24.6., Bekannter von Alex, Gitarre)
Claus Mehling (28 Jahre, *26.2., spielt in Rimpar Fußball, Schlagzeug)
Peter Schreier (28 Jahre, *4.12., zieht nach Volkach, Saxophon)

 

Kapitel 1
Es ist der27. Mai 2004. Ein Umzugswagen fährt durch die Straßen von Prosselsheim und hält vor einem Haus an. Andi Schömig steigt aus dem Auto, das vor dem Umzugswagen hergefahren ist, und streckt sich erst mal. Dieser Umzug fängt langsam an ihn zu nerven. Mit den Männern der Umzugsfirma trägt er seine wenigen Möbel und seine zahlreichen Kisten ins Haus. Als alles im Haus ist und die Leute wieder weg sind, fängt er an die Möbel richtig zu rücken und die Kisten erst mal in den Räumen zu verteilen. Dann holt er sein Schlagzeug und trägt es in den großen Raum im Keller, da er es sich nicht unbedingt gleich mit den Nachbarn verscherzen will. Der Keller ist riesig und Andi denkt sich: „Hier könnte ne ganze Band proben!“ Es gibt sogar einen separaten Eingang zum Keller, so dass man nicht immer durchs Haus muss.

Als er wieder hochkommt, überlegt er sich ob er die Kisten auspacken soll oder das doch lieber später macht. Da er aber erst ab Montag wieder arbeiten muss, als Fahrlehrer in einer Würzburger Fahrschule, packt er nur den einen Koffer mit seinen überlebenswichtigen Sachen aus, wie Zahnbürste, T-Shirts und das Zubehör zu seinem Schlagzeug. Danach verlässt er das Haus um sich ein bisschen umzusehen. Er beschließt mal nach Rimpar zu fahren, da er, als er vorhin durchgefahren ist, dort einen Sportplatz gesehen hat, auf dem gerade ein paar jugendliche Fußballer trainiert haben. Er überleg sich, dass er ja dort mal fragen kann, ob sie in ihrem erwachsenen Team noch einen Verteidiger brauchen können. Er hatte schon immer Fußball gespielt und hat deswegen jetzt nicht vor damit aufzuhören.

Er hat Glück, denn ,als er am Platz ankommt, ist gerade die 1.Mannschaft beim Training. Er sieht sich kurz um und bemerkt einen jungen Mann, der an der Abgrenzung des Feldes lehnt. Dieser hat im Gegensatz zu den Spielern auf dem Feld Jeans an. Er geht auf ihn zu und spricht ihn an. „Hi! Kannst du mir vielleicht helfen? Ich bin gerade erst hierher gezogen und habe im vorbeifahren gesehen, das hier trainiert wird. Gehörst du zum Team?“ „In gewisser Weise schon, immer wenn ich da bin, bin ich der Balljunge hier. Ich begleite meinen Freund Charly, der mit dem hässlichen roten Shirt, immer hierher.“ „Ach so, aber vielleicht weißt du ja trotzdem, ob die noch nen Verteidiger gebrauchen könnten?“ „Das weiß ich nicht, aber ich glaube ich habe letztens gehört, dass der Marco, der mit dem schwarz-weiß gestreiften T-Shirt dahinten, am Ende der Saison mit dem Spielen aufhören will. Der ist auch Verteidiger! Spielst du gut?“ „Weiß ich nicht, da wo ich zuletzt gespielt hab, war ich sehr gut, aber vielleicht komm ich hier nicht so gut klar. Ach ja, ich heiß übrigens Andi Schömig!“ „Oh, ich bin der Thomas Geiger, aber sag bitte Harry zu mir, das machen alle!“ „Wie kommt man bitte von Thomas auf Harry?“ „Ist ne lange Geschichte und eigentlich auch nicht mehr wichtig. Warum bist du eigentlich hergezogen? Oder ist das zu persönlich?“ „Nein, das ist es ganz und gar nicht. Ich hab meinen Job verloren und da hier ein Kumpel von mir wohnt, der mir verraten hat, dass hier ne Stelle als Fahrlehrer frei wird, hab ich nicht lange gezögert und bin hier runtergezogen, vor allem, da Alex mir hier auch noch ein Haus vermitteln konnte. Da hat alles so perfekt gepasst. Ich wollte da sowieso weg, ich musste aus Michelles Nähe verschwinden!“ „Ende einer Beziehung? Ist immer scheiß!“

Mittlerweile ist auch das Training beendet und Charly kommt auf die beiden zu. Harry wirft ihm das Handtuch, das er die ganze Zeit in der Hand gehalten hat, zu. Charly fängt es auf und grinst: „Na flirtest du fremd?“ Harry lacht, beugt sich vor und meint: „Würde ich mir doch nie erlauben!“ Die beiden küssen sich! Andi schaut etwas irritiert, lächelt dann aber und denkt: „Meine Menschenkenntnis lässt nach! Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass der Harry auch schwul ist. Normalerweise erkenn ich die Schwulen doch schon aus 3 Metern Entfernung, aber ihm hab ich das nicht angesehn. Naja ich bin aus der Übung, ich war ja jetzt schon 6 Monate mit Michelle zusammen. Aber ich sollte den Arsch vergessen. Er hat mich einfach nicht verdient.“ Und zu Charly: „Hi, du musst Charly sein! Ich bin der Andi!“ und Harry fügt hinzu: „Er ist neu hierher gezogen und hat gefragt, ob ihr einen Verteidiger brauchen könnt.“ „Und da fragt der dich?“ Harry stößt ihn in die Seite. „AUA! OK, also im Prinzip können wir neue Spieler immer gebrauchen, wenn du gut bist. Du kannst ja nächste Woche mal zum Training kommen. Wir trainieren jeden Donnerstagabend ab 18 Uhr. Wenn du Lust hast, dann komm doch einfach, ich regel das mit unser Trainer.“ „Das wär cool! Dann bis nächste Woche!“ „Ja, kann ich vielleicht deine Handynummer haben, falls sich was ändert?“ „Ja klar!“ „Harry schreibst du sie bitte auf! Ich muss dann mal Duschen gehen! Ciao!“ „Ciao Charly!“ Andi gibt Harry noch schnell seine Nummer und verabschiedet sich dann auch von diesem. Froh, dass alles so gut lauft, fährt er nach Hause und macht sich daran, wenigstens sein Bett noch aufzustellen, damit er in der Nacht nicht auf dem Boden pennen muss.

Kapitel 2
Am nächsten Donnerstag kommt Andi dann wieder zum Training. Charly stellt ihn dem Coach vor. Während des Trainings beobachtet der Trainer Andi und nach dem Training nimmt er Andi dann offiziell im Team auf. Die anderen Spieler freuen sich, da sie Andi alle ganz nett finden. Nach dem Training fahren Andi, Harry und Charly zu Andi um dessen Einstieg ins Team zu feiern. Sie gehen in den Keller, da der Rest des Hauses immer noch nicht eingeräumt ist. Im Keller befindet sich mittlerweile auch noch ein Sofa und ein Tisch. Harry inspiziert Andis Schlagzeug, während Andi und Charly sich über den Trainer unterhalten. Als Harry das Gequatsche über Fußball zu viel wird, fragt er Andi: „Spielst du gut Schlagzeug?“ „Eigentlich schon, also für mich reicht’s!“ Charly meint: „Also Harry und ich spielen beide Keyboard. Mein 2.Instrument ist Akkordeon und Harrys ist Trompete.“ Andi springt auf und lacht! „Und der Alex spielt Bass! Wir könnten fast ne Band gründen! Ok, es fehlt uns vielleicht noch ein Gittarist oder was anderes. Aber das könnten wir auch noch finden.“ Die beiden anderen finden den Vorschlag nicht schlecht.

 „Super, das machen wir!“ Charly freut sich irre: „Das hatten der Harry und ich schon lange vor!“ Sie rufen Alex an und als er hört, was die Jungs vorhaben, ist er sofort begeistert und verspricht noch mal schnell vorbei zu fahren. Harry ist neugierig: „Was macht der Alex eigentlich so, ich meine außer Bass spielen?“ „Der ist ein Student, aber so faul wie der ist kein anderer!“ Sie lachen alle. Keine halbe Stunde später kommt Alex mit einem anderen Typen rein. „Hi ich bin der Alex und das ist ein Kumpel von mir, der Steffen, ich hab ihn an der Uni kennen gelernt, er ist jetzt Referendar. Ich denke, ihr könnt zu eurer Band noch nen Gittaristen gebrauchen.“ Die beiden werden freudig begrüßt und ,nachdem sich alle vorgestellt haben, reden sie über ihren gemeinsamen „Traum“. Sie verstehen sich auf Anhieb. Sie beschließen auch sofort, dass der Raum, in dem sie sich befinden, ihr neuer Proberaum werden soll. Sie reden lange miteinander und überlegen welche Lieder sie singen könnten, da sie sich ja auch noch die Noten besorgen müssen.

Als sie schon fast alle nach Hause gehen wollen, fällt Andi plötzlich ein: „Wir haben noch gar keinen Namen!“ Nach einigen unsinnigen Vorschlägen und einigen weniger brauchbaren, fällt Andi plötzlich ein: „Wo haben wir uns kennen gelernt? In Rimpar, an der Pleichach! Warum nennen wir uns nicht einfach ,Die Pleichachtaler’? Das klingt irgendwie cool!“ Da sie bisher keinen besseren Namen gefunden haben und alle mit diesem zufrieden sind wird es am Ende wirklich „Die Pleichachtaler“. Alle sind sich einig und fahren nach Hause, nicht ohne sich vorher für den nächsten Montag zum Proben zu verabreden.

Nach zwei Monaten Probe beschließen sie, dass sie irgendwann mal ein Konzert geben wollen. Sie machen einen Monat lang Werbung für die Band und geben dann am 11.9.2004 ihr 1.Konzert in Rimpar. Es ist ein voller Erfolg, viele Leute kommen nur um zu sehen, was hinter den „Pleichachtalern“ steckt oder weil sie einen der Jungs kennen oder einen Grund zum Saufen suchen.

In der Pause sitzen die Jungs zusammen und reden glücklich über die 1. Hälfte des Konzerts. Charly ist begeistert „So ne geile Stimmung hab ich noch nie erlebt. Das ist der volle Wahnsinn!“ Andi kann es immer noch nicht ganz glauben: „Ich hab noch nicht mal mit so viel Publikum gerechnet. Das ist so ein geiles Gefühl.“ Steffen lacht: „Hey, Jungs, des ist voll ,Party, Power, Pur’!“ Die Jungs sind total aufgeregt.

Harry und Charly ziehen sich erst mal in die Ecke zurück und knutschen rum. Sie unterhalten sich über ihren geplanten Urlaub, den sie in 2 Wochen machen wollen. Sie wollen nach Nizza. Doch als Harry das anspricht meint Charly ruhig. „Oh, das tut mir leid Harry! Da spielt Bayern München gegen Schalke 04 in München. Ich hab Karten, da wollte ich schon immer mal hin! Wir können den Urlaub doch verschieben und dafür nach München fahren.“ „Scheiße man! Fußball ist dir wichtiger als ICH? Der Urlaub ist seit 4 Monaten gebucht und ich hab mich schon so darauf gefreut! WIR wollten da hin!“ „DU wolltest! Wir können ja ne Wochen später fahren! Ich kann mir ohne Probleme noch ne Woche länger Urlaub nehmen!“ „Aber ich nicht! Außerdem kann man den Urlaub jetzt nicht mehr umbuchen.“ „Weiß du was? Dann fahr du doch allein nach Nizza! Ich fahr auf jeden Fall nach München, auch ohne dich!“ „Gut dann kannst du ja heute Nacht in Ruhe schlafen, OHNE mich! Ich schlaf bei einem von den Jungs. Ich werde nämlich niemals hinter deinem blöden Fußball stehen. Mir ist es doch egal wie Bayern spielt und wie wichtig das Spiel ist! Geh doch so oft du willst zu den blöden Spielen. Aber OHNE MICH!!!“ Harry dreht sich um, geht zu den anderen und lässt sich neben Alex fallen. Charly ist wütend: „Ich brauch dich nicht! Ich komm ganz gut klar! OHNE DICH!“ Andi, Steffen und Alex wissen nicht genau, was das soll. Harry fragt Alex, ob er vielleicht ne Weile bei ihm pennen könnte. Aber Charly meint: „Kannst ruhig brav in deinem Bettchen schlafen, ich zieh für ne Weile zu meinen Eltern, bis ich was Neues gefunden habe.“ „Du meinst wohl JEMANDEN Neues!“ Andi versucht zu vermitteln: „Hey, Jungs, beruhigt euch! Man kann über alles reden.“ In dem Moment kommt das Zeichen, dass sie zurück auf die Bühne müssen. „Reißt euch bitte zusammen!“

Harry betritt mit Andi zuerst wieder die Bühne, nach ihnen kommen Steffen und Alex und dann Charly. Harry geht an den rechten Rand der Bühne, Andi setzt sich in die Mitte hinter sein Schlagzeug, Steffen steht mit seiner Gitarre links von Andi, Alex mit seinem Bass rechts und Charlys Keyboard steht am linken Rand der Bühne. Es ist gut, dass Charly und Harry so weit auseinander stehen. Die Show geht weiter und das einzige was das Publikum verwundert ist, dass Harry und Charly, im Gegensatz zu vor der Pause, sich jetzt nicht mehr gegenseitig „besuchen“ wenn sie Trompete, bzw. Akkordeon, spielen. Steffen und Alex lockern aber die Stimmung auf, indem sie die beiden Äußeren ärgern oder zu zweit auf den ARMEN Andi losgehen. Das Konzert ist trotz allem ein riesen Erfolg. Viele Leute fragen schon, wann das nächste Konzert sein wird, weil sie dann unbedingt ihre Freunde, Nachbarn, Kollegen mitbringen müssen. Das heitert auch die Stimmung in der Band wieder ein bisschen auf.

Kapitel 3
Zwei Wochen später fährt Harry dann nach Nizza, mit ALEX und Charly fährt zu seinem Bayern-Spiel, mit ANDI. Harry und Alex erholen sich in Nizza gut. Sie verbringen eine lustige Woche gemeinsam.

Eines Abends im Zimmer (Sie haben ein Doppelzimmer, da Harry ja mit Charly fahren wollte und sonst nichts frei ist.) zieht sich Harry wie immer, ohne auf Alex zu achten um, schmeißt seine Sachen über einen Stuhl und geht in das kleine Bad. Als er zurück kommt, liegt Alex bereits auf seiner Betthälfte und liest. Er schaut auf. „Kann ich dann ins Bad?“ „Ja ich bin fertig.“ Er steht auf und streift mit seinem Körper Harrys im Vorbeigehen. Wie als würde er in eine Steckdose langen, durchfährt es Harry. Total verwirrt legt er sich ins Bett und deckte sich zu. „Ich glaub es nicht! Was war das?“ Denkt er erschrocken. Schnell ist Alex fertig und kommt wieder aus dem Bad zurück. Er legt sich neben Harry und deckt sich ebenfalls zu. Harry schaut ihn an, und merkt er kann seinen Blick nicht von ihm wenden. Alex hebt den Kopf und Harry schaut in die Augen. Alex Mund formte sich zu einem Lächeln. „Weißt du, dass du verdammt gut aussiehst?“, unterbricht Alex die Stille. „Bitte... was?“ Harry weiß nicht wie ihm geschieht. „Ich hab gesagt das du gut aussiehst.“ „Ähm.. danke. Wie kommst du jetzt darauf?", fragt Harry. „Ach so ich dachte du wüsstest....", Alex setzt sich auf. „Was weiß ich?“ Das Lächeln war verschwunden und Alex Gesicht wurde ernst. Harry spürt, wie es in Alex Kopf zu arbeiten begann. „Was soll ich wissen, nun sag schon.“ „Naja, dass ich auch schwul bin!“ „Wie bitte, du bist was?“ „Schwul...“ Es hat Harry die Sprache verschlagen. Er starrt Alex nur an und ist keines Wortes mehr fähig. Seine Augen beginnen zu glänzen und die erste Träne läuft herunter. „Ich werde morgen fragen, ob irgendwo vielleicht doch noch ein anderes Bett für mich frei ist“, sagt Alex, „ich dachte nicht das du so viele Schwierigkeiten damit hast.“ Er legt sich hin und dreht sich von Harry weg. Leise hört der ihn schluchzen und löscht das Licht. Alex ist auch schwul und Harry ist immer noch total von der Rolle. Nur durch das kleine Fenster dringt etwas Licht von der Straße herauf.

„Alex?“ fragt Harry. „Was ist?“ kommt es von Alex mit leiser, weinerlichen Stimme. „Es tut mir leid... du kannst natürlich in unserem Zimmer bleiben.“ Alex dreht sich zu Harry und im Schein des Lichts sieht der seine verweinten Augen. „Ich hab keine Schwierigkeiten damit, ich war nur so überrascht! Du bist mir schon damals aufgefallen, als ich dich das 1. Mal gesehen habe. Aber damals war ich ja noch mit Charly zusammen, da war die Welt noch in Ordnung.“ Alex ist erleichtert: „Darf ich dich in den Arm nehmen?“ Harry zögert etwas, aber dann rückt er näher an Alex heran und nimmt ihn einfach nur in den Arm. „Harry?“ „Ja?“ „Wie ist das geliebt zu werden?“ „Hattest du noch nie einen Freund? Ich meine einen richtigen!“ „Nein! Wie ist das?“ „Schwierig... ich weiß nicht die richtigen Worte. Es ist ähnlich, wie dass was du von deiner Mutter herkennst. Und trotzdem ist es viel mehr. Geliebt zuwerden heißt, du hast jemanden der 100% zu dir steht, für dich da ist, wo du dich fallen lassen kannst. Jede ach so kleine Regung von dir kennt, jeder deiner Wünsche.... er tritt für dich ein, was immer auch ansteht. Er lässt dich seine Liebe durch alles mögliche spüren, sei es durch Worte... Gesten oder Berührungen.... es ist einfach unbeschreiblich schön.“

Während Alex Harrys Worte lauschte beginnen ihm die Tränen zu fließen: „Ist es das nach dem ich die ganze Zeit suche? Gut ich war viel allein, aber trotzdem, nach genau dem sehne ich mich. Ich spüre die Wärme die von ihm ausgeht und fühle mich irgendwie wohl.“ Er kuschelt sich einfach noch näher an Harry, legt seinen Arm über Harrys Bauch und vergräbt sein Gesicht in Harrys Hals. Harry krault ihm sachte seine Haare und streichelt danach sanft über seine Rücken. Alex hebt seinen Kopf und schaut ihn an. Harry streicht ihm zärtlich über seine Wange und durchfährt sein Haar. Langsam zieht Harry ihn zu sich hinunter. Alex spürt ganz leicht Harrys weiche Lippen auf seinen. Irgendetwas macht klick in ihm und er gibt sich Harry einfach hin.

Die nächste Woche verbringen die beiden damit küssend am Strand oder am Pool zu liegen, Hand in Hand durch Nizza zu laufen, und abends „an Alex Erfahrung mit Männern zu arbeiten“. Am letzten Abend ihres Urlaubs gehen sie zu den Klippen und sehen sich den Sonnenuntergang an.

 Sie sehen sich an und küssen sich.

Als sie am nächsten Morgen bei Harry ankommen, steht Charly vor der Tür und schaut die beiden traurig an. Alex erschrickt „Wird er mich jetzt wieder verlassen, für IHN? War ich nur ein ,Urlaubsflirt’! Kommen sie wieder zusammen? Ich liebe ihn doch! Liebt er mich auch?“ Aber Harry nimmt Alex Hand und lächelt ihn an. Hand in Hand laufen sie auf Charly zu. Dieser hat ihre Hände noch nicht bemerkt, da er die ganze Zeit versucht hat Harrys Blick einzufangen. Als sie näher kommen, sagt Charly: „Harry ich glaube wir müssen miteinander reden! Ich hab Scheiße gebaut!“ „Deine Einsicht kommt ja spät! Oder haben Bayern gegen Schalke verloren und du bist jetzt 1860-Fan? Es ist besser wenn Schluss ist! Ich bin nicht der Typ, der den ganzen Tag über Fußball reden kann! Oder der deswegen die 2.Stelle einnimmt. Außerdem hab ich einen Anderen!“ Er drückt Alex Hand und geht dann mit diesem an Charly vorbei. „Aber Harry!“ Die Tür fällt ins Schloss.

Charly steht eine halbe Stunde vor der Haustür und kann es nicht verstehen. Er geht nach hause und denkt sich: „Das ist nur eine kurze Affäre! Er will mich nur ärgern! Spätestens in 4 Wochen kommt er zu mir zurück. Ich sollte ihm seinen Freiraum lassen. Er liebt mich doch! Er will mich nur dafür büßen lassen, dass ich ihn allein nach Nizza fahren hab lassen. Ich war ja blöd! Aber bald ist er wieder bei mir! Er wird mir ja nicht ewig sauer sein! Ich liebe ihn so!“

Es kommen einige Konzerte in den nächsten 6 Wochen auf sie zu. Sie proben jede Woche fast 3 Mal und haben jedes Wochenende mindestens zwei Konzerte. Nach 3 Wochen kommt Andi freudenstrahlend in den Proberaum: „Ihr glaubt nicht mit wem ich gerade telefoniert habe! Ein Typ namens Philipp Behringer! Er wohnt unten am Bodensee in Lindau. Selbst dort hat man schon von uns gehört. Sie wollen, dass wir in 4 Wochen dort bei einem Fest spielen.“ „Du hast doch hoffentlich zugesagt!“, Harry ist begeistert und auch der Rest ist nur schwer zu halten. Sie sollen außerhalb vom Würzburger Landkreis spielen! „Na klar hab ich zugesagt! Da brauch ich euch doch nicht zu fragen! Wir gehen da auf jeden Fall hin und wer nicht mitwill, hat Pech gehabt.“ Alle lachen: „Na logo, wir gehen mit! Das ist unsere Chance!“ Charly ruft laut:

 „BODENSEE WIR KOMMEN!!!“

Kapitel 4
4 Wochen später brechen sie am Freitagnachmittag nach Lindau auf. Vor der Abfahrt kommt Alex zu Andi und fragt ihn: „Wie läuft das eigentlich genau ab?“ „Also wir fahren jetzt nach Lindau und kommen da heute am späten Abend an. Morgen früh und nachmittags können wir machen was wir wollen, aber um 2 Uhr proben wir noch mal. Am Abend ist dann unser Konzert und am Sonntag um ein Uhr fahren wir dann wieder nach Hause!“

Auf der Fahrt nach Lindau sind die 5 Jungs sehr ausgelassen. Sie lachen viel und verbrauchen ihre Vorräte, die aus mehreren Dosen fränkischer Hausmacherwurst, "einigen" Flaschen Bier und ihrem heißgeliebten Schwarzbrot bestehen.

Zwischendurch schläft Harry ein.

In Lindau angekommen, werden Fünf von Philipp begrüßt und da es schon fast Mitternacht ist von diesem auch sofort zu ihrem Quartier begleitet. Jeder der Jungs bekommt ein Doppelzimmer für sich allein.

Am nächsten Morgen kommen die Jungs munter aus ihren Zimmern. Harry und Alex kommen eng umschlungen in den Speisesaal. Andi hat schon am frühen Morgen einen dummen Spruch drauf: „Na, war es so schlimm, die Nacht über getrennt zu sein? Jetzt habt ihr euch ja wieder!“ Harry ist aber auch nicht auf den Mund gefallen: „Schon gemerkt, dass jeder ein Doppelbett hat? Aber ich muss sagen meins ist bequemer als des vom Alex!“ Andi schaut etwas verdattert, Alex, Harry und Steffen lachen und Charly schaut traurig, was die anderen aber nicht bemerken.

Nach dem Frühstück wollen die Jungs in die Stadt gehen nur Charly will lieber einen Spaziergang über die Klippen machen. Also gehen die 4 alleine los. Andi und Steffen gehen lachend voraus und Alex kommt fast an Harry gekuschelt mit diesem hinter ihnen her, was Charly traurig vom Fenster aus beobachtet. Die 4 erleben einen schönen Vormittag in der Stadt. Währenddessen bricht Charly in Richtung Klippen auf. Er geht runter zum Ufer des Bodensees und schaut traurig über das Wasser nach Bregenz. Dann steigt er den schmalen Weg zu den Klippen hoch und setzt sich in Gedanken versunken ganz nahe an den Rand.

 Er schaut runter und denkt sich: „Warum? Was hat Alex was ich nicht habe? Er ist doch viel zu jung für Harry! Was er braucht bin ich! Ich liebe ihn! Was soll ich bloß ohne ihn machen? Ich kann doch nicht ohne ihn! Er ist das Wertvollste was ich je hatte. Ich darf ihn nicht verlieren! Was bringt mir dann mein Leben noch? Die Band läuft gut, bis auf, dass man merkt, dass ich Alex nicht besonders leiden kann. Die kommen auch ohne mich klar. Harry kann auch alleine Keyboard spielen. Für was brauchen die mich noch? Ich kann doch nicht einfach nur zusehen, während Alex mir MEINEN Harry wegnimmt! Ich kann ohne ihn nicht mehr leben! Was hält mich eigentlich davor zurück dort runter zu springen? Dann bin ich weg, entweder erschlagen von den Klippen oder erfroren im Wasser! Vielleicht würde es nicht mal einer merken, wenn ich nicht mehr zurückkommen würde. Vielleicht ist es ihnen auch egal, wenn ich weg wäre! Ich fühle mich so allein! Was hält mich eigentlich noch am Leben?“

Gerade als er springen will kommt Andi von hinten auf ihn zu. „Hi Charly, warum sitzt du hier so allein?“ „Lass mich bitte in Ruhe! Du kannst das sowieso nicht verstehen! Niemand kann das!“ Andi merkt, dass Charly Tränen in den Augen hat und plötzlich fällt ihm auch auf, wie Charly dasitzt. „Charly, bitte tu es nicht!“ „Wieso sollte ich es nicht tun? Mir kann eh keiner helfen.“ „Nein, das darfst du nicht denken. Glaub mir, das ist es nicht wert. Es gibt so viele Menschen, denen es genauso geht wie DIR. Die aber glücklich sind und den Menschen ihres Herzens doch noch gefunden haben. Wirf diese Chance nicht weg.“ „Was? Woher weißt du?“ „Lass es mich so formulieren: Ich habe ein Gespür dafür. Und ich habe dich schon länger beobachtet. Du bist immer so traurig.“ „Aber...“ „Ich weiß, was Du sagen willst. Aber du bist nicht alleine mit deinen Problemen. Das kommt dir nur so vor. In Wirklichkeit gibt es viele die das selbe durchgemacht haben. Menschen in jedem Alter, jedem Beruf, jeder Hautfarbe, und so weiter. Mit der Zeit wird es nicht mehr so schlimm sein. Aber du musst dir einfach Zeit geben.“ Charly schaut ihn an und rutscht ein Stück vom Abgrund zurück. Andi atmet auf: „Und jetzt erzähl mir alles haargenau, dadurch wird es viel besser glaub mir! Ich hab das auch schon mal durchgemacht mit Michelle! Er hat vor meinen Augen mit anderen Typen rumgeknutscht! Bei dir war wenigstens vorher Schluss und ich konnte noch nicht mal mit jemandem reden! Also erzähl!“

Charly erzählt ihm alles. Wie er Harry kennen gelernt hat, wie sie zusammen kamen... Er erzählt ihm alle seine Gefühle vom Anfang der Beziehung bis zu dem Wochenende mit Andi in München. Und dann erzählt er nach einigem Zögern auch noch von der Zeit als Harry sich von ihm getrennt hat. Er lässt nichts aus. Er redet, bis er auf die Uhr schaut und sieht, dass es kurz vor 2 Uhr ist und er und Andi zurück müssen, da sie noch proben wollen.

Auf den Weg zurück denkt Charly wieder nach: „Oh Gott! Andi ist so süß! Und er ist auch noch schwul! Ich glaub ich hab mich in ihn verliebt. Wie er sich um mich gekümmert hat! Vielleicht hat er ja recht, irgendwann werde ich meine große Liebe schon finden! Warum sollte das nicht Andi selbst sein?“

Beim Konzert am Abend ist Charly wieder so ausgelassen wie früher. Er stößt Steffen von hinten und schmeißt ihn fast von der Bühne. Er erschreckt Alex und Harry und er kitzelt Andi während der spielt. Er fühlt sich wieder so richtig gut.

 Den anderen fällt das auch auf, aber sie sagen nichts.

In der Woche darauf haben Andi, Charly und Steffen, der mittlerweile der Mannschaft als Stürmer beigetreten ist, ein wichtiges Spiel.

 Die erste Halbzeit verlieren sie mit 0:1 gegen Rottenbauer. In der Pause sitzen die Jungs mit Harry und Alex, die gekommen sind um ihre Freunde anzufeuern, zusammen. Plötzlich kommt ein Teamkollege zu ihnen und spricht sie an: „Hey Charly, ich hab gehört, ihr habt ne Band gegründet?“ „Ja Claus, haben wir! Wir sind ‚Die Pleichachtaler’!“ „Könnt ihr vielleicht noch nen Schlagzeuger brauchen? Ich such Anschluss an eine neue Band, bei meiner alten wird es mir zu langweilig!“ Andi schaut ihn an und meint: „Also eigentlich bin ich ja der Schlagzeuger der Band, aber wenn ich trotzdem ab und zu spielen könnte, würde ich auch gerne einfach nur singen. Ich will mich lieber frei auf der Bühne bewegen können. Wir können es ja mal mit dir probieren. Wie lange spielst du denn schon?“ Und schon waren die beiden in ein Fachgespräch über Schlagzeugspielen vertieft. Die anderen schalten auf Durchzug und gehen ihren eigenen Dingen nach. Steffen und Charly reden über Fußball, Musik und das coole Haus in Güntersleben, in das Charly bald einziehen wird. Alex und Harry knutschen. Charly merkt, dass es ihm gar nichts mehr ausmacht, dass Harry jetzt mit Alex geht. Plötzlich lacht er auf, geht zu Alex schlägt ihm auf die Schulter und hält ihm die Hand hin: „Freunde?“ Alex schlägt ein. „Freunde!“ Eine ¾ Stunde später gewinnt Rimpar gegen Rottenbauer mit 3:1.

Kapitel 5
Alex und Harry sind glücklich miteinander. Am Sonntag, 3 Wochen später, nimmt Alex Harry mit zu seinen Eltern. Diese wissen schon, dass Alex schwul ist, aber sie sind doch etwas unsicher. Nur Kai, Alex 7 Jahre jüngerer Bruder, ist von Harry begeistert. Während Alex mit seinen Eltern in die Küche geht, um das ihnen noch einmal zu erklären, unterhält sich Harry mit Kai und nach einer Weile hört man lautes Lachen aus dem Wohnzimmer, da sich die beiden gegenseitig Witze erzählen. Dadurch beruhigt verlässt dann auch Alex Eltern der Zweifel. Sie verstehen sich bald sehr gut mit Harry, so dass sie sich nach eine Weile sogar duzen. Es ist ein lustiger Nachmittag. Bevor Harry wieder geht tauscht er mit Kai noch seine Handynummer aus. Als Alex und Harry später noch telefonieren, meint Harry: „Ich find Kai ganz nett! Der würde sich als mein Schwager bestimmt ganz gut machen!“ Sie lachen beide.

In den nächsten Tagen telefonieren Harry und Kai oft. Harry freut sich einen neuen Freund gefunden zu haben. Sie treffen sich sogar mal zufällig in der Stadt und gehen dann zu zweit einen Kaffee trinken.

Am nächsten Dienstag sind Harry und Alex bei Alex zuhause verabredet. Als Harry klingelt, öffnet ihm Kai. „Oh, hi Harry! Alex ist gar nicht da. Mum hat sich vorhin den Arm gebrochen und Alex ist mit ihr gerade ins Krankenhaus gefahren. Aber wenn du willst, kannst du hier auf ihn warten. Ich wollte gerade „Dirty Dancing“ schauen, wenn du Lust hast schau doch mit!“ Harry sagt zu, da er es gut findet mal wieder was mit Kai zu machen und dabei kann er ja auf Alex warten. Sie setzen sich also im Wohnzimmer aufs Sofa und machen es sich gemütlich.

Als Jonny in seinem Zimmer ist und Baby reinkommt und die beiden dirty zu tanzen beginnen, beugt sich Kai zu Harry und versucht ihm das T-Shirt auszuziehen. Dieser ist so geschockt, dass er sich dagegen und auch gegen Kais Küsse nicht wehrt. Erst als Kai versucht Harrys Hose zu öffnen, wacht er auf und stößt ihn hart von sich. Kai landet auf dem Boden und schaut Harry verwirrt an. Harry ist richtig sauer: „Sag mal, was soll das? Warum machst du das? Ich bin der Freund von deinem Bruder! Ich liebe Alex! Und selbst wenn das nicht so wäre, würde ich noch nichts mit dir anfangen.“ Kai schaut ihn mit einem Hundeblick an: „Warum wehrst du dich dagegen? Ich weiß, dass du mich liebst! Du willst doch gar nicht mehr mit Alex zusammensein. Du traust dich nur nicht das auszusprechen! Du bist für ihn doch nur ein Freund wie alle anderen auch. Du bedeutest ihm doch gar nichts! Du bist viel zu schade für ihn! Verlass ihn und nimm mich! Ich liebe dich und du mich auch!“ Harry ist total fertig! „Das glaub ich einfach nicht! Kai bitte sag mir, dass das nicht wahr ist! Du kannst dich nicht in mich verliebt haben! Ich dachte, wir sind gute Freunde! Ich liebe Alex, nicht dich! Du muss aufwachen, BITTE! Deine Freundschaft bedeutet mir sehr viel und ich mag dich, als guten Freund, nicht mehr! Ich bin mit Alex glücklich! Er liebt mich und ich liebe IHN, nicht dich! Bitte versteh das doch!“ Kai schaut ihn mit Tränen in den Augen an und schreit: „NEIN! DU LIEBST MICH!“

Er rennt nach draußen, gerade als Alex mit seiner Mutter, die den rechten Arm in Gips hat, zurückkommen. Sie sind sehr erstaunt. Als sie Harry mit Tränen in den Augen, nacktem Oberkörper und völlig fertig am Boden sitzen sehen, verstehen sie gar nichts mehr. Alex rennt auf Harry zu und nimmt ihn zärtlich in den Arm, während seine Mutter immer noch in der Tür steht. Alex ist verzweifelt: „Schatz, was ist los? Was ist den nur?“ Harry bringt nur ein klägliches „Kai“ heraus. „Was ist mit ihm? Habt ihr euch gestritten?“ Er streichelt Harry weiter liebevoll. Nach einer Weile hat sich Harry beruhigt und erzählt stockend was sich ereignet hat und bricht dann wieder in Tränen aus. Alex und seine Mutter sind geschockt.

Kai bleibt 2 Tage lang verschwunden. Als Harry am Freitagmorgen zur Arbeit kommt, sieht er Kai im Gebüsch gegenüber des Musikhauses stehen und die Straße beobachtet. Harry hat ihn zuerst bemerkt und läuft unbemerkt auf ihn zu. Er nimmt ihn einfach am Arm und zieht ihn ins Musikhaus. Kai weiß nicht wie ihm geschieht. Er starrt Harry an, der ihn einfach in einen Stuhl drückt, einem Kollegen sagt, dass er aufpassen soll, dass Kai nicht wegläuft, und dann zum telefonieren ins Nebenzimmer geht. Er erwischt Alex gerade noch, bevor dieser das Haus verlässt und meint nur: „Ich hab ihn gefunden! Er sitzt bei mir im Musikhaus, bitte holt ihn ab.“ Dann legt er auf.

20 Minuten später wird Kai von seinen Eltern abgeholt, die ihn ohne ein Wort zu sagen nach Oldenburg zu seiner Tante bringen. Zu viert haben sie beschlossen, dass es das Beste für alle beteiligten ist, wenn Kai Würzburg für eine Zeit verlässt. Um ihn aber nicht übermäßig zu bestrafen, schicken sie ihn zu seiner Tante und seinen 2 Cousins, die gleichzeitig seine beiden allerbesten Freunde sind, und nicht in ein Internat, wie es Kais Vater vorgeschlagen hat. Bevor sie wegfahren, meint Kai leise: „Harry, es tut mir leid.“

Zwei Monate lang läuft es gut für die Band. Claus fügt sich gut ein, Andi macht sein Dasein als Sänger richtig Spaß und Harry und Alex befinden sich meist im 7. Himmel. Das Thema ‚Kai’ schweigen sie tot. Einen Monat nachdem er weg war, hat Harry einen Brief von ihm bekommen.

Lieber Harry
Ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen! Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Ich hatte mich in dich verliebt und wollte es dir eigentlich niemals sagen, aber dann kam es einfach so über mich. Ich muss dir wohl noch einiges erzählen:
Ich hab viel scheiße gebaut. Hier nur einige Sachen:

-         Jeden Tag, wenn du zur Arbeit gegangen bist, stand ich hinter dem Gebüsch um dich zu sehen.

-         In jeder deiner Mittagspausen hab ich dich beobachtet.

-         Jedes Mal wenn du Feierabend hattest hab ich dich nach Hause verfolgt.

-         Bei jedem Treffen mit Alex war ich in der Nähe.

-         Ich hatte vor, für dich die Schule zu schwänzen, wenn die Ferien vorbei sind, nur um dich weiterhin zu sehen.

Ich fühle mich jetzt richtig mies, wenn ich daran denke was ich alles getan habe. Ich wollte meinem Bruder den Freund ausspannen. Ich bin so ein Arsch! Ich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihen kannst. Meine Liebe zu dir war nicht mehr als eine blöde Schwärmerei! Mir wird der Abstand von dir sehr gut tun und vielleicht kann mir Alex dann auch irgendwann verzeihen. Ich weiß heute nicht mehr warum ich das getan habe. Und ach ja, du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben. Ich bin seit gestern verliebt. Er heißt Antonio und ich habe ihn in der Schwulendisko kennen gelernt.
In ewiger Freundschaft
                                          Kai

Von dem Brief erzählt Harry nur Andi, mit dem er sich mittlerweile besonders angefreundet hat. Harry erzählt ihm alle seine Probleme. Harry ist auch der einzige, außer Charly, der weiß, dass Andi schwul ist und was Michelle gemacht hat. Aber er weiß noch mehr, er weiß, in wen Andi verliebt ist.

Kapitel 6
Auf ihren Konzerten, wird das Publikum immer größer. Die Jungs werden immer mutiger und fangen an Späße miteinander auf der Bühne zu treiben.

Aber nur kurze Zeit später legt sich erneut ein Schatten über die Band. Alex, der jetzt schon seit über einem halben Jahr sein Studium beendet hat und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten hat, bekommt am 9.2.2005 ein Jobangebot, aber leider in Engelberg/ Schweiz. Alex will den Job auf jeden Fall annehmen, aber Harry will sich nicht von ihm trennen. Er will aber auch die Band nicht verlassen. Aber letzt endlich geht Alex nach Engelberg, da es seine Chance ist und er dann vielleicht das mit seinem Bruder auch vergessen kann, da er diesen ja eigentlich sehr liebt. So wird Harry wieder solo. Die anderen Jungs sind auch traurig, dass Alex weggeht. Sie sehen auch die Band gefährdet. Aber sie spielen dann ohne Alex weiter, aber auch ohne Bassisten obwohl Charly in einem Interview meint: „Wir waren plötzlich bekannt und können uns die Musiker fast aussuchen!“ Sie wollen keinen neuen Bassisten, zumindest jetzt noch nicht, denn sie hoffen alle noch, dass Alex bald wieder da sein wird.

Eines Tages, nach einem anstrengendem Arbeitstag, läuft Harry nach Hause. Die Proben und die harte Arbeit werden ihm etwas zu viel. Erschwerend kommt hinzu, dass er sich noch schwer erkältet hat. Sein Fieber ist im Laufe des Tages gefährlich gestiegen, Sein Gang ist nicht gerade sicher. Der Schweiß läuft ihm von der Stirn, wie ein Bach, runter. Er überhört sogar Steffen, der ihn abholen wollte, um mit ihm über die neuen Bühnenoutfits zu reden. Als er auf die Kreuzung läuft, sackt er in sich zusammen. Von beiden Seiten kommen Autos. Keiner der Fahrer bemerkt ihn. Steffen sieht das und schreit auf: „Oh Gott, Harry!“ und spurtet los. Gerade noch rechtzeitig kann er den bewusstlosen Harry von der Straße ziehen. Er schleppt ihn zu seinem Auto. Als er Harrys Stirn anfasst bekommt er einen Schock: „Shit, er hat je verdammt hohes Fieber!“

Er fährt ihn zu sich nach Hause und macht ihm kalte Umschläge. Danach ruft er einen Arzt. Als er wieder ins Wohnzimmer, in dem Harry auf dem Sofa liegt, zurückkommt, kommt dieser gerade wieder zu Bewusstsein. „Was ist passiert? Wo bin ich? Steffen?“, verwirrt versucht er sich aufzusetzen. Doch Steffen drückt ihn sanft zurück in die Kissen: „Bleib lieber liegen! Du bist gerade mitten auf der Kreuzung vor dem Musikhaus zusammengebrochen. Du hast mir voll den Schrecken eingejagt! Hast du unsere Verabredung vergessen? Wir wollten uns die neuen Bühnenoutfits anschaun. Gott sei dank hab ich dran gedacht und war dort, sonst wärst du tot. Von beiden Seiten kamen Autos.“ „Dann hast du mir das Leben gerettet! Oh man!“ Harry schluchzt hemmungslos. Alle Gefühle, die er in den letzten Wochen zurückgedrängt hat, brechen jetzt aus ihm heraus. „Eigentlich“, flüstert er dann, „eigentlich wäre es egal gewesen, wenn ich überfahren worden wäre. Alex hat mich verlassen...“ „So was darfst du gar nicht mal denken!“, unterbricht ihn Steffen und wischt ihm die Träne aus dem Gesicht: „Wir, die Pleichachtaler, brauchen dich! Ohne dich könnten wir einpacken.“

In diesem Moment klingelt es an der Tür. Der Arzt untersucht Harry und meint: „Sie hatten großes Glück. Wenn Sie später behandelt worden wären hätte man bei dem Fieber nicht mehr viel machen können. Wenn Sie versprechen, dass Sie über Nacht hier bleiben und sich Herr Michel um Sie kümmert, sehe ich keine Veranlassung, Sie ins Krankenhaus einzuweisen.“ „Ich hätte ihn heute eh nicht mehr weggelassen, in dem Zustand! Es wäre mir lieb, wenn Sie morgen früh noch einmal vorbeischauen könnten.“, mischt sich nun auch Steffen ein. Der Arzt verlässt das Haus, nachdem er versprochen hat, am nächsten Tag noch einmal zu kommen.

Als der Arzt weg ist, setzt sich Steffen zu Harry aufs Sofa: „Hör mal, so was wie vorhin darfst du nie wieder sagen! Alex wusste einfach nicht, was er an dir hat. Aber wie mir scheint, ist das nicht dein einziges Problem, oder?“ „Im Moment ist einfach ALLES beschissen! Erst die Sache mit Charly, dann das mit Alex, die Arbeit und die verstärkten Proben, das ist mir in letzter Zeit einfach zu viel geworden. Und dann noch das mit Kai! Ich kann nicht mehr!“, sprudelt Harry fix und fertig heraus. „Das hat dich ziemlich mitgenommen, hm? Ach komm, wir schaffen das schon, wir sind eine Band! Einer für alle, alle für einen.“ Er nimmt Harry in den Arm und streichelt ihm über den Rücken, bis dieser in seinen Armen einschläft. Dann legt er ihn zurück aufs Sofa und deckt ihn zu.

Als Harry am nächsten Morgen aufwacht fühlt er sich viel besser. Sein Kopf ist nicht mehr so heiß. Er schlägt die Augen auf und sieht Steffen zusammengerollt auf einem Sessel gegenüber des Sofas schlafen. Steffen hatte ihm die ganze Nacht über kalte Umschläge gemacht und ist erst gegen Morgen eingeschlafen. Während Harry ihn dort so schlafen sieht denkt er: „Man ist der goldig! So ein putziges Lächeln und diese süßen Grübchen. Er hat sein Leben für mich riskiert. Mein Lebensretter!“ Bei diesen Gedanken breitet sich zum 1. Mal seit Wochen wieder ein Lächeln über Harrys Gesicht, als ob er wüsste, dass Steffen in diesem Moment von ihm träumt!

Er beschließt für sich und Steffen Frühstück zu machen und schleicht sich leise in die Küche. Eine halbe Stunde später steht ein komplettes Frühstück mit aufgebackenen Brötchen, Marmelade, Käse, Nutella, Eiern, Kaffee und Saft auf dem Tisch. Vorsichtig weckt Harry Steffen: „Frühstück, Steffen!“ und rüttelt ihn zärtlich am Arm: „Boa hat der geile Oberarme.“ Verschlafen öffnet Steffen die Augen. Für den Bruchteil einer Sekunde sehen sie sich in die Augen. Steffen lächelt Harry an: „Dir scheint es ja wieder blendend zu gehen.“ „Ja! Dank deiner Pflege! Hör mal, das, was du gemacht hast, war echt nicht selbstverständlich! Das war echt lieb von dir. Danke! Als kleine Entschädigung habe ich uns Frühstück gemacht.“

2 Minuten später sitzen sie am gedeckten Esstisch. „Das Frühstück ist echt toll. Daran könnte ich mich gewöhnen. Du hast sogar den Käsekuchen im Kühlschrank entdeckt.“, lobt Steffen. Harry grinst: „Käsekuchen kann man vor mir nicht verstecken. Das ist mein absoluter Lieblingskuchen. Vor jedem Gig esse ich zu Hause ein Stück Käsekuchen und trinke Kaffee dazu.“ Steffen prustet fast seinen Kaffee auf die Brötchen: „Echt? Du auch? Ich mache das genauso. Das könnte doch unser Ritual vor jedem Gig werden: eine Tasse Kaffee und ein Stück Käsekuchen. Denn es gibt Situationen, die man nicht überstehen kann, ohne Freunde zu werden und das gestern gehört mit Sicherheit dazu. Also ist das mit dem Kaffee unser Freundschaftsritual, ok?“ „Abgemacht! Für den nächsten Gig bringe ich aber die Sachen mit!“, freut sich Harry: „Und was machen wir jetzt noch mit dem angebrochenen Samstag? Wollen wir ins Schwimmbad?“ „Du wartest jetzt erst mal auf den Arzt. Das gestern war heftig genug!“

Als Harry vom Frühstückstisch aufsteht, schwankt er bedrohlich: „Verdammt ist mir schwindelig!“ Sofort springt Steffen auf. Er nimmt Harrys Arm und legt diesen um seinen Hals. Langsam führt er ihn zum Sofa und legt ihn hin. Nach einigen Minuten geht es Harry besser: „Oh Gott, was musst von mir jetzt denken. Zweimal innerhalb von 12 Stunden fast zusammengeklappt!“ „Mach dir darüber mal keine Gedanken. Du solltest dir lieber Sorgen um deine Gesundheit machen. Wenn du willst fahr ich dich ins Krankenhaus und du lässt dich mal gründlich durchchecken:“, meint Steffen in väterlich besorgtem Ton. Leise fügt er hinzu: „Bitte mach das! Ich mach mir echt Sorgen um dich.“

Das Läuten der Türklingel unterbricht ihre Unterhaltung. Es ist der Arzt. Auch er rät Harry zu einer ausführlichen Untersuchung im Krankenhaus, nachdem er gehört hat, was heute morgen passiert ist. Auf Steffens Bitten und Drängen hin lässt Harry sich dazu überreden. Steffen fährt ihn, da er Angst hat Harry könnte am Steuer zusammenbrechen.

Die Diagnose des Arztes eine Stunde später trifft ihn hart: „Sie sind völlig überarbeitet und haben zudem eine schwere Erkältung. Ich würde sie gerne einige Tage hier behalten.“ Die nächste Woche verbringt Harry im Krankenhaus. Jeden Abend sitzen mindestens 2 Pleichachtaler an seinem Bett und kümmern sich um ihn. Am häufigsten jedoch besuchen ihn Steffen und Charly. Bei diesen Besuchen merkt Harry immer deutlicher, dass er sich in Steffen verliebt hat.

Harry bittet Steffen am 1. Tag seines Krankenhausaufenthaltes, ihm noch Klamotten und Bücher zu bringen. Dazu gibt er ihm seinen Wohnungsschlüssel. Als Steffen in Harrys Wohnung nach den gewünschten Gegenständen sucht, hört er das Telefon klingeln. Zögernd geht er ran: „Bei Geiger!“ „Harry, bist du das?“, meldet sich eine attraktive Männerstimme. „Nein! Mein Name ist Steffen Michel. Harry liegt seit gestern in der Uniklinik.“, antwortet er. „Oh nein! Was hat er denn? Ist es schlimm?“, fragt der anonyme Anrufer hastig. „Nein! Wer sind Sie überhaupt?“, will Steffen wissen. „Oh sorry, ich bin Peter Schreier, ein ... Freund von Harry.“, ertönt schon wieder diese geile Stimme: „Könnte ich Harry in der Klinik besuchen?“ „Ich denk schon! 3.Stock, Zimmer 304. Bye“ Steffen legt auf.

Am nächsten Nachmittag klopft es an Harrys Zimmertüre. „Herein“, ruft er verwundert. Als sich die Tür öffnet, kann Harry einen Schrei nicht zurückhalten. „Peter, was machst du denn hier?“ „Ich hab endlich deine Telefonnummer rausgekriegt und als ich bei dir zu Hause angerufen habe, hat sich ein Steffen gemeldet und der hat mir gesagt, dass du hier bist.“, sprudelt Peter aufgeregt hervor. „Was? Steffen ist an mein Telefon gegangen? Er sollte doch nur Bücher und Klamotten holen! Na warte, der kriegt was zu hören!“, erbost sich Harry. „Dann ist er gar nicht dein neuer Freund? Übrigens ich hab da was für dich! Voilà: selbstgebackener Käsekuchen, weil du ihn ja so gerne isst.“ „Das weißt du noch? Dabei ist das mit uns schon so lange her.“, wundert sich Harry. „Ja, 2 Jahre 6 Monate und 5 Tage. Warum bist du damals eigentlich einfach abgehauen? Du glaubst gar nicht, wie fertig ich danach war!“, meint Peter. „Ich hab mich einfach eingeengt gefühlt. Wie ein Vogel im Käfig, ohne Freiheit. Außerdem war ich noch total emotional überfordert. Einerseits die Angst davor, wie die Leute um mich rum auf meine Homosexualität reagieren, auf der anderen Seite war ich mit dir 4 Jahre total glücklich und verliebt. Dieses Wechselbad der Gefühle hab ich einfach nicht mehr ausgehalten.“, gesteht Harry. „Ich habe ein Tape für dich gemacht. Höre es aber bitte erst an, wenn ich weg bin. Ich muss nämlich los. Meine Mittagspause ist bald vorbei. Wenn du willst, komme ich morgen wieder.“, verabschiedet sich Peter. „Ja, bitte komm morgen wieder. Und danke für den Kuchen und das Tape!“ Peter gibt Harry einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und geht. Der zurückgebliebene Harry ist etwas verwirrt. Was macht sein Ex-Freund hier und wie hat er seine Nummer rausgefunden? Doch dann fällt ihm das Tape wieder ein und er legt es ein. Da ertönt Peters Stimme:

Egal was du tust – ich lieb dich
Egal wo du bist – ich lieb dich
Ich möchte nur immer bei die sein und dir in die Augen schaun.
Egal was du tust – ich lieb dich
Egal wo du bist – ich lieb dich
Ich möchte nur immer wieder tief in deine Augen schaun.
Du bist einfach so gegangen – ohne Brief und ohne Wort,
Doch du gehst mir nicht mehr aus dem Sinn
Der Platz an meiner Seite ist noch immer für dich frei.
Wie lange du auch brauchst ich bleib dabei.
Egal was du tust – ich lieb dich
Egal wo du bist – ich lieb dich
Ich möchte nur immer bei die sein und dir in die Augen schaun.
Egal was du tust – ich lieb dich
Egal wo du bist – ich lieb dich
Ich möchte nur immer wieder tief in deine Augen schaun.
Du wolltest immer reden, doch uns fehlte oft die Zeit.
Ich wollt ich hätt’ dir zugehört.
Jetzt hast du deine Freiheit, doch vielleicht auch Einsamkeit
Gib uns noch eine Chance – ich bin bereit
Ich lieb dich
Ich brauch dich
Komm zurück zu mir!
Egal was du tust – ich lieb dich
Egal wo du bist – ich lieb dich
Ich möchte nur immer bei die sein und dir in die Augen schaun.
Egal was du tust – ich lieb dich
Egal wo du bist – ich lieb dich
Ich möchte nur immer wieder tief in deine Augen schaun.
Ich möchte auch immer wieder tief in deine Augen schaun.

Als das Lied zuende ist, beginnt Harry zu weinen. Er fühlt sich mies. Er erinnert sich an seine Zeit mit Peter und an das Ende der Beziehung. Er ist damals wirklich ohne Vorwarnung abgehauen. Dabei hatte er Peter so geliebt. Aber es wurde ihm alles zuviel damals. Harry ist so in Gedanken vertieft und am Weinen, dass er gar nicht mitbekommt, dass Steffen reinkommt: „Hi Harry, oh Hilfe, was ist denn mit dir passiert? He Süßer, jetzt beruhig dich doch mal!“ Steffen eilt auf Harry zu und tröstet ihn. Schluchzend erzählt Harry: „Mein Ex-Freund Peter war gerade da und hat mir das geschenkt.“ Er spielt Steffen das Tape vor. Nachdem das Tape zuende ist, staunt Steffen: „Man ist das süß!“ Der scheint dich wirklich zu lieben. Und so wie du hier liegst, scheinst du auch noch an ihm zu hängen.“ Harry lässt Steffen in diesem Glauben, aber er weiß es besser. Jetzt wo Steffen neben ihm auf dem Bett sitzt, ihm die Hand hält und über die Wange streicht, fühlt er ganz deutlich, dass er Steffen liebt, aber er traut sich nicht, es ihm zu sagen.

Am nächsten Nachmittag schaut, wie versprochen, Peter vorbei. Aber weder Peter noch Harry sprechen das Tape an. „Na, wie geht es dir? Wie lange musst du eigentlich noch im Krankenhaus bleiben?“, begrüßt er Harry. „Naja, ich muss noch bis Samstag hier bleiben. Das ist blöd, da mich keiner abholen kann, da ale meine Kumpels aus meiner Band am Freitagabend einen Gig haben und der bis in die Frühe, so 4 bis 5 Uhr, dauert und ich bis spätestens 9 Uhr das Zimmer räumen muss!“, entgegnet Harry. „Wenn du willst hole ich dich ab. Ich habe am Samstag Zeit.“, schlägt Peter ihm vor. „Oh, das wäre echt voll lieb von dir. Dann muss ich mir kein Taxi nehmen. Aber seit wann wohnst du hier in der Umgebung?“, Harry wird neugierig. „Seit 2 Monaten wohne ich in Volkach, weil … na egal. Auf jeden Fall hatte ich Glück, dass ein Job als Einzelhandelskaufmann in der Nähe frei war. Also, dann ist das abgemacht? Am Samstag hol ich dich um halb 9 ab. Bis dann, Ciao!“, verabschiedet sich Peter etwas bedrückt, da er mit einer Reaktion auf das Tape gerechnet hatte. „Ok, bis Samstag!“ Peter umarmt Harry kurz und flüstert: „Ich liebe dich!“ und rennt aus dem Zimmer. Wieder einmal lässt er Harry mit einem schlechten Gefühl zurück. Harry weiß auch, dass er Peter niemals von seinen Gefühlen zu Steffen erzählen kann.

Schließlich ist auch der Samstag da. Pünktlich um 8.30 Uhr erwartet Peter Harry vor der Klinik. Schweigend fahren sie in Peters Volvo V40 zu Harry. An der Haustüre versucht Peter Harry zu küssen. Doch Harry weicht zurück: „Tut mir leid! Ich kann das nicht!“ Verzweifelt dreht sich Peter um und fährt weg. Harry steht noch einige Minuten in der Tür, unfähig sich zu bewegen. Dann geht er in die Wohnung.

Kapitel 7
3 Monate lang läuft es weiter wie bisher. Harry, Andi, Claus, Steffen und Charly sind mit den ‚Pleichachtalern’ sehr erfolgreich. Ihre Crew hat sich auch noch um einige Elektriker und Tontechniker vergrößert und sie haben auch schon ein Album rausgebracht „Echt Geil“– natürlich nur für den Würzburger Landkreis.

Es ist der 20.6. Harry will Steffen besuchen um diesen an seinem Geburtstag, am 24.6. zum Essen einzuladen. Als er bei Steffen ankommt und diesen einlädt, meint der nur: „Oh, ich wusste nicht, dass du was vorhaben könntest. Ich wurde gestern schon von Charly eingeladen. Er gibt für mich ne Geburtstagsparty.“ Enttäuscht fährt Harry heim.

Am nächsten Tag ist wieder eine Probe. Als alle bis auf Steffen da sind, der noch etwas wichtiges zu erledigen hat und deswegen eine halbe Stunde später kommt, meint Charly: „Hey ich geb am Freitag ne Party für Steffen! Ihr kommt doch alle sicherlich!“ Andi sagt sofort zu. Claus lehnt ab: „Sorry, aber ich kann nicht kommen! Ich fahr mit meinen Schülern übers Wochenende zu einem Schlagzeuglehrgang nach München. Wir fahren am Freitag schon um ein Uhr los.“ Auch Harry lehnt ab: „Meine Eltern besuchen mich übers Wochenende und ich muss sie schon am Freitag um 3 Uhr abholen.“ Charly ist ein bisschen beleidigt: „Na toll, dann feiern wir halt zu dritt! Na gut, es kommen noch ein paar andere Leute, Freunde von Steffen, Kollegen und ein paar vom Fußball. Aber ich dachte ihr würdet kommen als seine besten Freunde!“ Aber man kann an beiden Terminen nichts rütteln. Keiner weiß, dass Harrys Eltern gar nicht kommen und er sie nur als Ausrede benutzt, da er sauer auf Steffen ist und deswegen nicht zur Party will.

Auf der Fete am Donnerstag sind alle da, außer Claus und Harry. Steffen ist ein bisschen enttäuscht, mehr darüber, dass Harry nicht da ist, als darüber, dass Claus nicht da ist. Als es schon ein bisschen später wird teilen sich die Partygäste immer mehr in kleiner Gruppen auf. Auf der Tanzfläche mitten im Zimmer ist nichts los und keiner beachtet sie mehr und so merkt auch keiner, dass dort plötzlich Andi und Charly eng umschlungen tanzen. Nach einer Weile ziehen sie sich in das einzige menschenleere Zimmer zurück. Sie verschwinden in Charlys Schlafzimmer. Sie unterhalten sich:

A: Buh, da draußen ist ja wirklich viel los!

C: Die kommen auch ohne uns klar. Ein Glück nur, dass mein Haus so groß ist. Ich hatte schon Angst, dass nicht alle reinpassen.

A: Ich finde es ist ein gelungener Abend!

Während der Unterhaltung rutscht Charly nervös hin und her.

A: Was ist los mit dir Charly, wenn es privater wird, wirst du so komisch verschlossen. Wir kennen uns jetzt so lange Zeit und ich hab das Gefühl, dass ich dir alles anvertrauen kann.

C: Andi, ich habe die selben Gefühle und noch mehr.....

A: Wie mehr?

C: Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, ich habe Angst du willst danach nichts mehr mit mir zu tun haben.

A: Ach so du meinst damit das du in mich verliebt bist?

Charly fällt die Kinnlade runter.

C: Woher we...?

A: Charly, ich habe dir so viele Zeichen gegeben, bist du so schwer von Begriff?

C: Du bist auch? Ich meine in mich verliebt?

A: Man wie lange hat das gedauert Charly, ich dachte du merkst es nie.

Andi kommt langsam näher.

A: Ich hab mich in dich verliebt, Kleiner.

Charly weiß nicht was er sagen soll. Andi beugt sich vor und küsst Charly. Die beiden verfallen in einen sehr langen Kuss. Plötzlich poltet es an der Tür. Andi und Charly fahren auseinander in dem Moment, als Steffen das Zimmer betritt. „Oh, hier seit ihr! Ich hab euch schon überall gesucht! Ich muss mich jetzt von euch verabschieden, ich will noch mal zu Harry und mit ihm reden. Ich glaube er ist wegen irgendetwas sauer auf mich und das muss ich jetzt klären. Seine Freundschaft bedeutet mir einiges!“ Die drei verabschieden sich von einander und verlassen dann zusammen das Schlafzimmer.

Steffen fährt zu Harry und klingelt bei diesem an der Haustür. Er wartet 5 Minuten, aber ihm macht keiner auf. Er läuft ums Haus herum, sieht aber nirgendwo Licht brennen. Harry ist nämlich gar nicht zu Hause. Am Anfang war er es noch, aber dann merkt er, dass er total frustriert ist, wegen der Sache mit Steffen und er überlegt sich, ob er vielleicht doch noch zu Charly gehen soll, aber sein Stolz lässt es nicht zu. Er überlegt, was er tun soll, als das Telefon klingelt. Er hebt ab.

H: Geiger hier.

P: Hallo Harry! Ich bin’s Peter! Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hast mit mir ins Kino zu gehen!

H: Eigentlich hab ich keine Zeit! Aber warte ich komme! Was läuft denn zur Zeit?

P: (T)Raumschiff Surprise! Ich hab heute Lust mich mal wieder so richtig verreckt zu lachen! Was hältst du davon?

H: Wieso nicht? Wann treffen wir uns?

P: Wie wäre es mit halb sechs vor dem Cinemax?

H: Ok, bis dann!

P: Ciao

Harry legt auf! Er fragt sich wieso er Peter zugesagt hat. Wahrscheinlich macht er sich jetzt wieder Hoffnungen. Aber Harry will doch gar nichts mehr von ihm. Schweren Herzens und mit einem schlechte Gewissen macht er sich daran sich um zuziehen.

Punkt halb sechs kommt er beim Kino an und sieht Peter schon vor der Tür stehen und auf ihn warten. „Hi Harry! Ich hab schon mal die Karten gekauft. Der Film beginnt in 10 Minuten. Sie betreten das Cinemax und Harry wird mulmig, als er bemerkt, dass Peter ihn andauernd verliebt von der Seite anschaut. Der Film ist sehr lustig und Harry und Peter lachen um die Wette.

Später fährt Peter Harry nach Hause, da dieser vorher mit dem Bus gekommen ist, da sein Audi A4 gerade in der Werkstatt ist.

Als Harry aus Peters Auto aussteigt, steigt Peter gleichzeitig aus dem Auto. Er läuft um das Auto herum bis er vor Harry steht. Er schaut ihn an und meint: „Danke für den schönen Abend!“ Er drückt ihm einen Kuss auf den Mund, rennt zurück zur Fahrerseite, steigt ein und fährt davon. Im Rückspiegel kann er erkennen, dass Harry ihm nachschaut. „Ja, er liebt mich also doch noch! Er kommt ganz bestimmt zu mir zurück!“, denkt er fröhlich. Was er nicht weiß ist, dass Harry ihm nur nachgeschaut hat, weil er ein schlechtes Gewissen hat und sich überlegt, wie er ihm nur seine Gefühle für Steffen klar machen kann.

Am nächsten Morgen geht Steffen zu Charly um ihm aufräumen zu helfen.

S: Hi Charly! Ich dachte, du könntest noch jemanden beim Aufräumen brauchen!

C: Nein Steffen das kann ich nicht annehmen! Das gestern war deine Geburtstagsparty! Ich kann dich jetzt doch nicht auch noch aufräumen lassen!

S: Doch kannst du! Hätte ich gewusst, wer alles kommt, hätte ich dich das niemals alleine organisieren lassen. Also helfe ich dir jetzt wenigstens aufräumen!

C: OK! Komm rein! Such doch mal die leeren Flaschen zusammen! Die Kästen dazu stehen in der Küche.

Eine Weile räumen sie schweigend auf bis Charly etwas einfällt.

C: Hast du dich gestern eigentlich wieder mit Harry versöhnt?

S: Nein, der war gar nicht zu Hause!

C: Komisch, ich dachte der hätte seine Eltern zu Besuch!

S: Zu mir hat er gesagt, er hätte Überstunden im Musikhaus, da wieder irgendwas gemacht werden muss.

C: Also einen von uns beiden hat er angelogen. Oder er hat etwas ganz anderes gemacht! Aber was?

Beide hängen ihren Gedanken nach. Steffen fragt sich, warum Harry ihn so angelogen hat. Er dreht sich zum Tisch um, um ein dreckiges Glas, das dort noch steht, in die Küche zu tragen. Im selben Moment greift auch Charly zu dem Glas. Ihre Hände berühren sich. Sie schauen sich in die Augen und beugen sich zueinander. Ihr Lippen berühren sich. Sie küssen sich leidenschaftlich, bis Steffen plötzlich zurückweicht, Charly erschrocken anschaut und dann aus dem Haus rennt.

Am Nachmittag treffen sich die beiden um 2 Uhr im Proberaum wieder. Sie sollen diesen mal wieder aufräumen, da es dort wieder mal schlimm ausschaut. Eigentlich sollen ihnen die anderen helfen, aber Claus ist ja nicht da, Harry hat sich nicht gemeldet und Andi ist arbeiten. Charly schaut verlegen auf, als Steffen reinkommt. Er entschuldigt sich sofort: „Du Steffen, bevor du irgendetwas sagst. Das vorhin, das ist einfach so passiert. Ich wollte dir nicht zu nahe treten! Ich wollte dass nicht! Es tut mir leid!“ Ohne nur einen Ton zu sagen geht Steffen auf Charly zu, nimmt ihn in den Arm und küsst ihn. Sie vergessen alles um sich herum und merken auch gar nicht, wie von draußen an die Tür geklopft wird. Sie bemerken Harry nicht! Er schaut die beiden erschrocken an, ruft laut „SCHEISSE!!!“ und rennt wieder nach draußen. Er rennt mit Tränen in den Augen durch die Straßen und denkt sich: „Deswegen also wollte er lieber mit Charly seinen Geburtstag feiern als mit mir! Was hat er was ich nicht habe? Warum muss Steffen gerade was mit ihm anfangen. Ich bin doch so in ihn verliebt! Wieso Charly und nicht ICH? Warum?“ Er weiß nicht, wie lang er so durch die Gegend gerannt ist, aber irgendwann ruft er sich ein Taxi und fährt nach Hause.

Im Proberaum: Als sie den Schrei gehört haben, fahren die beiden auseinander und sehen gerade noch wie die Tür zufällt. Sie schauen sich an und rennen raus, aber nirgendwo ist auch nur die Spur von einer Person zu sehen. Die Straße liegt wie ausgestorben da. Verwirrt gehen sie ins Haus zurück. Sie unterhalten sich nicht und räumen schweigend auf. Beide hängen ihren eigenen Gedanken nach.

Nach ungefähr einer Stunde sieht der Keller schon wieder sehr ordentlich aus. Andi kommt gut gelaunt von der Arbeit nach Hause und ist sehr erstaunt über die Ordnung die nun herrscht, aber noch mehr wundert ihn, dass Charly und Steffen dies alleine geschafft haben. Steffen und Charly laufen zu Steffens Auto, da Charly mit dem Bus gefahren ist. Steffen fährt Charly schweigend nach Güntersleben. Als sie bei Charly ankommen, schauen sie sich verlegen an und verabschieden sich mit einem kurzen, vorsichtigen Kuss voneinander.

Kurz nach 6 Uhr kommt Harry zuhause an. Vor der Haustüre kommt ihm Peter entgegen. „Ah, Harry da bist du ja! Ich wollte dich fragen, ob es schon Karten für euer nächstes Konzert gibt. Ich würde es mir gerne anhören.“ Er bemerkt Harrys verheulte Augen nicht. Harry schließt die Tür auf, geht kurz rein und kommt dann wieder mit einer VIP-Karte für Peter raus. Dieser ist hocherfreut. Er bedankt sich überschwänglich mit einem Küsschen auf die Wange bei Harry und lädt ihn für den Abend zum Essen ein. Aber Harry meint nur: „Du sei mir nicht böse, aber mir geht’s heute nicht so gut. Ich glaub, ich leg mich schlafen. Ich krieg heute Abend nichts mehr hin.“ „Soll ich dableiben und mich um dich kümmern?“ „Nein Peter! Ich möchte jetzt lieber allein sein.“ Enttäuscht geht Peter davon, aber er erinnert sich daran, dass Harry schon früher allein sein wollte, wenn es ihm nicht so gut ging. Es ging ihm wahrscheinlich wirklich sehr schlecht. „Naja, ich ruf ihn halt morgen mal an.“

Als Peter Harry am nächsten morgen anrufen will, meldet sich nur der Anrufbeantworter. Peter spricht aufs Band, dass er sich nur erkundigen wollte, ob es Harry gut geht. Der sitzt zuhause in der Ecke und weint. Als er Peters Stimme hört fühlt er sich noch schlechter. Warum ist nur alles so kompliziert.

Am Montag soll wieder Probe sein. Alle sind anwesend nur Harry fehlt. Sie wundern sich, da er sonst nie zu spät kommt. Als er schon eine halbe Stunde überfällig ist, ruft Andi bei ihm an, aber wieder meldet sich nur der AB. Beunruhigt fahren die Jungs zu Harry nach Hause. Dort treffen sie auf Peter, der vergeblich versucht die Tür zu öffnen. Die Jungs schauen ihn an. Er blickt auf und meint zu ihnen: „Ihr müsst die Pleichachtaler sein! Ich bin Peter Schreier, Harrys Ex. Ich versuche jetzt schon seit gestern Harry zu erreichen. Am Samstag hab ich ihn hier vor der Haustür getroffen und er meinte, dass es ihm nicht so gut gehe und er allein sein wollte! Ich hab mir nichts dabei gedacht, da er sich schon, als wir noch zusammen waren, zurückgezogen hat, wenn es ihm nicht so gut ging. Aber als ich ihn gestern Früh anrief, um ihn zu fragen wie es ihm geht war nur der AB dran und er hat auch nicht zurückgerufen. Ich mach mir richtig Sorgen um ihn.“ Zusammen laufen sie ums Haus herum. Plötzlich meint Charly: „Er sitzt im Wohnzimmer in der Ecke! Ich glaube er weint!“ Die Jungs kommen alle angerannt. Sie sehen Harry in der Ecke sitzen. Seine Schultern beben. Um ihn herum liegen Papiertaschentücher und zerrissen Papiere. Andi ist erschüttert: „Er sieht total fertig aus! Ich glaube es ist besser wenn ihr geht und ich alleine mit Harry spreche. Wir beide sind gute Freunde, ich mach das schon!“ Die anderen protestieren, aber dann akzeptieren sie es doch.

Als alle anderen weg sind, klopft Andi vorsichtig an die Fensterscheibe. Harry schaut auf und Andi direkt in die Augen. Der bedeutet ihm die Tür zu öffnen. Harry steht auf und Andi geht zurück zur Haustür. Kurze Zeit später stehen sich die beiden gegenüber. Andi sieht Harrys rote Augen. Er betritt das Haus und schließt die Tür.

 Dann nimmt er Harry einfach in den Arm. Harry beginnt zu schluchzen. „Was ist los? Alex, Charly oder Steffen?“ Harry schaut auf.

H: Charly und Steffen! Ich hab die beiden am Samstag rumknutschen gesehen.

A: Oh Scheiße! Hey, des wird schon wieder!

H: Vielleicht! Bitte lass mich jetzt allein! Ich komm auch ganz sicher zur nächsten Probe! Ich konnte ihnen heute einfach nicht mehr gegenübertreten.

A: Ist dir morgen um 6 für die nächste Probe recht?

H: Ich werde kommen!

A: Und grübel nicht so viel! Wenn du Probleme haben solltest, dann ruf mich an!

H: Mach ich! Ciao!

A: Tschüß!

Andi nimmt Harry noch mal kurz in den Arm und geht dann. Harry geht zurück ins Wohnzimmer. Er schaut auf die Ecke, in der er noch vor kurzem gesessen hat. Dann geht er in die Küche zurück und holt den Mülleimer. Er schmeißt alle Taschentücher und Papierschnipsel weg. Unter einem Haufen Papier findet er ein Tape. Er legt es ein und hört seine eigene Stimme:

Von den Träumen unsres Lebens blieb nicht allzu viel zurück.
Auf der Zukunft liegt ein Schatten und sie bröckelt Stück für Stück
Denn du nahmst den nächsten Flieger – sagtest nur ‚Ich möchte gehn’
Doch den Grund für deinen Abschied kann ich trotzdem nicht verstehn

Endstation Sehnsucht – Mein Gefühl ist nicht vorbei
In der Einsamkeit der Träume - such ich Sterne für uns zwei
Endstation Sehnsucht – Hoffnung darf nie untergehn
Manchmal kann man zwischen Wolken einen Regenbogen sehn.
Endstation Sehnsucht – Endstation Sehnsucht

Du rufst an willst nichts entscheiden – sagst du brauchst dazu noch Zeit.
Doch allein im Tal der Tränen ist mein Ziel unendlich weit.
Viel zu viele Illusionen hab ich mir nun schon gemacht
Glaub ich dreh mich nur im Kreis – bin ein Wandrer durch die Nacht

Endstation Sehnsucht - Mein Gefühl ist nicht vorbei
In der Einsamkeit der Träume such ich Sterne für uns zwei
Endstation Sehnsucht – Hoffnung darf nie untergehn
Manchmal kann man zwischen Wolken einen Regenbogen sehn.
Endstation Sehnsucht - Mein Gefühl ist nicht vorbei
In der Einsamkeit der Träume such ich Sterne für uns zwei
Endstation Sehnsucht – Hoffnung darf nie untergehn
Manchmal kann man zwischen Wolken einen Regenbogen sehn.
Endstation Sehnsucht – Endstation Sehnsucht

Harry wollte das Tape eigentlich Alex schicken, aber er hatte es dann gelassen. Er hatte das Lied nur für Alex geschrieben, aber jetzt beschließt er mit seiner Vergangenheit, mit Alex abzuschließen. Er beschließt das Tape morgen zur Probe mitzunehmen und das Lied zu einem der Pleichachtaler-Lieder zu machen. Danach schmeißt er sich ins Bett und schläft 12 Stunden durch.

Kapitel 8
Beim nächsten Konzert spielen die Pleichachtaler das Lied „Endstation Sehnsucht“ zum 1.Mal. Den Fans gefällt es. In der Pause sieht Harry wie Steffen mit Charly flirtet. Er versucht zwar es zu unterdrücken, aber er fühlt sich mies. Er ist immer noch in Steffen verliebt, versucht aber sich nichts mehr anmerken zu lassen. „So muss sich Kai gefühlt haben!“, denkt er traurig. Er beobachtet die beiden noch, als Peter auf ihn zukommt. „Du Harry, ich glaube wir müssen mal miteinander reden.“ Harry schaut ihn verwirrt an und nickt. Die Beiden ziehen sich in eine Ecke zurück.

P: Harry warum antwortest du mir nicht oder gibst mir irgendein Zeichen? Seit Tagen mache ich Andeutungen, aber du reagierst nicht darauf, weder positiv noch negativ. Ich liebe dich! Wie oft soll ich das noch sagen? Und was ist mit dir? Liebst du mich? Magst du mich? Oder wäre es dir am liebsten, wenn du mich nie wieder sehen würdest? Wie stehst du zu mir? Ich wünsche mir nichts mehr, als dass es wie früher wird!

H: Glaub mir Peter, das wünsch ich mir auch! Aber es ist nicht so einfach wie du dir das vorstellst. Ich bin nicht mehr wie früher. Und mein früher ist ein anderes als deins! Ich weiß nicht ob das gut gehen würde.

P: Wir könnten es doch wenigstens noch einmal miteinander versuchen. Streichen wir einfach die 2 Jahre! Was ist das schon? Gar nichts!

Harry erwidert nichts. Er hat nicht mehr die Kraft dazu, etwas zu sagen. Vielleicht muntert ihn eine Beziehung mit Peter wieder ein bisschen auf und er kann Steffen vergessen. Er schaut Peter an, der sich zu ihm beugt und ihn küsst. Harry versinkt in den Kuss, bildet sich aber gleichzeitig ein, dass es Steffen ist, den er küsst und nicht Peter.

Steffen steht in einiger Entfernung und beobachtet den Kuss. Er bekommt ein mulmiges Gefühl im Bauch. Harry ist also wieder mit Peter zusammen. Er ist wahrscheinlich selbst schuld. Wieso hat er auch was mit Charly angefangen? Er ist doch schon eine Weile in Harry verliebt! Er weiß es nicht!

Das Konzert geht weiter und Harry wirft immer wieder Blicke zu Steffen. Ab und zu schaut er aber auch Peter an. Was soll er bloß tun?

Am nächsten Tag geht Harry zu Andi. Als dieser die Tür öffnet und Harry dort stehen sieht, breitet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er zieht Harry ins Haus und schließt die Tür. Dann umarmt er Harry stürmisch und gratuliert ihm zu seiner „neuen Beziehung“. Erst als er Harrys verzweifelten Blick sieht, beruhigt er sich wieder.

A: Es ist doch nicht schon wieder Schluss?

H: Nein, aber ich wünschte es wäre so! Ich hab einen riesen Fehler gemacht. Gestern in der Pause hab ich Charly und Steffen miteinander flirten gesehen. Das hat mich total getroffen! Ich liebe Steffen immer noch! Ich kann nichts dagegen tun. Dann kam Peter auf mich zu und wollte mit mir sprechen. Er hat mir erzählt, dass er mich liebt und sich fragt, ob ich ihn auch liebe. Er hat davon geredet, dass er sich wünscht, dass alles wieder so ist wie früher. Ich hab daran gedacht, dass es früher wirklich noch besser für mich war, damals als ich nicht mehr mit Peter zusammen war und solo durch die Welt gelaufen bin. Ich war ein Jahr solo bevor ich Charly kennen gelernt habe. Dieses eine Jahr möchte ich zurück. Ich hab dann einfach gesagt, dass ich mir das auch wünsche, mein früher aber ein anderes als seines ist. Er hat es nicht verstanden und gemeint, dass wir es noch einmal versuchen sollten. Ich konnte ihm nicht widersprechen. Ich hatte nicht die Kraft dazu und jetzt bin ich wieder mit ihm zusammen. Ich fühl mich so mies, weil ich mich mit ihm nur über die Enttäuschung mit Steffen hinwegtröste. Ich versteh mich selber nicht mehr! Kannst du dir vorstellen, wie das ist Steffen und Charly zusammen zu sehen.

A: Hör zu Harry! Ich weiß genau wie sich das anfühlt! Ich hab dir doch erzählt, dass ich mich in Charly verliebt habe! Auf Steffens Geburtstagsfeier haben wir uns geküsst, aber danach war nichts mehr. Es ist alles so scheiße!“

H: Was können wir bloß machen?

A: Ich wahrscheinlich gar nichts! Aber du könntest wenigsten rauszufinden versuchen, ob du Steffen gleichgültig bist oder nicht!

H: Und wie soll ich das anstellen? Hingehen und fragen?

A: Ich sag nur ein Wort: PETER!

H: Was hat der damit zu tun?

A: Du willst ihn ja nicht übermäßig verletzen! Also spiel ihm doch wenigstens ein oder zwei Wochen lang deine Liebe vor, wenn du ihm dann sagst, dass du es versucht hast und es nicht geht, wird er es leichter aufnehmen! Und außerdem dient es noch einem anderen Zweck. Du kannst versuchen Steffen eifersüchtig zu machen, falls er was für dich empfindet!

H: Und wie soll ich das machen?

A: Also pass auf: Du nimmst ab jetzt Peter überall mithin wo du Steffen triffst, also zur Probe, zum Konzert usw. ... Kapiert? Und dann beobachtest du Steffen unauffällig. Wie er auf Peters Anwesenheit reagiert, wie er schaut, wenn ihr euch küsst, umarmt etc. Das kriegst du doch hin, oder?

H: Ja schon, obwohl ich es unfair gegenüber Peter finde! Ich nutze ihn doch bloß aus!

A: Es kommt darauf an, wie du es ihm sagst! Du darfst niemals erwähnen, dass er nur ein Mittel zum Zweck war. Er muss denken, dass du einfach nicht mehr in ihn verliebt bist. Dass du gedacht hast, das würde wieder, da du ihn immer noch magst. Und du musst sagen, dass es nicht funktioniert hat, dass du ihn nur als Freund siehst, dass es dir so leid tut und dass du ihm gerne das geben würdest, was er will, aber es nicht kannst. Und dann musst du ihm noch erklären, warum du dann, vielleicht, mit Steffen zusammen bist. Sag ihm, dass du bemerkt hast, dass du plötzlich mehr für Steffen fühlst, als für ihn und dass du ihm nicht weh tun willst oder ihm etwas vorspielen willst. Nur wir beide wissen, dass es anders ist! Keiner wird das je erfahren. Nicht Peter, nicht Steffen, nicht Charly, noch sonst jemand und vielleicht wird das mit Charly und mir dann auch was!

H: Ok, ich versuch es!

Harry geht gleich danach zu Peter und lädt ihn ein zur nächsten Probe zu kommen. Dieser sagt begeistert zu.

Am nächsten Mittwoch kommen sie also zusammen zur Probe. Steffen schaut schon leicht irritiert, als die beiden zur Tür reinkommen und Peter von Andi freudig begrüßt wird und als „Harrys neuer Freund“ auch sofort von den anderen in ihren Kreis aufgenommen wird. Nur Steffen bleibt distanziert und meint dann mürrisch: „Toll lasst die Leute doch gleich alle bei der Probe zuhören, dann müssen sie die Karte fürs Konzert nicht bezahlen.“ Als Peter es sich wenige Minuten später auf dem Sofa bequem macht, setzt Steffen noch eins drauf: „Fühl dich nur zuhause, vielleicht kommen meine besten Freunde auch bald.“ Andi und Harry tauschen verschwörerische Blicke aus, die aber sonst keiner bemerkt.

Die Band beginnt zu proben. Zwischendurch schaut Harry immer wieder Peter an und lächelt ihm zu, der das ab und zu mit einem Luftkuss quittiert. Irgendwann wird es Steffen zu bunt. Er schlägt auf die Saiten seiner Gitarre und meint: „Ich kann so nicht arbeiten! Könnt ihr eure Liebesbeweise nicht irgendwo anders austauschen? Das lenkt einen ja total ab!“ Andi starrt ihn an entgeistert an: „Ich glaub du spinnst! Hast du eigentlich bemerkt, dass du der einzige bist, den das stört? Hey Jungs wir machen mal ne kurze Pause.“ Er nimmt Steffen an der Hand und zieht ihn in die Ecke, um mit ihm zu reden.

Peter steht derweilen auf und geht zu Harry. „Was hat der denn?“ „Das weiß ich auch nicht!“ Er nimmt Peter schnell in den Arm, bevor der noch dumme Fragen stellt. Die beiden küssen sich und Peter streicht dabei vorsichtig über Harrys Bauch. Charly und Claus kümmern sich nicht weiter um die beiden, bis Steffen plötzlich angerannt kommt die beiden auseinander zieht und Peter mitten ins Gesicht schlägt. Dieser starrt Steffen an und schlägt dann einfach zurück. Die beiden fangen eine richtige Schlägerei an. Harry steht daneben, unfähig etwas zu tun, erst als er Steffens Stimme hört, die Peter anschreit „Harry gehört mir!“ kommt Leben in ihn. Er schreit laut: „STOP! AUSEINANDER!“ Sofort hören beide auf und schauen ineinanderverkeilt Harry erschrocken an. „Ihr benehmt euch wie die kleinen Kinder! Steht sofort auf!“ Die beiden folgen ihm und sehen den wütenden Harry verwirrt an. So hatten sie ihn noch nie gesehen. „Setzt euch aufs Sofa und haltet eure Klappen! So ist gut! Und jetzt gebt ihr euch die Hand und entschuldigt euch, sowohl gegenseitig als auch bei den anderen.“

Die beiden tun es zerknirscht. „So und jetzt möchte ich mit euch beiden reden, aber einzeln. Peter komm mit!“ Sie gehen zusammen in den Nebenraum. Peter will etwas sagen, doch Harry unterbricht ihn.

H: Was ich dir jetzt sagen werde, wird dir nicht wirklich passen, aber es hat keinen Sinn mehr. Es muss raus! Ich hab die paar Tage mit dir jetzt wirklich sehr genossen und es war wirklich fast wie früher, aber es ist nicht das, was ich wollte! Ich meinte damals, als du meintest, dass es wie früher werden sollte, ein anderes „Früher“ als du. Ich meinte damit die Zeit, nachdem ich mich von dir getrennt habe, dieses eine Jahr in dem ich solo war. In der Zeit ging es mir wirklich gut. Ich hatte meine Freiheit und musste nicht immer daran denken, was mein jeweiliger Freund gerade machte. Ich hatte keine Angst davor, dass er sich in jemanden anderen verlieben könnte, weil ich keinen Freund hatte. In diese Zeit wollte ich zurück. Ich war damals in niemanden verliebt! Als ich dich dann im Krankenhaus wiedergesehen habe, da waren wieder ein paar Gefühle da. Aber sie waren nicht nur für dich. Sie waren auch für Alex, der da schon weg war und Steffen, der mir das Leben gerettet hat. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Und als du mich am Samstag geküsst hast, da dachte ich wirklich, dass es mit uns wieder etwas werden könnte! Aber es geht nicht! Meine Gefühle zu Steffen sind stärker als die für dich! Ich kann nichts dagegen tun. Ich möchte dich nicht verletzen, aber ich würde es tun, wenn ich weiterhin mit dir zusammen wäre. Ich kann das nicht. Ich kann dir nicht das geben, dass du dir wünscht. Wenn ich es könnte würde ich es dir geben, aber ich kann nicht! Es tut mir so leid! Ich weiß auch nicht wie ich dir helfen soll, aber das heute, hat mir gezeigt, dass mir Steffen wichtiger ist als du! Es tut mir so unendlich leid!

Peter schaut Harry nur verzweifelt an.

P: Es war also doch das was ich gespürt habe. Du liebst mich nicht wirklich. Ist schon ok! Ich komm darüber weg.

Schluchzend rennt er aus dem Raum, durch den Proberaum und auf die Straße hinaus. Er rennt einfach und irgendwann weiß er, was er zu tun hat.

Nachdem Peter weggelaufen ist, ruft Harry nach Steffen. Der betritt verwirrt durch Peters Anblick und ängstlich vor dem, was Harry sagen wird, den kleinen Raum. Harry steht ihm gegenüber und wartet bis Steffen die Tür geschlossen hat. Dieser setzt zu einer Entschuldigung an: „Harry, das wollte ich nicht! Ich weiß auch nicht wie es so weit kommen konnte. Ich...“ Doch Harry lässt ihn nicht ausreden und nimmt ihn einfach in den Arm und küsst ihn leidenschaftlich. Steffen ist zuerst ganz erstaunt, gibt sich aber dann Harrys Küssen hin. Harry schaut ihn liebevoll an und streichelt ihm über die Wange


H: Du kleiner Dummkopf! Warum hast mir nicht einfach einmal gesagt, wie du für mich empfindest! Dann hätte ich mir die ganze Szene da draußen sparen können. Aber du musstest ja unbedingt mit Charly rumknutschen und mit ihm Geburtstag feiern. Sei ruhig! Ich will deswegen nichts mehr hören. Ich hab das schon fast vergessen! Ich will nur eins wissen! Wen liebst du?

S: Ich liebe den süßesten Menschen auf der ganzen Welt

Harry lacht: Also Charly!

Steffen umarmt Harry ganz fest und meint dann: „Nein! Ich liebe dich und zwar NUR dich!“ Die beiden küssen sich lange und anhaltend. Erst 10 Minuten später betreten sie Arm in Arm den Proberaum und erstarren. Zwischen Claus und Charly sitzt Peter mit einem Grinsen im Gesicht auf dem Sofa. Sein Grinsen wird noch breiter, als er Steffen und Harry bemerkt. Er stößt Claus in die Seite, der hat die beiden aber auch schon bemerkt und meint lachend: „Na ihr zwei, darf man gratulieren?“ Aber keiner geht auf seinen Spruch ein. Andi geht locker zu Peter, zieh ihn hoch und meint zu Harry und Steffen: „Darf ich euch unseren neuen Saxofonisten vorstellen?“

 Die beiden haut es glatt von den Socken.

P: Es war mir schon von Anfang an klar Harry, dass das mit uns nicht lange halten würde. Ich habe immer gespürt, dass irgendwas zwischen uns steht. Jetzt weiß ich wenigstens was es war.

Er geht auf die beiden zu und hält ihnen die Hand hin. „Freunde?“ Steffen schlägt ein „Freunde!“ und Harry legt zur Bekräftigung seine Hand noch obendrauf. Zu der Verwunderung aller, gibt Charly zu allem keinen Kommentar ab.

H: Du spielst also immer noch Saxofon! Ich dachte schon, du hättest es aufgegeben!

P: Das konnte ich nicht! Außerdem kann ich doch jetzt endlich damit in einer Band spielen! Ist doch gut, dass ich es noch kann!

Alle lachen. Sie beschließen dass sie Peter in 2 Wochen, als ihr neues Bandmitglied vorstellen wollen.

Dann sitzen sie noch ne Weile zusammen und trinken auf ihre neue Freundschaft. Nach einer Weile schicken sie Claus los um Eis zu holen, da es im Proberaum mittlerweile unerträglich heiß geworden ist. (Was nicht nur an Harry und Steffen liegt ;-) )

Nach 20 Minuten kommt Claus mit Wassereis und einer Schachtel Eiskonfekt zurück. Alle langen gierig zu. Nach einer Weile genüsslichen Schweigens, nimmt Andi die Packung Eiskonfekt in die Hand und liest laut vor, was darauf steht: „ Confect – weil’s besser schmeckt!“ Die anderen lachen, nur Peter meint ernst: „Des wäre ein guter Name für ne Band! Confect!“ und Charly fügt hinzu: „Das ist ein Name, der auch so gesprochen wie er geschrieben wird und trotzdem international klingt.“ Andi lacht: „Warum nennen wir uns nicht einfach so? Ich meine, das wäre für uns ein Neuanfang, ein Symbol dafür, dass wir das was war vergessen wollen. Der Streit zwischen Charly und Harry, zwischen Alex und Charly, zwischen Steffen und Peter und den Streitgrund Harry! Steffens Ausrutscher mit Charly usw. Das wäre ein wirklicher Neustart für uns. Wir wären dann CONFECT, ein Team das zusammenhält und nicht mehr die Pleichachtaler mit ihren Höhen und Tiefen.“ Claus ist skeptisch. „Aber was ist, wenn unsere Fans dann nicht mehr kommen, weil es die Pleichachtaler nicht mehr gibt und sie CONFECT nicht interessiert?“ Steffen: „Dafür hab ich ne Lösung! Wir nennen uns zuerst ‚CONFECT, die Pleichachtaler’ und lassen dann ungefähr einen Monat später das ‚Pleichachtaler’ einfach weg. Und außerdem können wir ja noch ein Lied über Confect schreiben, etwas mit dem Text:

Confect – weil’s besser schmeckt
Confect – total direkt

Und dann immer so weiter. Und das Lied und den neuen Namen benutzen wir zum 1. Mal wenn Peter dabei ist. Was haltet ihr davon?“

H: Das ist richtig gut. Und noch etwas, wenn wir das Lied schreiben, müssen wir ein Saxofonsolo einbauen, damit die Leute Peter richtig kennen lernen!

Alle sind einverstanden. Sie sitzen weit zusammen und schreiben das Lied. Kurz vor Mitternacht halten sie die fertige Version in den Händen. Sie singen es noch einmal:

CONFECT – WEIL’S BESSER SCHMECKT
CONFECT – TOTAL DIREKT
CONFECT – WEIL’S EURE POWER WECKT
CONFECT – WEIL’S BESSER SCHMECKT
CONFECT – FÜR DICH ENTDECKT
CONFECT – WEIL’S EURE POWER WECKT

WOLLT IHR DAS VOLLE PROGRAMM HEUTE NACHT
WOLLT IHR MAL WIEDER GUT DRAUF SEIN
WOLLT IHR MAL WIEDER SPÜR’N WAS EUCH AUS—G’FLIPPT MACHT
UND BIS ZUM MORGENROT AUF SEIN

CONFECT – WEIL’S BESSER SCHMECKT
CONFECT – TOTAL DIREKT
CONFECT – WEIL’S EURE POWER WECKT
CONFECT – WEIL’S BESSER SCHMECKT
CONFECT – FÜR DICH ENTDECKT
CONFECT – WEIL’S EURE POWER WECKT

WOLLT IHR MAL WIEDER DEN RHYTHMUS GANZ PUR
WOLLT IHR MAL RICHTIG DABEI SEIN
WOLLT IHR DAS LEBEN IN MOLL UND IN DUR
WOLLT IHR GANZ EINFACH MAL HIGH SEIN

CONFECT – WEIL’S BESSER SCHMECKT
CONFECT – TOTAL DIREKT
CONFECT – WEIL’S EURE POWER WECKT
CONFECT – WEIL’S BESSER SCHMECKT
CONFECT – FÜR DICH ENTDECKT
CONFECT – WEIL’S EURE POWER WECKT

WOLLT IHR DAS VOLLE PROGRAMM HEUTE NACHT
WOLLT IHR MAL WIEDER GUT DRAUF SEIN
WOLLT IHR MAL WIEDER SPÜR’N WAS EUCH AUS—G’FLIPPT MACHT
UND BIS ZUM MORGENROT AUF SEIN

CONFECT – WEIL’S BESSER SCHMECKT
CONFECT – TOTAL DIREKT
CONFECT – WEIL’S EURE POWER WECKT
CONFECT – WEIL’S BESSER SCHMECKT
CONFECT – FÜR DICH ENTDECKT
CONFECT – WEIL’S EURE POWER WECKT

Glücklich gehen die Jungs nach Hause.

Am 16.7.2005 kommt dann das große Ereignis. Die Jungs stehen das 1.Mal als CONFECT auf der Bühne und Peter ist dabei. Als sie „CONFECT“ singen flippen die Fans fast aus. Auch als sie hören, dass die Jungs ab heute anderes heißen, jubeln sie.

 Der Abend ist für die Jungs etwas ganz besonderes, da es das 1.Konzert mit Harry und Steffen als Paar ist.

Als Harry und Steffen später zu Harry nach Hause fahren um dort zu schlafen, sind die beiden total ausgelassen.

Am nächsten Morgen wird Harry von Steffens Stimme geweckt,

der gegenüber vom Bett auf dem Sofa sitzt und den schlafenden Harry beobachtet. Er singt:

Du bist fromm wie ein Lamm, aber wenn Fetzen fliegen,
Dann darfst du mich nicht in die Finger kriegen.
Dich im Zorn zu berührn, macht dich zum wilden Tier, doch dann kommst du zärtlich zu mir!

Du bist Engel und Teufel zugleich
Im Wechselbad der Gefühle – Zwischen knallhart und weich
Ich bin sicher verrückt, denn ich fühl mich so reich
Mit einem Engel und Teufel zugleich

Wenn dir etwas nicht passt, dann zeigst du mir die Krallen.
Du sagst, was du denkst und lässt dir nichts gefallen.
Es ist nicht immer leicht mit dir zusammen zu leben, doch du kannst unendlich viel geben.

Du bist Engel und Teufel zugleich
Im Wechselbad der Gefühle – Zwischen knallhart und weich
Ich bin sicher verrückt, denn ich fühl mich so reich
Mit einem Engel und Teufel zugleich

Manchmal lieg ich wach im Bett und schau dir heimlich zu.
Wie du so friedlich bei mir liegst, weiß ich, was ich will bist du!
Ich bin sicher verrückt, denn ich fühl mich so reich
Mit einem Engel und Teufel zugleich

Du bist Engel und Teufel zugleich
Im Wechselbad der Gefühle – Zwischen knallhart und weich
Ich bin sicher verrückt, denn ich fühl mich so reich
Mit einem Engel und Teufel zugleich

Harry ist gerührt. Er schaut Steffen an und lächelt. Dieser steht auf und hebt das Tablett, das neben im gestanden hat auf und bringt es Harry ans Bett! „Frühstück Schatzi!“ Die beiden küssen sich lange. Dann setzen sie sich hin und frühstücken erst mal. Plötzlich fällt Steffen ein Tape auf, das auf Harrys Nachtisch liegt: „Was ist denn das da?“ „Ach das! Das ist für Peter. Willst du es hören?“ Ohne Steffens Antwort abzuwarten springt er auf und legt das Tape ein. Es ertönt Harrys Stimme:

Sturm im Paradies

Ich lag im Bett; es war längst Nacht, da sah ich einen Strahl.
Ein Sternenlicht trug mich ganz sanft und ließ mir keine Wahl.
Ich flog davon, es war ganz leicht, die Erde unter mir.
Es ging ins All durch Raum und Zeit und ich trennte mich von dir.

Sturm im Paradies – unendlich Gegenwind
Weil wir schon lange nicht mehr brave Engel sind
Sturm im Paradies

Ich sah hinab und dachte nach, was uns zwei noch verband,
Da kam ein Stern trug mich zurück und ich nahm deine Hand.
Du bist so nah und doch so fern – Dein Herz ist weit von hier
Doch irgendwie spür ich den Wind, der treibt es her zu mir!

Sturm im Paradies – unendlich Gegenwind
Weil wir schon lange nicht mehr brave Engel sind
Sturm im Paradies

Zufriedenheit macht träge, das ist nichts für uns zwei.
Nur wenn die Herzen fliegen, sind sie frei.
Der Tod der Liebe kommt viel schneller, als man denkt,
Das will ich nicht, drum wehr ich mich!

Sturm im Paradies – unendlich Gegenwind
Weil wir schon lange nicht mehr brave Engel sind
Sturm im Paradies
Weil wir schon lange nicht mehr brave Engel sind
Sturm im Paradies

Steffen gefällt das Lied auch und sie beschließen es noch am selben Tag bei Peter vorbei zu bringen.

Kapitel 9
Bei der nächsten Probe kommt Andi auf Charly zu: „Du Charly, du bist doch auch Bayern-Fan, oder? Hast du vielleicht Lust am Samstag mit mir auf ein Spiel im Olympiastadion zu geheen beide wieder diesen Stromstoß. Charly fängt vor Glück an zu singen:

Die Nacht ist net zum schlafen da, dafür sind wir zwei uns heut viel zu nah, denn ich brauch deine Liebe Babe.
Die Nacht ist net zum schlafen da, heut machen wir uns ein paar Träume wahr, ich spür schon deine Liebe Babe.

Komm, komm ganz nah zu mir, lass uns was ausprobiern.
Denn in deinen Augen steht, dass die Sehnsucht niemals vergeht.
Komm, lass mich einfach spürn heut kann noch viel passiern.
Wenn i di anschau, des macht mi richtig hellwach.

Die Nacht ist net zum schlafen da, dafür sind wir zwei uns heut viel zu nah, denn ich brauch deine Liebe Babe.
Die Nacht ist net zum schlafen da, heut machen wir uns ein paar Träume wahr, ich spür schon deine Liebe Babe.

Komm, leg den Arm um mi, hey – Herzen Lügen nie.
Denn heut da gibt’s nur uns zwei und die Nacht geh niemals vorbei.
Wenn wir es wirklich wolln, dann kommt’s, wie’s kommen soll.
Da ist doch gar nichts dabei, wir beide sind frei.

Die Nacht ist net zum schlafen da, dafür sind wir zwei uns heut viel zu nah, denn ich brauch deine Liebe Babe.
Die Nacht ist net zum schlafen da, heut machen wir uns ein paar Träume wahr, ich spür schon deine Liebe Babe.
Ich spür schon deine Liebe Babe.

Knutschend und turtelnd laufen die Beiden Arm in Arm zu Charlys Eltern. Als sie vor deren Haus stehen, meint Charly: „Ich hab bei meinen Eltern noch mein altes Zimmer. Wenn du willst, können wir da schlafen, Schatz.“ „Einverstanden!“ Auf dem Weg zu Charlys Zimmer knutschen sie fast nur noch rum und ziehen sich schon halb aus. Charlys Hand ist schon unter Andis T-Shirt, während Andi beginnt Charlys Hawaiihemd aufzuköpfen und seinen Oberkörper streichelt.

In Charlys Zimmer angekommen, dauert es keine 60 Sekunden mehr, bis sie nur noch mit Boxershorts bekleidet im Bett liegen. Als Charlys Hand in Andis Boxershorts gleitet, stoppt Andi Charly. „Du Süßer, ich hab noch nie mit einem Mann ... Ich liebe dich wirklich und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit dir zu schlafen. Ich wollte, dass du das weißt, weil ich noch keine Erfahrung hab.“ Das macht nix. Ich bin aber froh, dass du so ehrlich zu mir bist. Bitte sag mir sofort Bescheid, wenn ich etwas mache, dass du nicht willst. Du bist für mich das Wertvollste auf der Welt und ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dir wehzutun. Du bist mein Ein und Alles. Ich liebe dich , mein Spatz.“, verliebt schmusen die Beiden weiter. Übermutig, wie die Beiden sind verpassen sie sich gegenseitig am Hals und am Oberkörper Knutschflecke!

Ok, was jetzt kommt ist nichts für schwache Nerven und auch nichts für Leute unter 18 (ups, ich bin selbst erst 16! :-)) Dieser Teil ist auf dem Mist von einer Freundin gewachsen! Sie meinte, man könnte das was nach den Knutschfelcken kommt auch ausführlich schreiben! Sie hat den anfang gemacht und das Ende kommt von Bine! Trixi durfte es nur abschrieben! Wer das nich lesen will, der sucht einfach das 2. Zeichen

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Zögernd glitt Andis Hand in Richtung von Charlys nun deutlich ausgeprägter Erektion. Als die Hand liegen blieb, öffnete Charly die schon voller Vorfreude geschlossenen Augen und sah Andis schüchternen Blick. „Wie schon gesagt, ich hab noch nie...“ Er grinste und errötete kaum merklich. „Mach einfach das, was dir gefällt.“, grinste Charly zurück und schloss mit einem leisen Lächeln die Augen. So ermutigt wanderte Andis Hand in Charlys Boxershort. Etwas unsicher begann Andi mit Charlys Scharmhaaren herum zu spielen und berührte dann sanft Charlys Steifen. Charly stöhnte erregt und Andi beschloss ihm alles zu geben, was er ihm geben konnte. Zärtlich streichelte er seine Eichel und umfasste ihn sanft, worauf sich Charly mit beiden Händen ins Laken krallte, was Andi zum Grinsen brachte. Er krabbelte zwischen Charlys Beine, die er so weit auseinander geschoben hatte, dass er bequem dazwischen knien konnte. Charly grummelte verärgert etwas von wegen „Mach weiter...“ und keuchte erschrocken auf, als Andis Zunge sein bestes Stück langsam vom Schaft bis zu Eichel leckte. Dann spürte er Andis Finger auf seinem Brustkorb, die sich nur kurz seinen Brustwarzen widmeten und dann gleichzeitig leicht über Charlys Seite strichen und ihn so zum Erschaudern brachten. Dann streichelte Andi mit einer Hand die Innenseite eines von Charlys Oberschenkeln, während die andere seine Hoden massierte. Charly begann seinen Kopf hin- und herzuwerfen und sein Köper verspannte sich. „Andi... mach... mach... mach was...“ Andi beschloss ihm den Gefallen zu tun und nahm Charlys Schwanz ganz in seinen Mund, was Charly einen lustvollen Schrei entlockte. Quälend langsam ließ er ihn wieder hinausgleiten, nur um ihn dann wieder in sich aufzunehmen. Andi legte eine Hand auf Charlys Unterleib um das Spiel seiner Muskeln zu spüren. Er bemerkt, dass sich Charly krampfhaft verspannte, er keuchte nun ohne Unterbrechung. „Andi... ich kom... me...“, warnte er den Blondschopf stöhnend. Dieser streichelte bestätigend seinen Bauch. Nur wenige Sekunden später kam Charly in Andis Mund. Der schluckte das ganze Sperma gierig auf, erstaunt und überrascht über den guten Geschmack.

Charly zog Andi zu sich hoch. Er fasste an Andis Nacken und seine Zunge machte sich auf die Suche nach Andis. Langsam glitt Charlys Hand von Andis Nacken nach unten über den Rücken und Hintern. Vorsichtig begann Charly Andis Hals zu küssen und wanderte dabei bis zu Andis steinharten Brustwarzen. Dieser spürte, wie Charlys Zunge lustvoll mit seinen Brustwarzen spielte. Charly drehte Andi auf den Rücken, um dann, seinen Bauch leckend, nach unten zu rutschen. Plötzlich brach Charly sein Liebesspiel ab und sah Andi an. „Was ist?“, fragte diese. „Würdest du mit mir schlafen?“ „Du meinst, so richtig? Mit dir jederzeit.“ Selig lächelnd holte Charly eine Dose Gleitcreme und ein Kondom heraus. Vorsichtig rollte er Andi das Kondom über, während Andi sich an den Bettrand setzte. Etwas unsicher verteilte Andi die Gleitcreme erst an Charlys Eingang und dann auf einem Glied. Charly setzte sich über Andi, worauf dieser langsam in ihn glitt. Während Charly sich auf Andi bewegte, küsste Andi Charlys Schultern. Sein Atem wurde immer schwerer: „Oh Gott... Charly...“ Charlys Penis hatte sich inzwischen auch wieder aufgerichtet und Andi massierte ihn zärtlich. Beide stöhnten lustvoll und auf einmal warnte Andi : „Charly... ich... komme.“ Charlys Antwort kam prompt mit Andis Orgasmus: Charly ergoss sich zum zweiten Mal und zwar gleichzeitig mit Andi. Keuchend sanken sich beide in die Arme und schmusten verliebt bis sie Arm in Arm einschliefen.

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Als sie wieder aufwachen, ist es bereits Sonntagnachmittag. Andi wacht als erster auf. Verliebt denkt er:

Manchmal lieg ich wach im Bett und schau dir heimlich zu,
wie du so friedlich bei mir liegst, weiß ich was ich will bist du.

Sanft krault er seinem Schatz den Rücken. Dieser fängt an zu schnurren, wie ein Kater. Langsam schlägt er die Augen auf: „Morgen, Liebling!“ „Morgen, Liebster!“ Sie bleiben eng umschlungen liegen, küssen sich und schauen sich verliebt in die Augen: „Wie viel Uhr haben wie, Andischatz?“ „Viertel nach drei, wenn man der Uhr auf deinem Nachtisch glauben kann.“

„Heute ist Sonntag, das heißt, meine Eltern sind um diese Zeit auf dem Sportplatz. Wir könnten also gemütlich frühstücken und dann müssten wir langsam los nach Kürnach zu unserem Gig. Was hältst du davon, Bärchen.“ Gesagt, getan. Andi, der in der Küche bewandter ist als Charly zaubert ein romantisches FRÜHSTÜCK. Er dunkelt das Esszimmer ab und zündet Kerzen an, während Charly duscht.

Nach 10 Minuten kommt Charly mit Boxershorts und offenem Bademantel aus dem Badezimmer. „Willst du mich etwa schon wieder verführen, Sweetheart?“, grinst Andi ihn an, zieht ihn zu sich und gibt ihm einen Kuss: „Hm, du riechst gut!“ „Wenn wir noch genug Zeit hätten, würde ich dich glatt noch mal ‚verführen’ wollen. Aber so...!“ als er den Tisch sieht, ist er begeistert: „Wow, wie bei einem Candlelight Dinner. Das ist echt süß.“

Während des Frühstücks turteln die beiden sehr verliebt miteinander. Jedes mal, wenn sich Andi mit Marmelade im Gesicht bekleckert, was dieser fast absichtlich macht, leckt Charly sie weg und gibt ihm einen Kuss auf diese Stelle. Dafür füttert Andi ihn mit Nutellahörnchen, die Charlys Eltern auf den Tisch gestellt haben, da sie schon vermutet hatten, dass er über Nacht bleibt.

Nach diesem Frühstück machen sie sich auf den Weg nach Kürnach. Dort angekommen merken sie, dass die anderen sie verwundert ansehen. Harry meint: „Irgendetwas ist anders an euch. Ihr habt so ein komisches Leuchten in den Augen. Warum habt ihr Schals an? Wir haben Juli, falls ihr das noch nicht bemerkt haben solltet.“ „Wir haben...“, beginnt Andi verlegen, weil er nicht zugeben will, dass er dort einen Knutschfleck hat. „...etwas am Hals.“, beendet Charly den Satz. „Wo ist denn die Umkleide?“ Geschlossen verzieht sich Confect in die Umkleide.

Als Andi und Charly ihre Oberteile ausziehen, können sich die anderen ein Lachen nicht verkneifen: „Ah, die Krankheit kenne ich! Harryschatz, soll ich dich auch damit anstecken?“, witzelt Steffen. Erschrocken sehen sich Andi und Charly an und stellen fest, dass man ihre Knutschflecken auf dem Oberkörpern wie Signale sieht. „Ich glaube, ihr habt uns was zu erzählen!“, stichelt Peter. „Nein, im Moment gibt es nichts zu erzählen und jetzt lasst uns mal in Ruhe!“, fährt ihn Andi an,

 zieht sich sein schwarzes T-Shirt über und rennt aus der Umkleide. Charly ist entsetzt. Warum steht Andi nicht zu ihm? Hat er ihn das mit der Liebe nur vorgespielt? War es für ihn nur ein One-Night-Stand? Grübelnd zieht er sich an und geht noch vor allen anderen nach draußen. Er sucht verzweifelt nach Andi, um ihn zur Rede zu stellen. Auf einmal hört er Schlagzeug aus der Halle. Wie von einer Tarantel gestochen rennt er dorthin. Andi sitzt am Schlagzeug und trommelt sich die Seele aus dem Leib. Charly geht auf ihn zu und nimmt ihm die Stiks ab: „Kommst du mal bitte, wir müssen reden!“. Sie setzen sich an den Bühnenrand. Warum hast du uns vorhin verleugnet? Liebst du mich nicht? Hab ich etwas falsch gemacht? War die Nacht so grauenvoll?“, bombardiert Charly Andi mit Fragen. „Nein, das stimmt alles nicht! Ich liebe dich und du hast auch heute Nacht nichts falsch gemacht. Im Gegenteil, es war wunderschön und du warst total zärtlich. Aber wir haben erst einmal miteinander geschlafen und ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, ob du mich liebst oder ob es nur ein One-Night-Stand für dich war. Es tut mir so leid, dass ich an deiner Liebe gezweifelt hab. Ich liebe nur dich und seit heute Nacht weiß ich, dass wir zusammen gehören und ich will nicht mehr ohne dich leben. Du bist doch mein leuchtendes Sternchen.“ Charly ist gerührt. Er küsst Andi und sagt: „Ich bin so froh, dass du mich wirklich liebst. Ich hätte es nicht ausgehalten, wenn du mir das heute Nacht nur vorgespielt hättest.“ Weinend vor Erleichterung fallen sie sich um den Hals. Zärtlich küssen sie sich dann gegenseitig die Tränen weg.

In diesem Moment kommen die restlichen Confectler herein. „Och, wie putzig! Andi und Charly sind ein Pärchen!“, rutscht es Steffen heraus. Harry stößt ihn in die Seite. „Du benimmst dich wie ein Elefant im Porzellanlanden! Aber du hast Recht, sie sind wirklich ein schönes Paar.“ Andi und Charly schauen erst die Confectler an und lächeln dankbar, da keiner was gegen sie gesagt hat. Dann sehen sie sich verliebt in die Augen und von diesem Augenblick an wissen sie, dass sie für immer zusammenbleiben werden.

Einige Wochen später kommt Charly zu Andi und meint: „Mein Neffe Daniel hat nächste Woche Geburtstag und ich habe ihm versprochen mit ihm am Wochenende ins Legoland zu gehen. Kommst du mit? Der Kleine würde dich gerne kennen lernen.“ „Ich komme gerne mit! Wie alt wird er denn?“ „Er wird jetzt 4 Jahre alt und ist so stolz darauf!“

Während der nächsten Woche zieht Charly zu Andi, da Charly seine Wohnung 1. für viel zu klein hält und 2. für viel zu teuer. Und außerdem fühlt er sich dort nicht richtig wohl.

Am Wochenende fahren Charly und Andi dann mit Daniel zum Legoland. Daniel ist ein aufgeweckter kleiner Junge, der Andi sofort in sein Herz schließt, was auf Gegenseitigkeit beruht. Die drei verleben einen lustigen Tag und auch Andi und Charly tollen rum, als ob sie auch erst 4 Jahre alt wären.

Eine Woche später muss Charlys Schwester, die alleinerziehende Mutter von Daniel, geschäftlich für eine Woche verreisen. Daniel soll zur Oma, aber er will das nicht. Daniel meint immer wieder, dass er zu Charly und Andi will. Seine Mutter fragt Charly und der sagt begeistert zu. Daniel wohnt also eine Woche lang bei Andi und Charly.

Die Bandmitglieder freuen sich über ihren neuen „Bandzuwachs“. Daniel fühlt sich auch richtig wohl bei ihnen. Während den Proben läuft er immer quer durch den Proberaum und ärgert alle, die ihn nicht rechtzeitig bemerken, was diese aber nicht weiter stört.

Als Andi einmal hinterm Schlagzeug sitzt und ein bisschen vor sich hinspielt, bevor der Rest kommt, läuft Dani auf ihn zu und will auf seinen Schoß klettern. Charly befindet sich zur selben Zeit oben im Haus um sich umzuziehen. Andi nimmt den Kleinen hoch und gibt ihn einen Stick in die Hand. Er lässt Dani überall mal draufhauen und 5 Minuten später haben die beiden sogar einen kleinen Rhythmus gefunden, den sie immer noch spielen, als Harry und Steffen von draußen und Charly von oben kommen. Andi und Charly haben die beiden noch nicht bemerkt und Charly geht auf Andi und Dani zu und umarmt die beiden. Als er Andi küsst, will Dani auch einen Kuss. Die beiden lachen und geben ihm von rechts und von links beide ein Küsschen auf die Wange. In dem Moment räuspert sich Harry und meint: „Wisst ihr eigentlich, dass ihr eine süße kleine Familie abgeben würdet?“ Alle lachen!

Als Daniel ein paar Tage später wieder weg ist, merken Andi und Charly, dass er ihnen ein bisschen fehlt. Sie haben sich in der Woche daran gewöhnt, dass jemand da ist, um den sie sich kümmern müssen und der ihnen oft zwischen den Füßen rumwuselt. Sie vermissen das!

Als sie das gegenüber den anderen erwähnen meint Peter: „Warum adoptiert ihr nicht einfach ein Kind?“ Andi und Charly wissen nicht ganz, was sie von dieser Idee halten sollen.

Kapitel 10
Am Donnerstag sitzen Andi und Charly zusammen im Park auf einer Bank in der Nähe des Spielplatzes. Dort befindet sich gerade eine Gruppe Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen. Sie beobachten die Knirpse eine Weile lang. Plötzlich kommt ein kleiner Junge auf sie zu. Er schaut sie erwartungsvoll an und als Andi den Kleinen anlächelt, kommt er ganz nahe zu ihnen und zupft Andi an der Hose: „Du, Onkel, kannst du mir bitte meinen Ball wieder holen?“ Dabei deutet er auf einen blauen Ball, der sich in einem nahen Baum verfangen hat. Andi lächelt den Jungen an und Charly und er stehen auf um den Ball zu holen. Da dieser sehr weit oben hängt, macht Charly eine Räuberleiter und hebt Andi nach oben („Du könntest ruhig mal etwas abnehmen, Schatz!“). Sie geben dem Jungen, der ihnen interessiert zugeschaut hat, den Ball zurück, der freut sich und gibt Andi und Charly zum Dank ein Küsschen.

Inzwischen ist auch den Erzieherinnen aufgefallen, was sich da abspielt. Eine der Kindergärtnerinnen läuft auf Charly, Andi und den Jungen zu: „Hey, Sie! Was machen sie da? Lassen sie Sven in Ruhe“ Der Junge läuft auf die Frau zu und ruft: „Tante Karen, die netten Onkels haben mir meine Ball wiedergeholt. Der ist auf den Baum geflogen!“ „Oh, Verziehung! Ich habe nur gesehen, dass sie mit ihm geredet haben! Man kann ja zur Zeit nicht vorsichtig genug sein!“ „Schon Ok! Sie haben ja nur Ihren Job gemacht! Wir sehen das nicht so eng! Tschüß Sven!“ „Tschüß!“ Der Kleine Kerl hüpft zu seinen Freunden zurück und die Erzieherin setzt sich wieder zu ihren Kolleginnen.

Als Andi und Charly am Abend im Bett liegen meint Andi plötzlich: „Du Charly? Schläfst du schon?“ „Nein!“ „Ich hab über das heute Vormittag nachgedacht! Ich finde es echt schade, dass wir keinen so kleinen Knirps haben können. Vielleicht hat Peter ja recht und wir sollten uns ein Kind adoptieren. Das wäre doch nicht schlecht!“ „Darüber hab ich auch schon nachgedacht! Ich würde das auch gerne machen, aber hast du dir schon mal überlegt, was das für Änderungen mit sich bringt?“ „Schon, aber wir würden uns daran schon gewöhnen!“ Sie reden noch eine Weile miteinander und beschließen am Ende sich am nächsten Tag einfach mal darüber zu informieren.

Eine Woche später warten Andi und Charly im Wartezimmer des Würzburger Kinderheims darauf, dass eine Erzieherin sie abholt. 10 Minuten später betritt eine ältere Frau den Raum. „Ich bin Frau Weigert! Sie wollen also ein Kind adoptieren?“ „Ja, das wollen wir!“ „Haben sie sich das auch gut überlegt, damit wir nicht in ein paar Wochen ein heulendes Kind hier haben, weil sie mit ihm nicht fertig geworden sind!“ „Ja, das haben wir!“

Die Erzieherin fragt sie noch einiges, unter anderem ob es lieber ein Junge oder ein Mädchen sein soll. Charly meint: „Uns wäre ein Junge lieber, da wir bisher nur mit meinem 4 jährigen Neffen Erfahrung haben.“ Die Erzieherin schaut kritisch von einem zum anderen, Charly: „Wir sind zwar schwul, aber nicht blöd. Wir werden uns schon nicht an einem kleinen wehrlosen Jungen vergreifen! Da können Sie jeden unserer Freunde fragen!“ „Ist ja gut! Wir müssen sowieso noch ihre Lebensweise und finanziellen Mittel klären! Aber jetzt gehen wir erst mal zu den Jungs.

5 Minuten später betreten sie einen Raum, in dem sich viele Kinder im Alter von 4-6 Jahren aufhalten. Andi und Charly gehen auf die Gruppe von Kindern zu und spielen eine Weile mit ihnen, dann bemerken sie einen kleinen Jungen, der in einer Ecke alleine sitzt und die anderen Kinder neidisch beobachtet. Sie gehen zu Frau Weigert und fragen sie: „Was ist eigentlich mit dem Jungen dahinten in der Ecke los? Der sieht so traurig aus!“ „Der Patrick ist erst seit 4Monaten bei uns. Er ist 5 Jahre alt. Er kam mit seiner Schwester hier her. Seine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, während sie im Kindergarten waren. Sie haben keine anderen Verwandten. Er fühlt sich hier gar nicht wohl.“ Andi schaut Charly an, dieser nickt. Sie gehen zu Patrick, der sie mit großen Augen anschaut. Andi begrüßt den Kleinen: „Hallo Patrick! Ich bin der Andi und ist der Charly!“ Sie unterhalten sich lange mit Patrick und der Kleine fast sofort Vertrauen zu ihnen.

Nach einer Stunde verabschieden sie sich von Patrick und gehen zu Frau Weigert zurück. „Wir haben uns entschlossen den Patrick zu adoptieren!“

Zwei Wochenlang wird alles geprüft und dann zieht Patrick bei Andi und Charly in das von seinen neuen Vätern gemütlich eingerichtete Kinderzimmer. Ihm gefällt es auf Anhieb. Auch die Proben findet er gut. Die Confectler schließen den Kleinen, der von Tag zu Tag mehr auftaut, sofort in ihr Herz. Harry lässt ihn auf seiner Trompete spielen, bei Peter darf er sich beim Saxophonspielen versuchen und Steffen lässt ihn an der Gitarre rumzupfen. Während den Proben sitzt er auch oft bei Claus auf dem Schoß und sie spielen zusammen Schlagzeug. Sonst steht er entweder bei Charly und klimpert ein paar falsche Töne rein oder bei Andi und tanzt. Alle finden das lustig und bald schon ist Paddy, wie sie ihn jetzt nennen, so etwas wie das Maskottchen der Band.

Einige Woche später zieht sich Paddy aber wieder total zurück und will zu seiner Schwester. Die Jungs wissen nicht was sie machen sollen. Sie können die Kleine nicht auch noch adoptieren, wollen Paddy aber nicht zurück ins Heim geben. Sie sprechen das Thema nach der nächsten Probe an.

H: Wo war heute eigentlich Paddy?

S: Stimmt, er hat ganz schön gefehlt!

A: Der sitzt oben in seinem Zimmer und will nicht mehr raus! Er vermisst seine Schwester! Die Kleine, die letzte Woche da war.

CH: Er will nichts mehr machen und auch nichts mehr essen. Wir wissen nicht was wir machen sollen! Wir können die Katharina ja nicht auch noch adoptieren!

Harry schaut Steffen an, dieser nickt!

S: Aber wir könnten! Harry und ich haben uns überlegt, dass wir auch gerne ein Kind hätten, aber viel lieber ein Mädchen, als einen Jungen. Und die Kleine hat uns schon letzte Woche gut gefallen. Wir haben eigentlich nur gezögert, weil wir nicht wissen, ob wir mit einem 3 jährigen Mädchen zurecht kommen können.

A: Also ich glaub, dass ihr das schaffen könnt!

CH: Und es wäre eine gute Lösung für unser Problem! Ihr wärt bestimmt gute Väter.

C: Das glaub ich auch! Wir können ja in Sachen Kinder großziehen immer noch unsere Eltern fragen, die helfen euch bestimmt.

P: Ihr schafft das!

Zwei Wochen später zieht Katharina „Kathi“ dann bei Harry und Steffen ein.

Seit diesem Tag wuselt dann das Geschwisterpärchen gemeinsam zwischen den Beinen ihrer 4 Väter und deren 2 Bandkollegen rum und sie sind beide richtig glücklich.

Kapitel 11
2 Monate später sitzen die Jungs bei den Proben und Andi meint: „Heute soll unser neuer Bassist kommen!“ Harry schaut auf: „Wie heißt der eigentlich?“ „Ich glaube er heißt Alex, wie unser alter Bassist!“ Die anderen lachen und Charly meint: „Heißen eigentlich alle Bassisten Alex?“ Sie warten und unterhalten sich über neue Lieder oder neue Bühnenshows.

Plötzlich klopft es an die Tür, die Jungs brüllen fast gleichzeitig „Herein!“. Die Tür öffnet sich und herein kommt ALEX, mit einer BLONDIENE im Schlepptau. Alle starren sich an. Alex ergreift zuerst das Wort: „Sagt bloß ihr heißt jetzt CONFECT? Ich wollte eigentlich zu den Pleichachtalern zurück, aber da es die nicht mehr gab, dachte ich, ich geh zu CONFECT, da dort ein Bassist gesucht wird. Und was sehe ich? Die Pleichachtaler gibt es noch! Meine Pleichachtaler! Nur sie heißen jetzt CONFECT.“ Harry lacht: „Ich glaub es nicht! Hey Jungs! Kommt zu uns, teilt eure Freude mit uns und lasst uns eine Party machen!“ Die Jungs freuen sich. Plötzlich kommen hinter Alex zwei kleine Gespenster von draußen angerannt, die Alex fast umhauen. „Was war denn das für ein Wirbelsturm?“ Harry lacht: „Der Wirbelsturm heißt Patrick und Katharina.“ Die vier Väter schauen sich an und rufen dann gemeinsam: „Unsere Kinder!“ Alex kapiert es nicht gleich: „Seid ihr nicht schwul! Wie habt ihr denn das hingekriegt?“ Claus lacht: „Schon mal was von adoptieren gehört? Die beiden sind Geschwister! Patrick gehört zu Charly und Andi und Katharina zu Harry und Steffen.“ Im Hintergrund umarmen sich die beiden Paare und die Kleinen klettern an ihren jeweiligen Vätern hoch. Alex sieht aus, als würde er es immer noch nicht verstehen. (Soviel zum Thema Abitur und Studium!)

Beim Konzert am darauffolgenden Samstag stehen Alex, Claus, Peter, Andi, Steffen und Harry zusammen auf der Bühne. Das Konzert ist einfach genial.

 

Ende gut alles gut!
Oder nicht?

Die Jungs kommen nach dem Konzert hinter der Bühne vor. Claus läuft ein Stück vor den Anderen, als er ein süßes Mädchen sieht und sie anspricht: „Hey, Chiquita!“

PATSCH! (Anmerkung der Autoren: Ohrfeige!)

Alle lachen!

 

Wir möchten uns entschuldigen, dass diese Geschichte doch wieder eine über Schwule geworden ist, wir haben es versucht (siehe Alex Blondine), aber wir waren machtlos! Was soll man bei euren Bildern auch anderes machen? Ach ja: Humor ist wenn man trotzdem lacht und take it easy!

Einige Personen in dieser Geschichte sind frei erfunden und entsprechen nicht der Realität. Übereinstimmungen mit lebenden Personen sind zufällig und nicht gewollt.

Dieser Zusatz kam hinzu, als wir hörten, dass Harry Confect verlassen würde (Natürlich ist die komplette Geschichte wie oben, ohne das Ende gut alles gut!) :

Beim nächsten Concert der Confectler passiert etwas seltsames: Als alle von der Bühne in die Pause gehen wollen, halten Charly und Steffen Andi und Harry zurück: „Wartet mal ihr zwei. Es gibt da noch was wichtiges zu klären.“ Steffen fällt vor Harry und Charly vor Andi auf die Knie. Gemeinsam beginnen sie zu singen:

„Liebe ist die Energie,

sie treibt mi durch die Nacht,

die Spur is frisch wie die Grafity

an der Wand vom U – Bahn Schacht.

Mein Herzschlag geht total zyncron

Im Rhythmus dieser Stadt,

Die ein Gesicht aus Stahlbeton, doch ein Herz aus Platin hat.

Alle sind heut unterwegs,

viele stürzen ab,

doch i hab des G`fuil

dass i woas was i wuil,

I woas was I vertrag.

Irgendwas wie Lava brodelt unter meiner Haut –

I hab für`n Moment zu lang in deine Scheinwerfer geschaut

 

Liebe, Liebe, Liebe, Liebe is des Schärfste,

was es gibt.

Liebe, Liebe, Liebe ist die Trönung die mir mein Kopf verbiegt.

Liebe, Liebe, Liebe, Liebe ist die Härte Nummer 10

Und ich brauch jede Menge Liebe um die Nacht zu überstehen

 

Es prickelt mehr als Aftershave

Turnt mehr als Alkohol

Und es macht mehr Spass als der Fuas aufm Gas

Und er krieagt den Tank net voll

Es trifft mi wia a Stromstoß, wenn i deine Lippen küss

Du hast was was i net hab und i hab was für di

 

Liebe, Liebe, Liebe

.......

 

Und deshalb die Frage aller Fragen: Willst du mich heiraten?  Andi und Harry sehen sich irritiert an, dann breitet sich ein Lächeln auf ihren Gesichtern aus und Tränen steigen in ihre Augen. Überglücklich fallen sie ihrem Liebsten in die Arme. Harry flüstert: „Na klar, wie kannst du da noch fragen.“ Andi antwortet: „Ja ich will dich heiraten“, und zum Publikum gewandt: „Wie sagtest du neulich so schön, Harry? Kommt zu uns teilt eure Freude mit uns und lasst uns eine Party machen!“

Hinter der Bühne: „ Du, Harry und Steffen, ihr wolltet doch schon lange ein Haus im Grünen, oder? Meine Schwester zieht zu ihrem Freund und verkauft ihr Haus. Wenn ihr wollt kann ich mit ihr einen Besichtigungstermin ausmachen. Sie will es nämlich lieber heute als morgen los haben.“ „Also ich finde die Idee gut. Was meinst du, Harryschatz?“ „Von mir aus können wir uns das Haus gleich morgen anschauen.“ „Bingo, ich sag meiner Schwester Bescheid. Die Hütte hat auch einen großen Garten.“

Zwei Wochen später stehen Harry, Steffen, Andi und Charly vor der Gärtnerei, in der Charly mal gearbeitet hat. Steffen und Harry haben mittlerweile das Haus von Charlys Schwester gekauft und wollen nun, genauso wie Charly und Andi, ein Bäumchen pflanzen. Deswegen stöbern sie gemeinsam in der Gärtnerei und Charly gibt fachmännische Tipps. Schlussendlich entscheiden sie sich für ein Apfelbäumchen. Jedes der Paare macht sich mit seinem Apfelbäumchen auf den Weg nach Hause und sucht einen geeigneten Platz dafür aus, bis Charly erst das von sich und Andi einpflanzt und dann das von Harry und Steffen.

Weitere zwei Wochen später findet auf dem Würzburger Standesamt eine Doppelhochzeit statt: Andi und Charly und Harry und Steffen geben sich das Ja – Wort. Da die große Feier erst am Abend mit einem Gig beginnen soll, ziehen sich Steffen und Harry noch etwas zurück.

Fast ein Jahr lang läuft alles perfekt. Alle sind glücklich und zufrieden, bis sich an Heiligabend alles ändert.

Verschlafen wacht Steffen auf und tastet neben sich nach seinem Schatz. Doch er greift ins Leere. Da ist er blitzartig wach und schreit das ganze Haus nach Harry zusammen. Weil er keine Antwort kriegt, steht er auf und sucht ihn im ganzen Haus. „Vielleicht hat er ja Frühschicht und ich hab’s verplant.“ Also ruft er bei Thoman an und fragt nach Harry. Die Antwort, die er erhält, schockiert ihn. Harry hat seinen Job bei Thoman gekündigt! Wieso hatte er nie was davon gesagt?! Verzweifelt ruf er Andi an: „Hi Andi, ich bin’s Steffen......“ „Sag mal weißt du wie spät es ist? Hast du nen Knall mich so früh aus dem Bett zu schmeißen?“ „Verdammt noch mal! Harry ist verschwunden und ich weiß echt nicht mehr weiter! Bei Thoman hat er auch gekündigt!“ „Was heute schon? Er wollte doch erst im Januar gehen.....Hat er mit dir nie darüber gesprochen?“ „NEIN! Wie gehen? Andi, was weißt du? Wenn du was weißt, musst du es mir jetzt sagen! Wo ist mein Harry?“ „Ich weiß auch nur, dass Harry im Januar bei Confect aussteigen und umziehen wollte. Ich hab mich schon gewundert, dass du uns nix davon gesagt hast. Ich dachte ihr geht zusammen.........“ „Nein! Das kann er doch nicht machen! Ich dachte er liebt mich! Warum macht er das? Auf jeden Fall, Danke, dass du mich vorgewarnt hast!“ Wütend knallt er den Hörer auf die Gabel und rennt ins Schlafzimmer. Dort angekommen weint er sich den ganzen Frust und die Enttäuschung aus der Seele. Nach einigen Minuten hebt er den Kopf. Auf Harrys Kopfkissen liegt ein Brief, den er vorher noch nicht gesehen hat. Mit zitternden Händen öffnet er ihn und liest:

Lieber Steffen!

Es tut mir sooooooo leid! Ich weiß, dass ich dir das früher hätte sagen sollen, aber es ging nicht! Es habe es so oft versucht! An Silvester hätte ich es dir gesagt, aber ich konnte mit diesem Geheimnis nicht  mit dir Weihnachten feiern. Ich konnte dir nicht leb wohl sagen.

Ich hatte mit dir wirklich eine schöne Zeit, vielleicht sogar die beste Zeit meines Lebens, aber es geht jetzt nicht mehr. Ich bin kein Mensch, der lange an einem Ort bleibt. Ich fühle mich einfach wie in einem Goldenen Käfig! Ich habe von dir alles bekommen, aber ich kann nicht erklären wieso, es ist irgendwie wieder nicht das, was ich wollte.

Es tut mir so leid und ich hoffe, dass du mir das, was ich heute getan habe, irgendwann verzeihen kannst! Ich werde dich für immer lieben!

In Liebe

Harry

PS: Ich wünschte, ich könnte es dir erklären, aber ich kann es nicht!

Traurig lässt er die Hände sinken und schluchzt hemmungslos. Da hört er die Türklingel. Sofort springt er auf und rennt nach vorne, in der Hoffnung dass es Harry ist. Enttäuscht merkt er, dass es nur Andi ist, der sich Sorgen gemacht hat. „Hey Steffen, wie geht’s dir? Ich hoffe du bist nicht allzu sauer auf mich, aber ich hab echt gedacht, dass ihr zusammen wegzieht. Oh man das tut mir so Leid!“ „Tja so kann man sich in Menschen täuschen. Er hat mir die ganze Zeit nur was vorgespielt und ich kann ihm nicht mal böse sein. Mir hätte sofort klar sein müssen, dass sich so ein süßer Boy nicht in mich verlieben kann.“ „Stop! Mach dich nicht auch noch runter! Das ist er nicht wert! Du bist mindestens genauso süß wie er!“ Sie reden noch eine Weile, bis sich Andi verabschiedet.

Am nächsten Tag ist eine Probe und Steffen beschließt trotz allem hinzugehen.

Während der Probe müssen sie einige Songs neu besetzen und Steffen soll ab jetzt mit Charly zusammen „Time of my life“ singen. Also wird das Lied gleich mal in der neuen Besetzung gespielt, aber mitten im Singen bricht Steffen plötzlich weinend zusammen: „Leute ich kann das nicht mehr. Ich steige aus. Alles hier erinnert mich an Harry. Es tut mir Leid.“ Damit war die Band wieder um ein Mitglied ärmer.

Einige Zeit probieren die übrigen Confectler ohne die Zwei auszukommen, aber es geht nicht. Deswegen wollen sie zumindest einen neuen Gitarristen einstellen. Rasch ist einer gefunden und Andi stellt ihn bei der nächsten Probe vor.

„Hi Leute, dass ist THOMAS Kleider, unser neuer Gitarrist. Ich hoffe er ist ein würdiger Nachfolger für Steffen.“ „Bestimmt werde ich diese Pfeife gut ersetzen. Der wusste ja nicht, was er an der Band hat.“ Das ist zuviel für Charly. Er hatte sowieso schon daran zu knabbern, das Steffen weg ist. „Wie kannst du es wagen über Steffen zu reden! Wenn du ihn gekannt hättest, wüsstest du, dass er keine Pfeife ist!“ So brich ein heftiger Streit aus, doch Andi ruft die erregten Gemüter wieder zur Ordnung und macht den einzig vernünftigen Vorschlag: „Wir sollten die Band ganz auflösen. Es hat keinen Sinn mehr.“ Keiner sagt etwas dagegen und so ist das Ende von Confect besiegelt.

 

So ist Harrys Verschwinden das Ende der Confectler.

Nur weil Harry sich entschließt, sich beruflich zu verändern, wieder Thomas heißen will, bei Thoman kündigt, Confect verlässt und gen Osten zieht. Kurze Frage noch: Müssen wir in allen Storys Harry jetzt in Thomas ändern oder darf Harry stehen bleiben? Hoffentlich darf Harry bleiben, denn mit Typen namens Thomas haben wir schlechte Erfahrungen gemacht! 

 

HARRY,

wir möchten dir auf diesem Weg alles Gute wünschen und dir sagen: Du warst der schnuckeligste und süßeste Keyboarder, Drummer, Trompeter, Bassist und Sänger den Confect je hatte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Keiner konnte so gut „Strength of a woman“ singen wie du!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wir werden dich vermissen!!!!!!!!!!!!!!!!!! *heul, schluchz *

 

 

Deine

Bine und Trixi

 

 

 

 

 

 

3. 10 Dinge die ich an dir hasse

Personen: (Bei Gesprächen)
Andi (A oder An)
Charly (C oder Ch)
Steffen (S)
Claus (C oder Cl)
Alex (A oder Al)
Peter (P)
Harry (H)

 

10 Dinge, die ich an dir hasse!

Vorgeschichte: Seit 16 Jahren gab es jetzt schon die Band Confect. Die Musiker waren: Andi (vocals), Charly (Keyboard), Steffen (Gitarre), Alex (Bass), Peter (Saxophon) und Claus (Drums) Die Band bestand seit 1984 und war mittlerweile in und um Würzburg super bekannt. Von der ursprünglichen Band waren nur noch Andi und Charly übrig. Die beiden waren schon von Beginn an die besten Freunde. Charly war der einzige, der wusste, dass Andi schwul war. Die anderen wussten nichts davon, obwohl Andi schon oft versucht hatte es ihnen zu sagen. Er hatte aber zuviel Angst.

 

1. Freundschaft/Liebe

Es war ein kalter Wintertag kurz vor Weihnachten. Andi war auf dem Weg zur Probe. Alle bis auf Peter waren schon da. Alex reparierte gerade einen „Marderschaden“, sprich eine gerissene Saite an seinem Bass. Steffen half ihm! Claus und Charly standen daneben und lachten sich verreckt, da Alex so etwas öfters passierte.

 Andi stellte sich zu Charly und Claus und lachte, nachdem er merkte, um was es ging, mit ihnen. Nach einer Weile war Alex’ Schaden (*g* sorry!) dann behoben. Claus begab sich zu seinem Schlagzeug und Charly und Andi gingen in eine Ecke und unterhielten sich.

C: Na, Andilein, was hast du denn am Wochenende noch schönes gemacht? Irgendwelche Jungs aufgerissen und abgeschleppt?

A: Charly, nicht so laut! Die anderen könnten uns hören! Du weißt, dass ich nicht will, dass sie was merken!

C: Ist ja schon gut! Was war jetzt am Wochenende?

A: Nein, es war wieder keiner dabei!

C:(flüstert) Zum Glück!

A: Was hast du gesagt?

C: Ich meinte nur, dass es schade sei! Du könntest wirklich mal wieder einen Boy vertragen! Du bist schon so lange solo! Das deprimiert nur! Hey, It’s Raining Men, du musst nur zugreifen! Es gibt so viele süße Jungs auf dieser Welt! Die einigermaßen ansehnlichen Männer sind schwul! Am Ende versuchst du noch mit einem der Jungs was anzufangen.

A: Oder mit dir, meinst du wohl!

C: Mir würde das nichts ausmachen.

Andi schaute ihn etwas irritiert von der Seite an. Charly merkte, was er gesagt hatte und berichtigte sich schnell.

C: Ich meine wir sind doch Freunde und irgendwie würde ich dich schon abhalten, wenn du zu aufdringlich wirst. Ich kenn dich ja schon lang genug und die Jungs kennen dich nicht so gut wie ich.

A: Stimmt! Da hast du wohl recht!

C: Klar hab ich das!

A: Aufgeblasener Macho!

C: Schwuler Arsch!

A: Ja, Charly, du hast es erfasst! Auch mein Arsch ist schwul!

Die beiden fielen sich lachend in die Arme. In dem Moment kam Alex von hinten an die beiden heran.

Al: Was ist so witzig? Will auch mitlachen!

An: Ach, das würdest du nicht verstehen! Du kennst den Hintergrund dazu nicht!

C: Es würde jetzt ewig dauern, dir das zu erklären!

Al: Na gut! Schließt mich halt aus!

C: Armer Alex! Du tust uns so leid!

An: Und trotzdem, du erfährst nichts!

Al: Na gut! Aber kommt jetzt! Peter ist mittlerweile auch eingetroffen. Er musste mit seiner Tochter noch zum Zahnarzt.

C: Arme Tochter!

Die drei gingen wieder zu den anderen zurück und die Probe begann.

 

Am nächsten Abend saß Andi zuhause auf der Couch. Harry, ein Freund von früher, saß bei ihm. Sie kennen sich schon lange, aber hatten sich erst vor 2 Monaten wiedergetroffen. Auch Harry weiß, das Andi schwul ist. Sie hatten sich vor ungefähr 8 Jahren das erste Mal gesehen und Andi hatte sich in Harry verknallt! Nur war Harry damals nun mal nicht schwul und so musste sich Andi damit abfinden, nur ein guter Freund von Harry zu sein! Aber er hatte sich sehr schnell damit abgefunden.

H: Ich dachte du und Charly seit so gute Freunde, was hast du jetzt auf einmal für ein Problem mit ihm?

A: Ich hab eigentlich kein Problem mit ihm! Oder, ... eigentlich schon. Mein Problem ist, und ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte, ich ... tja, ich bin ... ich ....

H: Was bist du?

A: Ich kann es mir auch nicht erklären! Weißt du, wir sind schon so ewig lange befreundet. Wir kennen uns ewig! Ich weiß nicht wie das jetzt kommt! All die Jahre habe ich mich andauernd in irgendeinen Typen verknallt und Charly hat immer zu mir gehalten. Er hat mit mir über alles geredet. Mit all meinen Problemen konnte ich zu ihm kommen. Ich habe ihn immer irgendwie als Bruder gesehen. Nicht mehr! Einfach nur ein Bruder, zu dem ich mit jedem noch so kleinen Scheiß kommen konnte! Fast wie ein Zwillingsbruder (Bine HDL) Wir brauchen nicht all die tausend Worte, um uns zu verstehen! Nur ein Blick reicht uns dafür! Und plötzlich sind da diese Gefühle. Es ist einfach da! Und ich weiß nicht woher sie kommen. Ich liebe ihn! Schon sehr lange! Aber er ist und bleibt nun mal ein Hetero. Er wird sich nie für mich interessieren. Für ihn werde ich immer nur sein bester Freund bleiben. Niemals mehr! Daran kann ich nichts ändern!

H: Aber bei uns beiden war es doch genauso! Wir sind doch auch nur Freunde und du wolltest mal was von mir.

A: Bei dir war das was anderes! Ich hab dich gesehen und fand dich total süß. Aber es hat mir dann nicht wirklich was ausgemacht, dass du nichts von mir wolltest. Du warst halt einfach süß und ich war auf einen kleinen Flirt aus. Es war jetzt nicht die große Liebe!

H: Danke, dass ich das auch mal erfahre!

A: Nein! Wenn du darauf eingegangen wärst, wäre aus uns vielleicht sogar etwas geworden. Hätte sogar ne ganze Menge draus werden können! Aber so! Beim Charly ist es ganz anders! Ich hab das erstemal, als ich DICH gesehen habe, gedacht: „Man, ist der süß!“

H: Oh, langsam werd ich hier verrückt! Ich bin nicht süß!

A: Tja! Da kannst du viele Schwule fragen. Ich hab schon oft gehört, dass mein Kumpel, also du, voll süß ist! Und ich wurde schon oft gefragt, ob ich nicht ein Date mit dir organisieren könnte. Aber wieder zum Thema: Als ich den Charly das erstemal gesehen habe, dachte ich nur: „Der ist ja voll lustig und total crazy! Der gäbe einen prima Kumpel ab!“ Das ist alles! Nicht süß, nichts! Von dir wollte ich von Anfang an was, von ihm nichts!

H: Und jetzt liebst du ihn! Das ist wirklich krass! Und wir sind Freunde! Genau umgekehrt als vorher!

A: Ja! Aber vielleicht liegt es auch daran, dass Charly und ich uns von klein an kennen, wir sind zusammen aufgewachsen und jetzt hat sich irgendwie etwas geändert! Hör dir mal das an, das hab ich für ihn geschrieben!

Er ging zu seiner Stereoanlage und drückte auf Play:

Glaubst du eigentlich daran,
dass es so was wie Liebe geben kann?

Glaubst du eigentlich daran,
dass es etwas geben kann wie Liebe?
Ohne all das drum und dran
Frau und Mann - so just for Fun,
ganz ohne Stress ganz ohne Lernprozess.
Weit gefehlt. Ich hab die Male nicht gezählt,
als mich die Einsamkeit gequält hat.
Und ich vor Nervosität von früh bis spät,
nur um zu checken was geht,
einhunderttausendmal deine Nummer gewählt hab.
Ich hab dann Tag und Nacht,
immer nur nachgedacht.
Und konnte nicht kapier'n, dass wir uns einfach so verlier'n.
Und welcher Sturm in dir,
dich an den Punkt geführt hat.
Ich hatte keinen Plan,
mein Kopf war ´ne Achterbahn.
Ich muss zur Hölle fahrn im Regen stehn
und darin eingehen.
Ich hab gehofft,
ich könnt auf andere FRAUEN abgehn.
Doch das war Selbstbeschiss,
weil ich dich doch vermiss.
Und mit jetzt klar wird,
was hier die Message ist:

Love is the message,
and the message is love.
From the streets trough the mountains
to the heavens above.
Tell everybody what you’re dreaming of
and love is the message and the message is love.
Love is the message.

Ziellos wie in einer fremden Welt, zog ich in Gedanken los.
Und räumte schon das Feld und zwar für immer.
Und all die Zweifler fühl'n sich jetzt als Winner
und meine Hoffnung lag schon fast im Sterbezimmer.
Doch ich geb´s ganz offen zu,
was für mich zählt warst immer du.
Und ganz egal wohin ich seh,
seh ich nur dich immerzu.
Hier das erste Rendezvous,
ganz allein nur ich und du.
Da der allererste Kuss
und die Party im Anschluss.
So hießen die Namen auf meinem Stadtplan,
als diese Art von Gefühlen noch intakt waren.
Als sie noch real und Fakt waren,
ich suchte nach dem Sinn wie Baghwan.
Wieso, weshalb, wofür?
durch dich hab ich verstanden,
was ich tief im Innern spür'.
Jetzt steh ich hier vor deiner Tür,
will dich zurück und zwar jetzt und hier.
Ich schicke einen Stern zu dir
und hoffe sehr, dass er vorsprechen darf,
denn seine Message heißt: Love

Love is the message and the message is love
From the streets trough the mountains to the heavens above.
Tell everybody what you’re dreaming of
and love is the message and the message is love
Love is the message

Glaubst du eigentlich daran,
dass es so was wie Liebe geben kann?

Love is the message and the message is love
From the streets trough the mountains to the heavens above.
Tell everybody what you’re dreaming of
and love is the message and the message is love

Love is the message and the message is love
From the streets trough the mountains to the heavens above.
Tell everybody what you’re dreaming of
and love is the message and the message is love
Glaubst du eigentlich daran

H: Das ist ja cool! Das musst du ihm irgendwann mal vorspielen! Habt ihr euch ehrlich schon mal geküsst?

A: Ja! Er wollte nur mal wissen, wie es ist einen Jungen zu küssen, das war vor zirka einem halben Jahr!

H: Das hat dir bestimmt gefallen!

A: Hundert pro! Aber er wollte wohl nur probieren! Ich glaube nicht, dass es ihm in irgendeiner Weise gefallen hat!

H: Und was willst du jetzt tun?

A: Keine Ahnung! Entweder ich komm mit ihm zusammen, was aber nie passieren wird, weil er nun mal nicht auf Jungs steht. Ich kann machen was ich will, das wird nie passieren. Oder ich finde mich damit ab, ihn nur von weiten anflirten zu können und weiter sein Kumpel zu sein. Und so gefühlsmäßig zugrunde zu gehen! Und an gebrochenen Herzen zu sterben. Oder ich bring mich gleich um!

H: ANDI!!!! Ich WARNE dich!

A: Keine Panik, so schlimm wird es nie werden! Dafür liebe ich mein Leben zu sehr!

H: Das hoffe ich! Wenn du irgendwann einmal keinen Ausweg mehr sehen solltest, dann komm zu mir! Komme, wenn du kannst, ich kann immer, wenn du kommst! Mit mir zu reden ist immer noch besser, als sich gleich umzubringen! Du bist nicht allein!

A: Mit dir darüber zu reden, ist das beste was es gibt! Ich weiß ja, dass du mir immer helfen wirst! Auch wenn du nur ein Hetero bist!

H: DAS habe ich nie behauptet!

Andi schaute ihn etwas komisch an. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet! Harry beeilte sich weiterzureden.

H: Aber Spaß beiseite! Vielleicht solltest du einfach mal mit ihm reden! Ich meine wenn er dein Kumpel ist und sonst auch immer zu dir gehalten hat, wird er dich jetzt nicht abstoßen! Das würde er bestimmt nicht fertig bringen!

A: Ich habe aber einfach Angst davor, dass er wirklich geht und ich ihn dadurch für immer verliere! Das will ich nicht! Dann halte ich meine Gefühle lieber für immer und ewig geheim, bevor ich ihn verliere! Er ist mir dafür viel zu wichtig! Ich kann jetzt schon nicht mehr ohne ihn!

H: Ok, lass dir bis zum 1.1.2001 Zeit, aber dann musst du dir darüber im Klaren sein, was du willst! Und denk daran: Wenn du das willst, dass man dich liebt, dann musst du dafür Liebe geben von dir. Wenn du das willst, dass man dir was gibt, dann musst du dafür auch was geben von dir! Als gib ihm deine Liebe und nur dann hast du Chance sie auch wieder zurück zu bekommen. VON IHM!

A: Es tut immer wieder gut mit dir zu reden! Vielleicht hast du Recht! Bis dahin muss ich endlich eine Lösung haben! 2 Wochen müssen reichen! Ich find schon irgendwie einen Ausweg, der für mich und Charly der beste ist!

Dankbar umarmte Andi Harry.

Als sie sich später voneinander verabschiedeten und Harry sich umdrehte, um zu seinem Auto zu gehen, stolperte er über einen Stein und fiel voll auf die Schnauze! (Tja, das war wohl Gei(g)er(s) Sturzflug! Ha, Scherz gemacht! *schenkelklopf*)

 

Am darauffolgendem Samstag war mal wieder ein Konzert. Kurz vor der Pause traten Peter und Steffen nach vorne an den Rand der Bühne. Beide hatten dicke Jacken über ihre T-Shirts angezogen. Alex und Claus standen im Hintergrund und grinsten sich an. Steffen hatte noch ein Mirko in der Hand.

S: Wir singen euch jetzt ein Lied. Das aber eigentlich auch von unseren Zwillings-Freundschafts-Pärchen kommen könnte.

Damit fing Steffen an zu singen, nachdem sie sich ihre Jacken ausgezogen hatten. Auf Steffens T-Shirt stand ANDI und auf Peters CHARLY. Was Steffen sang, brachte Andi zur Verzweiflung:

Wo es Mädchen gibt, blond oder schwarz
Da ist er zu Haus, ja er lässt keine aus
Zwischen Mexiko und Paraguay
Glaubt jedes schöne Mädchen, er ist ihr nur treu

Oh Charly
Hey, hey Amigo Charly
Hey, hey Amigo Charly Brown, Charly Brown
Hey, hey Amigo Charly
Hey, hey Amigo Charly Brown
Dir kann keiner trau'n

Deswegen nehme ich es ihm nicht krumm
Gib ihm den letzten Peso und zieh mit ihm rum
Ja er stiehlt dem Herrn den hellen Tag
Wie ist es dann nur möglich, dass ihn jeder mag?

Und kaum finde ich eine ganz groß
Ist er auch schon da, ja und ich bin sie los
Und am nächsten Tag kommt er und grinst
Und sagt, was ich getan hab war ein Freundschaftsdienst

Oh Charly
Hey, hey Amigo Charly
Hey, hey Amigo Charly Brown, Charly Brown
Hey, hey Amigo Charly
Hey, hey Amigo Charly Brown
Dir kann keiner trau'n

Wo es Mädchen gibt, blond oder schwarz
Da ist er zu haus, ja er lässt keine aus
Zwischen Mexiko und Paraguay
Glaubt jedes schöne Mädchen, er ist ihr nur treu

Oh Charly
Hey, hey Amigo Charly
Hey, hey Amigo Charly Brown, Charly Brown
Hey, hey Amigo Charly
Hey, hey Amigo Charly Brown
Dir kann keiner trau'n
Andi musste sich schwer beherrschen um nicht loszuheulen. Ja, so war Charly nun mal. Stock hetero! In der Pause rief er völlig fertig Harry an. Der konnte ihn wenigstens so weit beruhigen, dass er das Konzert beenden konnte. Aber nicht nur seine Bandkollegen merkten, dass er geweint hatte. Auf die vielen Fragen, auch die von Charly, besonders die von Charly, antwortete er nicht.

 

An Heiligabend brachte Harry Andi schnell sein Geschenk vorbei. Er hatte nicht viel Zeit nahm sein Päckchen von Andi entgegen und ging wieder. Als Andi das Geschenk dann am Abend auspackte, fand er darin eine große gelbe Plüschsonne auf der „Vertrau mir!“ stand und einen Brief!

Lieber Andi!
Wenn Freund Feinde werden
Und dich der Mut verlässt
Wenn deine Träume sterben
Dann halt dich an mir fest
Willst du deine Augen schließen
Dann bleib ich für dich wach
Und wenn der Regen auf dich fällt
Dann bau ich dir ein Dach
Ich bin an deiner Seite
Ich bin immer an deiner Seite
Ich bin immer an deiner Seite
Ich möchte dich nicht lenken
Ich will nur nach dir sehn
Ich kann nicht für dich denken
Ich will dich nur verstehn
Ich werde dich nicht halten
Wenn du die Freiheit suchst
Doch ich bin da wenn du mich brauchst
Und wenn du nach mir rufst
Ich bin an deiner Seite
Ich bin immer an deiner Seite
Ich bin immer an deiner Seite
Und ist die Nacht voll Schatten

Wart mit mir auf den Tag
Und wenn du müde vom Kämpfen bist
Dann bin ich für dich stark
Ich bin an deiner Seite
Ich bin immer an deiner Seite
Ich bin immer an deiner Seite
Ich bin an deiner Seite
Ich bin immer an deiner Seite
Ich bin immer an deiner Seite
An deiner Seite

Und wenn es wirklich eintreten sollte, dass du Charly verlierst, dann weißt du ja wo du hingehen kannst! Meine Tür wird immer für dich offen sein! Wenn du Probleme hast, werde ich dir beistehen! Versprochen! Ich bin immer für dich da! Du bist nicht allein! Glaub mir! Und wenn es noch so schlimm werden sollte habe Mut, irgendwann wird die Sonne nach jedem Gewitter wieder scheinen! Erst kommt der Blitz, dann kommt der Donner und am Ende kommt die Sonne. Vergiss dass nicht! Es ist deine Entscheidung was du machst! Aber verlier dabei dein Lachen und deinen Humor nicht! Das ist es nicht wert! Ich werde immer da sein! Keine Angst! Und kommt der Tag, an dem du ganz unten bist, ein Tag, an dem du mich brauchst. Wenn du fällst bin ich bei dir und fang dich auf. Es tut so gut, so gut das es dich gibt! Komm reich mir deine Hand. Ich bin dein Freund, der dich versteht!

In ewiger Freundschaft
Harry

A: Ich werde es nicht vergessen, Harry! Niemals! Danke!

 

2. Warum so plötzlich?

Am 1.Weihnachtsfeiertag saßen Andi und Charly zusammen bei Charly im Wohnzimmer. Das hatten sie seit Jahren immer so gemacht. Immer abwechselnd bei Charly und bei Andi. Erst am 2.Weihnachtsfeiertag treffen sich alle Confectler. Andi fiel auf, dass Charly heute sehr nervös und total ruhig war.

A: Hey Charly, was ist heute bloß mit dir los? Du bist doch sonst nicht so ruhig! Bist du krank? Geht’s dir nicht gut?

C: Ich brauche deinen Rat! Ich hab mich verliebt!

A: Wie, du brauchst meinen Rat? Wie kann ich Schwuler, dir bei deinen Problemen mit einer Frau helfen? DU sagst doch immer, dass ich mich da nicht auskenne. ICH würde dir da ja auch helfen, so wie du es bei mir immer machst!

C: Ich hab ja nicht gesagt, dass ich mich in eine Frau verliebt habe!

A: In wen denn bitte sonst?

C: Ich liebe einen Mann!

A: Einen Mann!!! Charly, das ist nicht witzig!

C: Das sollte auch kein Witz sein! Ich habe mich wirklich in einen Typen verliebt! Ehrlich! In einen richtig süßen Kerl!

A: Ist der Typ homosexuell oder heterosexuell?

C: Er ist definitiv schwul!

A: Dann hast du wenigstens ein Problem weniger.

C: Aber wie komm ich an ihn ran?

A: Sprich ihn doch einfach an! Wenn er schwul ist, wird er nicht lachen und dir eine reinhauen, nur weil du ihm sagst, dass du ihn süß findest und ihn gerne als Freund hättest! Oder hat er schon einen Freund?

C: Nein, er hat definitiv keinen Freund! Aber ich kann ihn nicht einfach so ansprechen. Erstens bin ich zu schüchtern!

A: Seit wann bist du denn bitte schüchtern!

C: Schon immer!

A: Das ich nicht lache! Das muss mir wohl entgangen sein!

C: Und zweitens weiß ich nicht mal ob was von mir will! Ich glaube es aber ehr nicht!

A: Du wirst es nie herausfinden, wenn du ihn nicht fragst! Wer ist es denn? Kenn ich ihn? Hab ich ihn schon mal gesehen?

C: Ja, du kennst ihn!

A: Wer? Einer von den Jungs?

C: Ja und auch wieder nein!

A: Ja, was denn nun?

C: Andi, ich ... ich hab mich ... ich hab mich in...

A: Ja, in wen den nun?

C: Andi, ich ... ich hab mich in DICH verliebt!!!

Andi starrte Charly eine ganze Weile lang an.

C: Andi, sagt doch was! Bitte!

A: DAS hätte ich von dir nicht erwartet!

C: Was hast du von mir nicht erwartet?

A: Danke, verarschen kann ich mich auch alleine!

Mit diesen Worten rannte Andi zur Tür hinaus. Charly saß wie versteinert da!

C: Aber Andi! Ich liebe dich!

Was hatte er bloß falsch gemacht? Er hatte doch nie vor Andi zu verarschen, das könnte er gar nicht! Wieso dachte Andi das? Ihm kullerten ein paar Tränen die Wangen hinunter! Was war nur passiert?

 

Auf dem Weg nach Hause schäumte Andi vor Wut! Woher wusste Charly bloß, dass er ihn liebte? Und wieso musste er ihn dann so verletzen? Sie waren doch immer die besten Freunde gewesen, warum tat er ihm das jetzt an? Hätte Charly nicht einfach mit ihm reden können? Er war doch sonst nicht so! Wie konnte er nur so eiskalt sein und ohne mit der Wimper zu zucken, so verliebt gucken und ihn verarschen! Er und schwul! Das wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein!

Plötzlich musste er scharf bremsen. Vor ihm stand vor einem Haus mitten in der Straße ein Auto und der Fahrer unterhielt sich in aller Seelenruhe mit einer Frau.(schöne Grüße an Frau K. unsere Straßen sind zum fahren da, nicht zum stehen!)

A: Entschuldigung? Könnten sie vielleicht weiterfahren?

Fahrer: Ja, ja, gleich!

Das Auto blieb stehen.

A: Was ist heute? Tag des Arschlochs

Wütend fing er an zu hupen! Endlich fuhr der Mann vor ihm los! Andi war kurz vor einem Wutausbruch! Hätte das länger gedauert, hätte er den Typen wahrscheinlich eine runtergehauen und ihn aufs heftigste beschimpft!

 

Zuhause angekommen schloss er die Tür auf, pfefferte seine Jacke in die Ecke und ließ sich wütend auf seine Sofa fallen. Er nahm wütend die Fernbedienung in die Hand und zappte durchs TV-Programm.

Nach einer halben Stunde schaltete er den Fernseher wieder aus, ohne auch nur länger als 3 Minuten bei irgendeinem Programm verweilt zu haben. Er starrte auf die schwarze Fläche des Bildschirms und brach plötzlich einfach so in Tränen aus! Er weinte solang bis er schließlich erschöpft einschlief.

Er träumte von damals, als er Charly zum 1.Mal als Mann gesehen hat, nicht nur als Bruder oder Kumpel.

Es war der 16.12.1999, Charlys Geburtstag!

Ich klingle. Charly öffnet mir und schaut mich etwas erstaunt an!

C: Was machst du denn schon hier? Die Party beginnt doch erst in zwei Stunden!

Ich: Ich hab mir gedacht, du könntest noch etwas Hilfe beim Vorbereiten brauchen!

C: Woher wusstest du nur, dass ich das alles nicht schaffe? Du kommst zur rechten Zeit!

Ich: Ich kenn dich halt schon ewig! Du warst noch nie rechtzeitig fertig! Außerdem wollte ich dir noch mein Geschenk geben!

C: Das hättest du doch auch später machen können, wenn die anderen da sind!

Ich: Ich wollte es dir aber alleine geben!

Ich halte ihm einen Briefumschlag hin.

C: Aber Schatz, du brauchst mich für die Nacht doch nicht zu bezahlen!

Ich: Genau deswegen wollte ich es dir alleine geben! Auf den Spruch hab ich gewartet! Jetzt mach den Umschlag schon auf!

Charly öffnet den Umschlag und liest was auf den Tickets steht, die herausfallen.

C: Mensch Andi, des glaub ich jetzt nicht! Aber das hat doch bestimmt ein Vermögen gekostet!

Ich: Wir wollten das doch sowieso machen und ob du jetzt deinen Teil selbst bezahlt hättest oder ob ich ihn dir zum Geburtstag schenke, ist doch grad egal! Außerdem sind es nur vier Tage!

C: Na und? Vier Tage Italien und wir beide zusammen! Da können sich die Italiener und die Italienerinnen aber auf was gefasst machen! MOMENT! Das sind ja Flugtickets!

Ich: Es sind ja auch nur vier Tage und damit wir nicht auch noch zwei davon mit Auto oder Zugfahren vertrödeln müssen, dachte ich wir fliegen wohl lieber!

C: Aber du hast doch totale Flugangst!

Ich: Ich tu’s für dich!

C: Mensch danke!

Charly springt mich richtig an, fällt mir um den Hals, umarmt mich stürmisch und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Dann springt er wie ein Bekloppter durch die Wohnung.

Der Kuss hat mich total aus der Verfassung gebracht. Ich sehe ihm hinterher und merke zum ersten mal, wie sexy Charly eigentlich ist. Er verkörpert alles, was ich mir von einem Freund immer erträumt habe: Er ist süß und gleichzeitig total sexy! Er ist richtig erwachsen und aufgeschlossen und gleichzeitig ein richtiger Kindskopf! Ich kann ihm Vertrauen und mit ihm über alles lästern. Und er kennt mich, fast besser als ich mich selbst! Er hat die selben Interessen wie ich und macht jeden Scheiß mit! Er ist einfach perfekt!

Das war der erste Augenblick, in dem Andi plötzlich mehr für Charly empfunden hatte. Er schrak aus seinen Träumen auf. Er lächelte vor sich hin und dachte an die schöne Zeit mit Charly. Sie waren zusammen nach Italien geflogen, im Mai. Das Fliegen war für Andi das schlimmste gewesen. Aber er wurde dafür belohnt. Charly und er machten die Toskana unsicher. Und sie schliefen in einem Bett, was nicht gerade für einen ruhigen Schlaf bei Andi sorgte, aber er hatte es ja so gebucht. Er war sich voll und ganz bewusst, dass er Charly jetzt über alles liebte und das schon seit Dezember! Ob er ihm das jemals würde sagen können? Jetzt fiel ihm etwas ein:

Jeden Tag sitz ich am Wannsee und ich hör den Wellen zu
ich lieg hier auf meinem Handtuch, doch ich finde keine Ruh.

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
wann werd ich sie wiedersehn?

Manchmal schließe ich die Augen, stell mir vor ich sitz am Meer
dann denk ich an diese Insel, und mein Herz das wird so schwer.

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
wann werd ich sie wiedersehn?

Oh ich hab solche Sehnsucht, ich verlier den Verstand
ich will wieder an die Nordsee, ich will zurück nach Westerland.

Wie oft stand ich schon am Ufer, wie oft sprang ich in die Spree
wie oft mussten sie mich retten, damit ich nicht untergeh?

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
wann werd ich sie wiedersehn?

Oh ich hab solche Sehnsucht, ich verlier den Verstand
ich will wieder an die Nordsee, ich will zurück nach Westerland.

Es ist zwar etwas teurer, dafür ist man unter sich
und ich weiß, jeder zweite hier ist genauso blöd wie ich.

Schlagartig fiel Andi wieder der Streit ein! Niemals konnte er es ihm jetzt noch sagen! Es war alles vorbei. Total verzweifelt fing er wieder an zu weinen, bis er endlich einschlief.

 

Am nächsten Morgen wachte er mit starken Rücken- und Kopfschmerzen auf und schleifte sich total fertig in die Küche. Er machte sich einen starken Kaffee und rief dann bei Steffen an

S: Michel!

A: Hi Steffen! *schnief* Hier ist *hust* Andi! *hatschi*

S: Hey Kumpel, was gibt’s?

A: Kannst du *hatschi* den *schnief* anderen *hatschi* heute Abend *schnief* bitte ausrichten, *schnief* dass ich *hatschi* nicht kommen *hust* kann, *schnief* weil ich *hust* total *schnief* krank bin?

S: Na klar mach ich das! Das hört sich ja voll schlimm an! Was hast du denn?

A: Ich bin *schnief* total erkältet *schnief* Ich *hust* kann mich *hatschi* kaum noch bewegen *hust* *schnief*

S: Hey, soll ich vorbeikommen? Brauchst du irgendwas?

A: Ne, ist *hust* schon ok *schnief*! Ich brauch *hatschi* nur ein *hust* bisschen *schnief* Ruhe. Außerdem *hatschi* will ich *schnief* dich nicht *schnief* anstecken! Du *hust* musst *schnief* nicht *hatschi* auch *hust* noch ausfallen! *schnief* Sag das *hatschi* bitte auch *schnief* den anderen! *hust*

S: Ok, aber erhol dich gut! Auch wenn das heute Abend ohne dich nur halb so lustig wird!

A: Danke *schnief* Steffen! Ich leg *hatschi* mich dann *schnief* mal wieder *hust* ins *hust* Bett *schnief*!

S: Ciao Andi!

A: Ciao *schnief* Steffen! *hatschi* *hust*

Diese Unterhaltung hatte Andi viel Kraft gekostet, zumal er wirklich krank war. Er hätte am Abend das Fenster im Schlafzimmer schließen sollen. In der ganzen Wohnung herrschte eine Kälte, wie am Nordpol. Er hatte also nicht mal lügen müssen, obwohl er heute alles getan hätte, nur um nicht Charly in die Augen sehen zu müssen.

Er saß am Küchentisch, trank seinen Tee und dachte nach. Dabei schrieb er einfach auf, was ihm gerade so einfiel:

Liebst du mich wirklich?
Wenn ich dich sehe,
bekommt mein Herz Flügel.
Wenn ich dich sehe,
weiß ich nicht mehr, was ich sag.
Wenn ich dich sehe,
verlier ich mich in Träumen.
Wenn ich dich sehe,
bin ich immer gut drauf.
Ich liebe dich!
Liebst du mich auch?
Du sagst JA,
Doch mein Herz sagt NEIN!
Fühlst du das selbe für mich?
Bist du auch manchmal schlaflos?
Wegen MIR?
Oder doch nur wegen einem Mädchen?
Hast du auch manchmal Sehnsucht?
Nach MIR?
Oder doch nur nach einem Mädchen?
Bist du auch manchmal fertig?
Wegen MIR?
Oder doch nur wegen einem Mädchen?
Hast du auch manchmal Angst?
Um MICH?
Oder doch nur um ein Mädchen?
Ich frage dich!
Bekomm ich darauf eine Antwort?
Eine ehrliche Antwort?
Liebst du mich wirklich?

Er las sich das alles noch mal durch, und suchte dann seinen Schlüssel, um seine Post aus dem Briefkasten zu holen.

Er fand ihn in seiner Jackentasche, aus der er zu seinem Erstaunen auch noch ein Tape herauszog, das er noch nie gesehen hatte. Er legte es ein und drückte auf Play.

Ich will mich nicht verändern, um dir zu imponieren. Nicht den ganzen Abend, Probleme diskutieren, aber eines geb ich zu: Das was ich will bist du.
Ich will nichts garantieren, was ich nicht halten kann, will mit dir was erleben, besser gleich als irgendwann und ich gebe offen zu: das was ich will bist du!

Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein, ohne Dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne Dich komm ich heut nicht zu ruh, das was ich will bist du.
Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein , ohne dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne dich komm ich heut nicht zu ruh , das was ich will bist du.

Ich will nicht alles sagen, nicht so viel erklären, will nicht mit solchen Worten, den Augenblick zerstören, aber eines geb' ich zu: Das was ich will bist du.
Ich will auch nichts erzählen was dich eh nicht interessiert, will mit dir was erleben, was uns beide fasziniert und ich gebe offen zu: das was ich will bist du

Ohne dich schlaf ich heut nacht nicht ein, ohne Dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne Dich komm ich heut nicht zu ruh, das was ich will bist du.
Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein , ohne dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne dich komm ich heut nicht zu ruh , das was ich will bist du.
Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein, ohne Dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne Dich komm ich heut nicht zu ruh, das was ich will bist du.
Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein , ohne dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne dich komm ich heut nicht zu ruh , das was ich will bist du.
Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein, ohne Dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne Dich komm ich heut nicht zu ruh, das was ich will bist du.
Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein , ohne dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne dich komm ich heut nicht zu ruh , das was ich will bist du.
Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein, ohne Dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne Dich komm ich heut nicht zu ruh, das was ich will bist du.
Ohne Dich schlaf ich heut nacht nicht ein , ohne dich fahr ich heut nacht nicht heim, ohne dich komm ich heut nicht zu ruh , das was ich will bist du.

A: CHARLY!

Er nahm das Tape aus dem Player und schmiss es gegen die Wand

 

Am Abend trafen sich die Jungs mit ihren Freundinnen oder Ehefrauen und Kindern. Steffen kam als Letzter. Als er die Tür öffnete und hereinkam, sprang Charly auf. Als Charly aber sah, dass es Steffen war, der hereinkam, ließ er sich enttäuscht wieder zurückfallen

P: Sag mal Charly, was ist denn mit dir los? Du warst als erster da und bist bisher bei jedem aufgesprungen, der reingekommen ist. Irgendwas ist doch mit dir los!

Ch: Also gut! Ich muss dringend was mit dem Andi besprechen! Aber er kommt einfach nicht!

S: Der wird heute auch nicht mehr kommen!

Al: Wieso das denn?

Cl: Warum sollte er nicht kommen?

Ch: Wo ist er?

S: Er hat mich heute morgen angerufen und mir gesagt, dass er nicht kommen wird, weil er total erkältet ist. Und er hat fast nach jedem 3. Wort geschnieft und andauernd gehustet und geniest. Der ist total fertig!

Al: Oh Gott! Ist er zuhause?

S: Ja! Aber wir dürfen ihn nicht besuchen! Er will seine Ruhe haben!

Charly zog sich traurig zurück. Er verließ den Raum und setzte sich draußen auf einen Stein an der Pleichach.

 (Anmerkung: Voll die Pleichach! *g*)

Drinnen:

Cl: Das kann ich verstehen!

P: Ja, wenn ich krank bin, will ich auch keinen sehen, nicht mal meine besten Freunde.

 

Wie unrecht Peter mit dieser Behauptung hatte, wusste er gar nicht. Denn in dem selben Moment, in dem er diese Wort aussprach, klingelte Harry, den Andi angerufen hatte, damit der ihn besuchte, an der Haustüre des Kranken. Dick eingemummelt mit Schal und dicken Pullis und einer Decke um die Schultern öffnete Andi Harry die Tür.

H: Mensch Andi, wie schaust du denn aus?

A: Wie wär’s *schnief* mit einem Hallo?

(Für die bessere Verständigung lasse ich in der folgenden Unterhaltung die Schniefer, Huster und Nieser weg.)

H: Tschuldigung! Hallo Andi!

A: Hallo Kleiner! Komm rein! Willst du nen heißen Tee?

H: Gerne!

Die beiden gingen ins Wohnzimmer, wo Andi sich ein Krankenlager aufgebaut hatte. Neben dem Sofa stand ein Abfalleimer, der schon total überquellte vor Papiertaschentüchern. Auf den Tisch standen 4 Kannen Tee und auf dem Sofa lagen noch 3 warme Decken.

Harry holte sich aus der Küche eine Tasse und begab sich zu Andi ins Wohnzimmer, der sich mittlerweile schon wieder total eingemummelt hatte.

H: Also, was ist los? Du willst mich doch sonst auch nicht wegen einer Erkältung sehen! Du hast irgendwas? Oder? Dich hätte doch unter normalen Verhältnissen nichts davon abhalten können auf die Feier heute Abend zu gehen! Ich kenn dich! Du wärst sogar mit Fieber hingegangen! Was ist los mit dir? Mir kannst du doch alles erzählen!

Endlich schaut Andi ihn an.

A: Es ist wegen Charly!

H: Was ist mit ihm?

A: Ich war gestern bei ihm und wir haben halt Weihnachten gefeiert, wie jedes Jahr! Plötzlich meinte er, dass er einen Rat von mir bräuchte, weil er sich verliebt hat, weil er sich in einen Mann verliebt hat!

H: Also ist Charly doch nicht hetero! Du hast also alle Chancen!

A: Das glaubst auch nur du! Als ich ihn fragte, in wen er denn verliebt sei, meinte er mit einem Grinsen im Gesicht, er liebe MICH!

H: Aber Andi das ist doch super! Mensch ich gratulier dir!

A: Verstehst du es nicht Harry? Charly, der größte Weiberheld der Welt, hat sich in einen Jungen verliebt und dann auch noch in MICH! Er ist doch der einzige, der weiß, dass ich schwul bin! Irgendwie muss er jetzt auch noch herausgefunden haben, dass ich total in ihn verliebt bin! Er hat mich nach Strich und Faden verarscht! Kapiert?

H: Und wenn er es doch ernst gemeint hat?

A: Ich kenne Charly schon ewig! Das ist nicht seine Art! Ich weiß wie er aussieht, wenn er jemanden verarscht! Ich muss mich wohl damit abfinden, dass er mich nicht liebt und nie lieben wird! Wahrscheinlich will er nicht mal mehr der Kumpel einer Schwuchtel sein! Nur weil diese Schwuchtel plötzlich was von ihm will! Er hat es mir erzählt und da war dann dieser junge Mann, ein Fremder für mich. Ich kenn ihn nicht mehr! Er verarscht mich!

H: Jetzt Andi! Mach dich bloß nicht fertig! Ich glaube nicht, dass Charly so was tut!

A: Du kennst ihn doch gar nicht!

H: Aber du hast dich in ihn verliebt! Also muss er nett sein!

A: Ich liebe ihn NICHT!

H: Ok, aber vergiss eines nie! Er war mal dein Freund! Sprich mit ihm! Frag ihn, warum er das getan hat! Tu irgendetwas, denn in deinen Augen da steht, dass die Sehnsucht niemals vergeht! Leb´ dein Leben - So wie du dich fühlst!

A: Das kann ich nicht!

H: Ok, lass dir Zeit, aber bedenke immer, tu dir nicht selbst weh! Du gehst daran nur selbst zugrunde! Ok?

A: Danke, Harry! Ich wusste du würdest mich zumindest teilweise verstehen!

H: Dafür bin ich doch da, oder? Du bist nicht allein!

 

Zur gleichen Zeit auf der Feier:

Steffen hatte bemerkt, dass Charly nicht mehr im Raum war und ist deswegen hinausgegangen um ihn zu suchen. Er fand ihn zusammengekauert und schluchzend am Ufer der Pleichach sitzend. Er wollte gerade auf Charly zugehen, als er diesen leise flüstern hörte.

C: Kann mich wieder nicht ablenken. Alles dreht sich nur um dich! Ich sitze hier und zähle die Tage, wie viele noch kommen? Ich weiß es nicht. Was hast du mit mir gemacht? Warum tust du mir das an? Was soll ich noch ändern? Ich komm nie wieder bei dir an.

S: Hey, Junge! Was ist den los?

C: Bitte lass mich, Steffen!

S: Das werde ich nicht tun! Wenn es mir schlecht geht, hilft es mir immer, wenn ich mit jemandem reden kann!

C: Aber mir hilft es nicht!

S: Woher willst du es wissen, wenn du es nicht mal probierst? Also, was ist los?

C: Es ist nichts!

S: Genau, und deswegen sitzt du hier auch und heulst wie ein Schlosshund! Ich mach so was auch immer zu meinem Vergnügen! Und dann auch noch im Winter, an Weihnachten, wenn es so richtig schön kalt ist und ich mir eine tolle Erkältung holen kann! Bei wem kommst du nie wieder an?

Charly schwieg und starrt in die Dunkelheit, plötzlich begann er doch zu sprechen.

C: Es ist wegen Andi!

S: Was ist mit ihm? Habt ihr euch gestritten?

C: Steffen, was ich dir jetzt sage, muss unter uns bleiben! Versprich mir das! Es ist mir sehr wichtig! Keiner darf auch nur ein Wort von dem erfahren! Keine Seele! Du darfst mit niemanden darüber sprechen! Es muss wirklich unter uns bleiben!

S: Wenn du es nicht willst, wird es niemand erfahren!

C: Versprochen?

S: Versprochen!

C: Also, es gibt ein Geheimnis zwischen Andi und mir! Es ist nämlich so: Dir ist doch bestimmt schon aufgefallen, dass Andi so gut wie nie eine Freundin hat und er eigentlich auch nur selten mit einer Frau flirtet! Eigentlich sogar nie!

S: Ja, jetzt wo du’s sagst!

C: Andi ist schwul!

S: Ok, logische Schlussfolgerung! Und weiter?

C: Ich hab Mist gebaut! Ich hab ihm gestern gestanden, dass ich ihn liebe!

S: Du ... bist in ihn...?

C: Ja! Er ist so süß, er ist so sexy, ich habe mich so in ihn verliebt! Schon vor ein paar Monaten und ich wollte es ihm endlich sagen! Ich hab es nicht mehr ausgehalten, ein Geheimnis vor ihm zu haben!

S: Seid ihr jetzt zusammen?

C: Dazu kam es nicht! Also, ich hab es Andi gestanden und dann hat er mich so komisch angeschaut. Es war so bedrohend! Und plötzlich motzt er mich an, wieso ich ihn verarschen würde und dann war er weg!

S: Ich denke nicht, dass er das so krass gesagt hat!

C: Doch er sagte wortwörtlich: „DAS hätte ich von dir nicht erwartet!“ und als ich nachgefragt habe, sagte er noch: „Danke, verarschen kann ich mich auch alleine!“ Genau so hat er es gesagt!

S: Das ist hart!

C: Ich versteh es einfach nicht! Warum ist es so unmöglich, das ich in ihn verliebt bin? Kann denn Liebe Sünde sein?

S: Naja, um ehrlich zu sein, klingt es schon sehr komisch! Sieh es mal so: Was machst du grundsätzlich wenn du ein hübsches Girl siehst? Du flirtest mit ihr! Dich kennt hier jeder nur als der Weiberheld schlechthin! Und dann sollst du auf einmal schwul sein? Das ist schon unglaublich genug! Jeder denkt doch: Na klar, er steht auf Frauen! Und dann bist du auch noch gerade in Andi verliebt, der Typ, der dein bester Freund ist und von dem du einer der wenigen bist, die wissen, dass er schwul ist? Wie klingt das? Also irgendwie kann ich Andi schon verstehen! Aber es ist auch so, nur was dir echt wehtut ist echt. Und dir tut es ja verdammt weh! Ich kann euch beide verstehen! Das ist eine ganz schön komplizierte und schwierige Situation!

C: Stimmt! Aber ich bin noch ledig und halte mich selbst für eine gute Partie! Und was soll ich jetzt machen?

S: Versuch mit ihm zu reden! Sag ihm, dass du es ehrlich meinst und dass du ihn wirklich liebst und alles für ihn tun würdest!

C: Ich kenn mich doch mit Männern nicht aus!

S: Das schaffst du schon! Und denk daran: Du bist nicht allein!

C: Danke Steffen!

S: Hey, ist schon OK! Wofür sind wir denn sonst Freunde?

Etwas besser gelaunt steht Charly auf und geht mit Steffen zu den anderen zurück.

 

Zur gleichen Zeit drinnen kam es zur 1. allgemeinen Verunsicherung.

A: Hey Jungs, wo ist eigentlich Charly?

P: Der ist vorhin glaube ich raus gegangen.

A: Und wo ist Steffen? Der ist jetzt auch schon ne Weile auf dem Klo! Hoffentlich ist er nicht ersoffen!

C: Vielleicht ist er Charly hinterher?

P: Das kann sein! Was haltet ihr eigentlich von der Geschichte zwischen Andi und Charly? Das muss was Ernstes sein, wenn Andi Steffen anruft und absagt und nicht Charly. Wenn du sonst etwas über Andi wissen wolltest oder eine Auskunft über eine andere Sache von ihm haben wolltest, dann konntest du genauso gut Charly fragen. Der wusste alles! Der hatte sogar manchmal die selben Gedanken, im selben Augenblick wie Andi! Die beiden haben sich ohne Worte verstanden! Und jetzt weiß Steffen eine Sache früher als Charly! Das ist doch fast unmöglich!

A: Das muss sogar was sehr Ernstes sein, wenn Andi überhaupt absagt. Der würde doch normalerweise das hier nie verpassen, auch wenn er noch so viel hustet und niest. Er wäre hundert Pro gekommen! Ihn hätte nur ein Krankenhausaufenthalt von dieser Feier abhalten können. Oder ein Schneesturm! Aber sonst nichts! Ihr kennt doch Andi!

C: Da hast du Recht! Andi ist nicht der Typ, der so etwas gerne verpasst!

A: Aber was könnte passiert sein, ich meine sie sind doch die besten Freunde!

P: Charly muss es irgendwie verbockt haben!

C: Woher willst du das so genau wissen?

P: Jetzt überleg doch mal! Wenn ANDI etwas verbockt hätte, dann würde CHARLY doch nicht so drauf sein und versuchen mit ANDI zu reden, um es wieder gut zu machen. Sondern umgekehrt! Dann wäre ANDI vorhin so deprimiert hier rumgesessen und hätte auf CHARLY gewartet!

C: Das stimmt wohl! Aber was könnte Andi aus der Fassung bringen?

Keiner wusste etwas und als Charly und Steffen zurückkamen hingen alle ihren Gedanken nach. So ruhig war die Weihnachtsfeier noch nie gewesen. Eine fröhliche Stimmung wollte nicht aufkommen! Keinem war auch nur in irgendeiner Weise dieses Jahr noch nach Weihnachten zumute.

 

3. Wieder wie früher?

In den nächsten Tagen versuchte Charly immer wieder Andi zu erreichen, aber wenn er anrief, war nur der Anrufbeantworter dran und bei Andi zuhause öffnete ihm auch keiner, wenn er klingelte! Charly hatte ein ungutes Gefühl.

Deswegen ging Charly am Donnerstag Nachmittag zu Andi und versuchte wieder, ob er öffnen würde, aber nichts rührte sich. Er ging ums Haus herum und schaute durch jedes Fenster, nirgendwo konnte er Andi sehen. Schon ziemlich besorgt sah er dann durch die Terrassentür. Das Wohnzimmer war leer und er wollte sich schon umdrehen und wieder gehen, als er Andi sah. Der lag im Flur auf dem Fußboden und rührte sich nicht mehr. Auch, als er an die Scheibe klopfte.

C: Scheiße, Andi!

Er rannte so schnell er konnte zu Andis Gartenhaus, da er wusste, dass dort ein Schlüssel hing, falls Andi sich mal ausgesperrt hatte. Er griff hinter die Tür und zog den Schlüssel heraus. Dann rannte er zur Haustüre zurück und schloss sie ganz schnell auf.

Als er bei Andi angekommen war, ließ er sich auf die Knie fallen und legte Andis Kopf vorsichtig auf seinen Schoß.

C: Andi, jetzt sag doch was! Bitte wach auf! Verdammt Süßer, du darfst jetzt nicht einfach so aufgeben! Bitte wach doch auf! ANDI!

Das half alles nichts, Andi rührte sich nicht. Charly war so durch den Wind, dass er es nicht mal schaffte einen Krankenwagen zu rufen. Charly hob Andi mit Tränen in den Augen hoch und trug ihn ins Schlafzimmer. Er legte Andis Beine hoch und redete weiter auf ihn ein.

C: Mensch Kleiner! Mach doch keinen Scheiß! Ich brauch dich doch so sehr! Was soll ich denn ohne dich machen, Liebling! Schatz! Ich liebe dich! Du darfst jetzt nicht einfach schlafen! Du musst aufwachen! BITTE! Ich tu alles für dich, aber bitte wach auf!

Nach einer Weile besann er sich endlich darauf einen Arzt zu rufen, aber in dem Moment, in dem er aufstehen wollte, kam Andi endlich zu sich.

C: Gut sei dank, Andi! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Wie geht’s dir?

A: Beschissen!

C: Soll ich dir irgendwas machen? Willst du einen Tee oder ne Suppe?

A: Ein Tee wäre sehr nett!

C: Soll ich den Arzt anrufen?

A: Nein, passt schon, mir geht’s gut!

C: OK!

Charly ging in die Küche und machte Wasser warm. Dann setzte er Andis Tee auf. Als er zurück ins Schlafzimmer kam, lag Andi im Bett und starrte an die Decke. Eine ganze Weile sprachen sie nicht miteinander. Es war eine komische Spannung zwischen ihnen und jeder von ihnen glaubte allein daran schuld zu sein. Aber keiner von den Beiden wusste auch genau, warum sie schwiegen! Irgendwann setzten sie sich zusammen ins Wohnzimmer und sahen fern und Charly stand immer wieder zwischendurch auf, um Andi einen Tee oder etwas zu Essen zu holen. Er kümmerte sich sehr um Andi, was diesen riesig beeindruckte. Es war wie früher. Der eine von beiden hatte sich immer um den anderen gekümmert, wenn dieser krank war. Und wenn es sie beide erwischt hatte, lagen sie nebeneinander bei einem zuhause und stritten sich darum, wer den Tee jetzt holen musste.

Irgendwann war es dann plötzlich 23Uhr und die beiden waren hundemüde.

C: Also Andi, ich glaube du hast jetzt alles was du brauchst! Ich fahr jetzt mal nach Hause.

A: Du glaubst doch nicht, dass ich dich in dem Zustand noch Auto fahren lass! Du fällst doch fast vor Müdigkeit um! Du kannst bei mir im Bett schlafen, das haben wir ja schon öfters gemacht. Also komm!

C: Aber…

A: Keine Wiederrede! Was nützt es mir, wenn du mit deinem Auto am nächsten Baum landest, weil du am Steuer eingeschlafen bist! Du kippst ja jeden Moment um!

C: Na gut!

Sie verzogen sich beide in Andis Schlafzimmer und legten sich ins Bett. Bald darauf waren beide eingeschlafen.

 

Am nächsten Morgen war Andi als erster wach. Er setzte sich auf und sah auf den schlafenden Charly und dachte nach.

A: Vielleicht war es wirklich nur ein dummer Scherz und wir werden wieder Freunde! Obwohl er ja richtig süß aussieht, wenn er schläft! Wieso ist das Leben nur so kompliziert? Warum können wir nicht einfach wieder Freunde sein?

Ihm ging es schon viel besser.

Charly wachte langsam auf und sah sich um. Er blickt zu Andi, der ihn anlächelte.

A: Na, gut geschlafen?

C: Ja! Richtig gut!

Charly beugte sich vor und küsste Andi. Dieser war so verwirrt, dass er nicht wusste wie er reagieren sollte. Erst als Charly ihn losließ, kam Leben in ihn. Er stieß ihn von sich, sprang aus dem Bett und schrie Charly an: „RAUS!!!!“

C: Aber Andi ich…

A: RAUS! Ich will dich NIE WIEDER sehen!

Charly starrte Andi an und rannte dann mit Tränen in den Augen raus zu seinem Auto und fuhr los. Was hatte er nur wieder falsch gemacht? Andi sah so süß aus! Und das Lächeln! Was war falsch an einem Kuss?

Er fuhr zu Steffen und klingelte bei diesem. Total verschlafen und nur mit Boxershorts bekleidet, öffnete ihm dieser die Tür!

C: Morgen, Steffen! Ich brauch deinen Rat!

S: Das ist schön Charly, aber es ist 7Uhr morgens!

C: Na und?

S: Ja stimmt! Schlaf ist sowieso ungesund! Komm doch rein *gähn*

Sie gingen in Steffens Küche, wo dieser sich gleich einen Kaffee aufsetzte und Charly sich auf einen Stuhl fallen ließ.

S: Also, was gibt es denn?

C: Es ist wieder wegen Andi!

S: Wegen Andi? Ist er immer noch sauer?

C: Schlimmer! Schon wieder!

S: Schon wieder? War er zwischendurch etwa nicht sauer? Hab ich irgendwas verpasst? Ihr habt euch doch nicht versöhnt! Er war also sauer!

C: Von gestern Nachmittag bis heute Morgen nicht!

S: Und was hast du jetzt schon wieder angestellt?

C: Ich bin gestern Nachmittag zu Andi gegangen, weil ich mir Sorgen gemacht habe. Er hat nie abgehoben, wenn ich angerufen habe und auch nie die Tür geöffnet. Ich bin ums ganze Haus herum und hab ihn nirgendwo gesehen. Dann hab ich im Flur gefunden. Er lag da und hat sich nicht gerührt. Kannst du dir vorstellen, wie es mir ging?

S: Ich glaub schon! Anscheinend ziemlich beschissen!

C: Er lag da wie tot! Ich hatte solche Angst. Ich hab den Schlüssel geholt und bin zu ihm rein. Er hat sich ne ganze Weile nicht gerührt und ich hatte solche Angst um ihn!

S: Wieso hast du nicht den Notarzt gerufen?

C: Steffen, daran hab ich nicht gedacht. In meinem Kopf war nur noch Andi. Andi, Andi, Andi ich konnte nichts mehr anderes denken. Ich hab ihn dann ins Schlafzimmer getragen und dann ist er endlich zu sich gekommen.

S: Hab ihr euch dann wieder gestritten?

C: Nein, ich hab ihn einen Tee und etwas zu essen gemacht und wir haben fern gesehen. Es war eigentlich alles ganz cool. Nur wusste irgendwie keiner von uns, was er sagen soll! Es war ne komische Situation. Am Abend haben wir erst gemerkt wie spät es ist, als wir fast eingeschlafen sind. Ich wollte dann noch heimfahren, aber Andi hat mich nicht mehr fahren lassen.

S: Damit hatte er vielleicht auch Recht! Hast du dann auf seinem Sofa gepennt?

C: Ne, da fällt man ja schon runter, wenn man sich nur auf die Seite dreht. Ich hab mit ihm zusammen in einem Bett geschlafen.

S: Oh je!

C. Naja so schlimm war es gar nicht! Wir haben uns hingelegt, sind eingeschlafen und das war’s!

S: Und heute Morgen hat Andi dich gesehen und dich rausgeschmissen!

C: Nein! Als ich aufgewacht bin, war er schon wach! Er hat mich so lieb angelächelt und ich musste ihn einfach küssen!

S: Und dann hat er dich rausgeschmissen!

C: Ja! Was war daran falsch?

S: Charly, er ist sauer auf dich, seit du ihm gesagt hast, dass du ihn liebst! Er denkt du verarscht ihn und jetzt hast du ihn geküsst! Also was hast du falsch gemacht? Ich würde mal sagen alles!

C: Was soll ich jetzt bloß tun?

S: Vielleicht hilft es ja, wenn du so tust, als wäre nichts gewesen! Wenn du so weiter machst, wie vor 2 Monaten! Wenn du dir das alles hier wegdenkst und einfach weiter versuchst nur sein Kumpel zu sein!

C: Ich weiß nicht! Das kann ich nicht! So was geht nur einmal und nie zurück und nie mehr vorbei! So was geht nie vorbei!

S: Was willst du denn sonst machen? Du hast dir die Suppe eingebrockt und musst sie jetzt auch wieder auslöffeln! Ich kann dir das nicht abnehmen, so gern ich es auch tun würde! Das ist ganz allein deine Aufgabe!

C: Aber ich liebe ihn doch! Ich kann doch nicht einfach so tun, als ob nichts gewesen wäre und Andi und ich noch die besten Freunde wären. Er ist so süß! Irgendwann würde ich ihn wieder küssen. Und dann ist es genauso wie jetzt!

S: Du musst versuchen deine Kontrolle zu bewahren. Du musst dich zurückhalten und nur daran denken, dass du Andi niemals verlieren willst!

C: Das kann ich nicht! Ich muss ihm nur in die Augen schauen und ich hab mein Tun nicht mehr unter Kontrolle. Bei mir setzt jedes bisschen Verstand aus. Ich kann mich dagegen nicht währen! Es passiert einfach! Ich bin wie in Trance! Es ist als würde ich schweben und von jemand anderem gesteuert werden!

S: Du musst es trotzdem versuchen, wenn du Andi nicht verlieren willst.

C: Vielleicht hast du ja recht! Ich muss es zumindest versuchen! Mehr als schief gehen kann es ja nicht! Also Think positiv!

S: Das ist die richtige Einstellung, Mann! Es wird schon irgendwie gehen! Du bist nicht allein! Vielleicht läuft dir dann irgendwann ja mal ein süßer Mann über den Weg. Ich hab da was für dich!

Er holte einen Zettel aus dem Wohnzimmer.

Humidity is rising - Barometer's getting low
According to all sources, the street's the place to go
Cause tonight for the first time
Just about half-past ten
For the first time in history
It's gonna start raining men.

It's Raining Men! Hallelujah!
It's Raining Men! Amen!
I'm gonna go out to run and let myself get
Absolutely soaking wet!
It's Raining Men! Hallelujah!
It's Raining Men! Every Specimen!
Tall, blonde, dark and lean
Rough and tough and strong and mean

God bless Mother Nature, she's a single woman too
She took off to heaven and she did what she had to do
She taught every angel to rearrange the sky
So that each and every woman could find her perfect guy

Humidity is rising - Barometer's getting low
According to all sources, the street's the place to go
Cause tonight for the first time
Just about half-past ten
For the first time in history
It's gonna start raining men.

It's Raining Men! Hallelujah!
It's Raining Men! Amen!
It's Raining Men! Hallelujah!
It's Raining Men! Amen!

It's Raining Men! Hallelujah!
It's Raining Men! Amen!
It's Raining Men! Hallelujah!
It's Raining Men!
Amen!

S: Das hab ich für meine Ex-Liebe geschrieben!

Als Steffen wieder gegangen war, dachte Charly lange nach. Über alles! Wie Andi und er sich damals kennen gelernt hatte. Über ihre Eltern! Wie viel Spaß sie zusammen hatten! Und wie das jetzt alles geendet war. Er setzte sich hin und schrieb folgendes auf:

Du wolltest dir bloß den Abend vertreiben,
und nicht grad allein gehn',
und riefst bei mir an.
Wir waren nur Freunde,
und wollten's auch bleiben.
Ich dacht' nicht im Traum,
dass was passieren kann.

Ich weiß nicht wie ewig,
wir zwei uns schon kennen.
Deine Eltern sind mit meinen
damals Kegeln gefahrn'.
Wir blieben zu Haus,
du schliefst ein vorm Fernsehn.
Wir warn wie Geschwister in all den Jahrn.

Chorus:
Tausendmal berührt,
tausendmal ist nix passiert
Tausend und eine Nacht
und es hat ZOOM gemacht!!

Erinnerst du dich, wir ham Indianer gespielt,
und uns an Fasching in die Büsche versteckt.
Was war eigentlich los?
Wir ham nie was gefühlt.
So eng nebeneinander,
und doch gar nix gecheckt.
War alles ganz logisch, ´
wir kennen uns zu lange,
als das aus uns noch mal irgendwas wird.
Ich wusst wie dein Haar riecht
und den silbernen Ohrring,
hatt' ich doch schon tausendmal
beim Tanzen berührt.

Chorus
Wie viele Nächte
wusst ich nicht was gefehlt hat,
Wär nie drauf gekommen,
denn das warst ja du.
Und wenn ich dir oft
von meinen Problemen erzählt hab
hätt' ich nie geahnt
du warst der Schlüssel dazu.
Doch so aufgewühlt hab ich dich nie gesehn,
du liegst neben mir,
und ich schäm mich fast dabei.
Was war bloß passiert?
Wir wollten Tanzen gehn.
Alles war so vertraut,
und jetzt ist alles neu.
( Jetzt ist alles neu! )
Chorus

 

Zur gleichen Zeit bei Andi:

Nachdem er Charly rausgeschmissen hatte, war er weinend zusammengebrochen. So fand ihn Harry, der mal wieder nach ihm schauen wollte.

H: Hey Andi! Was ist los? Deine Tür stand offen! Ist irgendwas passiert?

A: Charly war da!

H: Was hat er denn jetzt schon wieder angestellte? Langsam kommt mir das ganze ein bisschen komisch vor!

A: Erst hat er mir wohl das Leben gerettet. Ich war gerade auf dem Weg in die Küche, um mir noch einen Tee zu machen, als mir plötzlich schwarz vor den Augen wurde. Als ich wieder aufwachte, lag ich in meinem Bett und Charly war da. Er hat sich um mich gekümmert und mir meinen Tee gemacht. Ich dachte, alles wird wieder gut! Es war so wie früher, als wir noch Freunde waren. Er war immer für mich da, wenn ich krank war!

H: Aber?

A: Er war am Abend so müde, dass er fast im Stehen eingeschlafen wäre. Ich hab ihn dann natürlich nicht mehr Autofahren lassen! Er hat mit mir in meinem Bett gepennt.

H: Und was hat er gemacht!

A: Am Abend nichts! Als ich am nächsten morgen aufgewacht bin, schlief er noch! Er sah so süß aus! Er ist dann auch aufgewacht und plötzlich hat er mich einfach so geküsst!

H: Das ist doch schön!

A: War es ja auch!

H: Aber?

A: Er hat es wieder nicht ernst gemeint!

H: Ich glaub es nicht! Da küsst dich der Typ, in den du schon so lange verliebt bist und du zweifelst wieder an seiner Ehrlichkeit! Das darf doch nicht wahr sein! Wieso gibst du ihm nicht einfach eine Chance? Er kann sie nicht nutzen, wenn du sie ihm nicht gibst! Vielleicht meint er es ja wirklich ehrlich! Vielleicht redest du dir ja nur was ein! Und Charly ist doch zumindest bi! Vielleicht ist er ja doch in dich! Und ehrlich!

A: Das hab ich auch mal gedacht! Es gab schon mal so einen Typen in meinem Leben! Erst hat er einen auf gut Freund gemacht und dann hat Michael mir gesagt, dass er total in mich verknallt ist! Ich hab ihm das geglaubt und irgendwann hab ich ihn und seine Freunde belauscht und gehört, dass er mich nur verarscht hat! Er hat sich damit gerühmt, mich kleinen Schwulen verarscht zu haben! Weißt du, wie weh das tut?

H: Aber nur, weil dieser Michael so war, heißt es nicht, dass Charly auch so ist! Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben!

A: Aber er ist so!

H: Vielleicht ja, aber du solltest ihm trotzdem noch eine Chance geben! Du sagst du brauchst keine weitere kalte und traurige Affäre, dich nur empfindlich macht. Dein Leben könnte jemanden haben, wie die Luft die du zum Atmen brauchst. Es ist nicht zu spät um zu glauben. Liebe kann sich so verändern! Es macht dich weinend, es macht dich fliegend. Liebe kann sich so verändern! Spiele auf deiner Herzschnur, es kann deine Flügel brechen. Liebe kann sich so verändern! Keine gewöhnlich Verstellung, sag wie es ist! Du weißt, da muss so viel mehr sein! Mehr zu leben als das! Ich sehe dich auf die Wand starren, ich wundere mich wenn du meinen Ruf hörst. Liebe kann sich so verändern! Liebe kann dich erschüttern! Liebe kann dich nehmen! Wo du niemals warst! Liebe kann dich machen! Liebe kann dich zerbrechen! Niemals dazwischen! Wie die Luft die du zum Atmen brauchst! Es ist nicht zu spät um zu glauben!

A: Ich lass mich nie wieder so verletzen!

H: Ich muss das wohl akzeptieren!

A: Irgendwie werde ich das schon schaffen!

H: Das wirst du wohl! Aber wenn du so weiter machst, wirst du dich selbst zerstören!

Andi begann wieder heftig zu schluchzen!

A: Ich weiß es doch! Aber ich kann nicht anders! Ich krieg ihn nicht aus meinem Kopf und dabei will ich doch!

H: Ich sag dir jetzt was, worüber du nachdenken sollst! Nimm es dir ein bisschen zu Herzen und vielleicht hilft es dir ja! Kennst du den Spruch: Kein Mann der Welt ist deine Tränen wert und der, der es doch ist, würde dich nicht zum Weinen bringen!

A: Er ist es aber wert, dass ich wegen ihm weine!

H: Siehst du, dann tu was, damit er dich nicht mehr zum weinen bringt!

A: Das kann ich nicht! Weißt du, manchmal gehen mir so Gedanken durch den Kopf, ich weiß nicht mehr was ich glauben soll! Ich sitzt oft Stundenlang da und dann schreib ich plötzlich Gedichte oder Songtexte. Es ist alles so verwirrend. Hier lies mal:

Mit den Worten warf er Harry eine Mappe zu.

A: Den letzten Songtext hab ich gestern geschrieben!

Harry schlug den Hefter auf und las das erste Gedicht.

Ist Deine Liebe Echt?

Ist deine Liebe echt
Ist deine Liebe gut
Spiel bitte nicht mit mir du weißt wie weh das tut
Was sagt dein Herz dazu
Willst du nur mich allein
Ist deine Liebe echt
Das wär' zu schön um wahr zu sein
Das wär' zu schön um wahr zu sein

Kennst du das Gefühl
hast du gefragt
Wenn du dauernd mit offnen Augen träumst
so geht's mir mit dir
hast du gesagt
Ich habe dich immer wieder gefragt

Ist deine Liebe echt
Ist deine Liebe gut
Spiel bitte nicht mit mir du weißt wie weh das tut
Was sagt dein Herz dazu
Willst du nur mich allein
Ist deine Liebe echt
Das wär' zu schön um wahr zu sein
Das wär' zu schön um wahr zu sein
Ist deine Liebe echt
Ist deine Liebe echt
Das wär' zu schön um wahr zu sein

Ich vermisse dich
Hast du gesagt
wenn wir einmal nicht zusammen sind
Ich verlasse dich nie hast du gesagt
Tausend mal hat mein Herz gefragt

Ist deine Liebe echt
Ist deine Liebe gut
Spiel bitte nicht mit mir du weißt wie weh das tut
Was sagt dein Herz dazu
Willst du nur mich allein
Ist deine Liebe echt
Das wär' zu schön um wahr zu sein
Das wär' zu schön um wahr zu sein

Wirst du auch morgen noch
Ganz bestimmt lange noch
Bei mir sein
Oder willst du nur spielen
Willst du nur spielen mit meinen Gefühlen

Ich liebe dich und ich nehme mir das Recht dich zu fragen
Ist deine Liebe echt?
Ich liebe dich und ich nehme mir das Recht dich zu fragen
Ist deine Liebe echt?
Das wär' zu schön um wahr zu sein

Wirst du auch morgen noch
Ganz bestimmt lange noch
Bei mir sein
Oder willst du nur spielen
Willst du nur spielen mit meinen Gefühlen

Ist Deine Liebe Echt?
Ist deine Liebe echt
Ist deine Liebe gut
Spiel bitte nicht mit mir du weißt wie weh das tut
Was sagt dein Herz dazu
Willst du nur mich allein
Ist deine Liebe echt
Das wär' zu schön um wahr zu sein
Das wär' zu schön um wahr zu sein
Ist deine Liebe echt
Ist deine Liebe gut
Spiel bitte nicht mit mir du weißt wie weh das tut
Was sagt dein Herz dazu
Willst du nur mich allein
Ist deine Liebe echt
Das wär' zu schön um wahr zu sein
Das wär' zu schön um wahr zu sein
H: Ich wünschte, ich könnte dir die Antwort auf deine Frage geben! So kann ich nur hoffen, dass du sie irgendwann bekommst! Eine wahre Antwort! Ich wünschte es wäre „Ja!“! Du bist nicht allein!

 

4. Verwirrung

Am Donnerstag nach Silvester war wieder eine Probe. Andi hatte sich bisher nicht sehen lassen, aber er hatte Peter schon am 27. Dezember Bescheid gesagt, dass er sich etwas erholen musste und deswegen nicht vor Donnerstag nach Silvester, also dem 4. Januar 2001, auftauchen würde. An diesem Nachmittag hoffte Charly, dass er Andi endlich wiedersehen wird. Alle waren schon da und die Probe begann, als die Tür aufging und Andi sein Kopf zur Tür hereinsteckte.

A: Aha, ich seh schon, ihr kommt auch ohne mich klar! Dann bin ich ja wohl überflüssig! Ich gehe!

Alle lachten und versicherten ihm sofort, dass es ohne ihn furchtbar war und auf der Silvesterparty überhaupt keine Stimmung aufkommen wollte und Publikum andauernd gebuht hätte. Nur Charly saß auf dem Sofa und warf schweigend einen sehnsüchtigen Blick zu Andi. Der würdigte Charly keines Blickes, ja er missachtete ihn sogar schon fast, also stand Charly auf und ging zu Andi.

C: Hey Kleiner! Willkommen zuhause! Endlich habe ich meinen besten Freund wieder!

A: Klar und ich bin der Klapperstorch! Give it up!

Alle starrten die beiden entgeistert an. Sie begriffen nicht, was mit den besten Freunden passiert ist. Nur Steffen schaute traurig zu Andi. Er dachte: „Charly tut mir so leid! Aber Andi hat es noch viel schlimmer! In so einer Situation will ich nie sein!“

Die Probe verlief ruhig, bis auf, dass Andi Charly mit Missachtung strafte und Charly Andi sehnsüchtig anstarrte.

 Die ganze Band wusste nicht wie sie reagieren sollte.

 

Nach der Probe verschwanden Andi und Steffen zusammen mit Charly sehr schnell. Andi musste noch was erledigen und Charly wollte einfach nur noch weg. Steffen begleitete ihn. Zurück blieben Alex, Peter und Claus, die mal wieder GAR NICHTS verstanden.

A: Also Jungs, langsam blick ich aber überhaupt nicht mehr durch! Waren Andi und Charly nicht vor zwei Wochen noch die BESTEN Freunde?

P: Das stimmt! Und jetzt tut Andi so, als ob Charly sein SCHLIMMSTER Feind wäre.

C: Ja, es ist so, als ob sie schon jahrelang Streit hätten.

A: Wisst ihr, es kommt mir ehr so vor, als wären die beiden schon seit Jahren verheiratet und Charly hätte etwas angestellt, wie zum Beispiel den Hochzeitstag vergessen!

C: So ungefähr führt sich Andi auf.

P: Der würde jetzt ne wirklich gute Frau abgeben!

C: Aber andererseits, muss Charly doch was sehr schlimmes angestellt haben, ich meine wir kennen doch Andi. Der führt sich nicht wegen etwas total Banalen so auf!

A: Charly muss schon ziemlich übertrieben haben. Andi steckt doch sonst alles weg! Den kriegt so schnell nichts klein!

P: Aber wessen Schuld ist es jetzt wirklich? Ich meine, wenn man Andi anschaut, weiß man, das Charly schuld ist, aber vielleicht hat Charly nur etwas getan, was eigentlich aus seiner Sicht richtig und ehrlich gewesen wäre und wovon Andi einfach dachte, dass Charly lügt oder jemanden verarschen will! Was ist der Auslöser für den Streit?

(Treffer! Gut Peter! Der Kandidat hat 100 Punkte!)

C: Wenn wir das nur wüssten!

A: Steffen weiß was!

P: Wieso sollte er was wissen?

A: Hast du seinen Blick gesehen, als Andi Charly angepflaumt hat?

(Schon wieder Treffer! Des geht hier ja immer schneller! *g* Da hat Abi und Studium wenigstens doch noch einen Sinn gehabt! Siehe “Who will be my Loverboy” letztes Kapitel!)

C: Jetzt wo du es sagst! Es war richtig mitleidig!

A: Aber auch so, als ob er ihnen gerne helfen will, aber nicht weiß wie, da das Problem zu schwerwiegend ist!

(Treffer! *g*)

P: Wenn wir nur etwas wüssten! Zusammen würde uns bestimmt etwas einfallen.

C: Wir werden wohl damit leben müssen, dass wir immer alles zuletzt erfahren.

Die drei waren mal wieder Die Doofen!

 

Bei Charly:

Steffen hatte ihn nach Hause gefahren.

S: Kann ich dir noch irgendwie helfen?

C: Ne, lass mal! Ich will jetzt alleine sein!

S: OK, aber nimm dir wirklich nicht alles so zu Herzen! Das wird schon wieder! Nichts ist so schlimm wie es am Anfang aussieht!

C: Steffen, langsam weiß ich, dass ich lieber meine Klappe gehalten hätte!

S: Es ist erst so kurz! Lass ihn noch etwas darüber nachdenken! Er muss das wahrscheinlich erst verdauen. Man hört ja schließlich nicht jeden Tag, dass sein bester Freund, den man immer für hetero gehalten hat, plötzlich in einen verknallt ist!

C: Danke! Lass mich darüber nachdenken, ja?

S: OK, aber nicht zu lange grübeln!

C: Mach ich schon nicht!

Steffen stieg in sein Auto und fuhr wieder los. Charly begab sich ins Haus, ließ sich aufs Sofa fallen und begann zu weinen. Er hatte es vor Steffen nicht zugegeben, aber er konnte jetzt schon nicht mehr. Er war am Ende! Fix und fertig! Es ging einfach nicht mehr! Wenn Andi nicht irgendwann merkte, dass Charly ihn über alles liebte, dann würde Charly irgendwann innerlich sterben! Andi war für ihn der wichtigste Mensch auf der ganzen Welt geworden! Er konnte nicht mehr ohne ihn!

Er setzte sich hin und schrieb mal wieder einen Brief:

Lieber Andi!

Was Ich An Dir Mag

Du bist das Schloss, das niemand entschlüsseln kann
Der Zaubertrick ausgeführt von Götterhand
Du bist das Lachen auf meinem Gesicht
Jedes Wort das aus mir spricht
Du bist der Glanz in meinen verheulten Augen
Du bist der Grund an mich zu glauben
Doch das Beste an dir ist, dass du mir so ähnlich bist
Du schaust in den Spiegel und willst das er zerbricht
Warum sind da Tränen in deim Gesicht?

Was ich an dir mag
Kannst du vielleicht nicht leiden
Doch ich denk jeden Tag, du sollst genau so bleiben
Und jetzt komm an meine Seite, ich will mich überall mit Dir zeigen
Denn das was ich an dir hab, ist was ich an dir mag

Ich bin das Wasser auf dem du gehen kannst
Ich bin das Seil auf dem du tanzt
Ich bin die Luft, die du atmest
Die Rakete mit der du startest
Ich bin das Netz, das dich nie fallen lässt
Und wenn du Sterne siehst, dann halt dich an mir fest
Du bist das Drehen in meinem Bauch
Und ich weiß du fühlst es auch
Du bist mein fester Wille, von jetzt bist irgendwann
Der Puls in meinen Adern, den niemand anhalten kann

Was ich an dir mag
Kannst du vielleicht nicht leiden
Doch ich denk jeden Tag, du sollst genau so bleiben
Und jetzt komm an meine Seite, ich will mich überall mit Dir zeigen
Denn das was ich an dir hab, ist was ich an dir mag

Na...
Glaub mir wenn ich dir sag, du fehlst mir jeden Tag
Na...
du fehlst mir jeden Tag

Was ich an dir mag
Kannst du vielleicht nicht leiden
Doch ich denk jeden Tag, du sollst genau so bleiben
Und jetzt komm an meine Seite, ich will mich überall mit Dir zeigen
Denn das was ich an dir hab, ist was ich an dir mag

Na...
Glaub mir wenn ich dir sag du fehlst mir jeden Tag!!!!!
was ich an dir hab, ist was ich an dir mag!!

Glaub mir, du fehlst mir! Ich liebe dich!

Dieser Brief wurde, wie jeder andere vorher, von Andi im Müll entsorgt.

 

Das ging ewig so. Andi und Charly waren das Gesprächsthema Nummer eins in der Band. Jeder wollte wissen, was mit den beiden passiert ist, aber keiner wusste etwas und Steffen, der einzige, der wirklich etwas wusste, schwieg, Er hatte es Charly ja versprochen! Andi behandelte Charly mittlerweile, wie einen Fremden.

Charly litt ungemein.

 

Eines Tages fand Andi einen Zettel in seiner Jackentasche:

Für dich schiebe ich die Wolken weiter, sonst siehst du den Sternenhimmel nicht.
Für dich dreh‘ ich so lang an der Erde, bis du wieder bei mir bist.
Für dich mach ich jeden Tag unendlich.
Für dich bin ich noch heller als das Licht.
Für dich wein‘ und schrei und lach und leb ich, und das alles nur für dich.
Ich liebe dich wirklich!

Charly

Andi las den Zettel durch, zerknüllte ihn und warf ihn weg.

 

5. Zusammenstoß mit einem Betrunkenen

Am Montag, den15.Januar, gingen die Jungs am Nachmittag zu Andi, um auf dessen Geburtstag anzustoßen. Da er schon am Vormittag mit Harry gefeiert hatte, war er nicht mehr ganz nüchtern.

Er begrüßte seine Freunde und sie begaben sich in Andis Wohnzimmer. Wobei Andi schon ein bisschen schwankte.

P: Hier, wir haben zwei Flaschen Sekt mitgebracht, wir müssen ja anstoßen.

Schnell holte Andi ein paar Sektgläser und räumte Harrys, das ja immer noch dastand weg.

Cl: Hat deine Freundin mit dir schon angestoßen?

An: Nein, aber mein Freund!

Charly schrak zusammen und auch Steffen war leicht verwirrt, ließ sich aber nichts anmerken. Die übrigen merkten gar nicht richtig, was Andi eigentlich gesagt hatte, da sie ja nicht wussten, dass Andi schwul war und dachten er spräche nur von einem Freund, was er ja auch tat, was aber für Steffen und Charly aussah, als ob Andi nicht mehr solo wäre. (Kompliziert!) Das war ein harter Schlag für Charly! War Andi jetzt für immer für ihn verloren? Hatte er jetzt wirklich keine Chance mehr?

Da Andi ja schon angetrunken war, hatte er richtig Lust auf Späße. Er verarschte die anderen ein bisschen und lachte sich dann wieder total verreckt. Die Jungs lachten mit, da sie ja sahen, dass Andi nicht mehr nüchtern war. Sie wusste ja alle, dass Andi richtig albern wird, wenn er zu viel getrunken hat!

(Anmerkung: Diese Person ist in dem Moment mehr mir, Trixi, nachempfunden als Andi selbst! Ich werde verdammt albern und total kindisch! *schäm*)

Nach einer Weile ging Andi nach draußen, um kurz Luft zu schnappen und Charly folgte ihm nach kurzer Zeit.

C: Andi können wir vielleicht mal reden?

A: Wieso sollte ich mit dir reden?

C: Weil ich dich nicht verarscht habe! Ich liebe dich wirklich! Ich träum von dir! Ich hab letzte Nacht geträumt von dir! Beachte mich! Nimm meine Hand! Warum sind wir Fremde, wenn unsere Liebe stark ist? Wieso trägst du mich nicht mehr? Ich liebe dich doch so!

A: Aja!

C: Fühlst du nicht diesen Schmerz in mir? Siehst du nicht ich kann nicht mehr? Schau mich an, ich bemüh' mich sehr! Was muss noch geschehen, dass du mich erhörst?

A: Soll ich dir mal was sagen? So was hässliches wie dich, hab i scho lang nix mehr gsehn! (gell Bine! *g* Der Wein lässt grüßen! Du bekommst von mir keinen mehr! Garantiert nicht!)

Er lachte sich voll verreckt und torkelte schon regelrecht zurück zum Haus. Charly wusste nicht ganz, was er davon halten sollte, aber da er merkte, dass Andi schon ziemlich viel gebechert hatte, hoffte er sehr, dass es alles nur Spaß war. Er stand draußen und starrte in die Luft.

Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter.

S: Egal, was Andi gesagt hat, nimm es dir nicht so sehr zu Herzen! Er ist betrunken, Er weiß nicht was er redet!

C: Man sagt aber auch, dass jemand, der betrunken ist, die Wahrheit sagt!

S: Vielleicht gilt das für andere, aber du kennst doch Andi! Der sagt schon normalerweise die Wahrheit und wenn er betrunken ist wird er albern! Genau aus diesem Grund liebe ich Coca-Cola!

C: Das stimmt schon! Aber, wenn er es jetzt doch ernst gemeint hat? Wenn er gar nicht so richtig betrunken ist?

S. Hast du die leeren Flaschen in der Küche gesehen?

C: Nein, wieso?

S: Neben dem Herd, steht eine Sektflasche und eine Weinflasche beide leer, aber die Korken und alles sonst noch liegt daneben, also muss er sie heute geöffnet und geleert haben, wahrscheinlich mit seinem Freund!

C: Siehst du Steffen, wenn er einen Freund hat, dann hab ich doch eh keine Chance!

S: Ich glaube mittlerweile gar nicht mehr, dass er einen Freund hat! Glaub was du willst, wenn du meinst, was du fühlst ist richtig, doch glaub nicht alles, glaub nicht alles, was du siehst. Tu was du willst, wenn du fühlst was du machst ist richtig, doch glaub nicht alles, glaub nicht alles, was du siehst. Vielleicht hat er ja auch nur diesen Harry gemeint, von dem er ab und zu spricht. Und der soll ja nur ein guter Kumpel sein.

C: Ich dachte auch mal, ich wäre ein guter Kumpel von Andi und jetzt wäre ich am liebsten mit ihm zusammen! Was wenn es bei diesem Harry genauso ist. Vielleicht waren sie am Anfang ja wirklich nur gute Freunde und sie sind mittlerweile ein Paar! Kann doch vorkommen! Steffen, was ich für ihn fühle, ist grenzenlos, unendlich groß! Er fühlt gar nichts für mich!

S: Du solltest nicht so schwarz sehen! Du bist nicht allein! Das heute war ein Zusammenstoß mit einem Betrunkenen. Der nächste Zusammenstoß wird besser!

C: Das hoffe ich auch.

 

Fasching! Der nächste „Zusammenstoß“ zwischen Andi und Charly! Nach dem Konzert saßen die Jungs noch zusammen (man bedenke es war 3Uhr!) und quatschten und lachten. Und was am wichtigsten war, sie tranken um die Wette.

 Andi übertrieb das ganze . Nach einer Weile sang er lautstark:

Met ner Pappnas gebore dr Dom en dr Täsch,
han mir uns jeschwore: Mer jon unsre Wääch
Alles wat mer krieje künne, nemme mer och met,
weil et jede Augenbleck nur einmol jitt.....

Mer jon zom F.C. Kölle un mer jon zom KEC
Mer drinke jän e Kölsch un mer fahre KVB
Henkelmännche - Millowitsch, bei uns es immer jet loss
Mer fiere fiere jän - ejal of klein of jroß - wat et och koss´!

Da simmer dabei ! Dat is prima! VIVA COLONIA!
Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust
Wir glauben an den lieben Gott und hab´n noch immer Durst.

Mer han dä Kölsche Klüngel un Arsch huh - su heiß´ et he!
Alaaf op Ruusemondaach un Aloah CSD
Mer sin multikulinarisch mer sin multikulturell
Mer sin in jeder Hinsicht aktuell - auch sexuell!

Da simmer dabei ! Dat is prima! VIVA COLONIA! Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust Wir glauben an den lieben Gott und hab´n noch immer Durst.

Mer lääve hück - nit murje, zo schnell verjeiht die Zigg
L.M.A.A. ihr Sorje mer lääve dä Augenbleck
...un dä es jenau jetz´ !

Da simmer dabei ! Dat is prima! VIVA COLONIA! Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust Wir glauben an den lieben Gott und hab´n noch immer Durst.
Da simmer dabei ! Dat is prima! VIVA COLONIA! Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust Wir glauben an den lieben Gott und hab´n noch immer Durst.
Da simmer dabei!

Und schon bald lag er im wahrsten Sinne des Wortes unterm Tisch und ihm war nicht gut. Er wollte aufstehen und an die frische Luft gehen, stieß sich beim hochgehen den Kopf an der Tischkante an und sackte wieder in sich zusammen.

Charly, der noch nüchtern war (im Vergleich zu den anderen), sah das und zog den STERNHAGELVOLLEN Andi vom Boden hoch.

C: Geht’s dir gut?

A: Alles super!

Er sackte wieder zusammen.

C: Macht nicht den Eindruck! Komm!

Er zog Andi nach draußen.

A: Ich muss mich nur kurz nen Augenblick ausruhen.

C: Wenn du dich jetzt hinlegst, stehst du nicht mehr auf!

A: Schlafen ist gut!

C: Aber nicht mit einer Gehirnerschütterung!

Sie stolperten aus dem Gebäude und über eine Wiese einen Hang hoch.

A: Das ist so entwürdigend!

C: Dass du noch so geschwollen quatschen kannst, wenn du blau bist!

A: Ja, ich weiß nicht!

C: Schon gut!

A: Warum kümmerst du dich eigentlich um mich?

C: Hab ich doch schon gesagt, weil du eine Gehirnerschütterung hast.

A: Es wäre dir doch egal, wenn ich nie mehr aufwache!

C: Da täuschst du dich

A: Wieso?

C: Tja, dann müsste ich mich mit Typen abgeben, die wirklich auf mich stehen!

A: Als, ob du so etwas finden würdest!

C: Oh, siehst du, das ist es! Wer will schon mich, wenn er dich haben könnte!

A: Oh, bitte, lass mich nur mal nen Moment hinsetzen.

Die beiden setzten sich auf zwei Schaukeln auf einen Spielplatz, in der Nähe der Halle. Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander. Plötzlich fielen Andi die Augen zu und Charly sprang auf.

C: Andi komm schon, wach auf, sieh mich an, hör mir zu Andi, mach die Augen auf!

Andi öffnete die Augen und blickte genau in Charlys.

A: Hey, deine Augen sind ja braun!“

Charly grinste. Doch plötzlich musste sich Andi übergeben und kotzte ihm vor die Füße. Charly setzte sich wieder neben Andi. Später brachte er ihn zurück nach Hause.

Im Auto erholte sich Andi so weit, dass er und Charly über allen möglichen Scheiß reden konnten. Vor Andis Haus angekommen, redeten sie noch eine Weile weiter und plötzlich beugte sich Charly vor und wollte Andi küssen. Der schrak zurück, starrte Charly an, riss die Tür auf und rannte ins Haus. Zurück blieb ein völlig verstörter und sich selbst verfluchender Charly.

Im Haus atmete Andi auf und dachte: „Ich wollte dich lieben, aber ich hätte dich besser nicht berühren sollen. Ich wollte dich halten, aber mein Gefühl sagte mir, ich soll aufhören. Ich wollte dich küssen, aber ich wollte es zuviel. Ich wollte dich schmecken, aber deine Lippen sind wie giftiges Gift

 

Nachdem er am nächsten Tag seinen Rausch ausgeschlafen und genügen Kaffee intus hatte, fuhr Andi zu Harry. Er musste einfach mit jemandem reden. Gutgelaunt öffnete ihm Harry die Tür.

H: Hi Andi! Du kommst gerade recht zum Mittagessen! War das Absicht?

A: Wenn ich wirklich mit dir zu Mittag essen wollte, dann hätte ich dich zu mir eingeladen, da ich den Tag heute noch überleben will!

H: Oh, äußerst charmant heute! Also immer noch Probleme! Komm rein! Bitte sehr kommen Sie mit ins Besprechungszimmer von Doktor Geiger und erzählen Sie ihm Ihre Sorgen!

Sie gingen zusammen in Harrys Küche, wo sich Andi auf einen Stuhl fallen ließ und Harry sich wieder an den Töpfen auf dem Herd zu schaffen macht.

H: Also, was ist passiert? Du weißt: Ich bin für dich immer da und ich meine es wirklich ernst! Erzähl mir alles! Ich werde dir wahrscheinlich immer helfen!

A: Danke! Wir hatten gestern doch die Faschingsparty!

H: Ja, ich weiß! Ich wollte auch kommen, musste aber noch Überstunden schieben.

A: Auf jeden Fall waren wir danach noch zusammengesessen und haben noch was getrunken. Ich muss es übertrieben haben, denn plötzlich hab ich mich stockbesoffen und STERNHAGELVOLL auf dem Boden wieder gefunden. Als ich aufstehen wollte hab ich mir wohl den Kopf an der Tischkante angehauen und mir wurde schwarz vor den Augen.

H: Mein Gott, warst du dicht! Wahrscheinlich so richtig Extrabreit! Du verträgst ja sonst schon ne Menge, ohne unterm Tisch zu liegen. Was war dann?

A: Ich weiß nicht genau! Ich hab so nen Filmriss! Ich weiß nur noch, dass ich irgendwann mit Charly draußen war und ich ihm voll vor die Füße gekotzt habe.

H: Getroffen würde ich dazu sagen! Wie kam es dazu?

A: Mir war schlecht!

H: Nein, ich meine, dass du mit Charly draußen warst!

A: Weiß ich auch nicht! Aber ich glaube, er hat mir irgendwie geholfen. Weiß auch nicht! Ich war so blau!

H: Ja und dann?

A: Charly hat mich nach Hause gefahren! Er hatte vorher nichts gesoffen.

Da fiel Andi noch was ein.

A: Charly und nichts getrunken? Man ich muss wirklich STERNHAGELVOLL gewesen sein, wenn mir das nicht mal aufgefallen ist!

H: Was?

A: Charly und nach einer Feier nüchtern? Der kommt doch net ohne sein Hefe aus! Am liebsten trinkt er Hefe-Weizen (in geringen, bisweilen rauen Mengen) und Jack Daniels. Da kann der nie und nimmer Auto fahren! Der ist nach einem Konzert nie nüchtern! Das geht bei ihm gar nicht!

H: Und was ist im Auto passiert?

A: Der Charly hat mich heim gefahren und wir haben glaube ich über alles mögliche geredet und gelacht. Aber näheres fällt mir da auch net ein!

H: Und wo ist dann dein Problem, wenn du dich sowieso an nichts erinnern kannst? Oder bist du heute morgen neben einem schnuckeligen Typen aufgewacht, den du noch nie zuvor gesehen hast?

A: Das ist nicht witzig!

H: Also ja! Oder etwa sogar neben Charly?

A: Nein, wenn ich gewusst hätte, dass du mich nur verarschst, wären ich nicht gekommen! Da hätte ich ja auch zu Charly gehen können!

Andi stand auf und wollte gehen.

H: Andi, so war das doch nicht gemeint! Ich bin ernst, ok?

Andi setzte sich wieder hin.

H: Ok, was war jetzt so schlimm! Er zähl es mir! Ich versprech dir auch, dich jetzt nicht mehr zu verarschen und alles was du sagst so ernst zu nehmen, wie es ist!

A: Ok! Ganz so banal war das alles nämlich wirklich nicht! Ich kann mich an eine Sache noch ganz genau erinnern, da bin ich nämlich schlagartig nüchtern geworden.

H: Und was war das?

A: Wir sind gerade bei mir zuhause angekommen und haben uns noch ein bisschen unterhalten, als Charly sich plötzlich mit einem Grinsen zu mir gebeugt hat und mich küssen wollte.

H: Was ist da dabei?

A: Ich habe gedacht, dass Charly und ich wieder Freunde sein könnten, aber da hab ich mich wohl getäuscht. Er lässt keine Gelegenheit aus mich zu verarschen. Der hat wohl gedacht, wenn er mich nach Hause bringt, dann küss ich ihn im Mondschein! Er will gar nicht mehr mein Freund sein! Wahrscheinlich hasst er mich und will mich am liebsten nie wieder sehen! Er ekelt sich vor mir!

H: Andi, jetzt mal angenommen er wäre wirklich in dich verliebt! Du traust dich wieder nicht und spürst nicht wie die Sehnsucht aus deiner Seele spricht. Nutze deine Chance, denn nicht eine Stunde kommt je zurück! Vielleicht gibt es da ja doch was, was Charly dir geben könnte! So was wie Liebe!

A: Das ist vollkommend ausgeschlossen. Er hat selbst mal gesagt, dass er es toll findet, dass wir Freunde sind, weil er sonst Angst haben müsste, dass ich mich in ihn verlieben würde. Das ist doch mehr als klar, oder?

H: Wenn er aber doch? Würde er, wenn er dich hassen würde und am liebsten nie mehr auch nur einen Blick auf dich werfen wollte, vielleicht zu eure Verabredung gehen? War er an Weihnachten da, als du kamst? Hat er dir das Leben gerettet? Hätte er dich besuchen wollen, wenn er dich hassen würde? Hätte er sich Sorgen um dich gemacht? Nur wer Gefühle zulässt, wird auch berührt!

A: Harry, lass es! Du weißt doch, wie lang ich mir das schon gewünscht habe! Ich kann nicht mehr! Charly zerstört mich! Ich weiß nicht mehr was ich noch glauben soll! Ich kann einfach nicht mehr! Irgendwann muss doch Schluss sein! Es tut so weh!

Andi hatte plötzlich Tränen in den Augen. Harry ging zu ihm und nahm ihn in den Arm.

Nach einer Weile beruhigte sich Andi wieder und sie versprachen sich gegenseitig, dass sie einfach abwarten würden, um herauszufinden, was Charly wirklich wollte. Harry wollte Andi nicht wehtun. Wieder ein bisschen besser gelaunt half Andi Harry beim Kochen und sie aßen doch noch gemeinsam zu Mittag.

 

6. Erinnerungen

Charly verbrachte den ganzen Vormittag heulend in seinem Bett. Er wusste einfach nicht, was er falsch gemacht hatte. Besser gesagt, er wusste es doch, aber er wollte es einfach nicht wahr haben.

C: Vielleicht hätte ich nicht versuchen sollen ihn zu küssen, aber ich kann doch nicht anders. Andi, ich liebe dich doch so sehr! Ich kann nicht mehr! Das alles zerstört mich! Ich weiß nicht mehr was ich noch tun soll! Ich kann einfach nicht mehr! Irgendwann muss doch Schluss sein! Es tut so weh! Warum gibt mir Andi nicht eine Chance, ihm zu beweisen, dass ich ihn liebe? ANDI, ICH LIEBE DICH!!!

Er suchte ein Tape raus, was er vor ein paar Tagen aufgenommen hatte. Er legte es ein und hörte seine eigene Stimme:

Wieso hast du gesagt du willst nicht mit mir sein
Wie oft hast du gelogen und gesagt das du mich brauchst
Tief in mir verspüre ich einen eisigkalten wind
Viel zu lange hab ich dran geglaubt es hat kein sinn
Ich schmeiß mich aus deinem Leben raus
Du tust mir so weh ich halts nicht aus
Verdränge die Bilder aus dem Raum hol mich hier raus
(hol mich hier raus)

Schick mir nen Engel
Ich kann nicht mehr
Schick mir nen Engel
Es ist viel zu schwer
Komm und gib mir Kraft durchzustehen
Bin verloren kann nicht sehn
Schick mir nen Engel
Ich kann nicht mehr
Schick mir nen Engel
Es ist viel zu schwer
Denn ich fühl mich so leer
Heut nacht

Wer hat dir erzählt das Liebe sorglos ist
(sorglos ist)
wer hat dran geglaubt das Diskussionen nur Worte sind
Kann es sein du fühlst mich nicht du weißt nicht was ich hab
Jedes Mal berühr ich dich und merk wie doll du mich magst
Ich schmeiß mich aus deinem Leben raus
Du tust mir so weh ich halts nicht aus
Verdränge die Bilder aus dem Raum hohl mich hier raus

Schick mir nen Engel
Ich kann nicht mehr
Schick mir nen Engel
Es ist viel zu schwer
Komm und gib mir Kraft durchzustehen

Bin verloren kann nicht sehn
Schick mir nen Engel
Ich kann nicht mehr
Schick mir nen Engel
Es ist viel zu schwer
Denn ich fühl mich so leer
Heut nacht

Schick einen Engel
Schick mir nen Engel
Schick einen Engel zu mir
Schick einen Engel
Schick mir nen Engel
Schick einen Engel zu mir
Schick mir nen Engel
Ich kann nicht mehr
Schick mir nen Engel
Es ist viel zu schwer
Komm und gib mir Kraft durchzustehen
Bin verloren kann nicht sehn
Schick mir nen Engel
(Schick einen Engel)
Schick mir nen Engel
(Schick mir nen Engel)
Denn ich fühl mich so leer
Heut nacht

Charly fing wieder an zu weinen. Wo war bloß der Andi, den er liebte und der auch in ihn verliebt war? Wo war sein Engel? Warum war er jetzt nur so abweisend zu ihm! Tief in seinem Herzen spürte Charly, dass Andi ihn wirklich liebte, aber Andi wehrte sich dagegen. Charly konnte das alles nicht verstehen. „Empfindest du dasselbe oder träume ich denn nur?“ Er wünschte sich nichts sehnlicher als Andi zu umarmen und zu küssen, er würde alles für ihn tun! Wenn Andi das nur zulassen würde! Er würde ihm das Paradies zu Füßen legen und jedes Problem für ihn aus dem Weg schaffen. Aber Andi ließ es nicht zu!

Charly überlegte sich kurz, ob er Steffen anrufen sollte, um mit ihm zu reden, ließ es dann aber doch, da er momentan mit keinem reden konnte.

Er erinnerte sich an den Abend zurück, an dem er das 1.Mal gemerkt hatte, dass er für Andi mehr Gefühle hatte als nur Freundschaft.

Es war im letzten Sommer gewesen, auf einem Konzert am Samstag Abend und zwar genau am 19.August 2000!

Es ist für mich das schönste Konzert, das wir je gegeben haben!

Es fängt an wie immer: Wir gehen auf die Bühne und heizen dem Publikum so richtig ein!

Nach einer Weile macht sich Andi einen Spaß und meint laut:

A: Wir bestehen zwar schon einigen Jahren, aber ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ihr uns alle kennt! Also, das da hinten am Bass ist das Alexander, das so super hüpfen kann. An den Drums finden Sie, meine Damen und Herren unseren Claus, aber nicht vergessen ihn schreibt man mit C, da legt er besonderen Wert drauf! Dann haben wir hier noch unseren Saxophonist, der Querflöte spielt, den Peter! Ach ja und unsere Band wäre total aufgeschmissen ohne ihn! Mit Steffen Michel haben wir erstmals einen echten Rockmusiker dazu bekommen. So mit mir waren es dann alle! Das ist Confect meine Damen und Herren.

Die anderen lachen sich fast verreckt und ich schicke einen wirklich bösen Blick in Andis Richtung, aber innerlich zerreist es mich auch fast vor lachen!

A: Oh, jetzt hätte ich ja fast das Schmuckstück unsere Band vergessen! Ohne ihn wären wir gar nichts! Ohne ihn wäre ich gar nichts!

Unser über alles geliebter Charly mit seinem Keyboard! Wie konnte ich nur das Wertvollste an dieser Band vergessen. Verzeih mir Kleiner! Es kommt nie wieder vor!

Er läuft zu mir hin und umarmt mich schnell.

Plötzlich passiert es. Ich will mich gerade lachend aus Andis Umarmung befreien, als es in mir Klick macht. Mein Bauch fühlt sich plötzlich an, als wären darin 1000de von Schmetterlingen. Das Gefühl ist so stark, wie noch nie eines zuvor war! Ich fühle mich so wohl in Andis Armen und wünsche mir, dass Andi mich nie wieder loslassen würde. Es ist als ob ich schweben würde! Einfach einmalig

Aber schon lässt er mich doch los, klopft mir auf die Schulter und geht wieder zu seinem Mikro. Das Konzert geht weiter, ohne dass ich es wirklich bemerkt. Ich stehe immer noch da und starre vor mich hin. Warum hat er nur so schnell losgelassen? Es ist alles so ein bisschen chaotisch! Musiker sind chaotisch, bilde ich da eine Ausnahme? Ich muss wirklich sehr lange so gestanden haben. Irgendwann komm ich dann doch wieder in die Wirklichkeit zurück und spiele weiter als wäre nichts gewesen.

Charly lächelte! Er wusste noch zu genau, was er später auf Andis Frage, warum er plötzlich aufgehört hatte zu spielen, geantwortet hatte.

A: Was war denn vorhin mit dir los? Charly, ich hab mir voll die Sorgen gemacht. Du hast ja voll den Aussetzer gehabt!

Ich sehe ihn an und lächle.

Ich: Keine Sorge! Mir war nur so komisch! Es war, als hätte mich der Blitz getroffen!

Andi scheint richtig besorgt zusein!

A: Und dir geht es jetzt wieder gut?

Ich: Mir ging es nie besser!

Ja, er hatte nicht mal lügen müssen! Es hatte ihn wie einen Blitz getroffen! Schnell sprang Charly auf und lief zu einem Schrank. Von ganz hinten zog er eine Schreibmappe heraus. In ihr war nur ein einziges Blatt Papier. Ein Liebesgedicht für Andi!

Er wusste noch zu genau, wie es entstanden ist. Nur 3 Tage nach dem Konzert hatten sich die beiden damals im Botanischen Garten verabredet.

Ich laufe die Wege entlang. Bis Andi kommt habe ich noch eine halbe Stunde Zeit. Eine halbe Stunde! Eine Ewigkeit!

Plötzlich sehe ich ihn! Er ist schon da! Er steht bei den Rosen und sieht aus wie ein Märchenprinz! Er ist ja so süß! Das süßeste was ich je gesehen habe!

Charly hatte ihn wirklich eine halbe Stunde lang nur beobachtet und war erst dann zu ihm gegangen. Am Abend schrieb er dann dieses Gedicht:

Für meinen Schatz Andi

Am Ende einer Liebe gibt es Tage
Einsame Tage ohne Sonne
Einsame Tage der Trauer
Einsame Tage so lang
Einsame Tage für mich

Die Sonne geht nicht mehr auf
Ich fühle mich so allein
Kein Licht leuchtet für mich
Es ist dunkel und kalt

Doch eines Tages da scheint es wieder
Es ist hell, mein Herz so warm
Ich seh ihn da stehen
Den Traum meines Lebens
Den Engel auf Erden
Mein Licht im Dunkeln
Meine neue Liebe
Mein Märchenprinz

Denn da bei den Rosen da steht er
Er sieht mich an und lächelt
Da fällt die Angst von mir ab
Jetzt hab ich ihn immer und überall

Denn dieser Engel bist du,
Der in meinem Herzen fliegt
Und immer bei mir ist
Ich liebe dich!
(Etwas abgeänderte Version von „Für meinen Schatz“)

Charly erinnerte sich an diesem Nachmittag an all die Momente, die er danach mit Andi verbracht hatte. An jedes Lächeln von Andi, bei dem sein Herz fast zersprungen wäre. An jede kleine Berührung, die ihn wie elektrisiert hatte. An jeden noch so kleinen Augenblick, in dem er fast gestorben wäre, weil er Andi nicht einfach küssen konnte.

Was Charly nicht wusste war, dass Andi bei dem Konzert im Sommer bereits ein halbes Jahr in Charly verliebt war!

 

In der Band und zwischen Andi und Charly ging es weiter wie bisher. Andi beachtete Charly nicht und Charly benutzte seine Freizeit dafür sich bei Steffen deswegen auszuheulen. Steffen wusste genauso wie Harry nicht, was er machen sollte, aber er hatte es noch schlimmer, da er mit Andi UND Charly befreundet war und deswegen nicht wirklich auf einer Seite stand. Harry tat das auch nicht, aber er kannte ja außer Andi keinen von der Band und so, wusste er nicht wie Charly tickte. Es war eine schwere Zeit für die vier Jungs und obwohl Harry und Steffen den jeweils anderen nicht kannten, dachten sie oft dasselbe.

Aber auch der Rest der Band litt sehr unter Charlys und Andis Verhalten. Sie wussten ja immer noch nicht, was mit den beiden los war und Andi weigerte sich immer mehr mit Charly zu reden.

 

An einem Donnerstag Nachmittag im Mai, war Andi in der Stadtbücherei um sich mal wieder was zu lesen auszuleihen. Er wusste nicht, dass Charly auch hier war. Er lief an einem Regal vorbei. Charly hatte ihn bemerkt und lief auf der anderen Seite. Am Ende des Regal sprach er Andi an.

C: Sorry, aber Edgar Wallace „Der Zinker“. Wo ist das? (Fragt mich nicht, wie ich auf DAS Buch gekommen bin!)

A: Was machst du denn hier?

C: Ich hab gehört das hier eine Dichterlesung gibt.

A: Du bist ja so was von......

Andi ging an ihm vorbei. Charly dagegen versuchte sein Satz zu beantworten.

C: Charmant? Solide?

A: Unwillkommen!

Andi begann ihn den Regalen nach einem Buch zu suchen. Charly dagegen stand neben ihm und meinte.

C: Hey, du bist gar nicht so ätzend wie du tust!

A: Ach, und du bist nicht so unwiderstehlich wie du denkst.

C: Oh, da hat wohl jemand einen schlechten Tag!

A: Denk nicht mal eine Sekunde daran, dass du irgendwelche Auswirkungen auf meine Laune hättest.

C: Aber irgendetwas muss ich doch bei dir bewirkt haben?

A: Abgesehen von meinem Brechreiz überhaupt nichts!“

Andi knallte ihm ein Buch in seinem Magen rein. Dann ging er. Charly musste grinsen und sah auf den Buchtitel: „Der Zinker“ von Edgar Wallace!

Charly beschloss nicht aufzugeben und weiter um Andi zu kämpfen. Zur Verwunderung für Steffen und den Rest der Band wurde Charly immer fröhlicher, je mehr Andi ihn anmotzte. Sie verstanden die Welt nicht mehr. Sie wussten eines ja nicht! Charly hatte sich selbst eines versprochen: Er würde ab jetzt nie mehr aufgeben um Andi zu kämpfen!

 

7. Das Ende?

Eines Nachmittags begab sich Charly dann wieder zu Andi, um noch einmal mit ihm zu reden! Es musste jetzt endlich mal was geschehen! Leicht nervös klingelte er an Andis Haustür. Dabei fiel ihm auf, dass es niemals mehr so wie früher werden konnte, als sie noch die besten Freunde waren! Es war einfach vorbei! Aber vielleicht wurde es ja doch noch mal mehr! Vielleicht! Hoffentlich! Charly war so in Gedanken versunken, dass er erschrak, als Andi die Tür öffnete.

A: Was willst DU denn hier?

C: Mit dir reden!

A: Ist dir nicht endlich mal aufgefallen, dass ich nicht mit DIR REDEN will?

C: So kann das doch nicht weitergehen! Ist dir egal geworden was mit uns passiert? Dir ist alles egal, denn ich glaub du bist blind! Oder was ist der Grund, dass wir noch nicht zusammen sind?

A: Wer hat denn angefangen und lässt keine Gelegenheit aus, um mich zu verarschen!

C: Das stimmt doch gar nicht!

A: Und warum tust du dann so, als wärest du in MICH verliebt!

C: Ich tue nicht so! Ich bin es wirklich!

A: Und das soll ich dir glauben?

C: Ja!

A: Und warum bitteschön?

C: Weil es die Wahrheit ist!

A: Ich kann dir das nicht glauben! So wie's ist, so geht's nicht weiter.

C: Dann glaub mir es halt nicht! Aber wehe du kommst irgendwann bei mir angekrochen und willst wieder mein Kumpel sein oder vielleicht sogar mein Freund! Dann warte nicht darauf, dass ich irgendeine Regung zeige! Dann bin ich genauso herzlos zu dir, wie du jetzt zu mir! Das kannst du mir glauben!

Mit diesen Worten rannte er wütend zurück zu seinem Auto und fuhr los! Nach Hause! Er wollte nur noch allein sein.

Andi stand da und starrte ihm nach! Vielleicht hatte er ja ein bisschen überreagiert! Aber was sollte er tun! Wenn er ihn auch jetzt verarscht hatte? Er wusste nichts mehr.

 

Am nächsten Tag war dann wieder ein Konzert. Die übrigen Confectler wunderten sich, dass Andi nur bei ihnen war und Charly mit Steffen in der anderen Ecke des Raumes stand. Sie konnten es mal wieder nicht begreifen und hatte WIE IMMER keine Ahnung!

Während des Konzertes spielte Charly zwischendurch einfach ein Lied, was nicht eingeplant war.

Ganz egal, wie sehr ich mich anstrenge
Immer wieder stößt du mich beiseite
Und ich komme nicht an dich heran
Und ich kann einfach nicht mit dir sprechen
Es ist so traurig, dass du fortgehst
Es dauert eine Weile, ehe man es glaubt
Aber nachdem alles gesagt und getan wurde
Wirst du derjenige sein, der einsam ist
Glaubst du an ein Leben nach der Liebe?
Ich kann es spüren, wie etwas in mir sagt:
Ich glaube wirklich nicht
Dass du jetzt stark genug bist
Glaubst du an ein Leben nach der Liebe?
Ich kann es spüren, wie etwas in mir sagt:
Ich glaube wirklich nicht
Dass du jetzt stark genug bist
Was soll ich denn nur tun?
Herumsitzen und auf dich warten?
Also, das kann ich nicht
Und es gibt kein Zurück mehr
Ich brauche Zeit, um weiterzumachen
Ich brauche die Liebe, um mich stark zu fühlen
Denn ich hatte Zeit, darüber nachzudenken
Und vielleicht bin ich einfach zu gut für dich?
Oh, glaubst du an ein Leben nach der Liebe?
Ich kann es spüren, wie etwas in mir sagt:
Ich glaube wirklich nicht
Dass du jetzt stark genug bist
Glaubst du an ein Leben nach der Liebe?
Ich kann es spüren, wie etwas in mir sagt:
Ich glaube wirklich nicht
Dass du jetzt stark genug bist
Nun, ich weiß, dass ich dies überstehen werde
Denn ich weiß, dass ich stark bin
Ich brauche dich nicht mehr
Ich brauche dich nicht mehr
Nein, ich brauche dich nicht mehr
Ich brauche dich nicht mehr

Dann spielte er einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Das verwirrte die anderen natürlich schon wieder total. Nur Andi und Steffen verstanden, um was es ging. Charly tat Steffen leid, Charly quälte sich so sehr und Steffen konnte nur noch zuschauen. Er konnte nichts tun, obwohl er so gern geholfen hätte. In dieser Sache konnte er nur für Charly da sein. Es würde einfach nichts bringen, wenn er auf Andi zuginge. Andi würde ihm wahrscheinlich nicht mal zuhören. Steffen sah traurig zu Charly. Würde er es noch lange durchstehen oder würde er bald aufgeben.

Andi hingegen hörte sich das Lied an und wusste dann, dass er das, was er sich vorgenommen hatte heute Abend wirklich durchziehen würde. Es gab keinen Weg zurück! Heute musste es passieren!

(Wird es vielleicht doch noch ein Happyend?)

Nach dem Konzert blieb Andi alleine auf der Bühne zurück. Er stellte sich genau in die Mitte und starrte erst mal ein paar Minuten in die Luft.

Das Publikum starrte ihn an! Was sollte das? Auch die restlichen Leute hinter der Bühne, wussten keinen Rat.

Dann begann Andi zu sprechen.

A: Es wird sich in der nächsten Zeit hier in der Band etwas ändern und ihr seit die ersten, die es erfahrt: Ich bin ab morgen KEIN Mitglied dieser Band mehr! Ich werde für zwei Wochen in Urlaub fahren und dann wahrscheinlich Unterfranken für immer verlassen! Ich kann hier nicht mehr bleiben! Hier bringt mir mein Leben nichts mehr! Ich möchte wo ganz anders von ganz vorne anfangen, dort wo mich keiner kennt. Dort werde ich vielleicht die Ruhe finden, die ich hier nicht habe. In jeder Beziehung! Ich möchte mich bei unseren Fans entschuldigen und natürlich, bei meinen Freunde, dass ich nicht früher was gesagt habe, aber der Entschluss selbst kam erst gestern Abend. Den Plan hab ich schon lange. Es ist das erste Mal, dass ich darüber spreche! Und auch das letzte Mal. Ich versichere euch, ihr könnt euch anstrengen so viel ihr wollt, ihr werdet mich nicht umstimmen! Das Konzert hier bedeutete mir sehr viel. Es war mein letztes. Geht nach Hause und vergesst mich dann. Ich bin sicher, der Rest wird mich sehr gut vertreten. Es tut mir leid!

Mit Tränen in den Augen verließ er die Bühne. Seine Freunde starrten ihn alle an, auch Charly. Er ging an ihnen vorbei, drehte sich dann noch mal um und meinte zu Charly: „Keine Angst, ich werde niemals angekrochen kommen!“ und er setzte noch hinzu: „Ich betete, dass er aufhörte, aber er machte einfach weiter.“ Dann drehte er sich wieder um, nahm seine Sachen und verließ die Halle. Im Hintergrund lief „Time to say goodbye“ von Sarah Brightman.

In dem Moment kam Leben in die Band. Sie rannten ihm hinterher und riefen seinen Namen: „ANDI! ANDI! ANDI!“

Aber er war verschwunden.

(Anmerkung: Diese Szene habe ich geschrieben, BEVOR ich wusste, dass Harry Confect verlässt! Ach ja! Ich kenn genug Leute die THOMAS heißen! Und EINER spielt sogar Trompete! Nur EINER! NICHT DU!)

 

Als Andi am nächsten Morgen aufwachte, schien ihn die Sonne direkt ins Gesicht.

A: Unterfranken will es mir wohl so schwer wie möglich machen, von hier wegzugehen!

Noch halb schlafend, trottete er dann zur Haustür und holte sich seine Zeitung und die Post. Dann setzte er sich hin und machte sich Kaffee. Er blätterte die Zeitung durch und griff dann nach der Post. Die ersten 2 Sachen waren Werbung und der Brief war eine Rechnung. Ganz zu unterst lag ein Brief, ohne Absender oder Briefmarke.

Er wollte ihn gerade öffnen, als er auf die Uhr blickte und sah, dass er sich beeilen musste, um seinen Flug (JA FLUG!) nach Mallorca zu bekommen. Hastig trank er seinen Kaffee aus, stopfte den Brief in seine Jackentasche, holte seine Koffer und wartete vor der Haustüre.

In diesem Moment, als er zum zweiten Mal nach dem Brief greifen wollte, sah er das Auto von Harry, der ihn zum Flughafen bringen wollte, auf sich zukommen.

Die beiden begrüßten sich, luden Andis Koffer ein und fuhren los.

Harry sagte auf der ganzen Fahrt nicht viel, erst als sie in Frankfurt am Flughafen waren, sah er Andi direkt in die Augen. In Harrys Augen waren Tränen!

A: Harry, ich komm in zwei Wochen doch wieder!

H: Und dann gehst du für immer!

A: Versteh mich doch! Ich kann so nicht weiterleben! Und wir können uns doch gegenseitig besuchen!

H: Andi, das wird nie wieder das selbe sein!

A: Ich weiß, aber es bleibt dabei! Ich muss hier weg! Ich sehe deine Tränen und es tut mir so weh, doch du weißt, ich kann nichts ändern, denn ich muss einfach gehen! Du wirst schon sehn, wir sehn uns wieder und dann wirst du verstehen, alles wird gut! Die Welt wird sich für uns drehen! Ich bin bei dir und du bist immer bei mir! Keiner kann was dafür, ich muss jetzt durch diese Tür! Doch ich werd immer bei dir sein! Bitte, glaube mir! Ich bin bei Dir und du bei mir, egal, was passiert! Wir werden immer füreinander da sein! Versprochen! Du bist nicht allein! Aber es geht nicht mehr! Wer weiß schon, warum dein Herz weint, wenn deine große Liebe eine Lüge war!

In dem Moment wurde Andis Flug aufgerufen! Die beiden Männer umarmten sich noch mal und Harry konnte sich einen Scherz nicht verkneifen.

H: Vergiss nicht! So lange ablenken wie möglich! Dann denkst du, du fährst Zug!

A: Verarsch mich halt!

H: Gern, komm her!

A: Du hast recht! Du wirst mir Fehlen!

Harry gab ihm ein Küsschen auf die Wange und ging in Richtung Ausgang davon.

 

15 Minuten später startete das Flugzeug. Um sich abzulenken, griff Andi nach dem Brief und las ihn.

Lieber Andi!

Ich kann nicht glauben, dass du weg willst! Ich weiß jetzt, dass es ein Fehler war, dir meine Liebe zu dir zu gestehen! Aber warum? Ich liebe dich wirklich! Ehrlich. Ich schwöre es dir sogar. Du bist mir so wichtig, wie nichts im Leben! Ich, ich, Oh, ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr!

Du bringst mich dazu mitten dich in der Nacht anrufen zu wollen!
Du bringst mich dazu dich bis zum Morgenlicht halten zu wollen!
Du bringst mich dazu lieben zu wollen!
Du bringst mich dazu fallen zu wollen!
Du bringst mich dazu meine Seele aufgeben zu wollen!
Ich weiß das ist ein Gefühl gegen das ich nicht ankämpfen kann!
Du bist das erste und letzte an das ich denke!
Du bringst mich dazu lieben zu wollen!
Du bringst mich dazu fallen zu wollen!
Du bringst mich dazu meine Seele aufzugeben!

Ich weiß, dass diese Gefühle nicht enden werden. Sie werden stärker, wenn ich dich wieder sehe. Baby, ich habe genug davon, dass wir nur Freunde sind! Ich möchte wissen, ob du das selber fühlst! Und könntest du mir sagen, ob du meinen Schmerz fühlen kannst? Lass mich hier nicht mit meinem Zweifel zurück!

Ich will dich nicht verlieren! Du bist mein Ein und Alles! Bitte bleib da! Soll es wirklich so enden? Wenn du schon nicht mein Freund sein willst, dann sei doch bitte wieder mein Kumpel! Vergiss das was war und ich werde versuchen das selbe zu tun!

Wo auch immer Du hingehst, was auch immer Du tust, ich werde hier auf Dich warten! Was immer ich tun muss oder wenn mein Herz bricht, ich werde hier auf Dich warten!

Ich komm angekrochen! Du musst nicht kriechen. Ein Engel muss nicht kriechen.
Komm zurück zu unserer Freundschaft! Der Weg ist schwer ich weiß, aber er lohnt sich!
Bitte!

In ewiger Liebe
Charly!

Er las den Brief viermal, bevor er ihn wieder einsteckte und nach einem Taschentuch kramte, um sich die Tränen wegzuwischen.

Ein Freundschaft war jetzt für Andi nicht mehr möglich! Dafür war er innerlich schon viel zu kaputt! Er konnte einfach nicht mehr. Aus diesem Grund war er auch gegangen.

 

Gleich nachdem er in seinem Hotel angekommen war, holte er ein Gerät aus seinem Koffer. Seinen CD-Player. Ihm war etwas eingefallen, was er unbedingt loswerden musste und das nahm er jetzt auf.

Danach lehnte er sich zurück und dachte: Ich will weg von hier, doch ich weiß egal wohin ich lauf, Das mit dir hört nicht auf! Sag mir wann hört das auf?

 

3 Tage später saß Charly zuhause und hörte Radio:

So you're leaving
in the morning
on the early train
well, I could say everything's alright
and I could pretend and say goodbye

got your ticket
got your suitcase
got your leaving smile
I could say that's the way it goes
and I could pretend and you won't know
that I was lying

Cause I can't stop loving you
no, I can't stop loving you
no, I won't stop loving you
why should I

took a taxi
to the station
not a word was said
and I saw you walk across the road
for maybe the last time, I don't know

feeling humble
heard a rumble
on the railway track
and when I hear the whistle blow
I walk away and you won't know
that I’ll be crying

cause I can't stop loving you
no, I can't stop loving you
no, I won't stop loving you
why should I

If I try, I always be here by your side
why, why, why
I never wonna to say goodbye
I'm always here if you change, change your mind

so you're leaving
in the morning
on the early train
I could say everything's alright
and I could pretend and say goodbye
that will be lying

cause I can't stop loving you
no, I can't stop loving you
no, I won't stop loving you
why should I

cause I can't stop loving you
no, I can't stop loving you
no, I won't stop loving you
why should I
why should I
tell me why
why should I
even try

Das war genau das, was Charly gerade fühlte. Er könnte Andi sagen, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn er ginge oder sie weiterhin nur Freunde wären, aber das wäre gelogen und er würde niemals aufhören ihn zu lieben.

Er dachte: Andi, wärst du doch bloß hier! Musst gar nichts tun! Sei einfach hier!

Traurig ging er in die Küche und sah die Post durch, die er am Morgen achtlos auf den Tisch gelegt hatte. Ihm fiel sofort ein Brief auf, aus dem, nachdem er ihn geöffnet hatte, ein Tape fiel.

C: Was ist das?

Er nahm es und legte es ein. Sofort hörte er Andis Stimme, die sang:

Es gibt keinen Weg zurück
Weißt Du noch wie's war,
Kinderzeit, wunderbar.
Die Welt ist bunt und schön.

Bis Du irgendwann begreifst,
dass nicht jeder Abschied heißt,
es gibt auch ein Wiedersehen.

Refrain:
Immer vorwärts, Schritt um Schritt,
es gibt keinen Weg zurück
und was jetzt ist wird nie mehr ungescheh'n.
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan
und was jetzt ist wird nie mehr so gescheh'n.

Es gibt keinen Weg zurück.
Es gibt keinen Weg zurück.

Ein Wort zuviel im Zorn gesagt,
'n Schritt zu weit nach vorn gewagt.
Schon ist es vorbei

Was auch immer jetzt getan,
was ich gesagt hab', ist gesagt.
und was wie ewig schien ist schon Vergangenheit.

Refrain:
Immer vorwärts, Schritt um Schritt,
es gibt kein Weg zurück
und was jetzt ist wird nie mehr ungescheh'n.
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan
und was jetzt ist wird nie mehr so gescheh'n.

Ach und könnt' ich doch,
nur ein einz'ges Mal,
die Uhren rückwärts dreh'n.
Denn wie viel von dem,
was ich heute weiß,
hätt' ich lieber nie geseh'n.

Es gibt keinen Weg zurück.
Es gibt keinen Weg zurück.
Es gibt keinen Weg zurück.

Dein Leben dreht sich nur im Kreis,
so voll von weggeworfner Zeit.
Deine Träume schiebst Du endlos vor dir her.

Du willst noch leben irgendwann,
doch wenn nicht heute, wann denn dann?
Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her.

Refrain: 2x
Immer vorwärts, Schritt um Schritt,
es gibt kein Weg zurück
und was jetzt ist wird nie mehr ungescheh'n.
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan
und was jetzt ist wird nie mehr so gescheh'n.

Ach und könnt ich doch,
nur ein einz'ges Mal,
die Uhren rückwärts dreh'n.
Denn wie viel vom dem,
was ich heute weiß,
hätt' ich lieber nie geseh'n.

Es gibt kein Weg zurück! Auch nicht zu unserer Freundschaft! Das ist endgültig aus! Wir werden uns wahrscheinlich nie mehr wieder sehn! Es war eine schöne Zeit mit dir! Aber es geht so nicht! Glaubst du ich kann das einfach vergessen, oder du? Es geht einfach nicht! Das ist der beste Weg! Ich kann nicht mehr mit dir befreundet sein! Bitte versteh das! Ich will dich einfach nicht mehr sehen! Alles würde sich verändern, wenn ich dich nicht mehr wiederseh. Es muss sich verändern! Du musst mich aus deinem Kopf kriegen! Für immer!

Charly brach in Tränen aus. Andi war weg für immer! Aus und vorbei! Er dachte: „Wenn du gegangen bist ist es nicht für immer, denn du bleibst in meinem Herzen, also sag mir warum ich diese Schmerzen fühle, jedes mal wenn ich an dich denke, wenn wir getrennt sind. Warum bist du nur weg! Warum glaubst du mir nicht? Ich liebe dich doch! Ich werde dich für immer lieben! Wo ist dein Paradies wenn du die Hölle auf Erden siehst? Wen willst du finden wenn du vor dir selbst fliehst?“ Die beiden Letzten Sätze fielen ihm einfach so ein. Sie waren ein paar Zeilen eines Liedes.

Er kramte in seiner mittlerweile sehr großen Tapesammlung und fand ein Lied, was wieder sehr gut zu seiner Stimmung passte:

Mit dir in der Südsee steh'n, in den Abendhimmel seh'n.
Oh, guter Mond am Firmament spür', wie meine Sehnsucht brennt.
Oh, komm Czigan spiel' für uns allein,
die Melodie brauch' ich zum Glücklichsein.

Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oh-oh.
Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oh-oh.

Und kaum fühl' ich erste Triebe, kommt auch schon die große Liebe.
Doch in meinem kleinen Herz spür' ich diesen tiefen Schmerz.
Oh, ihr Sterne lasst mich nicht allein.
Oh, Sterne, kann denn Liebe Sünde sein?

Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oh-oh.
Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oh-oh.

Oh, Himmel, lass mich nicht allein.
Oh, Sterne, kann denn Liebe Sünde sein?

Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oh-oh.
Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oh-oh.
Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oh-oh.
Ich seh den Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel, oh-oh.

Dazu viel ihm noch ein Lied ein, dessen letzter Satz war: „Und wenn die Liebe tot ist, liebe ich an Stelle Engel.

Er konnte jetzt nicht mehr allein sein. Er nahm sein Telefon zur Hand und rief Steffen an.

S: Michel!

C: Hallo Steffen ich bin’s!

S: Mensch Charly, wie hörst du dich denn an? Bist du zuhause? Ich komm sofort!

C: Ja, ich bin zuhause! Bitte komm!

Schnell setzte sich Steffen in sein Auto und fuhr geradewegs zu Charly. Der öffnete ihm noch, bevor er klingeln konnte. Steffen brauchte nur in Charlys verheulte Augen zu gucken und nahm ihn sofort in den Arm. Sie gingen zusammen in Charlys Wohnzimmer und setzten sich aufs Sofa. Nach einer Weile hatte sich Charly einigermaßen beruhigt.

S: Jetzt erzähl mal, Kleiner, was ist los?

C: Ich hab Andi doch den Brief geschrieben!

S: Ja, das hast du erzählt!

C: Er hat mir das hier zurückgeschickt.

Mit diesen Worten stand er auf und spielte das Tape ab.

S: Du tust mir so leid!

C: Ich hätte damals einfach meine Klappe halten sollen! Dann wäre alles anders gekommen! Dann wäre unsere Freundschaft nicht zuende, dann wäre Andi noch in der Band, dann wäre mein Leben noch nicht zu Ende.

S: Charly, mach kein Scheiß!

C: Steffen, nicht ich bring mich um! Andi bringt mich um! Er schlägt meinen Schmerz mit den Fingern, singt mein Leben mit seinen Worten, bringt mich langsam um mit diesem Lied, erzählt mein ganzes Leben mit seinen Worten, bringt mich langsam um mit diesem Lied. Er tötet mich! Ich denk nicht, dass ich je verstehen werde, dass unsere Liebe nie ein Happy End haben sollte! Er wird immer in meinem Herzen sein und mich zerstören!

S: Du schaffst das schon! Gib nicht auf! Du bist nicht allein! Du wirst ihn vergessen, bestimmt und kannst du immer noch die Liebe deines Lebens finden! Vielleicht war Andi einfach nicht! Du musst nur Geduld haben!

 

8. Neue Chance?

12 Tage später kam Andi 2 Tage zu früh aus Mallorca zurück. Er nahm sich am Flughafen ein Taxi und ließ sich zu Harry fahren.

H: Hey Andi! Ich hab dich erst in zwei Tagen zurückerwartet!

A: Nach einer Weile wird auch Mallorca allein langweilig!

H: Ich will ja nicht wieder anfangen, aber glaubst du nicht, dass wenn du erst mal weg bist, dir noch viel schneller langweilig werden wird?

A: Ja! Nein! Ich weiß nicht mehr!

H: Was willst du denn da? In Richtung Osten?

A: Ich dachte eigentlich immer daran, dass ich einfach nur weg wollte!

H: Und jetzt?

A: Ich will zurück zu Confect! Heimat ist für mich, wo I glücklich bin! Man kann sie nicht einfach verschieben!

H: Siehst du! Ich hab es doch gewusst!

A: Ja, ja! Komm mir mit deinem: Ich hab es ja gleich gesagt!

H: So ähnlich schon! Aber ich hab dich nie versucht wirklich zu beeinflussen!

A: Deswegen bist du ja auch mein bester Freund!

H: Und deswegen hat dein bester Freund auch bei Peter angerufen und sich als neuer Sänger vorgestellt!

A: Du hast was?

H: Ich hab ihnen einfach ein altes Tape von dir geschickt!

A: Warum?

H: Weil ich dich kenne! Ich wusste, dass du zurückwillst! Du bist nicht allein!

A: Und wenn ich nicht zurückgewollt hätte?

H: Dann wäre ich der neue Sänger geworden!

A: Danke! Du hast ja so Recht!

H: Das hast jetzt aber du gesagt! Ich werd dich bei Gelegenheit daran erinnern!

Die beiden lachten!

A: Und wann kommt dann der „neue“ Sänger zu Confect?

H: Bei der Probe am Mittwoch!

A: Ich komm vorher, am nächsten Konzert und verarsch sie dann an der nächsten Probe!

Die beiden dachten sich einen Plan aus.

 

Am nächsten Tag auf dem Konzert, gingen plötzlich mitten drin alle Lichter aus. Es war stockdunkel!

Von der Mitte der Halle, wo der saß, der für die Elektrik zuständig war, hörte man durch ein Mirko eine Stimme

?: Keine Panik! Das ist ein Spezialeffekt! Ruhe! Jetzt kommt das nächste Lied!

Vorne auf der Bühne verstand keiner was, plötzlich fing irgendwo Musik an zu spielen und man hörte eine Stimme:

Can’t fight the feeling, it’s time for truth or dare now
Because the fire is growing
All lines are open, it’s time to check it out now
I don’t care where I’ll be going
I’ll never give in, I still believe in
Life is something special
No holding back and … I’ll take my chances
My peace of mind is somewhere out there
No more waiting … gonna spread my wings

Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
So high off the ground
Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
Cause you can’t hold me down

The voices tell me, do what you think is right now
I feel the temperature rising
My heart can hear it, a three-dimensional sound
On the distant horizon
Things I don’t know outside my window
I want to see them clearly
I’ll leave the light on, I don’t know how long
I’ll be travelling … so much faster
Who’s to know when I’ll be back to see you again

Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
So high off the ground
Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
Cause you can’t hold me down
Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
So high off the ground
Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
Cause you can’t hold me down

Das Licht ging an und allen stockte der Atem, als sie sehen wer da stand!

Yeah cause I’ll never turn away
From the promises I made inside
Yeah even the skies are grey
I just take a leap of faith and fly

Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
So high off the ground
Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
Cause you can’t hold me down
Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
So high off the ground
Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
Cause you can’t hold me down
Let me just fly
Let me just fly
Let me just fly
Cause you can’t hold me down

Andi: Ja, ich hatte zwei Möglichkeiten: Fliegen und auf die Schnauze fallen und keinen Weg zurück mehr zu finden, oder fliegen, weg und zurück und es zu schaffen und wieder das Leben zu führen, das mir Spaß macht! Vor Publikum zu stehen und einfach nur zu feiern! Ich hab mich nach langen hin und her, und ich muss auch gestehen unter Tränen, für die zweite Möglichkeit entschieden! Ich hab das ganz allein mit mir ausgemacht! Ich bin doch der einzige, der mich selbst umstimmen kann! Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob mich meine Freunde auch wieder zurücknehmen!

ALLE: NA LOGO! Ohne dich sind wir doch aufgeschmissen!

Andi rannte von der Mitte der Halle auf die Bühne zu und fiel allen, auch Charly um den Hals.

Charly hatte in dem Augenblick wieder seine Chance gefunden und beschloss wieder zu kämpfen! Er flüsterte leise: „Es stand lang in den Sternen, ob wir uns jemals wieder sehen. Jetzt stehst du vor mir und es ist schon wieder um mich geschehen! Dein Blick zieht mich in deinen tiefen Bann und ich glaube du weißt, dass ich jetzt alles kann! Du bist der, den ich immer lieben werde, für den ich immer kämpfen würde, und ich würde lieber sterben, wenn ich ohne dich leben müsste!“

Und so wurde aus dem traurigen Charly wieder ein glücklicher!

Andi schaute Charly nach einer Weile von der Seite an und dachte:

„Liebst du mich oder liebst du mich nicht, meinst es ehrlich, wirklich ehrlich? Liebst du mich oder liebst du nur dich, meinst du's ehrlich? Langsam wird’s gefährlich! Eigentlich bist du gar nicht mein Typ, doch DU hast mich berührt. Hätte nie gedacht das ich mich verlieb und dann war’s schon passiert. Deine Augen versprechen mir soviel, ich will dir gerne glauben das du nicht mit mir spielst. Liebst du mich oder liebst du mich nicht, meinst es ehrlich, wirklich ehrlich? Liebst du mich oder liebst du nur dich, meinst du's ehrlich? Langsam wird’s gefährlich! Liebst du mich? Ein kleines Stück meines Herzens, ist immer noch bei dir. Ich hoffe du passt gut drauf auf und du hältst zu mir. Ich warte und vertraue und zähl auf dich, vermisse dich unendlich seid du nicht mehr bei mir bist. Liebst du mich oder liebst du mich nicht, meinst es ehrlich, wirklich ehrlich?. Liebst du mich oder liebst du nur dich, meinst du's ehrlich? Langsam wird’s gefährlich! Wo fängt die Liebe an? Ich weiß es nicht, aber eins weiß ich, ohne das ich lüg, ich hab Dich Lieb unendlich lieb! Liebst du mich oder liebst du mich nicht, meinst es ehrlich, wirklich ehrlich?. Liebst du mich oder liebst du nur dich, meinst du's ehrlich? Langsam wird’s gefährlich! Du siehst so glücklich aus!“

 

Als er später zuhause war, setzte er sich gleich hin und schrieb folgendes auf:

Über dich

Wenn ich aufwache habe ich nur noch dich in den Gedanken,
über dich will ich singen,
mein Lied nach Sehnsucht,
das ich über alles liebe.

Du beantwortest meine SMS nicht,
ich schreibe dir sehr oft,
vielleicht bin ich mit dir schlecht umgegangen,
aber du solltest wissen das ich dich geliebt habe.

Refrain: (2x)
Ich ertrinke in deinen Augen,
la, la, la, la lei,
um die die Welt weint,
la, la, la, la lei,
du bist ein Engel auf Erden,
Über dich singe ich Tag und Nacht,
la, la, la, la lei,

Wenn du mit mir in meine Träume gehst,
lehre ich dich wie man lacht,
und dann schreibe ich noch lange.
Die Leute haben Sehnsucht nach dir.

Du beantwortest meine SMS nicht,
ich schreibe dir sehr oft,
vielleicht bin ich mit dir schlecht umgegangen,
aber du solltest wissen das ich dich geliebt hab.

Ich ertrinke in deinen Augen,
la, la, la, la lei,
die Leute weinen nach Ihnen,
la, la, la, la lei,
du bist ein Engel auf Erden,
Über dich singe ich Tag und Nacht,
la, la, la, la lei,  (4x)

Vielleicht würde er das Lied eines Tages brauchen!

 

9. Der Freund

Mitte Juni verfinsterte sich Charlys Miene dann aber doch wieder und sein Versprechen sich selbst gegenüber schien sich in Luft aufzulösen. Nach einer Probe hatte es Andi plötzlich sehr eilig wegzukommen. Charly und Steffen verließen den Raum gleich nach ihm und traten auf die Straße.

Dort sahen sie wie Andi auf einen Typen zulief, der an Andis Auto gelehnt dastand. Er trug eine Sonnenbrille und war sonst auch sehr lässig angezogen. Andi umarmte den Typen und gab ihn zwei Küsschen auf die Wangen. Der Mann schien das gewohnt zu sein, da er es ihm gleichtat. Andi holte aus um den Typen auf den Hintern zu hauen, doch der war schneller, duckte sich weg, drehte sich um, gab Andi einen Klaps auf den Hintern und rief dann laut: „Erster!“ Andi musste lachen und der Typ bekam von Andi doch noch eine Klaps auf den Hintern und ging zur Beifahrerseite von Andis Auto.

Charly, der das alles beobachtet hatte, traf fast der Schlag. Jetzt hatte er sich so lange bemüht bei Andi zu landen und jetzt hatte Andi einen Freund, vielleicht sogar schon seit seinem Geburtstag. Es war einfach nur noch schlimm für Charly. Fast tödlich!

Steffen, beobachtete erst Andi und den Typen, dann Charly. Er nahm Charly einfach in den Arm. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass sich Andi einen Freund suchen würde.

Er packte Charly, zog ihn zu seinem Auto und fuhr einfach los.

 

Bei Andi im Auto:

?: Hey, danke, dass du mir hilfst meine neuen Möbel abzuholen und in mein Haus zu schleppen.

A: Mensch, Harry (!!!), dafür sind Freunde doch da! Du würdest mir bei so was ja auch helfen! Außerdem hilfst du mir schon seit einem halben Jahr bei meinen Beziehungsproblemen. Ich bin dir also einiges schuldig!

H: Quatsch! Du bist nicht allein! Dafür sind Freunde doch da!

 

Bei Steffen im Auto:

C: Wo fahren wir hin?

S: Weiß ich noch nicht genau! Aber erst mal weg!

C: Das ist wohl das beste!

S: Ich kann das nicht glauben! Ich dachte wirklich, dass er keinen Freund hat!

C: Siehst du, ich hatte doch Recht! Sie sind zusammen! So begrüßt man ja nicht einfach nur EINEN Freund. So begrüßt man SEINEN Freund! Wahrscheinlich ist er auch nur deswegen zurückgekommen!

S: Das ist wirklich heftig! Wobei, bei Andi wäre alles möglich! Er könnte auch einfach nur EINEN Freund so begrüßen!

C: Aber mich hat er ja auch nicht so begrüßt!

S: Schließe deine Augen, sodass du sie nicht fühlst. Sie brauchen nicht zu sehen, dass du weinst! Den Spruch hat mal jemand zu mir gesagt. Vielleicht ist nur ein Ex, mit dem er noch befreundet ist!

C: Netter Versuch! Könnte einen ja fast trösten! Aber jetzt mal ehrlich, das glaubst du ja wohl selber nicht!

S: Wenn aber doch?

C: Und wie willst du das herausfinden?

S: Indem ich ihn anrufe und frage! Du bist nicht allein!

C: Dann weiß er, dass ich es dir erzählt habe!

S: Na und?

C: Das mach ich selber, auch wenn er nicht mit mir sprechen will, ich finde es raus! Ich muss einfach! Es ist mir so wichtig!

S: Und wenn er Andis Freund ist?

C: Dann bleibt mir nur noch eines zu sagen: I guess now it's time for me to give up

 

Als Charly am Abend allein zuhause saß, fiel ihm folgendes ein:

Von dir keine Spur, die Wohnung ist leer
Und mein Herz, wie Blei so schwer
Ich geh' kaputt und du bist wieder bei ihm
Ich weiß nur eins, jetzt ist Schluss
Und, dass ich um dich kämpfen muss
Wo bist du sag mir, wo bist du

Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle
Eiskalt lässt du meine Seele erfrier'n
Das ist Wahnsinn, du spielst mit meinen Gefühlen
Und mein Stolz liegt längst schon auf dem Müll
Doch noch weiß ich, was ich will
Ich will Dich

Ich lauf im Kreis, von früh bis spät
Denn ich weiß, dass ohne dich nichts geht
Ich brauche Luft, bevor mein Herz erstickt
Und wie ein Wolf renn' ich durch die Stadt
Such' um dich uns're Kneipen ab
Wo bist du sag mir, wo bist du

Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle
Eiskalt lässt du meine Seele erfrier'n
Das ist Wahnsinn, du spielst mit meinen Gefühlen
Und mein Stolz liegt längst schon auf dem Müll
Doch noch weiß ich, was ich will
Ich will Dich

 

4 Tage später war Harry mal wieder bei Andi. Als der gerade auf dem Klo war, klingelte das Telefon.

A: Geh doch mal bitte ran! Ich kann grad nicht!

Harry griff nach dem Hörer und meldete sich.

H: Bei Schömig!

Am anderen Ende der Leitung hörte man nur noch ein „Tut, tut, tut“ Harry legte wieder auf, in dem Moment, in dem Andi das Bad verließ.

A: Wer war es denn?

H: Keine Ahnung, hat gleich wieder aufgelegt.

Sie beachteten den Vorfall nicht weiter. Könnte ja mal passieren, dass man sich verwählte! Das war ja nicht wirklich was neues!

In einem anderen Haus, starrte ein junger Mann verzweifelt auf den Hörer, den er gerade aufgelegt hatte.

Charly: Andi, warum tust du mir das an?

Er setzte sich in eine Ecke und begann zu weinen.

C: Warum? Was auch immer ich gesagt habe, was auch immer ich getan habe, ich meinte es nicht so! Ich möchte dich einfach im Guten zurück. Wann immer ich falsch bin, sag mir einfach das Lied und ich werde es singen. Du wirst richtig sein und es verstehen.

 

Am nächsten Tag fand Andi ein Tape in seinem Briefkasten. Er legte es ein und drückte auf Play, sofort war der Raum von Charlys Stimme erfüllt.

Du erzählst mir, dass du wirklich nichts dafür kannst
Ich ruf dich an und am Telefon ist ein anderer Mann
Sag warum bist du so weit gegangen, ich versteh’s nicht
Sag was hab ich dir getan sei ehrlich, du gestehst nicht

Ich wollte niemals so ein Ende sehn es tut so weh
Ich muss jetzt los und du fragst nicht mal wohin ich geh
Vergiss das Gute und vergiss mich mein Ex-Prinz
Doch vergiss nicht bitte eins ich war von dir besessen

Aus und vorbei
All diese Jahre warst du Teil meiner Seele
Ich stehe im Regen
Aus und vorbei
Wie viele Tränen vergoss ich wollt es nicht glauben
Jetzt bricht mein Leben
Aus und vorbei

Siehst du wie der Schatten auf die Liebe fällt
Siehst du nicht, dass Amors Pfeil nicht mehr hält
Was soll ich tun ich war geblendet fühlte mich allein (so allein)
Ich war naiv ich hab gelebt und du bist nicht mehr bei mir

Sei nicht sicher wenn es um Vertrauen geht
Verlier die Hoffnung nie sei stark du wirst es überstehn
Der Tanz ist vorbei die Wege trennen sich hier
Und die Narbe bleibt und sie schmerzt tief in mir

Aus und vorbei
All diese Jahre warst du Teil meiner Seele
ich stehe im Regen
Aus und vorbei (aus und vorbei)
Wie viele Tränen vergoss ich wollt es nicht glauben
Jetzt bricht mein Leben
Aus und vorbei
Aus und vorbei
Ich gab dir alles, alles
Du sagtest nie nein
Ich kann’s nichts glauben
nun ist es aus und vorbei
Aus und vorbei
Ich gab dir alles, alles
Du sagtest nie nein
Ich kann’s nichts glauben
nun ist es aus und vorbei

Aus und vorbei
du erzählst mir dass du wirklich nichts dafür kannst, Guy (nananana)
doch ich glaub dir kein Wort und ich hab’s nicht vor, Guy

Aus und vorbei
du erzählst mir dass du wirklich nichts dafür kannst, Guy (ist mir egal ey)
doch ich glaub dir kein Wort und ich hab’s nicht vor, Guy
Aus und vorbei

Andi war geschockt. Was sollte das nun wieder bedeuten? Er wusste nicht was Charly damit gemeint haben könnte und warum er das gesungen hatte.

 

Am selben Tag fuhr Steffen zu Charly.

S: Hallo, Junge! Wie geht’s?

C: Wie soll es mir schon gehen?

S: Also ist dieser Typ sein Freund?

C: Es ist vorbei! Aus und vorbei!

S: Sicher?

C: Gegen so einen Typen hab ich doch gar keine Chance! Hast du nicht gesehen, wie der aussieht?

S: Ich hab ihn eigentlich nicht wirklich beachtet, ich habe mehr auf dich und Andi geachtet! Das war mir in dem Moment viel wichtiger!

C: Der Typ war eine richtige Sahneschnitte! Wenn Andi den hat, wird er ihn kaum gegen mich eintauschen!

S: Jetzt mach dich doch nicht selber so runter! Du bist auch nicht ohne!

C: Aber so wie der Typ werde ich nie sein!

S: Genau, weil du es schon längst bist!

C: Du hast ihn doch gar nicht gesehen!

S: Als der Herr Schönheit und Intelligenz in geballter Form vom Himmel schickte, erblicktest du das Licht der Welt! Glaub mir! Du kannst es mit jedem aufnehmen! Du musst es nur versuchen! Du bist nicht allein! Ich hab hier was für dich. Die CD hab ich mir letztens gekauft. Ich hab sie gerade zufällig dabei und da ist ein Lied, was gut jetzt passen würde.

Christina Aguilera – Beautiful

Don't look at me
Every day is so wonderful
Then suddenly
It's hard to breathe
Now and then I get insecure
From all the pain
I'm so ashamed

I am beautiful
No matter what they say
Words can't bring me down
I am beautiful
In every single way
Yes words can't bring me down
(Oh no)
So don't you bring me down today

To all your friends
You're delirious
You're so consumed
In all your doom
Trying hard to fill the emptiness
The piece is gone
Left the puzzle undone
Is that the way it is

You are beautiful
No matter what they say
Words can't bring you down
(Oh no)
You are beautiful
In every single way
Yes, words can't bring you down
(Oh no)
So don't you bring me down today

No matter what we do
(No matter what we do)
No matter what we say
(No matter what we say)
We're the song inside the tune
(Yeah, oh yeah)
Full of beautiful mistakes

And everywhere we go
(And everywhere we go)
The sun will always shine
(The sun will always, always, shine)
And tomorrow we might awake
On the other side

'Cause we are beautiful
No matter what they say
Yes words won't bring us down
(Oh no)
We are beautiful
In every single way
Yes, words can't bring us down
(Oh no)
So don't you bring me down today

(Oh, oh)
Don't you bring me down today
Don't you bring me down, ooh
Today

S: Versuch es doch noch mal!

C: Da gibt es nichts mehr zu versuchen! Es ist vorbei! Ich lebe eine Erinnerung an eine Liebe aus, die gestorben ist! Tiefer kann man nicht mehr fallen! Wenn man ganz unten ankommt, dann heißt es: Jetzt oder nie! Jetzt funktioniert nicht! Bleibt nur noch nie!

S: Aber so glücklich bist du damit nicht!

C: Aber ich muss es akzeptieren! Auf diese Weise möchte ich nicht leben und irgendwas muss irgendwo einfach aufhören!

Von diesem Gedanken ließ er sich nicht abbringen.

Als er allein war dachte er:

Hör mir zu, was mir in diesem Leben fehlt bist du.
Mein Schatz. Was ist nur geschehen - bei ihm?
Hör mir zu, ich denk an dich was immer ich auch tu.
Mein Schatz. Was ist nur, was ist nur mit mir ?

Du hast mein Herz gebrochen als du bei ihm warst.
Aus Tagen wurden Wochen oder auch ein Jahr.
Oh Baby ich kann nicht glauben das du mich verlässt.
Ich seh in deinen Augen er nimmt dich mir weg.

Und ich seh, dass du schon entschieden hast du gehst.
Mein Schatz. Weist du denn nicht mehr wo ich bin ?
Und ich seh, dass für mich dein Herz jetzt nicht mehr schlägt.
Mein Schatz. Wo bist du, wo bist du nur hin ?

Du hast mein Herz gebrochen als du bei ihm warst.
Aus Tagen wurden Wochen oder auch ein Jahr.
Oh Baby ich kann nicht glauben das du mich verlässt.
Ich seh in deinen Augen er nimmt dich mir weg.

es tut so weh
es tut so weh
Du hast mein Herz gebrochen als du bei ihm warst.
Aus Tagen wurden Wochen oder auch ein Jahr.
Du hast mein Herz gebrochen

 

Bei der nächsten Probe gab es für die Jungs wieder einen Grund zum Staunen. Es war wie jedes Mal. Als alle da waren, begannen sie zu proben und irgendwann kam der 1. blöde Spruch von Charly. Doch der blieb heute aus. Kein „Na Süßer, so sauer heute?“, kein „Hey Kleiner, nicht um eine beendete Beziehung weinen, mit mir hättest du mehr Glück!“ und so weiter! Nichts! Keine einzige Reaktion! Nichts! Es war, als wäre Charly gar nicht da.

Die Anderen versuchten ihn aufzumuntern:

P: Hey Charly! Hat unser Kleiner einen besonderen Musikwunsch?

Keine Reaktion!

Cl: Charly, willst du eine Zitrone, oder wirst du auch ohne sauer lustig?

Keine Reaktion!

Al: Na Süßer, so still heute?

Keine Reaktion!

S: Hey, sei mal ein bisschen offener! Oder sollen wir rausgehen und das wie Männer regeln?

Keine Reaktion!

Das alles waren Sprüche, die Charly mal gebracht hatte. Aber er reagierte nicht

So ging es die ganze Zeit. Keiner konnte sich das erklären, Steffen ein bisschen, Andi ganz, aber es blieb bei einem langen Schweigen.

Sowenig es Andi gefallen hatte, dass Charly einen auf verliebt gemacht hat, sowenig gefiel ihm der Charly, der jetzt da war. Er wusste einfach nicht mehr was er machen sollte! Was, wenn Charly ihn doch liebte! Aber nein, das war bestimmt wieder nur ein gemeiner Trick, um ihn zu verarschen.

Charly dachte bei sich, während er Andi aus den Augenwinkeln beobachtete: Ich kann nicht mehr schlafen, denken, kann nichts mehr essen, warum willst du mich denn nicht? Ich kann dich nicht vergessen!

 

10. Harry greift ein

Nach der Probe fuhr Andi zu Harry, um ihn um einen Gefallen zu bitten.

A: Hey Harry, ich brauch deine Hilfe!

H: Hallo Andi! Um was geht es denn?

A: Wieder mal um Charly!

H: Komm doch rein!

Sie gingen ins Wohnzimmer und Andi legte das Tape, das er mitgenommen hatte, in den CD-Player von Harry.

A: Das lag gestern in meinem Briefkasten!

Er spielte Harry das Tape vor. Auch er war ganz schön erstaunt darüber.

H: Hast du einen neuen Freund?

A: Ne! Harry, der meint dich! Du hast mich doch von der Probe abgeholt und weißt du noch wie wir uns begrüßt haben?

H: Ja klar! Mit ner Umarmung, zwei Küsschen und nen Klaps auf meinen Hintern. So wie immer halt!

A: Aber überleg mal, wie des für jemand anderen aussehen muss!

H: Oh, scheiße! Das ist schon der pure Hammer!

A: Und erinnerst du dich noch, als du ein paar Tage später bei mir warst und das Telefon hat geklingelt und du bist rangegangen?

H: Ich ruf dich an und am Telefon ist ein andrer Mann! Er muss mich für deinen Freund halten!

A: Und genau das ist doch das tolle an der Sache! Wenn er denkt, dass ich einen Freund habe, dann lässt er mich vielleicht endlich in Ruhe!

H: Andi, bist du dir sicher, dass es DAS ist, was Du willst? Bedenke: Es liegt nur an dir ganz allein, so wie du willst, so wir es auch sein! Sieh zu dass du nicht vor deiner Wahrheit fliehst!

A: Ja.... Nein! Aber was soll ich tun! Ich halt das ganze nicht mehr aus!

H: Keine Panik, ich werd das schon machen!

A: Was hast du vor?

 H: Verrat ich nicht! Aber du wirst schon sehen! Es wird alles gut! Das einzige, was du dann noch tun musst, ist, deinem Herzen zu folgen! Du bist nicht allein!

 

Eine Woche später fand Charly einen Briefumschlag in seinem Briefkasten. Er öffnete ihn und las ihn erstaunt durch.

Hallo Charly!

Ich weiß, dass du mich nicht kennst und auch ich weiß nur das von dir, was Andi mir erzählt hat. Trotzdem möchte ich dir helfen, weil Andi mit dieser Situation niemals alleine fertig wird. Er und auch du braucht jetzt dringend Hilfe!

Zuerst mal: Ich bin der Typ, den du mit Andi gesehen hast. Aber wir sind NICHT zusammen! Ich kenne Andi schon ewig und wir sind sehr gute Freunde. Ich wusste von Anfang an, dass du sein bester Freund bist und trotzdem habe ich dich nie kennen gelernt. Andi wollte mal was von mir, aber das ist schon lange vorbei! Seit dieser Zeit war es für uns ganz normal, wenn wir uns mit zwei Küsschen und ner Umarmung begrüßt haben.

Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen!

Jetzt wieder zu Andi! Er steck seit Monaten in einer Krise! Weißt du, seit er weiß, dass du in ihn verliebt bist, geht es ihm nur noch schlecht.

Ich verrat dir jetzt ein Geheimnis: Er ist schon sehr lange in dich verliebt!

Ich weiß, dass ich dir das eigentlich niemals sagen sollte, aber ich möchte Andi helfen, weil ich glaube, dass er sich da in was verrennt! Er liebt dich und war aber die ganze Zeit der Meinung, dass du hetero bist! Er hat es sich immer wieder eingeredet und sich nie von seiner Meinung abbringen lassen. Und dann kommst du und gestehst ihm, dass du ihn liebst. Das hat sein ganzes Bild durcheinander gebracht und da war immer noch der Gedanke: „Er ist hetero!“ und so hat er dir nicht geglaubt und war der Meinung du lügst. Ich glaube aber nicht, dass das gelogen war! Ich hoffe und glaube dir auch, dass du die Wahrheit gesagt hast. Obwohl wir uns nicht kennen! Gib euch noch eine Chance!

Andi wird nie etwas tun, obwohl langsam sein Bild schwankt! Es gibt Phasen in denen er sich selbst eingesteht, dass du auch bi sein könntest. Aber die sind sehr kurz!

Jetzt bist du an der Reihe! Ich weiß, du kämpfst ja schon die ganze Zeit um Andi, aber jetzt musst du dich noch mehr anstrengen, um ihn zu bekommen. Du hast jetzt eine wirkliche Chance! Er taut langsam auf! Jetzt könntest du wirklich viel erreichen!

Gesteh ihm auf einem Konzert deine Liebe, vor allen, aber natürlich so, dass nur er es versteht! Ich weiß, dass ist schwer, aber ich hoffe dir fällt was ein! Tu es für dich und Andi, aus diesem Grund tu ich es auch. Tu etwas was von Herzen kommt, denn Herzen lügen nie!

Sag mir nicht, es sei es nicht wert zu kämpfen! Wenn du Andi wirklich liebst, ist es das wert!

Wenn du Hilfe brauchst, dann frag mich! Ich werde dir gerne helfen. Du bist nicht allein!

Viel Glück!
Harry

Charly überlegte lange, was er tun sollte. Ihm fiel einfach nichts ein. Also stand er erst mal auf, um etwas zu arbeiten. Dabei fällt einem bekanntlich am meisten ein. Er ging also zu seinem Keyboard und sortierte die Noten. Plötzlich hielt er inne und starrte auf ein Blatt vor sich.

 Das war die Lösung!

Er schrieb Steffen schnell eine SMS:

„Eine Chance ist selbst im Schlimmsten! Entweder ich bekomme Andi jetzt oder nie!“

 

11. Happyend?

Auf dem nächsten Konzert trat Charly vor dem Konzert alleine auf die Bühne. Ein Scheinwerfer war auf ihn gerichtet. Er ging zu seinem Keyboard und begann zu sprechen: „Ich muss heute etwas wichtiges loswerden! Es drückt mir schon seit Monaten auf der Seele und belastet, glaube ich, die Band auch sehr. Ich werde für euch heute etwas singen. Halt, nein eigentlich singe ich es nur für einen ganz besonderen Menschen. Alles was ich mache, mache ich für dich. This is my SOS for love! This Love is the best thing I ever had! Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist.

The night we met I knew I needed you so
And if I had the chance I'd never let you go
So won't you say you love me
I'll make you so proud of me
We'll make 'em turn their heads
Every place we go
So won't you please

Be my, be my baby,
Be my little baby.
My one and only baby,
Say you'll be my darling.
Be my, be my baby,
Be my baby now!
My one and only baby.
Ooh, ohh, ohh, oh

I'll make you happy, baby
Just wait and see
For every kiss you give me
I'll give you three
Oh, since the day I saw you
I have been waiting for you
You know I will adore you
Till eternity so won't you please...

Be my, be my baby,
Be my little baby.
My one and only baby,
Say you'll be my darling.
Be my, be my baby,
Be my baby now!
My one and only baby.
Ooh, ohh, ohh, oh

So come on and
Be my, be my baby,
Be my little baby.
My one and only baby,
Say you'll be my darling.
Be my, be my baby,
Be my baby now!
My one and only baby.
Ooh, ohh, ohh, oh

Be my, be my baby,
Be my little baby!
My one and only baby, Oh,
Be my, be my baby,
Oh, oh, oh, oh, oh, oh,
My one and only Baby.
Be my, be my baby,
My one and only Baby...

Ja, be my baby, denn ich brauch deine Liebe! Der Platz an meiner Seite ist noch immer für dich frei, wie lange du auch brauchst, ich bleib dabei! Irgendwas wie Lava brodelt unter meiner Haut! Ich liebe dich! Mit dir würde ich zum Mond fliegen! You’re my angel! Du bist der Inhalt meines Lebens! Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll! Ich weiß nur ich liebe dich! Und ich trag mein Herz offen, damit jeder es sieht und kann nur hoffen, du liest dieses Lied, wie einen offenen Brief, dass all die anderen verstehen, wir können in des anderen Augen uns selbst sehen! Ich könnte der Mann für dich sein, ich kann all deine Träume wahr werden lassen. Vielleicht bin ich ein Trottel zu sagen, dass ich mich in dich verliebt habe! Say farewell, I say so long, say goodbye, I'll say you're wrong, cos here in my arms you belong! Und wenn ein Lied meine Lippen verlässt, dann nur damit du Liebe empfängst. Durch die Nacht und das dichteste Geäst, damit du keine Ängste mehr kennst.
(Gut zusammen gesetzt, oder?)

Hinter der Bühne stand Andi mit Tränen in den Augen. Die Confectler, wussten noch immer nicht genau, was jetzt eigentlich los war und in Charlys Blickfeld, mitten in der Halle, stand Harry.

(Ach ja: Das Konzert war in der selben Halle wie an Fasching!)

 

Hinter der Bühne zog Alex Peter und Claus mit sich!

P: Alex, was soll das?

A: Ich denke ich habe die Lösung unseres Problems!

C: Welches Problem meinst du?

A: Haben wir mehrere? Ich meine natürlich Andi und Charly! Ich glaub, ich weiß jetzt, um was sie sich gestritten haben!

P: Und um was deiner Meinung nach?

A: Na um eine Frau! Bei Frauen hört die Freundschaft auf! Sie haben sich wahrscheinlich in die selbe Frau verliebt! Du weißt doch: Alle Liebenden sind innerlich immer noch Kind!

(Schade, diese Antwort war leider falsch! Aber einen Versuch hast du noch!)

C: Nein, das glaub ich nicht! Dann hätte er nicht gesagt, dass es unsere Band so belastet! Andi wäre doch immer noch sauer! Es wäre schon ehr denkbar, dass Andi in Charly und Charly in And verliebt wäre!

(Volltreffer! Na geht doch! Das war genau die RICHTIGE Antwort!)

A: Wenn du mich fragst, ehr nicht! Das ist doch totaler Blödsinn!

(Dein Gefasel ist Blödsinn!)

P: Jungs, geben wir es doch zu: Wir haben immer noch keine Ahnung!

Damit hatte er nicht so GANZ unrecht! Sie hatte schon Ahnung, wollten das Richtige aber nicht wahr haben!

 

Während des Konzertes wartete Charly immer auf ein Zeichen von Andi, dass er diesen Wink verstanden hätte, aber nichts geschah. In der Pause saß er mit Steffen in der Ecke und war sichtlich deprimiert.

 Steffen versuchte ihn aufzumuntern.

S: Es hat ihm ganz sicher gefallen!

C: Klar, und deswegen sitzt er jetzt auf meinem Schoß und wir knutschen rum.

S: Das kommt noch! Lass ihn das doch erst mal verdauen! Bleib dir treu und du wirst geliebt!

C: Ich hab zu lange gekämpft!

S: Gibst du jetzt auf?

C: Ich weiß nicht so genau! Doch wenn nur die Liebe zählt, werd ich denselben Weg noch einmal für ihn gehen. Wenn nur die Liebe zählt, dann ist mir kein Preis zu hoch um ihn zu sehen. Wenn nur die Liebe zählt, will ich ihm folgen bis ans Ende dieser Welt. Ich glaub, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es noch mal genauso machen. Ich hab keine andere Wahl. Auch wenn alles falsch gelaufen ist! Ich kann es doch auch nicht ändern! Es hat einfach wieder nicht geklappt!

Darauf wusste Steffen auch keine Antwort. Es war einfach aussichtslos!

 

Nach dem Konzert saßen die Jungs wie immer noch ein bisschen zusammen. Andi war komischerweise verschwunden. Auch Charly ging nach ein paar Minuten hinaus. Er lief zum Spielplatz, auf den er an Fasching Andi gebracht hatte. Er ließ sich auf die Schaukel fallen, auf der Andi damals saß und fing an bitterlich zu weinen.

Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter.

C: Steffen, lass mich bitte allein!

?: Ok, wie du willst, aber wir treffen uns morgen um 15.00Uhr am Alten Kranen!

C: Andi! Warte!

A: Bis morgen Charlylein! Sei pünktlich!

C: Was hast du vor?

A: Lass dich überraschen und jetzt hör schon auf zu flennen, das hält ja nicht mal der stärkste Mann aus!

Laut pfeifend lief Andi zu seinem Wagen, stieg ein und fuhr, bevor Charly noch was erwidern konnte, einfach davon.

C: Aber! Sind wir jetzt Freunde oder ist da mehr?

Charly wusste nicht, was er glauben sollte. Verwirrt stieg er in sein Auto und fuhr auch heim. Er nahm sich aber vor, am nächsten Tag auf jeden Fall pünktlich am Alten Kranen zu sein.

(Anmerkung: Ich glaube nicht, dass die Jungs nach einem normalen Konzert noch Autofahren könnten! Vor allem Harry nicht! Oh, Sorry! Schöne Grüße von der Pumpkinparty, am 23.10.2004 in Dettelbach, dein Gesichtsausdruck war lustig! Wie gehn wir auseinander? STERNHAGELVOLL!!! *g* tie (Take it easy))

 

Am Vormittag kam Steffen zu Andi.

A: Hallo Steffen!

S: Hallo Andi! Ist schon etwas ungewohnt, dass ich plötzlich dir helfen soll.

A: Also lag ich mit meiner Vermutung richtig, dass Charly immer bei dir war.

S: Er hat sich ab und zu bei mir ausgeheult, ja!

A: Ich brauch deine Hilfe! Ich werde morgen versuchen mit ihm zusammen zu kommen. Wenn er mich überhaupt noch will!

S: Also da kannst du mit meiner Hilfe rechnen!

A: Ich brauch aber auch die Jungs dazu.

S: Und wieso sind die dann nicht hier? Ich bin doch schon 5 Minuten zu spät gekommen.

A: Ich wollte erst mal mit dir alleine reden! Die anderen müssen noch nicht unbedingt wissen, dass ich schwul bin!

S: Wieso willst du das nicht?

A: Ich kann es ihnen einfach jetzt noch nicht sagen. Aber wenn das mit Charly klappt, dann werde ich es ihnen sagen!

S: Sie werden dich schon nicht abweisen! Die Jungs niemals! Vergiss das nicht! Wir sind Freunde und akzeptieren den anderen, wie er ist! Das war uns doch von Anfang an das Wichtigste, nicht dass wir Musik machen, sondern dass wir uns so mögen wie wir sind! Mit allen Fehlern! Und Schwulsein ist kein Fehler! Du bist nicht allein!

A: Aber was erzählen wir ihnen jetzt?

S: Was hast du eigentlich mit Charly vor?

A: Ich will mit ihm heute Nachmittag einfach ein bisschen Spaß haben. Dabei werde ich mir am besten im Klaren darüber, ob ich immer noch mit ihm zusammen sein will! Ich bin momentan hin und hergerissen!

S: Und welche Rolle spielen wir dabei?

A: Ihr sollt ihn nur am Anfang eine Weile ablenken! Ihn irgendwohin locken, damit er dann zu spät zu mir kommt!

S: Da fällt mir schon was ein! Wann und wo wollt ihr euch denn treffen?

A: Heute um 15 Uhr am Alten Kranen!

S: Na da kann man doch was machen!

A: Und was?

S: Wird nicht verraten! Und das mit den Jungs erledige ich auch! Ich erzähl ihnen einfach, dass Charly Mist gebaut hat, ihr euch wieder vertragen wollt und du ihn noch mal vorher ein bisschen ärgern willst!

A: Und der Plan!

S: Er wird zu spät kommen! Keine Sorge!

A: Aber was hast du vor?

In dem Moment klingelte es an der Tür und alle Jungs standen davor.

S: Hi Jungs! Planänderung! Wir gehen jetzt ohne Andi zu mir! Der muss sich auf heute Nachmittag noch vorbereiten!

Steffen zog die etwas erstaunten Confectler mit sich, ohne auf Andis Protest zu hören. Er lächelte in sich hinein! Das heute Nachmittag wird schon funktionieren!

Bei Steffen zuhause angekommen erklärte er den Jungs erst mal die Situation, so wie er es Andi versprochen hatte!

C: Und was machen wir jetzt mit Charly?

P: Wie willst du ihn ablenken?

A: Was hast du vor?

S: Also wir machen das so: ...

Sie steckten die Köpfe zusammen und besprachen ihren Plan. Alle waren hellauf begeistert!

 

Am Nachmittag war Charly pünktlich um 15 Uhr am Alten Kranen, aber von Andi war nichts zu sehen. Er wartete schon 10 Minuten, als ihn ein kleiner Junge antippte.

Junge: Bist du der Charly?

C: Ja!

Junge: Ich soll dir das hier geben!

Er gab ihm einen Zettel und rannte davon. Hastig entfaltete er den Zettel und las die Nachricht.

Tja, der Treffpunkt war wohl falsch! Komm zu mir! Ich bin am Rathaus! A.

C: Was soll das? Was hat er nur vor?

Hastig lief er zum Rathaus. Und dort sah er ihn: AAAAAAAAAlex! Er rannte auf ihn zu und fragte ihn völlig aus der Puste: „Hast du Andi gesehen? Ich wollte mich hier mit ihm treffen!“

A: Das glaubst auch nur du! A stand in diesem Fall für ALEX! Nicht für ANDI! Aber ich geb dir einen Tipp: Versuchs doch mal da vorne am Dom!

Am Dom wartete, wer auch sonst, A – nein Claus!

Ch: Hast du Andi gesehen! Ich soll ihn hier treffen!

Cl: Alex hat nichts davon gesagt, dass Andi hier ist! Er hat dir nur einen Tipp gegeben. Geh doch mal zur Löwenbrücke!

Ch: Das macht euch wohl Spaß!

Claus grinste nur!

An der Löwenbrücke sah Charly erst mal niemanden, bis er plötzlich von hinten umarmt wurde.

C: Andi?

Tobi: Nicht ganz! Ich muss dir noch was sagen: Die Kraft zu vergeben ist ein Bestandteil deines Lebens. Geh doch einfach mal zum Bahnhof!

Am Bahnhof wartete ... Peter!

C: Hast du vielleicht Andi gesehen?

P: Ich find das ganze Spielchen hier etwas gemein! Geh zur Alten Mainbrücke!

C: Sehr witzig!

An der Alten Mainbrücke stand mit einem Grinsen im Gesicht, ... Steffen!

C: Hast du vielleicht ZUFÄLLIG Andi gesehen?

S: Nein! Aber ich habe gerade mit ihm telefoniert! Er wartet seit 1½ Stunden am Alten Kranen auf dich! Der ist ganz schön sauer! Viel Glück!

C: Das ist alles eure Schuld!

Wie gejagt rannte Charly zurück zum Alten Kranen. Er sah schon von weitem Andi auf einer Bank sitzen und ungeduldig mit den Fingern trommeln.

C: Hallo Andi! Es tut mir leid, dass ich so spät bin, aber ich bin gerade durch die ganze Stadt gerannt. Die Jungs haben mich reingelegt.

Plötzlich grinste Andi und hielt Charly eine Wasserflasche hin.

A: Da, trink erst mal was und setz dich her! Du bist ja völlig aus der Puste! Ich hatte den Jungs eigentlich nur aufgetragen, dass sie dich ein bisschen ablenken sollen, so ne halbe Stunde oder so, dachte ich! Ich wusste ja nicht, dass sie dich durch die ganze Stadt hetzen würden!

C: Das war alles deine Idee!

A: Ich wollt dich nur ein bisschen zappeln lassen!

C: Hast du das nicht lang genug getan?

A: Komm schauen wir mal, ob du noch ein bisschen Kraft hast!

Andi rannte, ohne auf Charlys Frage zu antworten, zu einer Treppe in den Main und war verschwunden. Als Charly ihn nachrannte, sah er Andi in einem Tretboot sitzen.

A: Na komm schon! Oder denkst du ich kann das Ding alleine bewegen? Oder kannst du etwa schon nicht mehr?

Charly stieg ins Boot und sie strampelten los.

C: Machst du das eigentlich immer so?

A: Was?

C: Mit den Jungs so spielen?

A: Warum nicht!

C: Was ist eigentlich deine Ausrede?

A: Für was denn?

C: Na ja, wie du dich aufführst!

A: Warum soll ich die Erwartungen von anderen Typen erfüllen anstatt meine eigenen!

C: Also enttäuscht du sie von vorne rein und hast nichts zu befürchten.

A: So was in der Richtung!

C: Ging voll daneben!

A: Wieso?

C: Na, mich hast du noch nie enttäuscht.

 

Nachdem sie das Boot wieder zurückgebracht hatten, zog Andi Charly zu einem Fitnessstudio.

C: Man, Andi, war das nicht genug Sport für einen Tag?

A: Nein! Mal schauen wie lange du das durchhältst!

Sie trainierten fast an jedem Gerät und hatten ihren Spaß. Sie lästerten über die Typen mit den riesigen Muskelpaketen, die Mann laut Andi nur als Rheumabrett benutzen kann, weil an denen ja keine weiche Stelle ist, wobei Charly bei letzteren anderer Meinung war (*g* wo wohl!). Und sahen sich die süßen Typen an, die auch trainierten und schwärmten von Waschbrettbäuchen, Sixpack...

Es war wie früher!

Als sie keine Lust mehr hatten, gingen die beiden duschen(in getrennten Kabinen!).

Andi war schneller fertig als Charly und ging sich schon mal anziehen. Als Charly aus der Dusche kam, mit einem Handtuch um die Hüfte gebunden, stand Andi mit Boxershorts bekleidet und einem fetten Grinsen im Gesicht vor ihm. Charly sah ihn misstrauisch an und wand sich dann aber seinen Klamotten zu. Da fiel es ihm auf:

C: ANDI! Wo sind meine Shorts?

A: Weiß nicht!

Charly machte ein Satz auf Andi zu, der zurückwich und die weiße (bzw. grüne) Boxershorts von Charly (Wir konnten uns nicht darauf einigen ob weiß mit roten Knutschmund oder rosa Herzchen oder grün mit Snoopy oder Simsons dem Charly besser stehen würde! Kleine Frage: Charly, wie sieht deine Boxershort nun aus? Bine wäre für weiß mit roten Knutschflecken, aber nur von Andi SELBSTGEMACHT (sozusagen Mundarbeit), ich tendiere dazu dass es ein gemeinschaftliches Geschenk von der gesamten Band ist!) in der Luft baumeln ließ. Charly stürzte sich auf Andi und sie fielen beide nach hinten um. Charly schnappte sich seine Shorts und wollte wieder aufstehen, als Andi ihn plötzlich fast umarmte und ihn küsste. Sie knutschten heftig rum und Charly merkte nicht, wie Andi sich leicht zur Seite drehte, unter Charly hervorkroch und blitzschnell zugriff. Andi sprang mit Charlys Shorts auf und rannte weg.

Nach einem kleinen Kampf und viel Gelächter, konnte sich Charly dann endlich anziehen

und sie verließen zusammen das Fitnessstudio.

 

Charly und Andi fuhren zu Andi nach Hause. Auf dem Weg dorthin erzählten sie sich lustige Märchen.

C: Weißt du Andi, eigentlich trinke und rauche ich ja gar nichts, ich tu immer nur so, um bei den Boys und den Girls cool rüberzukommen!

A: Ach so, deswegen ist dein Aschenbecher zuhause so voll!

Oder:

C: Weißt du Andi, meine Eltern sind ja ganz nett, aber du solltest mal meine richtigen Eltern kennen lernen und unser Schloss und unsere 300 Diener und alles andere!

Sie lachten sich total verreckt.

Bei Andi angekommen, waren sie immer noch bester Laune.

A: Erzähl mir irgendetwas Wahres!

C: Etwas Wahres... ich bin hetero!

Er lachte.

A: Nein, ich meine etwas Wahres. Etwas was sonst niemand weiß!

C: Also gut... du bist süß!

Er drückte Andi einen Kuss auf den Hals.

C: … du bist sexy!“

Wieder einen Kuss auf den Hals, dieses Mal auf der anderen Seite.

C: ... Und total in mich verknallt!

Dabei küsste er ihn auf den Mund. Andi lachte.

A: Und du bist total von dir überzeugt!“

C: Na hör mal! Das sage ich mir jeden Tag selbst! Und was DU empfindest weiß ich ganz genau!

A: Oh, auch noch ein Hellseher!

C: Vielleicht! Hab' ich Dir heute schon gesagt, dass ich Dich liebe ?

A: Warum liebst du mich eigentlich?

C: Ist es dein Lächeln oder dein Lachen oder dein Herz? Ist es denn wirklich so wichtig warum ich dich liebe? Überall ist eine Menge! Du stehst hervor! Kannst du nicht sehen, warum sie dich nicht ignorieren können? Wenn du wissen willst, warum ich dich nicht gehen lassen kann, lass es mich erklären, dass jeder kleine Traum wahr wird mit jeder kleinen Sache du tust! Es ist alles, alles was du tust, das mich in dich verliebt macht! Es ist alles, alles was du sagst, Das mich auf diese Weise fühlen lässt! Du bist einfach alles was ich brauche!

Andi grinste und nahm Charly in den Arm. Sie fingen wieder an wild rumzuknutschen.

C: Heut machen wir uns ein paar Träume wahr. Du bist nicht allein!

Wenig später landeten sie zusammen im Bett.

C: Ich muss dir was verraten! Ich wusste bis vor kurzen wirklich nicht, dass ich auch auf Männer stehe! Du bist mein erster Mann! Und der süßeste, den es auf der ganzen Welt gibt. Ich will mit dir zusammen sein bis ans Ende unserer Zeit!

 

Am nächsten Tag wachte Andi glücklich neben Charly auf. Er küsste Charly wach und als sie sich dann endlich voneinander lösen konnten, meinte Charly grinsend: „What a beautiful morning! So könnte ich jeden Morgen geweckt werden!“

A: Kannst du haben Schatz! Vorrausgesetzt, du schläfst jetzt öfters bei mir, weil ich ganz bestimmt nicht jeden Morgen zu dir fahren werde, um dich zu wecken!

Andi wollte aufstehen, aber Charly hielt ihn zurück: „Lass uns nie wieder aus diesem Zimmer gehen. Lass uns nie wieder aus diesem Bett aufstehen. Lass mich nie wieder mit mir selbst allein. Lass uns nur zusammen sein.“

A: Alter Spinner!

Sie lehnten sich noch eine Weile zurück und knutschten und kuschelten.

Nach einer Weile standen sie dann doch auf und frühstückten gemeinsam. Sie fütterten sich gegenseitig! Es war einfach lustig! Nach einer Weile musste Charly weg und seinen Eltern bei irgendwas helfen.

 

12. Mädchen-Gespräche

Da Charly keine Zeit für ihn hatte, ging Andi zu Harry um ihm die Neuigkeiten zu erzählen.

H: Hallo Andi! Du strahlst so! Was ist los!

A: Hi Harry! Ich muss dir was wichtiges erzählen!

H: Was ist passiert?

A: Du warst doch am Freitag auf dem Konzert, als Charly mir dieses Lied gesungen hat!

H: Woher weißt du?

A: Du kannst dich noch so weit hinten in der Halle verstecken, ich sehe dich doch! Du weißt doch, ich sehe alles!

H: Ja, ich war da und ich war etwas enttäuscht, dass du auf Charlys Liebeserklärung nicht reagiert hast! Man konnte ihm die Enttäuschung richtig ansehen!

A: Oh, ich habe reagiert! Ich habe ihm am selben Abend noch gesagt, dass wir uns morgen, also gestern, treffen. Dann hab ich ihn gestern von den anderen Jungs, durch die halbe Stadt hetzen lassen.

H: Du hast ihnen doch nichts von euch erzählt, oder? Das wäre nicht dein Stil!

A: Nur Steffen weiß was!

H: Ach so! Und was war dann?

A: Dann sind wir in einem Tretboot über den Main gestrampelt und später waren wir noch im Fitnessstudio!

H: Sportlich, sportlich!

A: Und nach dem Duschen ist es dann passiert!

H: Was?

A: Wir haben uns geküsst!

H: Wie kam das? Erzähl!

(Anmerkung: Typische Mädchen-Gespräche!)

Andi erzählte ihm die Geschichte von der Umkleide und auch, dass Charly noch mit zu ihm gegangen war, aber mehr nicht! Harry konnte es sich auch so denken.

H: Mensch, ich freu mich so für dich! Du warst in den letzten Monaten so traurig, das war wirklich schlimm!

A: Das ist ja jetzt vorbei! Ich fühl mich sauwohl! Ich bin völlig losgelöst von der Erde, völlig schwerelos!

H: Na dann gratulier ich dir, Alter! (denkt) Wenn er wüsste, dass er das ganze mir zu verdanken hat!

A: Danke, Süßer!

 Sie lachten beide und quatschten noch eine Weile über Charly, Charly und äh Charly.

 

Am selben Abend war Charly noch bei Steffen.

S: Du strahlst ja heute so!

 C: Hi Steffen! Ich muss dir was wichtiges erzählen!

S: Was ist passiert?

C: Du weißt doch, dass ihr mich gestern durch die halbe Stadt gehetzt habt, damit ich zu spät zu Andi komme!

S: Oh ja, das weiß ich noch ganz genau!

C: Ich bin dann zu Andi und er hat alles aufgeklärt. Ich fand eure Aktion ganz schön gemein!

S: Hast recht, vielleicht war des nicht ganz so freundlich.

C: Dann sind wir in einem Tretboot über den Main gestrampelt und später waren wir noch im Fitnessstudio!

S: Sportlich, sportlich!

C: Und dann waren wir duschen...

S: AHA!

C: Nicht was du jetzt wieder denkst, in zwei Kabinen!

S: Schade!

C: Als ich wieder rauskam, hatte mir Andis schon meine Boxershorts geklaut und als ich sie mir wiederholen wollte ist es dann passiert!

S: Was?

C: Wir haben uns geküsst!

S: Wirklich? Das ist ja super! Wie kam das? Erzähl!

Charly erzählte ihm die Geschichte von der Umkleide und auch, dass sie danach noch zu Andi gegangen waren, aber er erzählte mehr!

C: Und dann habe ich ihn einfach hochgehoben und ihn ins Schlafzimmer getragen.

S: Nicht wirklich! Ihr habt doch nicht etwa?

C: Doch und es war so himmlisch!

S: Das brauchst du mir nicht zu versichern, das sehe ich an deinen Augen!

(Wie war das mit den Mädchen-Gesprächen?)

C: Es ist das beste, was mir seit Jahren passiert ist! Ich hätte mich nie getraut, so was zu erwarten, bis es auf einmal soweit war.

S: Mensch, ich freu mich so für dich! Du warst in den letzten Monaten so traurig, das war wirklich schlimm!

C: Das ist ja jetzt vorbei! Ich fühl mich sauwohl! Liebe bleibt eine Droge, die mich high macht, so fühle ich mich. So in der Art:

Jetzt is Schluss mit lustig
Ich will dich wieder sehn
Bis gestern warn wir Freunde
Jetzt hab ich ein Problem!

Letzte Nacht hat alles verdreht
Du hast mich einfach flachgelegt
Ich mach für dich den Hampelmann
Du wirfst mich aus der Bahn

Weiß der Geier oder weiß er nicht
Ganz egal ich liebe dich
Du kannst alles von mir haben
Doch es läuft nichts ohne mich!

Weiß der Geier oder weiß er nicht
Ganz egal ich liebe dich
Du kannst alles von mir haben
Doch es läuft nichts ohne mich!

Mein Leben ist im Eimer
Steh völlig auf dem Schlauch
Der Tag ist fast am Ende
und ich bin’s langsam auch

Letzte Nacht hat alles verdreht
Du hast mich einfach flach gelegt
Ich mach für dich den Hampelmann
Du wirfst mich aus der Bahn

Weiß der Geier oder weiß er nicht
Ganz egal ich liebe dich
Du kannst alles von mir haben
Doch es läuft nichts ohne mich!

Weiß der Geier oder weiß er nicht
Ganz egal ich liebe dich
Du kannst alles von mir haben
Doch es läuft nichts ohne mich!

S: Na dann gratulier ich dir, Alter! Aber wie kamst du eigentlich darauf für ihn „Be my Baby“ zu singen?

C: Harry hat mir geschrieben!

S: DER Harry?

C: Genau der!

Er zeigte ihm den Brief und Steffen war sehr erleichtert, dass es so ein gutes Ende gefunden hatte.

Ende? Und dann lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende?

Nein noch lange nicht! Wäre ja auch zu schön und wahr zu sein!

 

13. Nur ein Spiel?

Am nächsten Tag fuhr Andi zu Charly, um ihn zu besuchen. Als er in die Straße eingebogen war, in der Charly wohnte, wäre er vor Schreck fast gegen ein geparktes Auto gefahren. Was er sah, gab ihm den Rest:

 Charly lief Arm in Arm mit einem Mädchen aus dem Haus. Sie lachten über irgendwas und Charly drückte das Mädchen etwas fester an sich. Als die beiden an einem Auto ankamen, umarmte Charly das Mädchen noch mal fest und drückte ihr einen Kuss auf die Wange und einen, wie es von Andis Position aussah, auf den Mund. Dann stieg das Mädchen ein und fuhr los. Charly stand da und winkte ihr hinterher.

Das war zuviel für Andi. Er fuhr blitzschnell wieder rückwärts aus der Straße heraus und davon. Dabei dachte er:

Es ist das Zärtlichste in mir
Was du gerade zerstört hast
Ich bin fertig, hör schon auf
Siehst du die Scherben in meiner Hand?

Doch du wirfst Steine in mein Herz aus Glas
Spürst du nicht, wie es zerbricht?
Du schießt Pfeile- triffst mich innerlich
Spürst du nicht, wie es zerbricht?

Dieses Herz aus Glas
Es ist mein Herz aus Glas
Dieses Herz aus Glas
Es ist mein Herz aus Glas

Komm zurück, sei einfach hier
Und schau an, was du getan hast
Heil die Wunden, fühle diesen Schmerz
Will vergessen, was da war

Doch du wirfst Steine in mein Herz aus Glas
Spürst du nicht, wie es zerbricht?
Du schießt Pfeile- triffst mich innerlich
Spürst du nicht, wie es zerbricht?

Dieses Herz aus Glas
Es ist mein Herz aus Glas
Dieses Herz aus Glas
Es ist mein Herz aus Glas

Nie mehr werd ich dich spüren
Niemals mehr berühren
Ist es das, was du willst?
Ich vermiss dein Vertrauen
Ich vergesse dich niemals
Will warten auf dich
Schau nur einmal noch her
Sonst zerstörst du mich
Sonst zerstörst du mich

Dieses Herz aus Glas
Es ist mein Herz aus Glas
Dieses Herz aus Glas
Es ist mein Herz aus Glas

Doch du wirfst Steine in mein Herz aus Glas
Spürst du nicht, wie es zerbricht?
Mein Herz aus Glas

Irgendwo an einem Feldweg blieb er dann stehen. Er stieg aus, verschloss sein Auto und rannte einfach los. Er rannte und rannte, bis er nicht mehr konnte und noch weiter, er rannte sich seine Seele aus dem Leib, solange, bis er nicht mehr klar denken konnte und dann ließ er sich einfach fallen. Ihm wurde es schwarz vor den Augen.

Als er wieder aufwachte, lag er auf einem Sofa in einem warmen Zimmer. Er setzte sich leicht auf und schon kam jemand angerannt.

C: Mensch, Darling! Was machst du denn für Sachen, Süßer? Ich wäre fast gestorben vor Angst, als ich dich dort liegen gesehen habe. Ein Nachbar hat dich gefunden und mich zur Hilfe gerufen. Man war das ein Schock! Was ist denn nur passiert? Ich wär fast gestorben.

Andi drehte sich zur Seite und somit von Charly weg.

A: Dann verreck doch!

C: Was soll das Andi? Ich hab mir Sorgen gemacht! Ich liebe dich! You’re the one and only! Und du motzt mich so an!

A: Dann überleg mal wieso, du Macho Casanova!

C: Ich weiß nicht was du meinst! Von was redest du?

A: Von der süßen Blondine, die du heute Mittag abgeknutscht hast! Ich genüg dir wohl nicht! Da muss noch ein Girl her und vielleicht noch drei vier andere!

C: Aber...

A: Danke! Verarschen kann ich mich allein!

Er sprang auf.

A: Ich habe dir vertraut!

Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte zur Tür hinaus.

Charly starrte ihm mit offenem Mund hinterher. Dann flüsterte er: „Für mich ist gestern wertlos und morgen ganz egal, solange du mir versprichst, dass du mich halten kannst. Warum kann ich dich nicht halten? Ich liebe dich doch, warum läufst du immer weg? Was mach ich bloß falsch?“

Er begann leise zu singen:

Nimm mein Herz wenn du gehst
weil ich es nicht mehr brauche
nimm mein Herz wenn du weg gehst

Ich dachte nie, dass Du gehst
und ich hier steh'
und die Welt sich nicht mehr dreht
Ich dachte wir wär'n zu zweit
niemals allein
doch der Traum ist ausgeträumt
und nun ist es passiert
und bevor ich's noch mal verlier'
nimm mein Herz mit Dir

Nimm mein Herz wenn du gehst
weil ich es nicht mehr brauche
nimm mein Herz wenn du weg
Nimm mein Leben wenn du gehst
wenn du aus bei der Tür raus gehst
ich habe nie viel verlangt
aber ich verlange es jetzt
Ich bitte dich das du bleibst
oder nimm mein Herz

Ich dachte nie, dass Du mir
in die Augen siehst
und mir sagst,
dass Du mich nicht mehr liebst
ich dachte nie, dass wir so
voreinander steh'n
und ich Dich bitte, nicht zu geh'n
doch nun ist es passiert
und bevor ich's noch mal verlier'
nimm mein Herz mit dir

Nimm mein Herz wenn du gehst
weil ich es nicht mehr brauche
nimm mein Herz wenn du weg
Nimm mein Leben wenn du gehst
wenn du aus bei der Tür raus gehst
ich habe nie viel verlangt
aber ich verlange es jetzt
Ich bitte dich das du bleibst

Woher sind wir gekommen
und wohin werden wir geh'n
Wie viel muss ich lernen
um Dich zu versteh'n
ich frage wie weit muss ich noch gehen
um bei Dir zu sein
mein Leben ist keins so allein.


Nimm mein Herz wenn du gehst
weil ich es nicht mehr brauche
nimm mein Herz wenn du weg
Nimm mein Leben wenn du gehst
wenn du aus bei der Tür raus gehst
ich habe nie viel verlangt
aber ich verlange es jetzt
Ich bitte dich das du bleibst
oder nimm mein Herz

 

Im Radio lief gerade ein Lied: „Wenn das Liebe ist“ von Glashaus

Bin unter Tränen eingeschlafen
Bin unter Tränen wieder aufgewacht
Hab über dieselbe beschissene Frage
Zwei Millionen Mal nachgedacht
Hab mich gedreht und mich gewendet
In demselben Scheiß Problem
Für dich ist es beendet
Aber ich kann’s nicht sehen
Ich kann’s nicht sehen
Kann nicht schlafen
Kann nicht essen
Ich kann nicht verstehen
Du hast mich vergessen
Während Erinnerungen mich lähmen
Hab Angst vor dem Abend
Mir graut vor der Nacht
Bis an den Morgen mich dieselbe Frage wach hält
Warum bist du nicht da?
Warum bist du nicht da?

Refrain:
Wenn das Liebe ist
Warum bringt es mich um den Schlaf?
Wenn das Liebe ist
Warum raubt es mir meine Kraft?
Wenn das Liebe ist
Sag mir, was es mit mir macht?
Wenn das Liebe ist
Was ist dann Hass?

Tausendmal deine Nummer gewählt
Und tausendmal wieder aufgelegt
Die ganze Kacke eh keinem erzählt
Wer versteht schon, wie du mir fehlst
Genau das bezwingt den ganzen anderen Stress
Leider kann ich nicht so viel trinken
Dass ich, dass ich dich vergess
Das ich dich vergess
Refrain

C: Ja, Was ist dann Hass? Es wird nie wieder irgendetwas geben, was mir soviel bedeuten wird wie Andi! Ich werd dich suchen, muss dich finden, in alle Länder fall ich ein, muss mich an deine Wege binden, dreh und wende jeden Stein. Wo immer du auch sein wirst, ich finde diesen Platz. Wenn du mir dann verzeihen willst, find ich dich mein Schatz.

 

Andi fuhr schnurstracks zu Harry. Dabei konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Total verheult kam er bei Harry an.

H: Mensch Andi! Was ist passiert?

A: Ich hab sie gesehen!

H: Wen?

A: Ich habe Charly zusammen mit dieser Tussi gesehen!

H: Moment, ich komm da nicht mehr ganz mit! Komm doch erst mal rein, ich bring dir nen Kaffee und du erzählst mir der Reihe nach, was passiert ist, ok?

Sie gingen zu Harry ins Wohnzimmer und Andi ließ sich auf der Couch fallen. Harry ging schnell in die Küche und holte zwei Tassen Kaffee. Dann setzte er sich neben Andi, der wie ein Häufchen Elend dasaß und bitterlich weinte. Harry nahm ihn in den Arm drückte ihn fest an sich und tröstete ihn. Eine Viertelstunde lang, sagte keiner ein Wort, Harrys T-Shirt war schon ganz nass von Andis Tränen, dann hatte sich Andi ein bisschen beruhigt. Er stammelte leise ein paar Worte.

A: Er hat sie angelächelt, sie umarmt, sie geküsst!

H: Wen hat er angelächelt?

A: Diese Blondine! Sie sahen aus, wie ein Paar, das schon sehr lange eins ist!

H: Aber ich glaube das einfach nicht! Charly hat doch so dafür gekämpft, dass ihr beide zusammenkommt, dann macht er doch nicht so was!

A: Er wollte mich nur ärgern!

H: Und riskieren, dass sein Image platzt, wenn du, nach seinem Lied, ihm mitten auf der Bühne um den Hals fliegst?

A: Er wusste doch, dass ich das nie tun würde! Es ist so schlimm!

H: Mensch, Kleiner!

A: Du, I glaub net, dass er was Besond´res ist, dass er einfach für mi wie geschaffen ist, dass mir nix bess´res passier´n konnt, dass jede Sekunde mit ihm sich lohnt. I glaub net, dass I den Rest meines Leb´ns bei ihm bleiben will. Des alles brauch I net glauben, des weiß I! Weil er mei Leb´n gut organisierst und I ihm blind vertrau! Weil sein Blick schon genügt, dass er mi verführt und I kaum noch nach anderen schau, nur weil er stark ist und intelligent. Dazu noch attraktiv! Glaubt er, I müsst meinen Hut vor ihm ziehn? Und er liegt damit gar nicht mal schief! Scheiße! Er bedeutet für mich mein Leben! Er ist alles für mich! Und doch verarscht er mich wo er nur kann! (Bei Kummer hilft bayrisch sprechen! Oder eigentlich net! Ich geb zu des kommt a weng komisch!)

H: Aber...

In dem Moment klingelte Andis Handy.

A: Ja?

P: Hallo Andi! Ich wollt dich fragen, wo du bleibst! Wir wollten doch heute proben!

A: Peter, es tut mir leid, dass ich noch nicht früher angerufen habe, aber ich kann heute nicht zur Probe kommen!

P: Und was machen wir jetzt?

A: Ihr werdet schon ohne mich auskommen. Ihr könnt die Lieder ja ohne Sänger proben.

P: Das ist es nicht! Charly kommt auch nicht, da seine Cousine zur Zeit da ist und er sich ein bisschen um sie kümmern muss. Er war vorhin kurz mit ihr hier.

A: Ist das so ne kleinere Blonde.

P: Ja!

A: Aha!

P: Du kannst wirklich nicht kommen?

A: Nein! Oder warte ich komm doch noch schnell bei euch vorbei! Tschüß!

Hastig legte Andi auf und rannte zur Garderobe.

H: Was ist denn jetzt los?

A: Es war vielleicht nur seine Cousine! Ich fahr jetzt zu den Jungs!

H: Denk daran: Du bist nicht allein!

Aber Andi war schon weg.

 

Bei den Jungs angekommen, rannte er gleich auf sie zu.

S: Sag mal, wie siehst du denn aus?

Al: Du hast geweint!

C: Was ist passiert?

An: Das ist jetzt nicht so wichtig! Wie sieht diese Cousine genau aus?

Die Jungs beschrieben sie sehr genau und Andi erkannte sie wieder: Das Mädchen, das er mit Charly gesehen hatte.

An: Shit!

S: Was ist denn eigentlich los?

An: Du weißt doch, das Charly und ich ein Paar sind!

S: Ja, das hat er mir schon erzählt!

C: Wie bitte?

P: Ihr seid was?

Al: Ehrlich?

An: Ja! Ich bin seit Jahren schwul und Charly ist bi!

C: Hammer!

An: Ist ja jetzt auch egal! Ich hab ihn mit seiner Cousine gesehen und gedacht er hätte was mit ihr! Ich hab ihn angeschrieen und total runtergemacht!

P: Wieso hat er dir nicht gesagt, dass es seine Cousine war?

An: Ich hab ihn nicht zu Wort kommen lassen!

Al: Scheiße!

S: Und was willst du jetzt machen?

An: Ich muss irgendwie mit ihm reden! Ich hab da schon eine Idee! Danke Jungs!

S: Du bist nicht allein!

Andi fuhr schnell wieder nach Hause. Zurück blieben mal wieder Alex, Claus, Peter und diesmal auch Steffen.

A: Du hast von allem gewusst, stimmt’s Steffen?

S: Ja, Charly hat mir schon an Weihnachten davon erzählt!

P: So lange sind sie schon ein Paar?

S: Nein!

C: Aber was war dann da? Ich meine, irgendwas muss doch gewesen sein! Die haben sich doch nicht einfach so aus Spaß gestritten!

S: Also, das war so. Andi ist schon ewig lang in Charly verliebt.

A: Davon hat man nichts gemerkt!

S: Er konnte es sehr gut verstecken! Auf jeden Fall hat Charly ihm dann am 1. Weihnachtsfeiertag gestanden, dass er in ihn verliebt ist. Charly wusste nicht, dass Andi ihn auch liebt. Aber Andi dachte Charly will ich verarschen.

P: Wieso denn das?

S: Andi hat sich immer eingeredet, dass das zwischen Charly und ihm nichts werden kann, da Charly ja hetero ist und dann sagte Charly plötzlich, dass er Andi liebt. Andi wollte es nicht wahrhaben. Er hat sich total in den Gedanken, dass Charly heterosexuell ist und auf Frauen steht, festgebissen! Er ließ sich durch nichts und niemanden umstimmen. Charly konnte tun und lassen was er wollte, er hatte keine Chance!

A: Irgendwie versteh ich das aber!

S: Ich hab es auch verstanden, aber ich hab Charly trotzdem geholfen, da es ja so beiden schlecht ging! Charly war am Ende sogar fast täglich bei mir und hat sich die Augen wegen Andi ausgeheult!

C: Das ist hammerhart!

A: Und was hat Charly dann gemacht?

S: Er hat dann ein paar mal versucht auf Andi zuzugehen, aber der hat abgeblockt. Und wollte sich auf nichts einlassen!

P: Und wieso sind sie dann jetzt zusammen?

S: Also die Geschichte ging mit einem Missverständnis los: Charly hat Andi mit einem Typen gesehen, den er mit zwei Küsschen und einem Klaps auf den Hintern begrüßt hat. Natürlich hat Charly dann gedacht, dass die beiden zusammen wären. Es hat ja auch alles danach ausgesehen!

P: Aber sie waren es nicht!

S: Genau! Der Typ war Harry, ein Kumpel von Andi! Ihm muss er erzählt haben, dass er Charly liebt, denn Harry hat Charly einen Brief geschrieben, damit der irgendetwas Außergewöhnliches macht, um Andi zu beweisen, dass er ihn liebt! Das Resultat kennt ihr ja!

A: Das Lied! Be my Baby!

S: Genau das! Und nachdem wir Charly durch die halbe Stadt gehetzt haben, sind sie jetzt zusammen!

C: Hammer!

P: Echt cool!

A: Also ich wünsch den beiden sehr viel Glück und das Charly Andi jetzt immer noch will! Die beiden haben das irgendwie schon verdient!

S: Ach, Charly steckt das schon weg!

A: Na, dann können wir ja bald Hochzeit feiern!

Alle lachten und hofften ganz fest, dass das mit den beiden wirklich klappt.

 

14. Wird das noch was?

Zwei Tage später lag ein Brief in Charlys Briefkasten.

Lieber Charly!

10 Dinge die ich an dir hasse!
Ich hasse wie du mit mir sprichst und deine komische Frisur.
Ich hasse wie du Auto fährst und deine ganze Machotour.
Ich hasse deine Art mich anzuklotzen und dich ständig einzuschleimen.
Ich hasse es so sehr ich muss fast kotzen, noch mehr als bei diesen Reimen.
Ich hasse wenn du Recht behältst und deine Lügerei.
Ich hasse wenn du mich zum Lachen bringst noch mehr als meine Heulerei.
Ich hasse wenn du nicht da bist und dass du mich nicht angerufen hast.
Doch am meisten hasse ich, dass ich dich nicht hassen kann.
Nicht mal ein bisschen, nicht einmal fast.
Auf ewig
Dein Andi

 

Wieder zwei Tage später klingelte es um 14 Uhr an Andis Haustür. Er öffnete die Tür. Vor ihm stand Charly mit Tränen in den Augen, aber einem Lächeln auf den Lippen. Er trat auf Andi zu, nahm ihn in den Arm und küsste ihn lange, innig und leidenschaftlich. Sie vergaßen alles um sich herum. Andi schmiegte sich an Charly und Charly drückte Andi an sich.

So standen sie da, bis sie Räuspern hinter sich hörten. Widerwillig lösten sie sich voneinander und sahen Harry mit einem breiten Grinsen im Gesicht hinter ihnen stehen.

H: Ich will euch ja nicht stören, aber ich hab noch was für euch.

A: Wo kommst du denn jetzt her?

C: Sagen wir es mal so: Er hielt uns für unfähig unser Leben selbst in die Hand zu nehmen und so hat er nachgeholfen.

A: Wie darf ich das verstehen?

H: Ich bin heute morgen um 10 zu Charly gegangen und habe mit ihm geredet. Bis jetzt! Und das hier ist das Resultat!

A: Wie soll ich dir jemals danken?

H: Du hättest das selbe für mich getan! Sei einfach auf ewig mein Freund!

C: Das wird er sein und du bist auch mein Freund!

H: Hey, auf einmal bin ich mittendrin, nicht nur dabei! Nachdem das geklärt ist lass ich euch lieber mal allein! Ach ja hier!

Er gab den beiden ein Tape, ging zu seinem Auto und fuhr los. Die beiden sahen erstaunt auf ihr Tape, gingen dann aber ins Haus und hörten es sich an. Sie hörten Harrys Stimme.

H: Wir werden auf ewig Freunde sein, vergesst dass nie, ok? IHR seid nicht allein!

Er begann zu singen:

There’ll be times when you feel so lost and lonely
I know I’ve been there
I understand a helping hand means so much more
So don’t despair cause I’ll be there
You never walk alone

Here I am, just for you, here I am
And there’s nothing that I wouldn’t do
If there’s anything in heart desires
Anything at all
Take my heart ‘cause here I am

Tell me how can I prove my honesty
And show you how much I care
So tenderly follow me
And take my hand
And I’ll be there
And this I swear
You’ll never walk alone

Here I am, just for you, here I am
And there’s nothing that I wouldn’t do
If there’s anything in heart desires
Anything at all
Take my heart ‘cause here I am

If only I could find a word
To show you how I feel
‘Cause only I can help you see the truth
Hey oh
And should you ever doubt yourself
This is what I have to say
Be there for me and I’ll do what I can
Here I am, just for you

If there’s anything in heart desires
Anything at all
Take my heart, take my heart
Here I am, just for you, here I am
And there’s nothing that I wouldn’t do
If there’s anything in heart desires
Anything at all, take my heart
Take my heart ‘cause here I am

H: Mein Lied ist eine Botschaft für dich und für die Welt: Geh dorthin, wo dein Herz dich trägt und bleib wo’s dir gefällt!

Du bleibst immer noch du
Egal, was immer auch geschieht
Und wie weit dich etwas in die Tiefe zieht
Das Leben ändert sich von Tag zu Tag
Doch ganz egal, was auch kommen mag

Du bleibst immer noch du
Gehörst noch immer dazu
Ich steh zur dir lass dich nicht allein
Denn ich bin bei dir um dir ein Freund zu sein.
Du bleibst immer noch du
Und ich lass nicht zu,
das irgendwer dich zu ändern versucht.
Ist das Leben auch mal trist, bleib wie du bist, bleib wie du bist.

Egal, wie schlimm es um dich steht
Und wie lange mancher Zustand nicht vergeht,
jede deiner Tränen wein ich mit dir
und ich weiß ganz tief in mir.

Du bleibst immer noch du
Gehörst noch immer dazu
Ich steh zur dir lass dich nicht allein
Denn ich bin bei dir um dir ein Freund zu sein.
Du bleibst immer noch du
Und ich lass nicht zu,
das irgendwer dich zu ändern versucht.
Ist das Leben auch mal trist, bleib wie du bist, bleib wie du bist.

Ziehen auch dunkle Wolken an dir vorüber
Und werden manche Tage im Stundentakt noch trüber,
deine Haut ist ehrlich, die Farbe ganz egal!
Freunde helfen sich aus dem tiefsten Tal!

Du bleibst immer noch du
Gehörst noch immer dazu
Ich steh zur dir lass dich nicht allein
Denn ich bin bei dir um dir ein Freund zu sein.
Du bleibst immer noch du
Und ich lass nicht zu,
das irgendwer dich zu ändern versucht.
Ist das Leben auch mal trist, bleib wie du bist, bleib wie du bist.

H: Andi gib niemals auf! Ich werde immer da sein und dein Freund sein! Das selbe gilt für dich Charly! Bleibt euch ja selber treu. Was auch passiert und wenn ihr keinen Ausweg mehr wisst. Dann habt ihr ja immer noch meine Adresse! Glaub an eure Liebe. Ich will in den nächsten 3 Jahren nicht hören, dass ihr euch trennt oder so! Kapiert? Erinnert mich bitte in 3 Jahren daran, dass ich noch mal das selbe sage! Ich mag euch wirklich! Ihr passt einfach zusammen! Vergesst das nicht!

 

C: Man hat der ne hammergeile Stimme!

A: Ich wusste, dass er gut ist, aber so gut!

Die beiden waren fast sprachlos.

C: Warum singt Harry eigentlich nicht in unserer Band?

A: Weil wir schon einen Keyboarder haben! Dich!

C: Zwei kann man immer gut gebrauchen und mit der Stimme!

A: Hast recht und ein Trompeter wäre auch nicht schlecht!

C: Wir könnten ihn ja mal fragen!

A: Wenn wir ihn fragen sagt er mit 100%iger Sicherheit nicht Nein! Er sucht schon länger eine neue Band und bei uns würde er sich, glaube ich, vom ersten Moment an wohl fühlen. Da würde er niemals absagen!

C: Er hat ja auch schon zwei Freunde bei CONFECT.

A: Wir sollten ihn morgen mal einen Besuch abstatten und vorher die Jungs fragen!

C: Ja, das machen wir MORGEN, heute haben wir was viel besseres vor! Denn heut da gibt’s nur uns zwei und die Nacht geht niemals vorbei. Baby, ich vergleiche dich mit dem Kuss einer Rose in der grauen Welt.

Charly beugte sich zu Andi und küsste ihn leidenschaftlich.

C: Von dir hab ich Lieben gelernt! Ich liebe dich sehr und halte deine Liebe in Ehren! Ich lass dich nie wieder los!

Sie knutschten eine Stunde lang fast ununterbrochen.

Plötzlich meinte Andi: „Wann ziehst du eigentlich hier ein?

C: Morgen, Darling!

 

Ach ja, noch etwas:

Einen Monat später saßen Andi und Charly mit all ihren Freunden und Verwandten zusammen und feierten VERLOBUNG!!! Charly hatte Andi einen Heiratsantrag gemacht!

Eines Abends kam Andi nach hause und fand das ganze Haus dunkel. Kein Licht ging. Er tastete sich vor ins Schlafzimmer, aus dem er leise Musik hörte und fand dort Charly mit einem Strauß Rosen in der Hand. Auf dem Boden waren hunderte von Kerzen. Überall lagen Rosen.

A: Was ist denn hier los?

(Wenn man Unsensibilität auf einer Skala von 1 bis 10 hätte, wäre Andi bei einer 8! Mensch Junge, da gehört ein „Oh wie süß!“ hin oder ähnliches, aber man fragt doch nicht „Was ist denn hier los!“ MÄNNER!)

Charly ging auf Andi zu und fiel vor diesem auf die Knie.

C: In den letzten Wochen ist mir eins klar geworden! Ich will dich niemals mehr verlieren! Du bist für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden! Jedes Mal, wenn ich meine Augen schließe, danke ich Gott, dass ich dich bekommen habe und dass du mich bekommen hast. Und jedes Mal, wenn ich daran denke, kneife ich mich selbst, denn ich kann nicht glauben, dass es wahr ist, dass jemand wie du mich auch liebt. Ohne dich, macht mein Leben kein Sinn mehr. Willst du es deswegen mit mir teilen? Willst du mich heiraten?

Andi konnte ihn nur noch anstarren und er brachte nicht mehr als ein leise, kaum hörbares „Ja!“ heraus. Aber Charly genügte es! Er sprang auf, nahm Andi in den Arm und wirbelte ihn in der Luft herum. Sie waren beide sehr glücklich!

 

Der einzige Kommentar ihrer Bandkollegen war ein lautes „Na endlich“. Steffen umarmte die beiden und sagte dann lachend: „Kommt zu uns, teilt unsere Freude mit uns und lasst uns eine Party machen!“ (*g* Harry hat hier nicht so viel zu sagen!)

 

Sie teilten es ihren Fans mit, indem sie mitten auf einem Konzert vor an den Rand der Bühne traten, sich die Hand gaben und dann sangen:

Now I've had the time of my life
No I never felt like this before
Yes I swear it's the truth
And I owe it all to you
'Cause I've had the time of my life
And I owe it all to you

I've been waiting for so long
Now I've finally found someone
To stand by me
We saw the writing on the wall
As we felt this magical Fantasy

Now with passion in our eyes
There's no way we could disguise it Secretly
So we take each other's hand
'Cause we seem to understand
The urgency
Just remember

You're the one thing
I can't get enough of
So I'll tell you something
This could be love because

I've had the time of my life
No I never felt this way before
Yes I swear it's the truth
And I owe it all to you

Hey, baby
With my body and soul
I want you more than you'll ever know
So we'll just let it go
Don't be afraid to lose control, no
Yes I know what's on your mind
When you say, "Stay with me tonight"
Just remember

You're the one thing
I can't get enough of
So I'll tell you something
This could be love because

I've had the time of my life
No I never felt this way before
Yes I swear it's the truth
And I owe it all to you

But I've had the time of my life
And I've searched though every open door
Till I found the truth
And I owe it all to you

Now I've had the time of my life
No I never felt this way before
Yes I swear it's the truth
And I owe it all to you

I've had the time of my life
No I never felt this way before
Yes I swear it's the truth
And I owe it all to you

'Cause I've had the time of my life
And I've searched though every open door
Till I found the truth
And I owe it all to you...

 

Ende gut alles gut!
Oder nicht?

 

Eigentlich schon, bis auf, dass Harry, als er erfahren hatte, dass er in die Band dürfte, laut schrie: „Na klar! Schließlich bin ich Musiker seit ich denken kann!“ und Andi vor Freude fast erwürgt hätte! *g* (tststststs böser Harry!)

 

Anmerkung der Autorin: Also jetzt sag mal nur ich was, weil wir uns darauf geeinigt hatten, dass ich die 3. und Bine die 4. Confectstory schreibt. Ich versichere mal wieder, dass die Geschichte frei erfunden ist und NICHT mit der Realität übereinstimmt. Manche Sprüche haben wir von Confect übernommen, sie sind daher auch nicht unbedingt für jeden verständlich, wie zum Beispiel der „Marderschaden“ (Harry, Alex wisst ihr noch? Stadtfest!). Oder ähnliches!

Ich muss natürlich auch wieder erwähnen, dass ich sehr wohl weiß, dass die Geschichte teilweise alles andere als logisch ist und manches sich im wahren Leben niemals so zugetragen hätte. Aber die Phantasie kennt keine Grenzen, zumindest meine nicht! Ich kann mir alles vorstellen, ob es funktioniert ist eine andere Sache. Mein Motto (Bei Geschichten) ist halt: Alles nur nicht logisch!!!

Ich hoffe, dass euch trotzdem gefallen hat, da es ja die erste lange Geschichte über Confect ist, die ich komplett alleine geschrieben habe. Bine hat sie danach nur noch mal durchgelesen und einige Zitate hinzugefügt und meine Fehler verbessert! Ansonsten hab ich das ganz allein gemacht, das war ganz allein meine Idee!

Ach ja: Humor ist wenn man trotzdem lacht und tie!!!

Freundliche Grüße und Du bist nicht allein!
HEAGDL
Trixi

 

PS: Wer wissen will, wie sich Harry in der Band macht und wie es mit Andi und Charly weitergeht, sollte möglichst schnell die 4. Story lesen! Da geht’s nämlich weiter! Aber das hat die Bine geschrieben.

 

PS (Zum Zweiten): Wer mir irgendwann mal sagen kann, wie viele Songtexte, Songtextausschnitte, Interpreten und Songtitel ich in die Story hineingebracht habe, ist mein Held! Ich hab den Überblick verloren! Außerdem haben die Sachen bestimmt zu 50% nichts mit Confect zu tun! Zum Beispiel Love is the message! Von Dominic Saleh-Zaki!

 

Eine traurige Mitteilung: Noch bevor ich diese Geschichte ins Netz gestellt habe, wird Harry CONFECT verlassen haben. Die 4.Story wird noch mit Harry erscheinen, aber was dann kommt wissen wir noch nicht!

(Vielleicht spielt die nächste Story ja mit einem gewissen THOMAS! Wenn er jetzt wieder auf diesen Namen besteht!)

Nein! In der nächsten Geschichte (die 5.), die noch nicht mal in Planung ist, wird ein gewisser Ralf K. eine große Rolle spielen! Hab einen neuen Schnuckel! (Obwohl Bine ehr in Richtung Charly tendiert! Wir sind uns zum erstem Mal in der Richtung nicht wirklich einig!)

Harry wir werden dich vermissen!!!!

 

 

 

Einschub

 

Es war ein sonniger Tag Anfang Juni.

Charly saß mit einem Caipirinia im Garten auf einem Liegestuhl.

Sein Lebensgefährte Steffen war gerade bei Andi um etwas zu bereden.

Leider blieb es nicht bei einem Gespräch.

Was Charly nicht ahnte war, dass Steffen nämlich gar nicht bei Andi war sondern bei Harry.

Harry war Steffens Ex, über den er noch nicht ganz hinweg war.

Als er Harry damals bei Confect wiedergetroffen hat, glaubte er sich am Ziel seiner Träume.

Aber Harry war schon an Alex vergeben.

Deswegen war Steffen jetzt auch bei ihm, um ihn diesen „Irrtum“ auszureden.

Doch Harry ließ sich nicht beirren und warf Steffen hinaus.

Daraufhin fasste Steffen einen folgenschweren Beschluss:

Er setzte sich in sein Auto und fuhr planlos durch Würzburg.

Dann besann er sich auf seinen Plan und fuhr zurück zu Charly.

„Du Schatz, ich muss dir was sagen.

Es tut mir leid!

Es geht aber nicht anders.

Das mit uns wird nie wieder so sein, wie es einmal war.

Ich liebe Harry noch immer.“

„Es ist gut, dass du mir das sagst, weil es mir da nicht anders geht.

Ich komme auch nicht über die Trennung von Alex hinweg.

Ich träume sehr oft von ihm, auch manchmal, ich muss es gestehen, wenn ich dich küsse.

Ziehst du aus oder soll ich?“

„Können wir nicht einfach beide hier wohnen bleiben und Freunde bleiben, wie wir es vorher auch waren?“

„Sorry, aber ich will mit Alex zusammen ziehen, da er sich in Kürze von Harry trennen will.“

„Das kann er doch nicht machen!

Harry liebt ihn doch so und der wirft das alles so weg!“

„Wenn nun mal keine Liebe mehr da ist, genauso wie bei uns!“

„Ich kann es nur nicht verstehen, dass Harry sich für so einen Typen einsetzt und ihn verteidigt.“

„Beleidige MEINEN Alex nicht!“

„DEIN Alex wird MEINEM Harry das Herz brechen.“

„Oh wie süß!“

„Wegen diesem Typen schießt Harry mich in den Wind!“

„Vielleicht hast du es nicht anders verdient!“

„WAS SOLL DAS HEISSEN?“

„Wer hat denn vor Jahren in eurer Beziehung Schluss gemacht?“

„Das war ich, aber ich hatte meine Gründe!“

„Hat sich das kleine Steffchen eingeengt gefühlt?“

„Weißt du was, du kannst mich mal!“

Steffen drehte sich um und rannte aus dem Garten zu seinem Auto.

Mit Vollgas fuhr er zu Harry, denn er musste ihn ja schließlich vorwarnen!

Doch als er dort ankam fand er Harry im Garten eng an Alex gekuschelt vor.

Total verunsichert rannte er in den nahen Park und sank heulend im Gras zusammen.

Dort hörte er plötzlich Schritte auf sich zukommen.

„Steffen, was ist denn mit dir passiert?“

Harry hatte ihn vor dem Haus stehen sehen und wie er dann heulend weggerannt ist.

„Ich kann es dir nicht sagen, Harry!“

„Warum denn nicht, was könnte so schlimm sein, dass du es mir nicht sagen kannst.“

„Frag mich bitte nicht, ich kann und will es dir nicht sagen!“

„Vertraust du mir etwa nicht mehr?“

„Doch, mehr als jedem anderen auf diesem Planeten, aber ich bring es nicht fertig, dir das Herz zu brechen.“

Harry lässt sich neben Steffen ins Gras fallen und nimmt ihn in den Arm.

Steffen kuschelt sich ganz fest an ihn.

„Wenn ich das doch einfach aufhalten könnte, ich würde es tun!“

„Was möchtest du aufhalten, Süßer?“

„Bitte versprich mir nicht auszurasten und glaub mir!

Charly hat mir erzählt, dass Alex dich für ihn verlassen will.“

Harry lässt sich rückwärts ins Gras fallen und schließt die Augen.

„Nur eine Frage: Warum?“

„Ich weiß es doch auch nicht, ich hab heute mit ihm Schluss gemacht, weil ich... weil ich einen anderen liebe, und er meinte nur das würde ihm nichts ausmachen, weil er bald wieder mit Alex, der dich verlassen wird, zusammenzieht.“

„Dann hab ich jetzt wohl alle Menschen auf der Welt verloren, die mir wichtig sind, meinen Freund, der zu seinem Ex zurückkehrt, meinen Kumpel Charly, der mir meinen Freund ausgespannt hat und meinen Ex, also dich, dem ich heute eine Abfuhr erteilt hab, die er nicht verdient hat!“

„Du hast nicht alle Menschen verloren, ich bin doch immer noch da und ich werde auch da bleiben, weil ich weiß, dass du jetzt jemanden zum Reden brauchst und ich einer der wenigen bin, die dich ganz kennen.“

„Danke, du bist so lieb, Steffen, was würde ich nur ohne dich tun?“

„Das weiß ich auch nicht, frag lieber was ich ohne dich tun würde!“

„Wie meinst du das?“

Steffen beugt sich über Harry und küsst ihn einfach.

Doch Harry stößt ihn von sich.

„Was soll das?“

„Ich liebe dich noch immer und ...........ach scheiße, du denkst jetzt bestimmt, dass ich die Situation ausgenutzt habe!“

„Steffen, ich sag dir jetzt was, ich werde es nur einmal sagen und nicht mehr wiederholen, bei jedem anderen Mensch, hätte ich die Story mit Alex und Charly von Anfang an nicht geglaubt, dir glaub ich sie!“

„Beantworte mir nur eine Frage: Warum Alex und nicht ich?“

„Weil er da war, als du weggegangen bist!“

Steffen stand auf und lief davon, da ihm jetzt endlich klar geworden ist, dass er Harry für immer verloren hat.

Doch Harry war anderer Meinung und rief Steffen hinterher, dass er stehen bleiben soll.

Das brachte Steffen nur dazu noch schneller zu laufen, weil er Angst vor Harrys Reaktion hatte.

Auch Harry stand auf, schaut Steffen kurz hinterher, drahte sich dann um und rannte in die andere Richtung davon.

Auf der Straße begegnete Steffen Alex.

Bevor Alex ihn ansprechen konnte schrie Steffen ihn schon an: „Was willst du denn noch hier, geh zu Charly und vergnüg dich mit ihm, anstatt mir meine gute Laune zu rauben!“

„Was, sag bloß der hat den One- Night- Stand so ernst genommen?“

„Du meinst du willst bei Harry bleiben, obwohl du ihn einfach so betrogen hast und das auch noch mit MEINEM Freund?“

„Wieso denn nicht, was Harry nicht weiß, macht ihn nicht heiß.“

„Heiß machst du ihn wahrscheinlich schon lange nicht mehr!“

„Du brauchst grad was zu sagen, bei dir und Charly ist doch schon seit Monaten tote Hose, sonst hätte er wohl kaum Verlangen nach einem richtigen Boy gehabt!“

„Was ist denn das für ein Zickenterror?“, hinter ihnen stand Andi und starrte verwirrt von einem zum anderen.

„Was machst du denn hier, hat jemand gerufen ‚Arsch melde dich’?“

„Steffen, Steffen wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden, Andi, ignorier die Sprüche unseres Kleinen hier, der ist nur sauer, dass er’s bei Charly nicht mehr bringt und Harry ihn nicht will!“

Statt einer Antwort darauf erhielt Alex einen Schwinger, dass ihm Hören und Sehen verging.

Hinter ihnen hörte man eilige Schritte und sie wurden auseinandergezogen: „Alex, Steffen, hört auf, ihr benehmt euch wie kleine Kinder!“

Harry nahm Steffen, den er mittlerweile von Alex weggezogen hatte, in den Arm: „Mein Gott du Dummerchen, muss ich es wirklich erst aufschreiben, damit du es kapierst: Ich liebe dich auch.

Den Grund den ich dir vorhin genannt habe, wieso Alex und nicht du, dass war auch der einzige, den es gibt!“

„Ach, und dass fällt dir erst jetzt ein und heute Morgen schickst du mich so weg?“

„Kann mir mal bitte jemand erklären um was es geht?“, fragt Andi, der von Charly, der mittlerweile auch aus seinem Versteck getreten ist, wo er ALLES gehört hat, weggezogen wird.

„Ach ja, Alex, du bist natürlich raus aus unserer Band, denn so ´n Arsch können wir nicht brauchen!“

Alex starrt Charly an, der sich mit Andi, auf den er heftig einredet, verzieht, und keiner achtet mehr auf Steffen und Harry, die sich umarmen und küssen.

Deswegen merkt auch keiner, dass Alex weinend auf der Straße zusammensackt.

Und keiner bemerkt, dass ein Auto um die Ecke geschossen kommt und ohne zu bremsen auf Alex zufährt.

Alex wird einige Meter durch die Luft geschleudert, bevor er hart neben Steffen und Harry landet.

Ein schnell herbeigerufener Notarzt, kann nur noch feststellen, dass Alex nicht mehr lange zu leben hat, als dieser aufwacht und verwirrt durch die Gegend schaut.

„Herr Conradi, können sie mich hören?“

„Wer sind Sie und wo bin ich und wer sind die ganzen anderen?

Wer ist überhaupt dieser Herr Conradi?“

„Alex, was ist los, ich bin es Harry, dein Ex und das sind Steffen, Charly und Andi, wir sind eine Band, du bist unser Bassist und der Herr Conradi!“

„Ich weiß gar nichts mehr, wieso Ex, was ist passiert?“

„Also gut, ganz von vorne: Ich bin Thomas Geiger, ich war jetzt 3 Monate mit dir zusammen und du bist mir mit Charly fremdgegangen, deswegen bin ich jetzt wieder mit Steffen zusammen, der mein Ex war und Charly schien es gerade auf Andi abgesehen zu haben!“

„so langsam dämmert es mir, ich weiß noch was von einem Streit, aber das war’s auch schon wieder.“

Charly hebt Alex vorsichtig mit Andis Hilfe auf, der Charly tief in die Augen schaut und fragt: „Hat Harry gerade recht gehabt?“

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Könnt ihr mal aufhören zu flirten und euch um mich kümmern?“

„Sorry, ja du hattest kurz vor dem Unfall einen Streit und zwar mit mir, aber der ist vergessen, da sich das Ganze, Gott sei dank, geregelt hat und ich meinen Harry doch noch bekommen habe.“

„ Du heißt... Steffen, oder, egal, sind wir wieder Freunde oder waren wir das nie?“

„Freunde, für immer und ewig!“

Auch die anderen setzten sich jetzt neben Alex und sagten alle gleichzeitig: „Freunde!“

Charly beugte sich zu ihm und flüsterte: „Von mir aus könnten wir mehr als nur Freunde sein, aber du willst mich ja nicht.“

„Was will ich nicht, oder, wen, wollte ich mal was von dir, will ich immer noch, ich weiß es nicht!“

„Wir waren mal ein Paar und ehrlich gesagt,............Ich liebe dich immer noch und hatte gerade eine heiden Angst um dich!“

„Geh lieber zu Andi, mit dem hasst du ja gerade geflirtet, ich weiß doch nichts mehr, wie soll ich da wissen, wem zur Zeit mein Herz gehört, bevor ich deines breche, schenk es lieber jemand anderem!“

„Alex! Du weißt noch, dass Charly mit Andi geflirtet hat, du machst Fortschritte!“

„Sie haben erst miteinander geflirtet, nachdem ich aufgewacht bin, wer ist hier vergesslich, ich oder du, Harry?“

„Tut mir Leid, falsch getippt, ich bin Steffen!“

„Weiß ich doch, Schatz, aber wer kennt sich da schon aus, wenn jemand Harry UND Thomas heißt!“

„Kannst mich auch Dieter nenne, wenn es dir besser gefällt.“

„Ja, wie jetzt, des geht doch gar net, Harry, Thomas und Dieter, als nächstes kommt noch so was wie Detlef, des würde zu uns anscheinend passen!“

„Hey, nur weil du nix mehr weißt heißt das noch lang net, dass du über uns lästern kannst, außerdem, wenn du bei dem da nix falsch machen willst, nenn ihn einfach Sweetie.“

„Ok, Steffen ich nenn euch zur besseren Verständigung jetzt alle Sweetie, da kann ich nichts falsch machen, außer dich, dich nenn ich weiterhin Schatz!“

Während dieser Unterhaltung fiel keinem auf, dass Andi seine Hand auf Charlys Knie hatte.

Dieser blickte auf und zwinkerte Andi zu!

„Du nimmst dir Alex’ Rat aber sehr zu Herzen!“

„Tja, SCHATZ, kann ja nicht jeder so ein flinkes Kerlchen sein wie du und SWEETIE schon haben!“

„Halt bloß die Klappe Steffen, denn ohne Harry hättest du eure Beziehungskiste nie aus dem Dreck geholt!“

„Jetzt ist aber Ruhe!“, Andi geht dazwischen, zieht Charly zu sich und küsste ihn einfach.

Auf der Straße läuft ein Boy und als Alex den sieht, schreit er auf: „TOBI!“

„Ja wie jetzt, Gehirntod oder net?“

Tobi dreht sich um und sieht alle nur verwundert an.

„Was ist denn das für ne Versammlung von halb Kranken, oder Liebeskranken, oder so was ähnliches, mein Gott was red ich?“

„Ich hab mich auf der Straße mit Steffen gezofft und Charly war sauer auf mich und hat mich aus der Band geworfen und ich bin heulend zusammen gebrochen und dann hat mich ein Auto überfahren und...HEY ich weiß wieder alles!“

„Kann mir es mal bitte jemand erklären, der momentan mehr Verstand hat?“

Doch ohne auf Tobis Kommentar zu achten, sprang Alex auf und warf sich ihm um den Hals: „Du bist mein Retter!“

„Aja, ich freue mich ja immer, wenn ich so ne Art Held bin, aber ich weiß gerade leider nicht, weswegen!“

„Ist doch egal, sei einfach mein Lebensretter *seufz*“

„Wie süß, der Alex und der Tobi, wären ein süßes Paar meint ihr nicht auch, Charly, Andi, Darling?

„Aber nicht so ´n süßes wie wir, Harryschnuckel.“

„Schmalz, Schmacht, aber ich finde auch, dass die beiden zusammenpassen, oder Andi?“

„Das ist ja schön, dass ihr mich für Alex´ Traumprinzen haltet, aber ich bin gerade unterwegs zu einem Date mit meiner Freundin!“

„Und ich geh jetzt zu Claus und heul mich bei ihm aus, weil ihr so gemein zu mir seid, der nicht mich wenigstens ernst und hat mich noch lieb!“

„Du meinst wohl und er ist noch solo.“

„Nein, der ist im Bett wenigstens besser als Charly!“

„Pass auf, sonst fängst du dir von mir heute auch noch eine ein!“

„Kannst du wenigsten so gut schlagen wie Steffen oder müssen wir DAS auch noch üben?“

„Für dich wird’s reichen, Gute Nacht“, und schon zog Charly Andi hinter sich her nach Hause.

„Hast du etwa Angst, dass du bei Alex den letzten Knochen, den weder Steffen noch das Auto getroffen haben, auch noch kaputt zu machen?“

„Ne, ich bin nur tierlieb.“

„Danke schön, ihr könnt mich mal, ich nehme meinen letzten heilen Knochen und gehe zu Peter!“

„Falls du es noch nicht weißt, und du auch nicht, Schatz, Claus ist schon mit Peter zusammen.“

„Ihr könnt mich jetzt langsam wirklich mal!“, er geht mit unsicheren Schritten in Richtung Park, als ihm Steffen lachend hinterher ruft, dass Ralf ja noch frei wäre, „DEN will ich jetzt auch nicht mehr!“

Am Parkeingang jedoch bricht er zusammen.

Der Notarzt, der immer noch da war und alles schmunzelnd beobachtet hat, rennt zu Alex, untersucht ihn vorsichtig, sieht dann zu den anderen, und meint grinsend: „Wenn ihn keiner will, nehm ich ihn halt!“

Bei diesen Worten fällt Alex vor Schreck gleich noch mal in Ohnmacht.

Der Arzt hebt ihn vorsichtig auf, lächelt ihn an und trägt ihn zum Krankenwagen: „Ich krieg dich schon wieder hin!“

„Ne danke, ich brauch nur ´n bisschen Ruhe.“ Sprach´s und war dem Arzt schon aus dem Armen gehüpft.

Da er den Arzt ja nicht wollte, lebte er als alter einsamer Knabe, ganz allein und bekam überhaupt keinen mehr ab!

Nein, scherz beiseite, beim nächsten Concert gestand ihm Tobi, dass es nur ein Vorwand war mit der Freundin, weil er nicht vor so vielen Leuen gestehen wollte, dass er schwul und in den Alex verknallt ist.

Da Alex sich jetzt aber erst recht verarscht vorkam, drehte er sich um und wollte gehen, was Tobi aber nicht zuließ und ihn einfach festhielt.

„Ich liebe dich wirklich, Alex, glaub mir doch bitte!“

„Wie soll ich das, beweis es mir!“

Zum Beweis zog Tobi Alex ganz dicht an sich heran und küsste ihn liebevoll.

Die Menge von Zuschauern, die um die beiden herumstand und die Jets, die gerade spielten, ansahen, drehten sich alle um und starrten die beiden an: „Da wären doch unsere Freunde noch besser zum outen gewesen, oder bist du da anderer Meinung, Schatz?“

„Ich bin gar keiner Meinung mehr, sondern nur noch glücklich, dass du mir endlich glaubst!“

Glücklich fallen sich die beiden in die Arme, die anderen kommen alle glücklich als Pärchen aus der Umkleide und wenn sie nicht gestorben sind dann leben, pardon küssen sie noch heute! Gute Nacht!

 

 

So, dies ist nicht die 4.Confect Lovestory, wie manche jetzt vielleicht meinen werden, aber sorry, das ist nicht unser Stil, weil:

  1. VIEL zu kurz
  2. Zu unspektakulär
  3. Nur wenig Handlung
  4. Keine Liedtexte
  5. Keine Zitate
  6. So gut wie keine Konzerte
  7. Tobi spielt mit (Liebe Grüße von einer deiner Ehemaligen Tutorenkinder, (5d))
  8. Keine wirklich Hauptperson
  9. Keine Bilder
  10. Keine wirkliche Dramatik
  11. Keine wirkliche Romantik (Dank mir(Trixi), ich hab sie heute erfolgreich unterdrückt!)
  12. Alex spielt ein Arschloch
  13. Die anderen hacken auf einem kleinen süßen Etwas, namens Alex rum!
  14. Nicht mehr als nur Küsse (siehe Who will be my Loverboy Andi und Charly! *g*)
  15. Total unlogisch (Hups, das ist wohl ehr typisch!)
  16. Keine einzige Zeile ist in der SCHULE entstanden
  17. Es heult sich niemand bei irgendjemanden aus
  18. Das ganze ist an EINEM EINZIGEN Abend entstanden
  19. Wir haben mit einem Poster geredet (Nein, wir brauchen keinen Psychiater!)
  20. Kein tie
  21. Überhaupt keine Frau, bzw. keinen Hetero!
  22. RALF (der wird höchstwahrscheinlich auch nie vorkommen, sorry, aber wir haben den Harry mehr lieb als dich und du wirst ihn NIEMALS ersetzen können, außer du flirtest mit Peter!)
  23. Keine Anspielungen
  24. Keine Feier
  25. Es war Sommer (und nur ein Tag)

Tja so wie es aussieht passt des ja GARNICHT zu uns. Aber es ist ja auch komplett anders entstanden als die anderen Geschichten. Also:

Es war ein lustiger Abend Ende Dezember. Bine und Trixi saßen schon eine Weile zusammen und bekamen langsam Langeweile. Also wollte sie ein paar Confect-Bilder ausdrucken um Trixis Glücklichmach-Dose damit zu füllen. Aber das wollten sie dann doch nicht und so hatte Trixi die glorreiche Idee: „Komm wir schreiben jetzt eine Geschichte. Ich schreib den ersten Satz und du den nächsten. Dann wieder ich und so weiter.“ Also machten sie sich ans Werk....

Schön! Gefällt uns! Zwei Geschichten! Das Resultat seht ihr hier! Wir gehen jetzt in die Heia (um in Bines Berufssprache zu reden). Gute Nacht!

Wir sagen winke winke

Trixi (die Verrückte) und Bine (die Normale)

Also...

Gute Nacht auch von mir.

 

 

Ihr seid ja immer noch da....

 

 

Ihr sollt ins Bett gehen......

 

 

Es macht euch wohl Spaß, den Schwachsinn zu lesen.......

 

 

Ok Schluss, Aus, Ende; Fertig, Amen

 

 

Geht schlafen!

 

 

Bine

 

 

Auch KLEINE Harrys müssen jetzt ins Bett!!! *g* HDL (Deine 2 Nervenzwerge)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4.

Romeo und Julia

oder

Steffen und Harry

 

Diese Geschichte ist wie folgt unterteilt:

  1. Steffens Enthüllung
  2. Die Party
  3. Der Tag danach
  4. Harrys erste Probe
  5. It’s raining Pärchen
  6. Mädchengespräche, die erste
  7. Nur ein Sommerflirt?
  8. Mädchengespräche, die zweite
  9. Wie sag ich’s meinem Kollegen?
  10. Nacht der Nächte
  11. Deine kleine Schwester
  12. Das Geständnis
  13. Der Zusammenbruch
  14. Der Suff
  15. Der schönste Tag im Leben?
  16. Eine grausame Entdeckung
  17. Ende gut- alles gut?!

 

***Hey Leute ich werde mich in dieser Story ab und zu zu Wort melden und meine Kommentare ablassen. In dieser Story brauchen unsere Süßen nämlich extrem viel Starthilfe und deutlich mehr Stumper um ihr Glück zu finden. Mal sehn, was des noch gibt.***

 

1. Kapitel: Steffens Enthüllung

„Steffen, was ist bloß los mit dir?”, Charly reagierte sehr heftig auf einen erneuten Patzer von Steffen. Bei dieser Bandprobe hatte Steffen sich schon zum dritten Mal verspielt.

„Scheiße, ich kann einfach nicht mehr!”, Steffen riefs und war schon zur Türe rausgerannt. Dabei hatte er Tränen in den Augen gehabt.

„He, Steffen! So war das nicht gemeint! Es tut mir Leid! Oh man, und das gerade jetzt, wo unser neuer Keyboarder kommen soll. Was ist bloß los mit ihm?”, Charly machte sich ehrlich Sorgen.

 „Mach dir mal keinen Kopf, Schatz. Ich werde heute Abend mal zu Steffen fahren und mit ihm reden”, bot sich Andi, Charlys Lebensgefährte und Sänger der Band Confect, an.

*** Also wie ihr hier schon bemerkt haben dürftet sind Andi und Charly schon zusammen. Wie das kommt? Lest einfach bei „10 Dinge, die ich an dir hasse“ nach. Hach, die beiden sind echt ein zu goldiges Paar. Aber weiter im Text.***

 

„Danke, Süßer. Das was Steffen nämlich in letzter Zeit abliefert ist echt komisch.”

„Außerdem kommt Harry, unser neuer Keyboarder erst in drei Wochen. Übrigens hat er uns zu einer Party am Pool bei seinen Eltern eingeladen.”

„Uns beide? Ist ja cool. Hat er Geburtstag oder so was?”

„Nee, sein Vater ist der Bürgermeister von Treppendorf , bei Bamberg, und der gibt da so ne Schicki- Micki- Party  im Haus, bei der er unbedingt dabei sein soll. Darauf hat Harry aber keinen Bock und macht lieber seine eigene Fete.”

„Oh je, ein Bürgermeistersohn! Das wird noch ne Menge Ärger mit seinem Alten geben!!!!!!”

***Wie Recht er mit dieser Aussage haben sollte, konnte er bis Dato noch nicht wissen. Des gibt nämlich noch ne Menge Trouble mit dem Kerl, besser gesagt mit seiner Tussi. Aber mehr sollte ich wirklich noch nicht verraten.***

 

An diesem Nachmittag war Steffen alles andere als fröhlich. Mehrmals musste er anfangen zu weinen. Er dachte:

I feel lonely, lololololonley

You’re the one and only

That makes me feel so blue

I feel lonely, lololololonley

You’re the one and only

That makes my dreams come true

 

All across the universe

Every boy and every girl

Is looking for this thing called love

So why do all the other guys

Got pretty women by their side

Some guys really can’t complain

Every night I lay awake and cry

I’m missing someone to stand by my side

 

I feel lonely, lololololonley

You’re the one and only

That makes me feel so blue

I feel lonely, lololololonley

You’re the one and only

That makes my dreams come true

 

It’s not easy to fall in love

So I pray to God above

Lord I need a helping hand

Hey Mr. DJ play this song

I felt lonely for so long

This is my SOS for love

All the time I got it on my mind

Someone to hold me tight is hard to find

 

I feel lonely, lololololonley

You’re the one and only

That makes me feel so blue

I feel lonely, lololololonley

You’re the one and only

That makes my dreams come true

 

I feel, I feel, I feel so lo- I feel so lonely girl

I feel, I feel, I feel so lo- I feel so lonely girl

 

I feel lonely, lololololonley

You’re the one and only

That makes me feel so blue

I feel lonely, lololololonley

You’re the one and only

That makes my dreams come true

 

Als Andi am Abend bei Steffen ankam, hatte dieser sich schon etwas beruhigt.

„Was war denn heute Nachmittag mit dir los? Du bist in letzter Zeit überhaupt so komisch. Willst du mir net so langsam mal erzählen, was los ist? Ich dachte wir sind Freunde und können uns alles sagen. Auch wenn du sonst eher mit Charly über deine Probleme redest, denke ich doch, dass du ein Mindestmaß an Vertrauen auch zu mir hast, oder täusche ich mich da?”, vorsichtig legte Andi bei diesen Worten seine Hand auf Steffens Arm und versuchte ihm in die Augen zu sehen. Da sie sich gegenüber saßen, konnte er sehen,

dass Steffen seinem Blick auswich und wieder Tränen in seine Augen stiegen.

„Natürlich habe ich zu dir auch Vertrauen, Andi, ich habe nur das Gefühl, dass Charly mich besser versteht.”

„Das können wir ja ausprobieren. Also schieß los mit dem was dir auf der Seele brennt. Denn es liegt nur an dir ganz allein. So wie du willst, so wird es auch sein.”

„Na ja, du hast ja Recht. Ich war doch für 4 Wochen in Italien. Am 2. Abend habe ich an der Bar einen Mann kennen gelernt- und- mich in ihn verliebt. Er war so süß und zärtlich und liebevoll, kurzum der Traummann. Alles war total perfekt, als er mir auch noch ein Aufnahmedokument von der Uni Würzburg gezeigt hat und mich gefragt hat, ob er mich dann mal besuchen darf, wenn er erst mal hier wohnt. Wir waren so happy und  verliebt, wir haben echt nur noch rumgeturtelt. Bis zum vorletzten Abend. Er wollte mich im Hotel besuchen, deshalb hab ich an der Auffahrt auf ihn gewartet. Sein Auto konnte ich schon von Weitem sehen. Plötzlich raste ein Geisterfahrer in vollem Tempo auf ihn zu- er konnte nicht mehr ausweichen und wurde mit seinem Auto einen Abhang hinunter geschleudert. Das einzige, was mir die Ärzte noch sagen konnte war, dass er............ das er........ TOT ist!!!!!!”, diese Worte schrie Steffen förmlich aus sich heraus, bevor er sein Gesicht in den Händen vergrub und von einem heftigen Weinkrampf geschüttelt wurde.

„Oh Gott! Das tut mir voll Leid für dich Steffen. Das kann ich gut verstehen, dass du da durch den Wind bist. He komm ma her.”

Andi nahm Steffen liebevoll in den Arm und tröstete ihn. Danach rief er Charly an: „Hi Charly, ich bin’s. Du, ich penn heut ma bei Steffen, ok? Ihm geht’s echt beschissen und er braucht mich jetzt.. Ich darf es dir leider nicht erklären. Gute Nacht Schatz. Schlaf gut und träum von mir. Ich liebe dich.“

„Ist in Ordnung. Richt Steffen schöne Grüße von mir aus. Ich liebe dich auch, bis morgen Liebling.”

Die darauf folgende Nacht kümmerte sich Andi rührend um Steffen. Sie redeten die halbe Nacht über Steffens Urlaubsliebe und was daraus hätte werden können oder eben nicht hätte werden können.

Auf einmal begann Steffen zu singen:

Der Weg durchs Leben der is net immer leicht

Und viel zu früh hast du das End von deinem Weg erreicht

Ich hab dich a Stück begleitet

Du hast zu meinem Leben kört

Wie kurz der Weg auch schien

Wie schell a die Zeit verging

Sie war jeden Herzschlag wert

 

Ref.:

I weiß net wo du bist

Ob wir uns jemals wieder seh

Doch i glaub was i heut tu des wirst versteh’n

Und was nutzen all die Fragen

Des alles ändert doch nix mehr

A wenn i manchmal traurig bin

Und find no immer keinen Sinn

Das Leben mit dir

Mein Leben mit dir

Es war jeden Herzschlag wert

 

Du warst a Felsn der jeden Sturm besteht

Wenn i manchmal ratlos war hat du g’wusst wie’s weiter geht

Doch es gibt kein Weg zurück mehr

Bleibt auch so manches ungeklärt

Und i hoff s geht dir wie mir

Und du sagst diese Zeit mit dir

Sie war jeden Herzschlag wert

***Sorry, dass ich euch eben mal kurz alleine gelassen hab aber ich wollte Steffens Geschichte nicht unterbrechen. Der Mann kann einem echt leid tun! So ein Mist. Mal sehen wie er damit klar kommt.***

 

Am nächsten Morgen ging es Steffen erheblich besser: „Danke, dass du für mich da warst. Es hat echt gut getan mit dir darüber zu reden. Du bist ein wirklich guter Zuhörer. Wenn du mich fragst, solltest du umschulen auf Psychiater oder Pädagoge. Mir geht es schon wesentlich besser, auch weil ich weiß, dass Charly und du keine Probleme damit habt, dass ich schwul bin. Aber was ist mit Harry?”

„Danke für die Blumen, des mit dem Pädagogen überleg ich mir noch. Was Harry betrifft wird es keine Probleme geben, höchstens mit seinen Eltern. Vor allem mit seinem Vater. Der typische Kuhkaff- Bürgermeister: Alt, spießig und intolerant. Aber Harry ist dafür um so toleranter. Komisch, woher das dann kommt. Na ja, egal, was ich noch sagen wollte, er gibt nächsten Samstag ne Party bei seinen Eltern. Komm doch einfach mit. Da schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Du kommst mal wieder unter Leute und lernst Harry gleich mal richtig kennen. Er ist echt umwerfend, das weiß ich aus Erfahrung, denn ich war mal in ihn verknallt. Das war aber noch vor Charly. Vielleicht kannst du ihn ja verführen!”

***Hey Jungs das mit dem Pädagogen nehm ich euch übel! *g* Ich bin ja fast einer. Aber was anderes: es ist doch immer wieder süß, wenn Jungs versuchen Mädchengespräche zu führen.***

 

Bei diesem Satz musste Andi grinsen und entlockt auch Steffen das erste leichte Lächeln seit Tagen. Steffen versprach außerdem, sich Harry genauestens anzusehen.

 

2. Kapitel: Die Party

Der Rest der Woche verlief ohne größere Komplikationen. Steffen ging es zunehmend besser und schneller als erwartet war der Samstag da.

Leider mussten die drei Confectler erst einmal eine Enttäuschung hinnehmen, denn Harry empfing sie mit den Worten: „Sorry Jungs, aber ihr könnt nicht wie ausgemacht bei mir pennen  Meine Eltern brauchen alle Gästezimmer und übriges Bettzeug für irgendwelche hochwichtigen Leute. Das ist mir jetzt voll peinlich. Selbstverständlich zahl ich euch ein Hotelzimmer.”

„Hi Harry, so ein Schwachsinn. Ich trinke einfach nix und dann fahren wir heute Nacht noch heim. Das ist echt kein Problem. Das ist übrigens unser Gitarrist und Charlys bester Kumpel.”

„Hallo.”

Harry gab Steffen die Hand, aber Steffen sah Harry, obwohl er es versprochen hatte, nicht an.

***Da entgeht ihm aber was! Harry ist echt ne Sahneschnitte.***

 

Das erste Lied brachte gleich volle Stimmung:

Ma-i-a hi, Ma-i-a hu,
Ma-i-a ho, Ma-i-a ha-ha
(4x)

Alo, salut
Sint eu, un Haiduc
Si te rog, iubirea mea
Primeste fericirea.
Alo, aalo
Sint eu, Picasso
Ti-am dat beep si sint voinic
Dar sa sti, nu-ti cer nimic.

Refrain (2x):
Vrei sa pleci,
Dar nu ma, nu ma iei
Nu ma, nu ma iei
Nu ma, nu ma, nu ma iei
Chipul tau si dragostea din tei
Mi-amintesc de ochii tai.

Te sun, sa-ti spun
Ce simt acum
Alo, iubirea mea
Sint eu, fericirea.
Alo, aalo
Sunt iarasi eu, Picasso
Ti-am dat beep
Si sint voinic
Dar sa stii, nu-ti cer nimic.

Refrain (2x): ...
Ma-i-a hi, Ma-i-a hu,
Ma-i-a ho, Ma-i-a ha-ha
(4x)
Refrain (2x): ...

Bei soviel Partystimmung wurde er wieder traurig und fühlte sich mitten in all den Partygästen an Harrys Pool im Keller alleine. Außerdem war es das Lied, dass er mit seiner Urlaubsliebe immer gehört hatte. Also beschloss er nach oben zu gehen. Im ersten Stock war die Feier von Harrys Eltern von der Andi erzählt hatte. Steffen bekam so am Rande mit, dass Steffens Vater wohl irgendein wichtiger politischer Schritt gelungen sein musste, der gefeiert wurde. Um nicht aufzufallen ging Steffen weiter in den zweiten Stock. Dort stand ein großes Aquarium, um das Steffen einmal lief und die Fische bestaunte. In diesem Augenblick kam auch Harry nach oben, da es ihm unten am Pool etwas zu laut war. Er sah Steffen, der auf der anderen Seite des Aquariums stand. Beide hoben zur gleichen Zeit den Kopf und sahen sich direkt in die Augen: Wie siamesische Zwillinge dachten alle Beide: „Boa ist der süß! Aber was macht er so alleine hier oben? Oh man, sein Lächeln ist ja echt waffenscheinpflichtig!”

***Na hat Andi zu viel versprochen, Steffen?***

 

Langsam liefen beide um das Aquarium herum, bis sie nebeneinander standen.

„Hey, was macht so ein smarter Boy wie du so ganz alleine hier oben?”

Harry hatte ihre Gedanken als erster ausgesprochen. Plötzlich ertönte von unten aus dem ersten Stock eine schrille Frauenstimme: „Harry, Harryschätzchen! Bist du hier oben?”

Harry wurde blass und flüsterte zu Steffen: „Oh nein, meine Mutter! Sie will mich bestimmt wieder mit so ner Tussi verkuppeln!”

Darauf reagierte Steffen blitzartig: Er zog Harry in eine Nische, die mit einem Vorhang bedeckt war und das keine Sekunde zu früh, denn schon kam Frau Geiger in ihrem teueren Abendkleid angerauscht. Zum Glück übersah sie die zwei Jungs hinter dem Vorhang und lief schnurstracks an ihnen vorbei.

„He danke, du hast mich gerettet!”, seufzte Harry, der dicht gepresst an Steffen stand.

„Hab ich gern gemacht. Außerdem ist es ganz angenehm mit dir hier so zu stehen.”

***Das Knistert aber häfftig *g* ***

 

Steffen fühlte sich so glücklich, wie schon lange nicht mehr, als Harry seine Arme um Steffens Hals schlang. Vorsichtig beugte er sich vor und küsste ihn. Danach meinte er: „Ich glaub es nicht! Ich durfte gerade einen Engel küssen! Sag mir bitte, dass ich das alles nicht nur träume! Eines ist jetzt schon sicher! Ich bin total in dich vernarrt.”

Beide schwelgten in ihrem Glück, bis sie erneut die Stimme von Harrys Mutter hörten, die nun geradewegs auf das kichernde Pärchen zulief.

„Harry Liebling, ich möchte dich jemandem vorstellen. Komm bitte mit.”

Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie Harry wie einen Zwergpinscher hinter sich her.

***Jaja die liebe Schwiegermutter,.....der Drachen!***

 

“Harry, das ist Marielle von Braun, die Tochter unseres hochverehrten Landrat von Braun.”, stellte sie ihm einer leidlich hübschen, jungen Frau vor. Steffen war unbemerkt von hinten an Harry herangetreten und fasste unbemerkt seine Hand.

“Hallo, ich bin Thomas Geiger. Es tut mir Leid das ich mich nicht länger mit ihnen unterhalten kann, aber meine Gäste warten auf mich.”

Damit drehte sich Harry um und lies die verdutzte Marielle stehen. Erschrocken über den abrupten Abbruch des Gespräches, wandte sich seine Mutter ebenfalls um und lief ihrem Sohn hinterher: „Was soll das? Warum bist du so unfreundlich zu ihr?”

„Wieso war er unfreundlich? Es wäre unfreundlich von ihm seine eigenen Gäste warten zu lassen, bloß weil er sich um sämtliche Jungfrauen auf ihrer Party kümmern soll”, mischte sich jetzt auch Steffen ein.

„Also erlauben sie mal junger Mann! Wie reden sie denn mit mir? Ich kann gar nicht glauben das mein Thomas mit so etwas wie ihnen befreundet ist.”

„Doch Mum bin ich, sehr gut sogar. Und jetzt entschuldige mich, meine Gäste verlangen nach mir:” Lachend rannten Steffen und Harry zurück in den Keller.. Im Laufe des Abends traf Steffen einen alten Schulfreund und unterhielt sich lange mit ihn. Sie mussten oft über ihre Anekdoten aus der Schulzeit lachen, was Andi grinsen registrierte und Charly unauffällig zeigte. Auch Harry sah es und ihm wurde ganz komisch. Er wäre diesem Schulfreund am liebsten an die Gurgel gesprungen, was musste der auch so gut mit seinem Schnuckel, von dem er noch nicht einmal den Namen wusste, auskommen? Harry merkte, dass er immer eifersüchtiger wurde. Wenn er diesen Typen geküsst hätte, wäre Harry wie ein heulendes Elend zusammen gesunken. Eines stand fest: ohne ihn würde er nicht glücklich werden.

„Hoffentlich fühlt er das Gleiche wie ich. Ich könnte es nicht ertragen, ihn mit einem anderen Mann zu sehen.“, dachte Harry.

***Wie süüß! da ist aber einer ordentlich verknallt!***

 

Der Abend ging lustig weiter und bei jeder Gelegenheit, die sich bot, streichelte er unbemerkt Steffens Hand und dieser lächelte überglücklich zurück. So gegen drei Uhr nachts wurde es für Andi, Charly und Steffen doch langsam Zeit aufzubrechen. Im Auto stichelte Andi in Richtung Steffen:

„Na, wer war denn der knuddelige Typ, mit dem du die ganze Zeit geflirtet hast? Mit dem hast du dich aber gut verstanden, so viel wie ihr gelacht habt. Der würde echt voll zu dir passen.“

Sie standen gerade an der zweiten Ampel nach Harrys Haus. Steffen hatte Andi gar nicht zugehört, er musste nur noch an Harry denken. Auf einmal wachte er auf: „Ich muss noch einmal zu ihm! Koste es was es wolle!“, mit diesen Worten sprang Steffen aus Andis Cabrio.

„He Steffen spinnst du? Das ist der Typ doch auch nicht wert! Hey wir müssen los!“

„Fahrt ihr mal und lasst es meine Sorge sein, wie ich nach Hause komme!“

Mehr hörten sie von Steffen nicht, denn er war schon um die Ecke gebogen und rannte zu Harrys Haus zurück. Dort angekommen schlich er sich in den Keller. An der Türe zum Pool blieb er stehen, als er von drinnen Harrys Stimme hörte: „Ach du unbekannter wunderbarer Boy. Wüsste ich doch nur was mit mir passiert ist, als ich dich am Aquarium sah. Warum hast du so eine Macht über mich? Jede Sekunde ohne dich kommt mir wertlos vor. Ach komm doch z’ruck zu mir.“

„Soll ich jetzt was sagen oder redet mein Darling noch weiter?“, dachte Steffen, der vor Glück zu platzen schien. Da hörte er Harry weitersprechen: „Ich hätte nie gedacht, dass ich schwul bin, aber diese eine Liebe, die wird nie zu Ende gehen. Sie lässt mich nicht daran zweifeln. Als ich in deine Augen gesehen habe, wusste ich, du bist der Einzige für mich. Und wie du mich mit deinen starken Armen umarmt hast! Es war himmlisch. Aber wer bist du? Du bist der Gitarrist von Confect. Wie heißt du? Wie soll ich dich nennen?“

Nun öffnete Steffen leise die Türe. Harry lag mit dem Rücken zur Tür auf einem Liegestuhl am Pool. Deshalb konnte er Steffen nicht sehen.

„Nenn mich doch einfach Liebster oder Geliebter. Namen sind Schall und Rauch, sie verwehen im Wind wie alles andere. Nur eines kann so einen Wind überstehen und das ist meine Liebe zu dir.“

***Ist da einer unter die Dichter gegangen? Oder doch eher Philosophen?***

 

Langsam kam Steffen auf Harry zu, der sich in Zeitlupe und mit ungläubigem Gesichtsausdruck umdrehte und aufstand. Schnellen Schrittes lief Steffen auf ihn zu und nahm ihn in die Arme: „Bitte Harry glaube mir ich liebe dich mehr als mein Leben. Du bist für mich ein Engel, der vom Himmel gesandt wurde, damit ich immer für ihn da sein kann.“

Steffen nahm Harry noch fester in die Arme.

„Was machst du überhaupt hier, Liebster? Du wolltest doch nach Hause fahren. Ist ja eigentlich auch egal, hauptsache du bist bei mir“, Harry sah Steffen eine Weile schweigend an und fügte dann hinzu: „Hey, you must be the reason, why god made a man. Deine Augen sind wunderschön.“

Steffen wurde durch dieses Kompliment so übermütig, dass er, als er Harry küssen wollte, rücklings mit ihm in den Pool plumpste. Selbst unter Wasser konnte er nicht von Harry lassen. Prustend tauchten sie wieder auf. In diesem Moment schrillte schon wieder einmal die altbekannte Stimme von Harrys Mutter durchs Haus: „THOMAS! Kommst du mal bitte“

„Sofort, einen Moment noch“, brüllte er nach oben und zu Steffen flüsterte er. „Ich muss gehen.“

Schon wollte er sich losmachen, aber Steffen hielt ihn zurück: „Liebst du mich? Sag es mir bitte gleich, wenn es nicht so ist. Lass mich dann mit meinem gebrochenen Herzen zurück und kümmere dich um keine Träne, die ich dir nachweinen werde.“

„Ich liebe dich! Dass schwöre ich dir bei allem was mir Heilig ist. Es gibt nur eine Sache, die du wissen musst: meine Eltern dürfen nie von uns erfahren. Sie würden uns das Leben zur Hölle machen. Mein Vater ist hier der Bürgermeister und ein schwuler Sohn macht seinen Ruf kaputt, egal ob ich glücklich bin oder nicht.“

Dies stieß Harry so verbittert hervor, dass Steffen erschauderte.

„Egal wie du dich entscheidest, Outing oder nicht,. ich werde hinter dir stehen. Ich glaube ich könnte alle möglichen Demütigungen von dir ertragen, nur die Tatsache nicht, dass du mich nicht liebst.“

„Mein Süßer, ich lebe doch nur noch für dich. Ursprünglich sollte das heute eine Abschiedsfete werden. Ich wollte nach Nizza abhauen und dort ein neues Leben beginnen, aber was soll ich ohne dich dort? Seit ich dich kenne macht mein Leben hier wieder einen Sinn.“

***Da hört man ja schöne Sachen! Unser Süßer will sich aus dem Staub machen? Na gut das Steffen noch rechtzeitig in seinem Leben aufgetaucht ist!***

 

3. Kapitel: Der Tag danach

Sie küssten sich innig, bis erneut die energische Stimme von Frau Geiger zu hören war und Harry endgültig nach oben verschwand, während Steffen ins Freie schlich und zu Bahnhof lief. Im Zug lies er sich von Musik aus seinem Radio berieseln. In seiner Verliebtheit verstand er jedoch einiges falsch. Er dachte nur noch an Harry und deswegen hörten sich in seiner Fassung die Lieder so an:

Es läuft: I need a Harley tonight.

Steffen singt: I need a Harry tonight.

Orginaltext: are you gail and no way –you have to promise me –that you will stay, always and forever – just you and I   

Steffens Version: you gay and no way –you have to promise me –that you will stay, always and forever –just Harry and I

Ein letztes noch: SHE is the heaven send angel you met, SHE must be the reason, why good made a GIRL, SHE is so pretty all over the world.

Steffen: HE is the heaven send angel you met, HE must be the reason, why good made a MAN, HE is so pretty all over the world.

Diese Gesinge störte die übrigen Bahngäste nicht, da Steffen ein Einzelabteil hatte.

***Gott sei Dank! Sonst wäre das wohl schon leichte Körperverletzung gewesen, so einen Schwachsinn wie er da verzapft.***

 

Harry hatte in dieser Zeit eine sehr unerfreuliche Unterredung mit seiner Mutter: „Thomas ich erwarte von dir, dass du Fräulein von Braun etwas mehr Respekt entgegen bringst. Sie ist der Schlüssel zur beruflichen Karriere deines Vaters. Und du bist das Schloss dazu.“

Harry war verwundert: „Wie darf ich das verstehen?“

„Das wirst du noch  früh genug erfahren, mein Kind. Geh jetzt zu Bett. Der Tag war lang und ereignisreich. Wir haben mittlerweile 4 Uhr morgens. Gute Nacht.“

Sie gab Harry noch einen Kuss und verschwand. Harry tat wie ihm geheißen und ging ins Bett.

***Dazu sei gesagt, dass Harry eigentlich eine eigene Wohnung hat, wegen der Fete jedoch bei seinen Eltern in seinem alten Zimmer übernachtet.***

 

Müde wie er war fielen ihm gleich die Augen zu. Er träumte von Steffen:

Er lief über eine Wiese. Überall um ihn herum waren bunte Blumen. Seien Hände berührten die Blüten dieser Blumen. Alles um ihn herum war still, nur das Zirpen der Grillen war zu hören. Er sah Steffen auf der anderen Seite der Wiese auf ihn zurennen und eilte ihm entgegen. In der Mitte der Wiese fielen sie sich glücklich in die Arme und küssten sich. Tief sahen sie sich in die Augen und Steffen flüsterte: „Ich liebe dich, mein kleiner Stern, auch wenn du spinnst, ich hab dich gern.“ Wieder küssten sie sich. Plötzlich zogen alle Blumen ihre Köpfe ein und der Himmel verdunkelte sich schlagartig. Eine Stimme polterte: „Harry Geiger, nun hast du die Chance deines Vaters verspielt. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass er nicht Bezirksrat wird! Mit einem schwulen Sohn ist das auch kein großes Problem.“ Erschrocken sahen sie sich um. Zu ihrem Entsetzen stand genau neben ihnen die überdimensional große Marielle von Braun. „Was meint sie damit?“, Harry war total verwirrt. „Welche Auswirkungen hatte seine Liebe zu Steffen auf den Posten seines Vaters? Und warum hatte Marielle ein Brautkleid an?“ Wie aus dem Nichts erschienen plötzlich auch Harrys Eltern zwischen ihnen. Genau zwischen Steffen und ihm waren sie aufgetaucht. Beide bedachten ihn mit einem strafenden, ja sogar einem verachtendem Blick.

***Tja was hatte das Kleid wohl zu bedeuten? Wir werden sehen.***

 

Eine Stunde später wachte er total fit wieder auf und ging hinunter zum Pool. Alle Ereignisse des gestrigen Abends kamen in ihm hoch und er fühlte sich einfach nur glücklich.

***Hey Trixi, an was erinnert uns das? Ich meine eine Stunde schlafen und dann über die Ereignisse der Nacht reden? OK, ich weiß wir sollten es verdrängen!.....***

 

Etwa eine halbe Stunde später stand Harry dann in seinem Zimmer und begann sich anzuziehen. Ohne anzuklopfen polterte schließlich, kurz bevor er fertig war, seine Mutter herein.

„Guten morgen mein Lieber. Wir sollten miteinander reden. Wie hat dir Marielle eigentlich gefallen?“

„Du Mum sei mir nicht böse aber ich habe keine Zeit, ich muss noch zu Andi, meine Noten abholen, in zwei Wochen ist doch meine erste Probe bei Confect. Da will ich meine Sachen können. Bye.“

„Ich verstehe sowieso nicht, wie du dein Talent an so eine Schwuchteltruppe vergeuden kannst. Du spielst Keyboard, Trompete und noch so einiges andere und kannst wunderbar singen. Wieso gibst du nicht privaten Musikunterricht? Nein du musst ja bei ‚Thoman’ arbeiten! Was sagt dein Chef überhaupt dazu, dass du bei diesen Leuten anfängst?“

Jetzt musste Harry erst mal nach Luft schnappen. Die Worte seiner Muter hatten ihn hart getroffen.

„Jetzt reicht’s aber! 1. Schwule sind Menschen wie du und ich. Andi und Charly sind zusammen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit glücklicher, als ich es je mit einer von den Tussis sein werde, die du mir aussuchst. 2. Herr Thoman ist voll auf begeistert. Er sponsert die Jungs schon lange und meint ich würde gut zu ihnen passe. Durch ihn lernte ich die ganze Bande richtig kennen. Vor allem Andi und der hat mich dann in die Band geschleust. Adios!“

Damit stürmte Harry aus dem Zimmer und in sein Auto.

***Na jetzt weiß er wenigstens, was seine Mutter über Schwule, also auch über ihn denkt!***

 

Um halb sieben kam Harry bei Andi und läutete. Als sich die Türe öffnete schaut ihn ein ziemlich verschlafener Andi irritiert an: „Morgen Harry, wieso bist du denn schon so früh fit? Komm doch rein.“

Harry lief etwas betröppelt hinter Andi her in dessen Haus, dass er gemeinsam mit Charly bewohnte.

„Sorry, wenn ich dich geweckt habe. Ich vergesse immer, dass es Leute gibt, die ein wenige mehr Schlaf brauchen als ich. Um 4 bin ich ins Bett und um 5 wieder aufgestanden.“

„Und dann bist du so gut drauf? Du hast vielleicht ne Aktivität! Also ich wäre total erschlagen und nicht ansprechbar. Na ja klinisch tot halt..“

***Willkommen in unserem Leben, Schätzchen! Nach Partys sind bei mir und der Trixi meistens nie mehr als 2-3 Stunden Schlaf drinnen! Tja Tom: es gibt Leute die können so was und andere eben nicht!***

 

Inzwischen saßen Harry und Andi im Esszimmer vor einer dampfenden Tasse Kaffee. Charly war Brötchen holen gegangen und deshalb konnten sie ungestört reden.

„Sag mal Andi, glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?“

„Ich weiß nicht so recht. Ich bin damit bis jetzt immer auf die Schnauze gefallen, vor allem bei dir. (näheres: S. „10 Dinge, die ich an dir hasse“) Aber generell würde ich sagen, dass es sie geben kann. Warum fragst du? Bist du etwa verliebt?“

„Ja bin ich. Aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Es ist verdammt kompliziert. Gestern auf der Party ist es passiert.“

„Wo war ich da?! Wer ist denn die Glückliche? Kenn ich sie?“

„Andi, wer sagt denn, dass es eine Frau ist?“

Erstaunt reist Andi die Augen auf: „Wie es ist keine Frau? Was ist es dann?“

***Ein Alex! Oder besser gesagt: DAS Alex, weißt du! Solche Fragen können auch nur Jungs stellen!***

 

„Andi, ich hab mich in einen Mann verliebt. Seit gestern weiß ich definitiv, dass ich schwul bin. Du darfst es aber niemandem sagen! Auch Charly nicht. Dir habe ich es nur gesagt, weil ich als dein bester Freund keine Geheimnisse vor dir haben will.“

„Des haut mich jetzt glatt um! Mein bester Kumpel ist schwul und ich krieg`s nicht mal mit! Was bin ich nur für ein schlechter Freund!“

Nun hörten sie den Schlüssel in der Haustüre und unterbrachen das Gespräch.

„Hallo Schatz, ich bin im Esszimmer. Ich hoffe du hast genug für drei mitgenommen. Harry ist eben gekommen und da hab ich ihn zum Frühstück eingeladen.“

„Hi Süßer. Klar hab ich genug. Na Harry, was machst du schon so früh am Start? Du siehst nicht danach aus, als hättest du die Nacht durchgemacht. Wie bekommst du das bloß hin, am frühen Morgen schon so unverschämt gut auszusehen?“

Das bracht Charly einen Seitenhieb von Andi ein: „Hey sag mir nächstens bescheid, wenn du fremd flirtest!“

***Sorry noch mal Süße, wegen dem Hieb auf der Pumpkin- Party. Das nächste Mal sag ich dir Bescheid, versprochen!***

 

„Morgen Charly.“, meldete sich endlich Harry, der krebsrot geworden war, zu Wort: „Ich wollte mir nur meine Noten und meinen Anzug abholen. In zwei Wochen muss ich ja fit sein. Obwohl.... wenn ich ehrlich bin würde ich lieber heute als morgen bei euch anfangen.“

„Das nenn ich ma nen Feuereifer! Meinetwegen kannst du heute Abend schon mal bei unserer Probe reinschnuppern, oder Andilein?“

„Wenn unser Herr Gitarrist nix dagegen hat, bin ich auch einverstanden.“

Bei dem Wort Gitarrist wurde Harry hellhörig: Sein geliebter Boy würde also heute Abend kommen!

„Juchhu!!!!!!! Das wird die geilste Probe meines Lebens!“

„Komm ma wieder runter und probier mal deinen Anzug an.“

Andi hatte diesen unbemerkt geholt und streckte ihn nun Harry entgegen, während er ihn gleichzeitig ins Bad schob, damit er ihn anprobieren konnte.

„Wow! Wie bei ‚Ich, Roque’: 

der Modefreak jubelliiert

er hat den Anzug probiert

und seine Freundin frohlockt

wie der Anzug rockt.

Rot steht dir wirklich gut. Du siehst echt sexy aus!“, Andi kriegte sich fast nicht mehr ein vor Schwärmen.

***Jetzt müsstet ihr Charlys Gesichtausdruck sehen! So was komisches wie den hab ich scho lang nimmer g`seh`n. *g* ***

 

Dafür kassierte er einen Rüffel von Charly: „Wer flirtet hier fremd? Aber du hast Recht. Er sieht echt sahneschnittenmäßig aus.“

Den Rest des Tages verbrachte Harry hinter seinem Keyboard, weil er sich am Abend bei der Probe ja nicht vor seinem Angebeteten blamieren wollte:

Liebe ist die Energie,

sie treibt mi durch die Nacht,

die Spur ist frisch wie die Grafity

an der Wand vom U – Bahn Schacht.

Mein Herzschlag geht total synchron

Im Rhythmus dieser Stadt,

Die ein Gesicht aus Stahlbeton, doch ein Herz aus Platin hat.

Alle sind heut unterwegs,

viele stürzen ab,

doch i hab des G`fuil

dass i woas was i wuil,

I woas was I vertrag.

Irgendwas wie Lava brodelt unter meiner Haut –

I hab für`n Moment zu lang in deine Scheinwerfer geschaut

 

Liebe, Liebe, Liebe is des Schärfste,

was es gibt.

Liebe, Liebe, Liebe ist die Trönung die mir mein Kopf verbiegt.

Liebe, Liebe, Liebe ist die Härte Nummer 10

Und ich brauch jede Menge Liebe um die Nacht zu überstehen

 

Es prickelt mehr als Aftershave

Turnt mehr als Alkohol

Und es macht mehr Spass als der Fuas aufm Gas

Und er krieagt den Tank net voll

Es trifft mi wia a Stromstoß, wenn i deine Lippen küss

Du hast was was i net hab und i hab was für di

 

Liebe, Liebe, Liebe

.......

 

Bei Steffen sah das anders aus. Er war immer noch happy wegen dem gestrigen Abend. Seine Gedanken kreisten um Harry, Harry und...äh..... Harry. Er hielt es nicht mehr aus. Mit irgendjemandem musste er reden. Doch wer kam dafür in Frage? Harry wollte ja nicht, dass es überhaupt ein Mensch auf diesem Planteten erfährt. Nach einigem hin- und her überlegen beschloss er Charly anzurufen. Ihm konnte er voll vertrauen und der würde bestimmt nichts ausplaudern.

„Hi Charly, ich bins Steffen. Kannst du mal kurz rüberkommen? Ich muss mit dir reden.“

„Tach Steffen. Klar komm ich. Soll ich noch irgendwas mitbringen?“

„Ne passt schon. Außer Geduld und ein offenes Ohr brauche ich nichts.“

„Das könnte ich gerade noch besorgen. Bis gleich.“

„Jep, bis gleich.“

Ein paar Minuten später stand Charly vor Steffens Türe.

„Komm rein.“, mehr sagte Steffen am Anfang nicht. Erst im Wohnzimmer lies er einen dummen Spruch ab: „Bonna Sierra, setz di hera, samma mehra.“

„Was geht denn mit dir ab? Du bist wohl nie um einen dummen Spruch verlegen, oder?“

„Genau wie du.“

„Ok, 1:0 für dich. Jetzt sag aber mal: Wieso musstest du mich so dringend sprechen?“

„Naja, ich weiß ehrlich gesagt net recht wie ich anfangen soll. Gestern hat es bei mir gefunkt. Auf dieser Party. Es war plötzlich da: dieses Gefühl, ohne eine bestimmte Person nicht mehr existieren zu können und nie wieder von ihr weg zu wollen.“

„Mensch Steffen du bist ja total verknallt! Gratuliere, Mann. Deine Auserwählte musst du mir unbedingt mal vorstellen. Sie muss echt was besonderes sein, wenn du dich dermaßen in sie verschossen hast.“

„Ja sie ist etwas Besonderes, die Person meine ich. Aber wer sagt denn, dass ich mich in eine Frau verliebt hab?“

Charly rutschte vor Schreck fast vom Sofa.

„Du........du bist...auch....schwul? Hey verarsch mich jetzt bloß net!“

***Aufwachen, Sweetie! Es gibt noch mehr Schwule, als nur Andi und dich!***

 

„Ich verarsch dich net. Seit meinem Urlaub in Italien weiß ich, dass ich nur auf Männer stehe. Dir sollte inzwischen aufgefallen sein, dass ich noch nie eine Freundin mit zur Probe genommen habe.“

„Du hast Recht. Das is n Hammer! Schwere Kost, die erst mal verdaut sein will.“

„Ist das so schlimm für dich? Ich dachte nicht, dass es dir soviel ausmacht, weil du selbst ja schwul bist. Mir scheint, ich hab mich da gründlich geirrt.“

Tränen steigen in Steffens Augen. Er wollte doch Charly als Kumpel nicht verlieren.

„He Kleiner ich hab keine Probleme damit.“

Charly beeilte sich, Steffen in den Arm zu nehmen: „Ich bin nur überrumpelt. Außerdem musste ich gerade an die Damenwelt denken. Noch eine Sahneschnitte weniger für die.“

Bei diesem „Scherz“ musste Steffen dann doch lachen und er war erleichtert, dass Charly ihn nicht abstoßen würde.

***Ist doch süß wie naiv der Kleine ist, oder? Wieso sollte Charly ihn abstoßen? Hallo, Charly ist auch schwul! Aber fällt euch was auf? Steffen hat noch immer nicht gesagt, in wen er sich so unsterblich verliebt hat. Mal sehen ob er noch mit der Sprache rausrückt.***

 

4. Kapitel: Harrys erste Probe

Schließlich war es Abend. Zeit für die Probe. Andi, Charly und Steffen waren schon da, nur Harry fehlte noch. Charly saß hinter seinem Keyboard, Andi auf dem Boden und Steffen lehnte an der Wand und pfiff vor sich hin.

„Na dir geht’s wieder gut, oder? Das du schon wieder ‚Be my Babe’ vor dich hin pfeifen kannst“, Andi war total verwundert.

„Ja mir geht’s wieder gut, na und? Wenn Charly seine Kippe schneller fertig rauchen würde und sein Hefe- Weizen schneller saufen würde, könnten wir schon längst mit proben anfangen.“

„Ne könnten wir net. Hat Charly es mal wieder verzockt, dir Bescheid zu sagen? Harry will heute schon mitproben. Ist das ein Problem für dich? Er wollte halt einfach sofort loslegen.“

Bei diesen Worten begann Steffen zu strahlen und sein Herz machte vor Freude einen doppelten Salto rückwärts.

***Sportlich, sportlich! Mal schau`n was die anderen von seinem Freudentaumel mitkriegen.***

 

„Harry kommt? Juchhu! Das wird die geilste Probe meines Lebens!“

Charly verstand die Welt nicht mehr: „Sag mal, Steffen, hast du heute schon was gesoffen oder stehst du neuerdings unter Drogen?“

„Keine Angst, Charlyschätzchen, ich bin noch vollkommen nüchtern. Aber ich stehe unter einer Droge. Unter der besten und legalsten, die es gibt.“

Das brachte Charly völlig aus dem Konzept. Noch immer hatte er nicht den blassesten Schimmer, warum Steffen sich so freute.

***Schnucki! Aufwachen! Da hat jemand nicht nur eine sehr lange Leitung, er steht auch noch drauf! Was hat Steffen dir denn vorhin erzählt? Was brauchst du noch um zu kapieren, was Sache ist? Fernsehdurchsagen? Radionachrichten? Ein Hinweisschild vor deiner Haustür?***

 

Doch da wurde ihre Konversation unterbrochen. Es hatte an der Türe geklopft und Harry steckte seinen Kopf durch die Türe: „Sorry, Leute, ich stand im Stau. Tut mir Leid.“

„Schon ok. Komm rein. Zur Entschädigung könntest du aber ne Flasche Sekt oder so was springen lassen, schließlich müssen wir deine erste Probe gründlich feiern. Ich würde sie sogar von der Tanke holen, weil meine Kippen eh alle sind.“

„Ok, kein Problem, aber nimm lieber mal zwei Flaschen, so wie ihr sauft. Holst du sie gleich?“

„Dann bring mir auch gleich ne Schachtel Kippen mit!“, meldete sich Steffen.

***Tsssss... immer diese Raucher! Ups, ich bin ja selber einer! Tut mir Leid Harry, wenn ich dich auf deinem letzten Konzert bei Confect so geschockt hab! Wenn du mich ganz lieb fragst, erzähl ich dir vielleicht mal wann und wieso ich angefangen habe zu rauchen.***

 

Harry hatte Steffen natürlich schon beim Reinkommen bemerkt, sich jedoch nix anmerken lassen. Erst jetzt sah er Steffen zärtlich an.

‚Endlich sehe ich den Traum meiner schlaflosen Nächte wieder. Diese paar Stunden waren eine Ewigkeit.’, dachte er.

„Hey Erde an Harry! Was is jetzt mit der Kohle?“

Nachdem Harry Charly das Geld für den Sekt gegeben hatte, meinte Andi: „Steffen, würde es dir was ausmachen, mit Harry alleine zu bleiben? Ich würd gern mit zur Tanke.“

Steffen war so in Harrys Anblick vertieft, dass es ihm gar nicht auffiel, dass es unnötig war, wegen zwei Kippenschachteln und zwei Flaschen Sekt zu zwei los zu ziehen und er stimmte einfach zu.

Kaum hatten Andi und Charly die Türe hinter sich geschlossen, lagen sich die beiden in den Armen und küssten sich innig.

„Harry, ich hab dich so vermisst. Andi und Charly is auch schon aufgefallen, dass ich ungewöhnlich gut drauf bin. Das alles wegen dir. Ich liebe dich, Schatzi.“

„Ich dich auch Steffen- Maus. Heute den ganzen Tag war ich hinter meinem Keyboard gesessen, nur damit die Stunden schneller vergehen, bis ich dich wieder sehe.“

Sie küssten sich wieder und blieben eng umschlungen stehen.

„Was meinst du, sollten wir nicht wenigstens Andi und Charly von uns erzählen? Die halten bestimmt dicht. Bei ihnen brauchst du dir keine Sorgen wegen deinen Eltern machen.“

„Es tut mir so leid, dass wir unsere Liebe geheim halten müssen, aber wenn meine Eltern was spitzkriegen, geht es nicht nur mir an den Kragen...“

***Tja ihr zwo Turteltauben, wie heißt es so schön? Aliena jacta est. Ihr hättet wohl eure Umgebung nicht so vergessen dürfen, den Andi und Charly sind schon von der Tanke zurück und haben die Türe zum Proberaum ein Stück geöffnet und beobachten die Beiden. Mal sehen, wie die reagieren....***

 

„Ok, ich will dich zu nichts drängen. Lass dir die Zeit, die du brauchst.“

„Womit hab ich nur so was Liebes wie dich verdient?“

Ohne Steffens Antwort abzuwarten küsste er ihn innig. Da platzen die beiden Lauscher in den Raum: „Oh wie süß! Die zwei sind ein Pärchen! Glückwunsch! Deswegen wart ihr heute so gut drauf. Steffen du hattest Recht. Du stehst unter der besten Droge der Welt.“

Bei diesen Worten nahm Charly seinen Andi in die Arme und küsste ihn. Harry wurde blass und flehte: „Bitte verratet uns nicht! Meine Mum hat erst heute morgen wieder einen Spruch über Schwule losgelassen, bei dem mir ganz anders geworden ist. Bitte! Das müsst ihr versprechen!“

„Hey du bist ja völlig durch den Wind. Wenn dir soviel daran liegt sagen wir natürlich nichts weiter.“

Mit Andis Betheuerung war auch das geklärt. Schließlich meinte Harry: „Übrigens Schatz ich hab da noch was für dich.“

Er überreichte dem staunenden Steffen einen Brief, den dieser sofort öffnete. Er las:

Liebe, was ist Liebe?

Liebe ist, wenn du immer 10 cm über dem Boden schwebst.

Wenn die Leute sich auf der Strasse umdrehen, weil einer ein Lied pfeift und du nicht merkst, dass du es bist.

Liebe ist, wenn du Abends einschläfst und dabei an den Liebsten denkst.

Wenn du aufwachst und sein Gesicht vor dir siehst.

Wenn alleine sein Name dir ein Lächeln aufs Gesicht und leuchtende Augen zaubert.

***Das hatte ich ursprünglich noch ausführlicher für meinen Ex- Freund geschrieben, bin aber nicht mehr dazu gekommen es ihm zu geben.***

 

„Ui, der ist ja süß! Danke mein Spatz.“

„Hach die junge Liebe! Da könnte man ja glatt neidisch werden! Also wollt’s jetzt an Prosecco?“, grinste Charly. Und um noch eines drauf zu setzen begannen er und Andi zu singen:

Ich sehs jetzt schon kommen

Er ist das A und O

Sie werden sich verlieben

Glaub es mir

Dann sind wir nur noch zwo

Die zärtlische Begägnug

Ist wie ein Zauberbann

Es ist ja so romantisch

Aber das Desaster fängt erst an

 

Ref:

Kann es wirklich Liebe sein

Im soften Augenbild

Die Harmonie voll tiefer Friedlichkeit

Mit allem was wir sehn

 

(Wie soll ich’s ihm erklären

Ob er es auch versteht

Er will die Wahrheit, die Vergangenheit

Wer weiß ob er dann geht

 

Was will er nur verbergen

Er tut’s die ganze Zeit

Warum will er kein König sein

Denn als König wär er frei)

2x Ref

 

Endlich eins im Schutz der Dunkelheit

Liebe ist erwacht

 

Und wenn er sich heut Nacht verliebt

Kommen wir nicht drum rum

Die schöne Zeit der Unbekümmertheit

ist um mein Freund wie dumm

***Das in Klammern gehört zwar zum Text ist aber nicht weiter von Bedeutung.***

 

So verlief Harrys erste Probe bei Confect reibungslos. Die beiden Flaschen Sekt wurden getrunken, die eine auf Harrys erste Probe und die andere auf Harry und Steffen. Doch da die Confectler einiges gewohnt sind, merkt man ihnen den Alkohol nicht an.

Auch in den nächsten Wochen ereignete sich nicht viel, außer das Harry seine Eltern in dieser Zeit nicht mehr besuchte und sie am Telefon abwimmelte, um sich ganz auf sein erste Konzert bei Confect vorzubereiten.

 

5. Kapitel: It’s raining Pärchen

Endlich war es so weit! Harrys erstes Konzert stand an!

Andi und Charly holten ihn ab und fuhren mit ihm zur S. Oliver- Arena. Dort wurde er dem Rest der Band vorgestellt: „Das ist Harry, unser neuer Keyboarder. Und das sind Peter, der war bis gestern noch mit seiner Familie im Urlaub, und Alex, die Basszicke und Claus, die waren auch noch weg. Wart ihr jetzt eigentlich zusammen in Paris? Wie war’s?“

„Total schön! Paris ist eine herrlich Stadt. Les Champs- Elisées, oh lá lá !“

Dabei sahen sich Claus und Alex lange in die Augen, was dem Rest jedoch entging.

***Willkommen im wirklichen Leben, Jungs! Männer raffen doch eh nie was! Vor allem solche die Thomas heißen nicht! Da sprech ich aus Erfahrung! Gell Domas, Tom und Harry!***

 

„Hey ich geh noch mal raus, was trinken. Wer kommt mit?“

Alle schlossen sich Charly an, alle bis auf Alex und Claus. Sie wollten noch die Fotos von ihrem Urlaub raussuchen und dann nachkommen.

***Ja, ja. Guck ma, da fliegt ein rosa Kaninchen!***

 

Sobald sie alleine waren fragte Alex: „Meinst du nicht, wir sollten es ihnen sagen? Schließlich sind Andi und Charly auch ein Paar und es ist wohl besser, wenn Harry uns gleich so kennen lernt, als wenn wir ihm was vorspielen.“

„Ich weiß nicht. Ich liebe dich wirklich, Alex, aber ich habe Angst vor einem Outing. Diese Diskussion hatten wir doch schon. Wir sind erst zwei Monate zusammen, da muss man sich noch net outen.“

 „Ich habe das Gefühl, du stehst nicht zu mir!“

Damit ließ Alex Claus stehen und ging nach draußen.

„Alex warte bitte! Alex!“

Claus rannte ihm nach. Als er ihn eingeholt hatte, meinte er: „Ok, wir sagen`s ihnen. Das musst du aber selber machen. Ich kann so was net.. Und du darfst nie wieder glauben, dass ich nicht zu dir stehe. Du bist doch meine erste große Liebe.“

Alex lächelte Claus an.

„Du meine doch auch. Es war echt blöd von mir zu denken, du stehst nicht zu mir. Weist du was? Ich spiele ihnen einfach das Lied vor, das ich für dich geschrieben habe und sag`s ihnen dann.“

Laut rief er in die Halle: „Hey Jungs! Kommt ihr mal alle mit hinter? Ich hab ein neues Lied geschrieben, dass würde ich euch gerne vorspielen.“

Erstaunt versammelten sich alle Confectler im Backstage- Bereich. Claus stellte sich neben Alex. Dieser erklärte: „Das Lied heißt ‚Liebe aus dem Lindenbaum’. Hört es euch am Besten einfach mal an.

Hallo, Guten Morgen ich bins, Robin Hood

Und ich bitte dich, mein Schatz, fröhlich zu werden

Hallo, hallo, ich bins Picasso

Ich hab bei dir klingeln lassen, ich bin ein Held,

Aber du sollst wissen, ich verlange dafür nichts

 

Du willst gehen, doch du nimmst mich nicht mit, du nimmst mich nicht mit, du nimmst mich, du nimmst mich nicht

Dein Gesicht und die Liebe aus dem Lindenbaum,

Erinnern mich an deine Augen

 

Du willst gehen, doch du nimmst mich nicht mit, du nimmst mich nicht mit, du nimmst mich, du nimmst mich nicht

Dein Gesicht und die Liebe aus dem Lindenbaum,

Erinnern mich an deine Augen

 

Ich ruf dich an, um dir zu sagen, was ich jetzt fühle

Hallo, mein Schatz, ich bins das Glück

Hallo, hallo, ich bins wieder, Picasso

Ich hab bei dir geklingelt, ich bin ein Held,

Aber du sollst wissen, ich verlange dafür nichts

 

Du willst gehen, doch du nimmst mich nicht mit, du nimmst mich nicht mit, du nimmst mich, du nimmst mich nicht

Dein Gesicht und die Liebe aus dem Lindenbaum,

Erinnern mich an deine Augen

So das war’s. Wie gefällt es euch?“

***Kurze Frage, Alex: Wie heißt das Lied im Original? Du müsstest es eigentlich wissen, weil du es schon auf einigen Konzerten gesungen hast. Ohne Scheiß jetzt. Das ist nur ne Übersetzung. Das Original hab ich auch hier im Text versteckt. Dürfen wir deine Kompetenz als Musiker in Frage stellen, wenn du es nicht weißt?***

 

Steffen war von dem Lied total begeistert: „Das ist cool! Der Text ist witzig und süß und die Melodie partymäßig. Raus mit der Sprache: Für wen hast es geschrieben? Kennen wir sie?“

Gelassen antwortete Alex: „Für die Liebe meines Lebens.“

Dabei streckt er seine Hand nach Claus und dieser ergriff sie: „ Für Claus. Wir wollten es euch schon lange sagen. Seit zwei Monaten sind wir ein Paar.“

Da waren alle baff! Sie hatten zwar gemerkt, dass Claus und Alex ungewöhnlich viel miteinander gemacht hatten, aber das sie ein Paar waren, war ihnen nicht im Geringsten aufgefallen. Harry kam dabei ins Grübeln.

‚Mensch sind die ein süßes Paar! Da wird man neidisch, wenn man sieht, wie glücklich die sind. Wenn ich’s ihnen jetzt auch sage? Würden sie dicht halten? Ich denke schon, außerdem habe ich dann vielleicht ein paar Verbündete mehr im Kampf gegen meine Eltern. Ich war so erleichtert, als Andi und Charly Bescheid wussten.’

Er sah Steffen an, der ihm zunickte.

„Also wenn ihr beide schon so ehrlich seid, dann müssen Steffen und ich euch auch was sagen. Wir...“

Harry konnte nicht weiter sprechen. Es fiel ihm schwer. Hilfesuchend sah er Steffen an, der ihn einfach küsste. Harry war ihm so dankbar, dass er den Kuss auf das Innigste erwiderte. Lächelnd lösten sie sich von einander und sahen in die weitaufgerissenen Münder von Andi, Charly, Claus und Peter.

***Für die, die es nicht kapiert haben: Andi und Charly sind überrascht, dass sich die Beiden geoutet haben.***

 

„Ich dachte ihr wolltet, dass es niemand erfährt.“ Andi war etwas säuerlich.

„Ja wollten wir und ihr müsst uns alle drei versprechen, niemandem was zu sagen. Meine Eltern sind nämlich Schwulenhasser und wenn die was mitkriegen.......“

Harrys Gesichtsausdruck sprach Bände. Alle versicherten ihnen, ihr Geheimnis zu schützen und zu ihnen zu halten. Nur Peter war ungewöhnlich still. Plötzlich meinte er: „Hey ist euch eigentlich klar, in was für einer beschissenen Situation ich mich befinde? Ihr habt alle euren Schatz in der Band und könnt während den Proben rumknutschen und auf der Bühne miteinander flirten und ich muss zuschauen. Das ist unfair. Will auch!“

Wie auf Kommando stürzten sich alle auf Peter und jeder wollte ihn als erstes abbusseln.

„HILFE! Vergewaltigung!“, brüllte dieser lachend, aber keiner der anderen hörte auf, bis er von jedem mindestens 10 Bussis hatte.

„Jetzt mal im Ernst, Leute. Ich hab kein Problem mit Schwulen, aber ich bin hier der einzige in der Band, der hetero ist. Daran muss ich mich noch gewöhnen.“

Peter war sichtlich unzufrieden mit der Lage.

***Kann ma ja irgendwie verstehen. Erst Andi und Charly, dann Claus und Alex und jetzt auch noch Harry und Steffen. Hui da regnet es aber Pärchen! Welches ist das goldigste? Persönlich hab ich meine Wahl schon getroffen, aber die Konstellation gibt es in der Story net. XseufzX***

 

Aber im Laufe des Konzertes beruhigte sich auch Peter wieder und begann sich mit der neuen Situation abzufinden.

Nach dem ersten Lied meldet sich Andi zu Wort: „Ihr habt sicher schon gemerkt, dass auf der Bühne einer mehr als sonst steht.

 Das ist unser Harry, unser neuer Keyboarder. Er hat verdammt viel auf dem Kasten, das werdet ihr gleich sehen. Hier ist unser Harry mit ‚Word of mouth’. Leg los, Kleiner.“

Das lies sich Harry nicht zwei mal sagen:

 „Everybody in the house singin’ yooooooooh.”

Die Menge tobte und antwortete: „Yooooooooh!“

„Everybody in the house singin’ yoh, yoh, yoh!”

“Yoh, yoh, yoh!

Now the world is getting older
There’s a few thingsto be said
Do you believe the things they told you
Do you believe the things you’ve read

There’sa rumour on the corner
But it’s always been denied
Cause they don’t want you any wiser
You’re just toenig the party line

From the west side to the east side
From the north side to the south
You’ll never get bad information
If you believe in the word of mouth

Look out for those who still want to hang on
Look out for those who live in the past
Get out and listen to the whisper
Because the times are changing fast

From the west side to the east side
From the north side to the south
You’ll never get bad information
If you believe in the word of mouth

You don’t believe the information
You don’t believe it when it’s denied
So when you’re reading expanations
You have to read between the lines

From the west side to the east side
Through the windows I’m looking out
You’ll never get bad information
If you believe in the word of mouth

From the west side to the east side
From the north side to the south
You’ll never get bad information
If you believe in the word of mouth

Und als er mit „Word of mouth“ loslegte, kochte die Halle. Nach diesem Debüt lies sich Charly einen blöden Kommentar nicht nehmen: „Unser Harry, du hä, der geht ab, wie ne Stimmungskanone. Super. Das war unser Harry mit ‚Word of mouth’.”

Harry fühlte sich richtig wohl auf der Bühne. Von Anfang an konnte er sein Publikum in den Bann ziehen.

***Ja ja: Großer Harry, wir verehren dich! *g* ***

 

Es machte ihm rießen Spaß, die Leute dermaßen zum Abfeiern zu bringen, dass er nach einigen Lieder noch eins drauf setzte:

„Mit jeder Welle kam ein Traum,

Träume gehen vorüber,

dein Brett ist verstaubt,

deine Zweifel schäumen über,

du hast dein Leben lang gewartet,

hast gehofft, daß es sie gibt,

du hast den Glauben fast verloren,

hast dich nicht vom Fleck bewegt.

 

Jetzt kommt sie langsam auf dich zu,

das Wasser schlägt dir ins Gesicht,

siehst dein Leben wie einen Film,

du kannst nicht glauben, dass sie bricht.

 

Das ist die perfekte Welle,

das ist der perfekte Tag,

lass dich einfach von ihr tragen,

denk am besten gar nicht nach.

 

Das ist die perfekte Welle,

das ist der perfekte Tag,

es gibt mehr als du weißt,

es gibt mehr als du sagst.

 

Deine Hände sind schon taub,

hast Salz in deinen Augen,

zwischen Tränen und Staub,

fällt es schwer noch dran zu glauben,

hast dein Leben lang gewartet,

hast die Wellen nie gezählt,

das alles nicht gewollt,

du hast viel zu schnell gelebt.

 

Jetzt kommt sie langsam auf dich zu,

das Wasser schlägt dir ins Gesicht,

du siehst dein Leben wie ein Film,

du kannst nicht glauben, dass sie bricht.

 

Das ist die perfekte Welle,

das ist der perfekte Tag,

lass dich einfach von ihr tragen,

denk am besten gar nicht nach.

 

Das ist die perfekte Welle,

das ist der perfekte Tag,

es gibt mehr als du weißt,

es gibt mehr als du sagst.

 

Du stellst dich in den Sturm und schreist,

ich bin hier ich bin frei,

alles was ich will ist Zeit,

ich bin hier ich bin frei!

Du stellst dich in den Sturm und schreist,

ich bin hier ich bin frei,

ich bin hier ich bin frei.

 

Das ist die perfekte Welle

 

Das ist die perfekte Welle,

das ist der perfekte Tag,

lass dich einfach von ihr tragen,

denk am besten gar nicht nach.

 

Das ist die perfekte Welle

das ist der perfekte Tag,

es gibt mehr als du weißt,

es gibt mehr als du sagst.

 

Das ist die perfekte Welle,

das ist der perfekte Tag dafür.

 

Das ist die perfekte Welle,

das ist der perfekte Tag.

Ja das ist wirklich ein perfekter Tag für mich. Ihr seid das beste Publikum, dass man sich vorstellen kann.“

Ein paar Lieder später sollte Harry Schlagzeug spielen und Steffen stellte sich mit seinem Gitarre dafür hinter das Keyboard. Unter seinem Keyboard hatte Harry eine halbe Flasche Cola und eine Flasche Jack Daniels stehen. Als Steffen die sah bückte er sich unauffällig und füllte die Cola mit Jacky auf. Dabei grinste er den beiden Mädels, die vor der Bühne standen verschwörerisch zu und legte den Zeigefinger auf den Mund. Die Mädels zwinkerten ihm zu und grinsten ebenfalls.

***Hey Leute die zwo Mädels sind natürlich die Trixi und ich!***

 

Zwei Lieder später kehrte Harry wieder an sein Keyboard zurück. Als er etwas von seiner Cola trinken wollte verzog er das Gesicht und starrte die Flasche an. Dann deutete er auf das erste der zwei Mädels am Bühnenrand.

***ICH!***

 

Aber die schüttelte nur heftig den Kopf. Bei dem anderen Mädel kam er zum gleichen Ergebnis.

***Das war die Trixi. Diese Szene hat sich so ähnlich abgespielt. Erinnerst du dich dran Harry? Ich wollte dir nur noch mal sagen, dass es weder der Alex, noch die Trixi und ich waren. Es war echt der große Unbekannte, zumindest für uns. Der Alex schien ihn zu kennen.***

 

Nach diesem Lied erinnerte sich Harry wieder an den Wackeldackel, den Steffen ihm vor dem Gig als Glücksbringer geschenkt hatte. Er zog ihn aus der Tasche und stellte ihn auf sein Keyboard. Stolz zeige er mit einem Blick zu Alex darauf. So veranlasst kam Alex nach vorne und besah sich das Tierchen. Plötzlich schnappte er sich den Dackel und verschwand nach hinten.

Für den Rest des Liedes machte Harry ein beleidigtes Gesicht. Danach machte er seinem Ärger Luft: „Andi! Andi! Der Alex hat mir meinen Wackeldackel geklaut!“

Mit einer Stimme, die zu einem Erzieher passen würde, antwortete Andi: „Was der hat dir deinen Wackeldackel geklaut? Jetzt kommt unser Steffen mit ‚Rock DJ’“

In diesem Stil ging das Konzert bis um 4.00 Uhr morgens.

Danach stießen die Confectler nicht zum ersten Mal auf Harrys Erfolg beim Publikum an. Schließlich meinte Steffen: „Kennt ihr den schon? Sitzen ein Fahrlehrer und ein Fahrschüler im Auto. Meint der Lehrer: ‚Sie müssen in die Außenspiegel schaun, damit sie sehen, was hinten für Verkehr ist.’ Also beginnt der Schüler abwechselnd in den rechten und in den linken Spiegel zu schaun. Nach einer Weile meint er: ‚Da wirst ja zum Wackeldackel.’ Darauf der Lehrer: ‚Aus den Augenwinkeln beobachtet man den hinteren Verkehr, das Hauptauge konzentriert sich nach vorne.’ Dies probiert der Schüler. Nach fünf Minuten sagt er: ‚Da wirst ja blöd.“ Meint der Lehrer: ‚Was heißt da wirst? Aber keine Angst, ich hab schon mehr Debbeli des Fahren beigebracht. Ganz Prosselsheim hat bei mir gelernt. So fahr’n die heut noch.’ Sorry Andi den konnt ich mir net verkneifen.“

***Für alle die’s net wissen: Andi war Fahrlehrer und wohnt in Prosselsheim.***

 

Auch Peter steuerte seinen Teil zur allgemeinen Belustigung bei: „Also Leute ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich finde, wir sind die krasseste Herde, die ich je gesehen hab.!“

 

6. Kapitel: Mädchengespräche, die Erste

Eine Weile später kam Steffen auf Charly zu und fragte: „Du Charly, kann ich mal unter vier Augen mit dir reden. Es ist wichtig.“

„Oh Gott was hab ich jetzt schon wieder angestellt? Klar, komm mit.“

Sie setzten sich vor der Halle auf eine Mauer und Steffen begann zögerlich zu reden:

„Du bist doch schon eine ganze Weile mit Andi zusammen. Ihr habt doch bestimmt schon.....Na du weißt schon...“

„Du meinst miteinander geschlafen? Ja Klar! Es war das beste, was ich je erlebt hab. Warum fragst du?“

„Naja, ich würde auch gern mit Harry schlafen, aber ich hab Angst, was falsch zu machen. Er ist doch so süß, wenn ich ihm wehtun würde, oh Gott, ich würde mir das ewig vorwerfen! Er hat es doch verdient auf Händen getragen zu werden und jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen. Kannst du mir nicht einen Tipp geben, wie ich das möglichst schön mache?“

***Kurze Unterbrechung: Wie süß, ein Mädchengespräch unter Jungs! *g* ***

 

„Hm.......ich denke ihr solltet es langsam angehen lassen. Ihr habt doch alle Zeit der Welt. Ich mein ich hatte schon bei meinem ersten Mal einen erfahrenen Boy im Bett, im Gegensatz zu dir, wenn ich richtig informiert bin. Wenn es dir hilft, Andi ging es genauso wie dir. Sein damaliger Freund hieß Toby. Des mit dem Toby war echt heftig, ohne Scheiß. Die zwo waren erst einen Monat zusammen, aber dodoal vergnalld. Dann kam Andi eines Tages nach der Probe zu mir und erzählte mir, dass er mit Toby geschlafen hat. Es sei einfach so passiert, beim Schmusen, ganz zärtlich eben. Das Leuchten in seinen Augen werde ich nie vergessen. Das fand ich damals schon ultrasüß! Tja so war das. Ich hoffe ich hab dir damit geholfen.“

„Ja, danke Charly.“

„Und übrigens denk immer daran:

Wenn Freund Feinde werden

Und dich der Mut verlässt

Wenn deine Träume sterben

Dann halt dich an mir fest

Willst du deine Augen schließen

Dann bleib ich für dich wach

Und wenn der Regen auf dich fällt

Dann bau ich dir ein Dach

 

Ref.:

Ich bin an deiner Seite

Ich bin immer an deiner Seite

Ich bin immer an deiner Seite

 

Ich möchte dich nicht lenken

Ich will nur nach dir sehn

Ich kann nicht für dich denken

Ich will dich nur verstehn

Ich werde dich nicht halten

Wenn du die Freiheit suchst

Doch ich bin da wenn du mich brauchst

Und wenn du nach mir rufst

 

Ref.

Und ist die Nacht voll Schatten

Wart mit mir auf den Tag

Und wenn du müde vom Kämpfen bist

Dann bin ich für dich stark

2x Ref.

 An deiner Seite

Zur gleichen Zeit stand Harry vor der Halle und telefonierte: „Nein Mum , es ist alles super gelaufen. Das Publikum war total aus dem Häuschen..“

„Das kann ich mir bei dieser schwulen Truppe zwar nicht so ganz vorstellen, aber mir soll es recht sein. Was anderes noch, Sohnemann, Marielle war trotz deines blöden Auftrittes begeistert von dir. Das wäre die perfekte Frau für dich.“

„Toll, sie war begeistert von mir, ich aber nicht von ihr, kapiert!“

Harry wurde zunehmend gereizter und auch seine Müdigkeit machte sich jetzt bemerkbar.

„Da reden wir demnächst noch einmal drüber. Gute Nacht und viel Spaß noch mein Sohn.“

„Bye.“

Harry hätte vor Wut am Liebsten sein Handy an die Wand geworfen.

***Das kann man auch verstehen, da ruft die Alte mitten in der Nacht an, nur um ihren Sprössling zu verkuppeln. Arme Harrymaus!***

 

Wieso konnten seine Eltern nicht so tolerant sein? Warum hatte er Angst davor, ihnen von seinem geliebten Steffen zu erzählen? Ihm war richtig schlecht, weil er nicht zu dem Menschen stand, den er liebte.

‚Oh Gott, Steffen, was tue ich dir nur an? Du lässt dich verleugnen und ich komme nicht mal einen kleinen Schritt vorwärts, dich aus deiner „geheimen Identität“ zu befreien.’

„Hey Liebling, was machst du denn so alleine hier draußen? Duh...ich muss dir was sagen. Wir werden uns die ganze nächste Woche nicht sehen. Ich muss beruflich nach Hamburg.“

„Na dann hau doch ab! Nur zu! Und vergiss nicht auf die Reeperbahn zu gehen! Verschwinde!“

Plötzlich brach alle Wut aus Harry heraus. Die Wut auf seine Eltern, auf sich selbst und jetzt auch noch die auf Steffen, weil er ihn in dieser Situation alleine lassen musste. Ohne ein weiteres Wort lies Harry Steffen stehen und rannte davon. Steffen war fix und fertig. In diesem Moment kam Charly wieder aus der Halle, in der er seine Jacke geholt hatte, und war entsetzt Steffen so betrübt zu sehen.

 

7. Kapitel. Nur ein Sommerflirt?

 „Na was schaust du denn so betröppelt? He ich rede mit dir! Was ist denn los?“

„Harry hat mich gerade voll zur Sau gemacht, weil ich nächste Woche beruflich in Hamburg bin und ist dann beleidigt abgerauscht. Irgendwie hab ich das unbestimmt Gefühl, dass ich für ihn nur ein Sommerflirt war, den er jetzt abkanzeln will.“

„Das ist natürlich eine scheiß Situation. Du wirst Harry wohl oder übel darauf ansprechen müssen. Viel Glück dabei und trotzdem eine schöne Woche in Hamburg. Ich muss mal nach Hause und schauen, was mein Schatz so macht. Der is nämlich schon mit dem Taxi heim. Also bis Samstag.“

„Ja mach’s gut und schöne Grüße an Andi.“

Am nächsten Morgen fand Harry einen Brief von Steffen im Briefkasten, der lautete:

Heb deine Küsse für mich auf

Zeig mir, wie sehr du mich vermisst

Alles ist so einfach, meine Liebe

Heb dein Küsse für mich auf

Denn ich will nicht nur so eine

Sommerliebe sein

 

Die Art, wie du mich berührst,

ist immer himmlisch

Und ich mag die Art,

Wie du mich liebst

Du hast mich in den Farben der Liebe

Gefangen genommen

Du musst ein Engel (von oben) sein

Doch wie kann ich sicher sein

Dass du nicht gehst und was sein wird

 

Heb deine Küsse für mich auf

Zeig mir, wie sehr du mich vermisst

Alles ist so einfach, meine Liebe

Heb dein Küsse für mich auf

Denn ich will nicht nur so eine

Sommerliebe sein

 

Wirst du da sein, wenn ich

Jemanden brauche

Oder werde ich immer die einzige sein

Ich will nicht, dass mir noch mal das

Herz gebrochen wird

Also sag mir, ist deine Liebe

Wahr oder nur gespielt

Doch wie kann ich sicher sein

Dass du nicht gehst und was sein wird

 

Heb deine Küsse für mich auf

Zeig mir, wie sehr du mich vermisst

Alles ist so einfach, meine Liebe

Heb dein Küsse für mich auf

Denn ich will nicht nur so eine

Sommerliebe sein

 

Ein Kuss, eine Liebe, ein Wort

Ein jetzt und nicht mehr

Eine Nacht, ein Traum

Heb dir, heb ihn dir für mich auf

Hi mein Schatz,

ich wollte dir nur eine schöne Woche ohne mich wünschen. Vielleicht sagst du mir ja wenn ich zurückkomme, was gestern mit dir los war. Oder bin ich für dich wirklich nur eine Sommerliebe, die du loswerden willst?

Dein Steffen

Erst jetzt begriff er, wie sehr er Steffen verletzt haben musste, mit dem, was er gestern gesagt hatte. Fieberhaft überlegte er, wie er das wieder gut machen könnte. Nach einer kleinen Weile beschloss er für Steffen ein Lied zu schreiben und es ihm nächsten Samstag in die Tasche zu schmuggeln. Das Lied lautete so:

Oh sei mein kleines Baby

Ich werde dich niemals aufgeben

Oh sei mein kleiner Boy

Komm und lass uns einen neuen Start versuchen

Nicht einer kann dich lieben, Baby

Besser als ich es tu

Oh ich weiß, ich weiß wirklich

Was ich fühl für dich.

 

Du machst mich verrückt

Oh, heute

Oh sei mein Baby

Oh lass es uns versuchen

Bis wir uns wieder treffen

Werde ich dich so vermissen

Oh lass es nicht enden

Ich kann dich nicht gehen lasen

Du machst mich verrückt

Oh, heute, meine Liebe

 

Oh Liebling, es gibt kein vielleicht

Ich liebe dich mehr, und mehr, und mehr.

Oh sei mein sexy Boy

Ich liebe dich, ignoriere es nicht mehr

Und Liebe ist alles, was zählt

Hör auf dein Herz

Oh ich weiß, ich weiß wirklich

Wir können einen ganz neuen Anfang machen

 

Everybody geta a second chance,

Second stands to say I’m sorry

Es tut mir Leid wenn ich dich vor den Kopf gestoßen habe. Ich habe überreagiert und es tut mir wirklich Leid.

In Liebe Harry

Stolz betrachtete Harry sein Meisterwerk. Wenn das Steffen nicht beeindrucken würde, wusste er auch nicht weiter.

***Na ja, ganz ehrlich: Wer würde sich von so einem Schwachsinn beeindrucken lassen? Abgesehen davon würde Harry so einen Mist nie schreiben.***

 

Grinsend schnappte er sich seinen Autoschlüssel und wollte gerade das Haus verlassen, als das Telefon klingelte. Er nahm den Hörer ab und meldete sich: „Geiger?“

„Hallo Thomas, hier ist dein Vater. Es ist gut, dass ich einmal ungestört mit dir reden kann. Deinen Mutter ist gerade auf einer Vernissage. Sag mal wie läuft es eigentlich mit Marielle? Hast du ihr schon einen Heiratsantrag gemacht?“

„Was bitte? Ich soll der dummen Schnepfe einen Heiratsantrag machen? NIE! Außerdem muss ich weg, ich bin noch mit Andi verabredet. Tschüss Dad.“

Mit diesen Worten knallte er den Hörer auf die Gabel und rannte wutschnaubend zu seinem Auto.

Währenddessen dachte sich sein Vater: ‚Das werden wir noch sehen. Das hab ich nicht umsonst so mit dem Herrn Landrat vereinbart.’

 

8. Kapitel: Mädchengespräche, die zweite

In der Zwischenzeit war Harry bei Andi, mit dem er sich zum Shoppen verabredet hatte, angekommen. Als Andi ihm die Türe öffnete, legte Harry gleich los: „Was bildet der sich eigentlich ein! Wer bin ich denn, dass ich heiraten muss, wen meine Eltern für mich raussuchen! Niemals heirate ich so eine Schicki- Micki- Ziege! So eine wie die fehlte mir gerade noch! So ein aufgeblasenes Huhn! So eine Kuppelei muss doch strafbar sein! Kann man des net verbieten, dass sich die Eltern in das Liebesleben ihrer Kinder einmischen? Herrgott noch mal! Ich hasse das!“

„Ich weiß zwar nicht, wovon du redest, aber das kannst du mir ja auf dem Weg in die Stadt erzählen.“

Eine halbe Stunde später saßen sie gemütlich in einem kleinen Café in der Würzburger City. Mittlerweile wusste Andi über die ganze Sache mit Harrys Vater Bescheid. Er versuchte ihm zu helfen.

„Du könntest es einfacher haben, wenn du ihnen von Steffen erzählst und ihnen gestehst, dass du schwul bist.“

„Du weißt doch genau, wie meine Eltern über Schwule denken. Sie würden es nie tolerieren, dass ich ‚anders’ bin. Außerdem kann ich nur hoffen, dass mit Steffen wieder alles in Ordnung kommt, wenn er wieder da ist. Ich vermiss ihn so! Aber ich hab auch Angst davor, ihn wieder zusehen, nachdem was ich mir da geliefert hab. Es würde mich nicht wundern, wenn er nix mehr von mir wissen will. Wie konnte ich nur so blöd sein ihn so anzuraunzen? Ich liebe ihn doch!“

„Oh je. Dich hat’s ja echt heftig erwischt. Das ist voll süß, wie verknallt du bist. Sag’ mal, habt ihr eigentlich schon miteinander geschlafen?“

***Der Kandidat erhält im Punkto Sensibilität und Feingefühl -100 Punkte. Auch eine Eigenschaft, die vorrangig an Thomase Vergeben wurde: Unsensibilität. Nä Domi! An nen Polterabend denken, wenn gerade Schluss ist! Männer!***

 

Harry sah Andi mit großen Augen an. Sie saßen sich gegenüber und tranken Eiskaffe.

***Sorry, das ich mich schon wieder melde, aber eigentlich ist es höchst selten, dass die Confectler ein antialkoholisches Getränk zu sich nehmen.***

 

„Nein haben wir noch nicht. Ich würde es unheimlich gerne. Er ist mein absoluter Traummann. Deswegen würde ich es gern mit ihm erleben. Du weißt ja, dass ich noch nie mit einem Mann geschlafen hab. Aber Steffen hat doch sicher schon,........oder?“

„Soweit ich weiß eben nicht! Keine Panik, da gibt es ein schönes Lied dazu, das Charly mal geschrieben hat. ‚Die Nacht is net zum Schlafen da’. Kennst du’s?“

„Ne sing mal. Vielleicht hilft es mir ja weiter.“

„O.K. Also pass auf:

Ref:

Die nacht is net zum Schlafen da

Dafür sin wir zwoa uns heit viel zu nah

Denn i brauch deine Liebe, Babe

Die Nacht is net zum Schlafen da

Heit machen wir uns ein paar Träume wahr

I spür schon deine Liebe, Babe

 

Komm- komm ganz nah zu mir

Lass uns was ausprobiern

Denn in deinen Augen da steht

Dass die Sehnsucht niemals vergeht

 

Komm lass mi einfach spürn

Heut kann noch viel passiern

Wenn i di anschau des macht

Mi richtig hellwach

 

Ref.

Komm- leg den Arm um mi

Hey-Herzen lügen nie

Denn heut da gibt’s nur uns zwei

Und die Nacht geht niemals vorbei

 

Wenn wir es wirklich woll’n

Dann kommts wie’s kommen soll

Da is doch gar nix dabei

Wir beide sind frei

Na wie gefällt es dir?“

„Wow, das ist großartig. Und vor allem wahr. Wenn es passieren soll wird es passieren, wir müssen es nur langsam angehen lassen.“

„Genau das wollte ich dir damit sagen.“

 „Danke Andi, du bist wirklich ein Schatz.“

„Lass das bloß Steffen nicht hören, sonst wird er eifersüchtig!“

Bei dieser Bemerkung brachen sie in schallendes Gelächter aus. Ein gemeinschaftliches Köpfedrehen der übrigen Cafégäste war die Folge davon.

„Und wegen deinen Eltern: Wenn du Hilfe brauchst, wir alle, die ganze Band, ohne Ausnahme, stehen hinter dir. Wende dich an uns, wenn uns Hilfe brauchst. Hier ließ das. Das hat ein befreundeter Drummer, der mal ein Jahr bei uns ausgeholfen hat, zum Abschied geschrieben. Ich denke, das gibt ganz gut wieder, was ich dir sagen will.“

***Hallo Patrick. Es tut mir Leid, das wir uns jetzt auch schon an euren Texten vergreifen, aber sie passen zu manchen Szenen einfach traumhaft.***

 

Andi gab Harry einen Zettel, auf dem stand:

Wer deine wahren Freunde sind

Es kann passier’n

Dass du von heut’ auf morg’n

Die ganze Welt zum Gegner hast

Das sie mit Fingern auf di zeigen

Und das des vielen grad so passt

Sie warten nur

Dass du am Boden liegst

 

Dann is’ soweit

Dann weißt Bescheid

Wer deine wahren Freunde sind

Wer bleibt, wer geht

Und wer bedingungslos fest zu dir steht

Stehst du hilflos und allein

Im rauen Wind

Dann wirst erfahr’n

Wer deine wahren Freunde sind

 

So viele reden dir

Stets nach dem Mund

Kriech’n dir vorn und hint’n rein

Bist du ganz ob’n sonnt sich jeder

Gern in deinem hellen Schein

Doch was ist wenn

Der Wind sich plötzlich dreht

 

Dann is’ soweit

Dann weißt Bescheid

Wer deine wahren Freunde sind

Wer bleibt, wer geht

Und wer bedingungslos fest zu dir steht

Stehst du hilflos und allein

Im rauen Wind

Dann wirst erfahr’n

Wer deine wahren Freunde sind

 

Wenn’s über di sich des Maul zerfrans’n

Wer hält dann noch zu dir

Wer bricht für di dann eine Lanz’n

„Wir werden immer für dich da sein, egal wie weit unten du bist.“

„Danke Andi. Ihr seid wahre Freunde!“

„Hey ist doch klar! Einer für alle, alle für einen! Du hast für Charly und mich auch verdammt viel getan.“

„Stimmt! Um euch beide zusammen zubringen musste ich mir ganz schön was einfallen lassen.“

Sie mussten beide lachen und unterhielten sich noch über die Zeit als Harry Andi und Charly verkuppelt hatte.

***Näheres siehe: 10 Dinge, die ich an dir hasse.***

 

Dann verabschiedeten sie sich und Harry fuhr nach Hause.

Mittlerweile war es Abend geworden und Harry beschloss, Steffen einfach mal auf dem Handy anzurufen und sich bei ihm zu entschuldigen.

„Michel?“

„Hi Schatz, hier ist der wohl größte Vollidiot unter der Sonne. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich möchte schon seit langer Zeit einem sagen: Es tut mir Leid und hoffe, er wird mir verzeihen!“

„Meinst du das wirklich ernst? Warum hast du mich so angefaucht? Glaubst du, ich wäre vielleicht nicht lieber bei dir geblieben, als hierher zu fahren?“

„Ja Steffen, ich meine es ernst, toternst sogar. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Meine Mutter hat mich vorher angerufen und mich mit ihrem Gelaber über diese tolle Marielle so aufgeregt, das mir wohl eine Sicherung durchgebrannt ist. Außerdem war ich wütend auf mich selber, weil ich es wieder einmal nicht geschafft hatte, meiner Mutter von dir zu erzählen. Ich habe es so satt, dich verstecken zu müssen. Ich wusste einfach nicht weiter. Und dann kamst du und sagst mir, dass du wegfährst und mich mit all meinen Konflikten alleine lässt. Da war ich einfach nur sauer und enttäuscht und hab dich angeschrieen. Bitte verzeih mir:“ „Wie könnte ich dir böse sein? Ich verstehe deine Situation sogar irgendwie. Ich bin so froh, dass du angerufen hast! Ich wünschte nur, wir könnten uns sehen und richtig versöhnen, mit allem, was dazu gehört.“

„Ich auch. Als Entschädigung und als Entschuldigung lade ich dich am Freitag zu einem romantischen Essen bei mir ein. Wenn du so gegen 19.00 Uhr bei mir bist, können wir es uns danach noch gemütlich machen. Ich liebe dich. Bis Freitag. Kussi.“

„Ich freue mich schon auf Freitag. Ich liebe dich auch. Knutscher zurück.“

 

9. Kapitel: Wie sag ich’s meinen Kollegen?

Harry legte glücklich und erleichtert den Hörer auf die Gabel.

Irgendwo in Hamburg legte ein junger Mann sein Handy auf das Tischchen neben seinem Bett und begann zu jubeln: „Er liebt mich! Er liebt mich! Mein Harry liebt mich!“

Dabei riss er die Arme hoch und begann sich im Kreis zu drehen. Lachend und mit Tränen in den Augen ließ er sich aufs Bett fallen und dachte an Harry.

***Puh, da hat Harry ja gerade noch rechtseitig die Kurve gekriegt! Hoffentlich geht das mal gut mit den Beiden.***

 

Steffen war einfach nur glücklich. Da klopfte es an seiner Zimmertüre.

„Hey Steffen, bist du soweit? Wir müssen runter zum Abendessen.“

„Klar bin ich fertig. Ich komme schon.“

Hastig sprang Steffen von seinem Bett auf und öffnete dir Türe.

„Was ist denn mit dir los? Du stahlst ja so? Hast du dich etwa in die hübsche Referentin von heut Nachmittag verguckt?“

Steffen wusste nicht, wie er darauf antworten sollte. Von Harry erzählen? Nein, das traute er sich nicht. Außerdem wollte es Harry ja auch nicht. Er wollte nicht die wieder gewonnene Harmonie zerstören.

„Hey, Erde an Steffen! Ich habe mit dir geredet!“

Inzwischen waren sie im Speisesaal angekommen.

„Sorry Gag, aber im Moment kann ich es dir noch nicht sagen. Vielleicht später.“

***Gag steht übrigens für Gabriel. Dieser ist ein Kollege von Steffen, glücklich verheiratet und ein guter Kumpel von ihm.***

 

Während des Essens sprachen sie das Thema nicht mehr an. Es wurde getrunken und viele Witze gerissen. So wurde es beinahe 23.00 Uhr, bis man sich auf den Weg in die Zimmer machte. Vor Steffens Türe blieben er und Gag stehen.

„Kann ich noch mal kurz mit reinkommen? Dann sind wir unter uns und du kannst mir sagen, warum du so glücklich bist.“

„Ok komm mit. Aber ich weiß noch nicht, ob ich es dir erzählen werde.“

Steffen schloss die Türe auf und sie gingen ins Zimmer.

„Vertraust du mir nicht mehr, oder wie soll ich das verstehen? Erst bist du total mies drauf und willst mir nicht sagen, was los ist und jetzt das. Ich dachte, wir sind so was wie Freunde.“

„Schon, aber das wissen nur meine besten Freunde, sprich die Confectler. Es ist so zu sagen ein Bandgeheimnis. Es gibt da etwas, das alle Confectler teilen, außer einer.“

„Wieso alle außer einer? Warum der nicht auch? Steffen, du machst mich rasend! Ich habe das Gefühl, du verheimlichst mir was ganz großes!“

„Ich sagte doch, dass es ein Confect- Geheimnis ist. Irgendwann wirst du es erfahren.“

Gag musste das wohl oder übel so hinnehmen und sie beschlossen noch fernzusehen. Es lief ein Film, in dem auch ein schwules Pärchen mitspielte.

Bei der ersten Kussszene zwischen den Beiden, meinte Gag plötzlich: „Bäh, wie kannst du dir nur so ne Schwulen- Schnulze reinziehen? Das is doch widerlich!“

Steffen, der gerade an Harry gedacht hatte, wurde recht unsanft in die wirkliche Welt zurückgeholt. Erschrocken und wütend sprang er auf und schrie Gag an: „Raus! Hau bloß ab! Und damit du’s weißt: ICH BIN SCHWUL!!!!!!!!!!!!!!“

Mit diesen Worten hatte er Gag auch schon aus dem Zimmer befördert.

***Na ja, ein perfekt gelaufenes Outing schaut anders aus. Der arme Kerl. Erst himmelhoch jauchzend und dann zu tote betrübt. Armer Steffen!***

 

‚Shit! Jetzt wissen es ab morgen alle! Dann kann ich mir meine Beförderung wohl auch in die Haare schmieren. Was wird morgen auf mich zukommen? Hätte ich bloß meinen Mund gehalten! Aber warum eigentlich? Ich liebe Harry und ich stehe dazu! Warum sollte ich mich wegen so einem Traumboy schämen? Harry! Wärst du jetzt bei mir wäre mir das alles egal. So aber fühle ich mich allein. Harry! Ich liebe dich und ich brauche dich!’

Solche und ähnliche Gedanken schwirrten in dieser Nacht in Steffens Kopf herum, bis er schließlich weit nach 3.00 Uhr einschlief. Um 7.00 Uhr wurde er von seinem Wecker wieder aus dem Schlaf gerissen. Unwillig stand er auf und ging ins Bad. Gerade als er sich angezogen hatte, klopfte es an seiner Türe. Erstaunt rief er: „Herein?“

„Morgen Steffen, darf ich wirklich reinkommen? Ich meine nachdem wie ich mich gestern benommen hab?“

„Komm rein, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Wie vielen Kollegen hast du’s schon erzählt?“

„Noch keinem. Steffen, ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen. Das was ich gestern gesagt hab tut mir echt Leid. Ich meine ich muss mich noch an den Gedanken gewöhnen, dass ich bei dir nie Taufpate werden kann, aber das ändert absolut nichts an unserer Freundschaft. Schließlich ist Liebe immer etwas wunderbares, egal ob zwischen Mann und Frau oder zwischen zwei Frauen oder eben zwischen zwei Männern. Ich mag ich dich ja nicht, weil schwul oder Hetero bist, sondern weil du so bist, wie du eben bist. Bitte nimm meine Entschuldigung an.“

„Ok, angenommen. Jetzt lass uns aber zum Frühstück gehen, sonst haben uns die anderen alles weggefressen.“

Gag versicherte Steffen noch, dass er niemandem von seinem Outing erzählen würde, wenn er es nicht will.

So verbrachte Steffen doch noch eine relativ angenehme Woche in Hamburg.

 

Währenddessen in Würzburg:

Halbverschlafen torkelte Harry in sein Bad, um zu duschen. In einer halben Stunde musste er bei Thoman auf der Matte stehen und allerhand Musik- Zeugs verkaufen.

***Entschuldige den Ausdruck Harry, aber wie sagt man so schön: Nix g’wiss woas I net!***

 

So verlief bei ihm auch die restliche Woche bis zum Donnerstag. Nach der Arbeit ging Harry einkaufen, denn morgen sollte ja der große Tag sein. Der Tag an dem Steffen zurück kommen würde. Wahllos streifte er durch die Regale des Rewe- Marktes, ohne dass er recht wusste, was er für das große Versöhnungsessen einkaufen sollte. Er konnte ihm ja schlecht Big Mäc vorsetzten, obwohl es Steffens Lieblingsessen ist. Es musste irgendetwas besonderes sein. So wie Steffen. Sein Steffen.

Schließlich entschied er sich für selbstgemachte Lasagne und als Nachtisch Mousse- au- chocolate. Dann kaufte er noch einen Hunderterpack Teelichter und eine Lichterkette.

Zu Hause angekommen montierte er die Lichterkette in Herzform über seinem Bett und stellt die Teelichter als kleine Herzchen im Zimmer verteilt auf. Das würde er morgen schon nicht mehr machen müssen.

 

10. Kapitel: Nacht der Nächte

Am nächsten Tag fiel es Harry schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Zum tausendsten Mal ging er im Geist das Rezept für die Lasagne durch, denn es durfte ja nichts schief gehen. Er hatte auch einiges gut zu machen. Endlich war es 16.00 Uhr und er hatte Feierabend. Auf dem schnellsten Weg fuhr er nach Hause und machte sich über die Zutaten für das Essen her. Als die Lasagne dann im Ofen stand war Harry total ausgepowert und durchgeschwitzt. Deswegen beschloss er noch unter die Dusche zu gehen. Auf dem Weg ins Bad fiel sein Blick auf die Uhr. Schon 18.00 Uhr!

***Ja ja, wenn Jungs kochen dauert alles länger! *g* ***

 

Jetzt musste er sich beeilen, wenn er Steffen nicht halb nackt empfangen wollte.

‚Obwohl das wäre auch eine Möglichkeit gewesen.’, dachte er grinsend.

Kaum hatte er fertig geduscht und sich wieder angezogen, klingelt es schon an der Haustüre. Rasch öffnete er.

„Hallo Harry, darf ich reinkommen?“

„Hi Steffen, klar, komm rein.“

Schon hatte Harry Steffen ins Haus gezogen und fest in seine Arme geschlossen. Sie konnten sich nicht mehr zurückhalten und küssten sich leidenschaftlich.

„Ich habe dich in dieser Woche so vermisst.“

„Ich dich auch. Komm mit in die Küche, das Essen ist fertig. Ich hoffe ich hab deinen Geschmack getroffen.“

Hand in Hand gingen sie ins Esszimmer, wo Harry die Fenster abgedunkelt hatte und den Tisch wie bei einem Candel- Light- Dinner vorbereitet hatte.

„Wow, das ist aber romantisch! Du hast dich ja mächtig ins Zeug gelegt. Schon alleine dafür lohnt es sich, sich in dich zu verlieben.“

Steffen zog Harry an sich heran und küsste ihn.

„Danke Schatz. Los setzt dich hin. Ich bin so gespannt, was du zum Essen sagst. Ich war fast zwei Stunden in der Küche gestanden.“

„Oh Gott, du hast dir ja voll die Arbeit gemacht. Das ist so süß von dir. Wie kann  ich mich da noch revanchieren?“

Harry war grinsend in der Küche verschwunden und holte die Lasagne aus dem Ofen. Als er sie auf den Tisch stellte, fiel Steffen die Kinnlade herunter.

„Sag bloß, du hast die selbst gemacht? Du bist doch verrückt.“

„Ja nach dir“, grinste Harry und gab Steffen einen Kuss. Für diesen Mann würde Steffen sich vierteilen lassen, wenn es sein musste, so viel war ihm klar. Jetzt setzte sich auch Harry an den Tisch und sie begannen zu essen.

„Du Harry, meine Schwester kommt nächste Woche zu mir. Sie hat Semesterferien und will die bei mir verbringen. Sie ist echt in Ordnung. Vor ihr brauchen wir uns genauso wenig zu verstecken, wie vor den Jungs. Meine Schwester ist nämlich die einzige aus meiner Familie, die weiß, dass ich schwul bin.“

„Ok. Deine Schwester muss wirklich außergewöhnlich sein, dass du sie so vergötterst. Schade das sie morgen bei dem Gig noch nicht dabei ist. Oh ich freu mich so drauf, wieder auf der Bühne zu stehen. Ich glaub ich werde süchtig danach.“

***Tja, Harry ist wirklich süchtig danach, aber nicht mehr bei Confect *heul* We are missing you!***

 

Sie unterhielten sich noch eine Weile über das Konzert morgen.

Schließlich hatten sie aufgegessen und Harry ging zusammen mit Steffen ins Schlafzimmer. Dort setzten sie sich auf die Fensterbank

 und genossen die Aussicht. Wie das aber bei Verliebten so ist, saßen sie nicht lange nur dort, sondern küssten sich wieder innig. Immer fordernder wurde dieser Kuss und schon bald ging Steffen auf Entdeckungsreise unter Harrys ockerfarbenes Hemd. Und auch Harry erforschte Steffens Oberkörper genauestens. Wenig später lagen sie nur noch mit Shorts bekleidet in Harrys Bett. Ihre Liebkosungen wurden immer leidenschaftlicher, bis am Ende auch das letzte Kleidungsstück fiel. Zärtlich streichelten sie sich weiter, bis sie ihren Höhepunkt nicht mehr zurück halten konnten.

Keuchend lagen sie nebeneinander und Steffen meinte: „Ich hätten nie gedacht, das es so schön wird. Du bringst mich echt noch um den Verstand!“

„Mir ging es genauso.“

Zärtlich kuschelten sie weiter, bis sie Arm in Arm einschliefen.

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, hörte er Steffens Stimme in der Küche:

Sag nichts, lieg nur in meinem Arm

Vergiss, was war, es ist geschehn

Das Feuer im Kamin ist warm

Und ich lass dich nie mehr

Ich lass dich nie mehr

Ich lass dich nie mehr wieder gehn

 

Ref.:

Denn tausend Jahre reichen nicht

Um dir zu zeigen, was ich fühl für dich

Gehst du mit mir durch Nacht und Licht

Sind tausend Jahre

Sind tausend Jahre wie ein Tag

für mich

 

Du hast geträumt und bist erwacht

Vom großen glück blieb kaum ein Rest

Lass los, was dich nur traurig macht

Und halt dich fest

Halt dich an mir fest

Halt dich einfach an mir fest

 

Ref.

Schlaf ein, schlaf ein in meinem Arm

Im Traum wirst du die Zukunft sehn

Das Feuer im Kamin ist warm

Und ich lass dich nie mehr

Ich lass dich nie mehr

Ich lass dich nie mehr von mir gehen

Ref.

Langsam stand er auf und lief zu ihm in die Küche.

„Was macht mein Schatz denn schon so früh in der Küche? Noch dazu, wenn er mich dafür alleine im Bett lassen muss?“

Schmunzelnd drehte sich Steffen um und gab seinem Harry erst mal einen Guten- Morgen- Kuss.

„Ich wollte mich bei meinem Schatz für das tolle Essen gestern bedanken und ihm das Frühstück ans Bett servieren und ihn dann ganz zärtlich wecken. Aber das hat sich wohl erübrigt.“

„Von wegen! Ich gehe sofort wieder ins Bett und bestehe darauf, das du mich in eben beschriebener Weise weckst, sonst schrei ich die ganze Nachbarschaft zusammen und sage ihnen, dass du mich vernachlässigst!“

Damit stapfte er wieder ins Schlafzimmer und wartete auf Steffen, der fünf Minuten nach ihm kam und ihn tatsächlich mit einem äußerst zärtlichen Kuss begrüßte: „Guten Morgen, mein Traumprinz.“

So verbrachten sie den ganzen Samstag zusammen, bis sie schließlich zum Konzert aufbrechen mussten.

In der Halle angekommen stürmte Andi gleich auf Harry zu: „UND?“

„Was und? Wir haben uns versöhnt. Es ist alles wieder in Ordnung.“

Dabei streckte Harry seinen Daumen in die Luft.

***Was er damit nur sagen wollte? Denn es gibt mehrere Bedeutungen, wusstest du das eigentlich, Harry?

In den USA, in Großbritannien, Australien und Neuseeland hat diese Geste drei Bedeutungen. Sie ist im allgemeinen gebräuchlich bei Anhaltern, sie ist auch ein O.K.- Signal, sie ist drittens aber auch, wenn der Daumen heftig nach oben gereckt wird, eine obszöne Geste. In Griechenland ist die Hauptbedeutung „Leck mich“ und ein Anhalter wird damit nicht weit kommen.

Im Moment wohl die O-K Geste***

 

Bei diesen Worten grinste Andi: „Ich wette, Steffen hat die Nacht nicht allzu weit von dir entfernt verbracht, oder?“

„Wie kommst du da drauf? Bist du Hellseher?“

„Nein, aber ich wollte heute Morgen mit Steffen reden und bin zu ihm gefahren. Was soll ich sagen: Steffen war nicht da. Außerdem strahlt ihr beide wie Honigkuchenpferde.“

***So schnell wird man enttarnt. Aber keine Angst, mir sieht man es auch immer sofort an, wenn ich verknallt bin. Leider!***

 

Bis zum Beginn des Konzertes wurde nicht mehr viel geredet. Nach dem ersten Lied meinte Andi: „Das nächste Lied spielen wir in Mopsgeschwindigkeit.“

Lachend meldete sich Harry aus dem Hintergrund: „Andi, Mopsgeschwindigkeit is zur Zeit, mit Verlaub, grad a bisserl dämlich.“

„Warum?“

„Wir ham an Marderschaden.“

Tatsächlich war an Alex’ Bass das Band gerissen und er konnte ihn nicht mehr umhängen. Harry bog sich vor Lachen und auch die anderen fielen in das Lachen mit ein. Vor lauter Übermut spielte Charly auf seinem Keyboard einen Tusch, der sich gewaschen hatte. Steffen kommentierte das danach: „Des hat aber jetzt an Duscherer g’macht!“

Diese Stimmung behielten sie bis zum Ende des Konzertes bei.

Nach dem letzten Lied gingen sie alle zurück in den Backstage- Bereich, wobei Harry Andis Mikro mitnahm. Unter den stürmischen Zugabe- Rufen der Fans betraten sie wieder die Bühne. Harry drückte dabei Charly das Mikro in die Hand. Als sich der rechtmäßige Besitzer nach seiner Gesangshilfe umsah meinte Charly: „Du Andi, ich hab übrigens dein Mikro.“

„Ah ja, und ich hab dafür Steffens Gitarre.“

Damit meinte er eine Plastikgitarre, die Harry an Andis Mikrofonständer gehängt hatte. Als Zugabe hatte sich Steffen etwas besonderes ausgedacht. Er sag:

Wenn man so will, bist du das Ziel einer langen Reise,

die Perfektion der besten Art und Weise,

in stillen Momenten leise,

die Schaumkrone der Woge der Begeisterung,

Bergauf mein Antrieb und Schwung

 

Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist.

Und sicher gehen, ob du denn das selbe für mich fühlst, für mich fühlst.

 

Wenn man so will, bist du meine Chill-Out Area,

meine Feiertage in jedem Jahr,

meine Süßwarenabteilung im Supermarkt,

die Lösung, wenn mal was hakt,

so wertvoll, dass man es sich gerne aufspart,

und so schön, dass man nie darauf verzichten mag.

 

Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist.

Und sicher gehen, ob du denn das selbe für mich fühlst, für mich fühlst.

 

Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist.

Und sicher gehen, ob du denn das selbe für mich fühlst.

Bei diesem Lied sah er zu Harry hinüber und lächelte ihn an.

Dieser war so vertieft ihn Steffens Anblick, dass er das gar nicht bemerkte.

Nach der Zugabe verließen sie endgültig für diesen Abend die Bühne. Charly zog Steffen ein Stück zur Seite: „Sag mal, was ist denn jetzt mit Harry? Habt ihr euch wieder vertragen?“

„Oh ja, wir haben uns versöhnt.“

Bei diesen Worten leuchteten Steffens Augen und Charly musste grinsen: „Also habt ihr auch...?“

„Ja wir haben es. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schön es war. Endlich konnte ich meinem Harry ganz gehören und er war mein.“

„Du brauchst gar nicht weiter zu erzählen. Ich sehe dir an, wie schön es für dich war. Mensch das freut mich total. Ihr zwei seid echt ein tolles Paar. So schnell werden wir nichts zwischen euch kommen lassen, das versprech ich dir.“

 

11. Kapitel: Deine kleine Schwester

Am Montag kam dann Steffens Schwester aus München. Sie wollte die nächsten 3 Monate bei ihrem Bruder verbringen. Natürlich holte sie Steffen vom Bahnhof ab. Harry konnte leider nicht mit, da er arbeiten musste. Also wartete Steffen alleine am Würzburger Bahnhof, bis der Zug endlich, mit fast einer Stunde Verspätung, ankam. Da sah er auch schon seine Schwester auf ihn zu rennen, die ihm stürmisch um den Hals fiel: „Hallo Bruderherz, ich freu mich, dich zu sehen.“

„Geht mir genauso. Willkommen in Würzburg, Schwesterlein. Komm ich trag deinen Koffer.“

„Immer noch ganz der Gentleman, hm?“

Schwatzend liefen sie zu Steffens Auto. Auf der Fahrt zu seiner Wohnung erzählte er noch nichts von Harry. Ina sollte Harry erst einmal kennen lernen, bevor er ihr als Steffens Freund vorgestellt wurde.

***Da Steffens Schwester in dieser Geschichte eine größere Rolle spielen wird, habe ich beschlossen, ihr einen Namen zu geben. Inchen, das ist nicht auf dich bezogen.***

 

Am Abend würde Harry unverhofft auftauchen und mit den Beiden zu Abend essen. Danach wollte Steffen es seiner Schwester sagen.

Bei Steffen angekommen, gingen sie erst einmal daran, Inas Sachen zu verstauen. Danach fragte Steffen: „Hast du Hunger? Also ich schon. Soll ich uns was kochen?“

„Eigentlich wollte ich nicht mit einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus, aber was bleibt mir anderes übrig?“

„Nichts.“, grinste ihr Bruder und machte sich ans Werk.

Eine halbe Stunde später klingelte es an der Türe. Steffen öffnete sie und ließ Harry, der absolut pünktlich war, ins Haus.

„Schwesterherz, das ist Harry, einer meiner Bandkollegen. Harry, das ist meine Schwester Ina.“

„Hallo Ina. Steffen hat mir schon einiges von dir erzählt.“

„Oh je, da kommt wieder was bei raus. Hoffentlich hat er nix peinliches erzählt.“

„Nö hab ich net, das überlass ich dir selber“, meldete sich Steffen, der schon wieder bei seinen Töpfen in der Küche stand.

„Du kommst gerade richtig zum Essen. Willst du mitessen?“

„Das wäre nett, wenn ich mitessen könnte, Steffen. Für mich alleine lohnt es sich ja nie zu kochen.“

Wenig später saßen alle drei beim Essen im Wohnzimmer. Ina und Harry verstanden sich prächtig. Sehnsüchtig schielte Steffen immer wider zu seinem Harry hinüber. Nach dem Essen verabschiedete sich Harry wieder.

Steffen und Ina sahen noch fern. Unvermittelt fragte Steffen: „Wie findest du Harry eigentlich?“

„Sag mal glühst du? Du glühst den doch an.“

„Na ja. Wir sind zusammen. Er ist mein absoluter Traumboy. Ich liebe ihn über alles auf der Welt.“

Ina grinste: „Sieh an, sieh an. Mein Brüderlein hat es ernsthaft erwischt. Gratuliere. Harry ist echt ein netter Kerl und sieht gar nicht schlecht aus.“

In dieser Art wurde das Gespräch weitergeführt. Ina freute sich für ihren Bruder.

 

Der nächste Monat verlief relativ ereignislos.

Eines Tages kündigten Harrys Eltern ihren Besuch an. Sie wollten Sonntag zum Kaffee kommen und mit Harry etwas wichtiges bereden. Er wusste nicht, wieso, aber das machte ihm Angst. Trotzdem nahm er sich fest vor, ihnen an diesem Tag von Steffen zu erzählen. So konnte es ja nicht weiter gehen.

Also beratschlagte er mit Andi und Claus, was zu tun sei.

„Die Frage ist doch, kollabierst du erst und sagst ihnen dann was Sache ist, oder sagst du es ihnen zu erst und kollabierst dann. Auf alle Fälle musst du dich gründlich auf das Gespräch vorbereiten. Weißt du schon, was sie von dir wollen?“, Claus verstand noch nicht so richtig, warum Harry so einen Wirbel um das Treffen machte.

„Sehr witzig. Ich hab verdammte Angst vor diesem Schritt. Meine Eltern hassen Schwule. Am Sonntag werde ich mich für Steffen von meinen Eltern lossagen. Zu deiner Frage: Nein, ich weiß nicht was sie wollen und hab auch sonst keinen Verdacht.“

„Dann warte am besten erst mal ab, was deine Eltern von dir wollen und dann sag du ihnen, was du zu sagen hast. Soll ich vielleicht dabei sein? Ich könnte dir helfen“, Andi wusste, was Harry bevorstand. Er kannte die Geigers.

***Sollte Harrys Vater auch noch Fabian heißen, weiß ich, dass dieser Name ausschließlich Vollidioten und intoleranten Vollpfosten vorbehalten ist. Schönen Gruß ans Mädle aus der Albin- Jörg- Straße: Ja du bist damit gemeint. Tolerant ist man nämlich nicht nur Schwulen und Lesben gegenüber!!!!!!!***

 

„Ne danke Andi, das hat mir Steffen schon angeboten, aber ich will das ganz alleine mit meinen Eltern ausmachen. Können wir mal das Thema wechseln? Claus, erzähl du doch mal, wie du mit Alex zusammen gekommen bist. Oder ist das ein Geheimnis?“

„Nein eigentlich nicht. Alles hat damit angefangen, dass Ich mal wieder mit Alex im Kino war. Daran kann ich mich noch erinnern, als sei es gestern gewesen...

Wir sind um 19.00 Uhr verabredet. Pünktlich komme ich am Cinemaxx an, aber Alex ist schon da. Als ich ihn so dastehen sehe im Sonnenuntergang, macht es klick und mir wird bewusst, dass Alex für mich mehr ist, als nur ein Freund. Ich habe mich in ihn verliebt. Restlos verwirrt laufe ich weiter auf ihn zu. Alex hat sich aber in der Zeit geirrt und der Film hat schon angefangen, bis wir in den Saal kommen. So muss ich wenigstens nicht mit ihm reden und kann mir Gedanken machen, wie es jetzt weiter gehen soll. Nach dem Film fragt mich Alex, ob wir noch auf einen Absacker in den China Wok gehen, er hätte Hunger. Ich lehne ab, denn die Nähe, die sonst so angenehm war, wird mir zur Qual. Ich will ihn küssen, ihn umarmen und nur noch für mich haben. Zu Abschied geben wir uns die Hand. In diesem Moment kann ich die Tränen nicht mehr zurück halten, ich habe das Gefühl, es ist ein Abschied für immer. Alex sieht das und erschrickt. Er will wissen was los ist und nimmt mich in den Arm. In seinen Armen zu liegen bringt mich noch mehr zum Heulen. Wir stehen einfach nur da und Alex hält mich im Arm. Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe in Alex’ Augen. So schöne braune Augen...Alex streicht leicht durch mein Haar, allein bei dieser Berührung läuft mir ein Schauer über den Rücken. ‚Bitte nicht weinen’, flüstert er und küsst eine Träne weg. Erschrocken über seine Handlung dreht er sich um und will davonlaufen, aber ich rufe hinter ihm her: ‚Alex warte’, und nehme ihn, als ich ihn eingeholt habe, in den Arm. Er schaut mich irritiert an und ich hebe meinen Kopf. Er neigt seinen leicht und ich überwinde die letzten Millimeter, die unsere Lippen noch trennen. Sogar mein Fuß flippt.

 Ja ihr wist schon, wie in diesen alten Liebesfilmen, wenn die Mädels ihr Bein so nach hinten ausstrecken. Ich weiß das klingt blöd.“

„Nein, überhaupt nicht. Das ist total romantisch. Man das ist wie in einem Liebesroman.“

Harry und Andi konnten sich gar nicht mehr einkriegen, so süß fanden sie Claus’ Geschichte.

Doch das konnte Harrys Gedanken an den bevorstehenden Besuch seiner Eltern nicht vertreiben. Was wollten sie? Harry hatte große Angst, obwohl er nicht wusste wovor.

 

Schließlich war er da, der alles entscheidende Sonntag. Schon als er erwachte hatte Harry ein mulmiges und flaues Gefühl im Magen. Der Tag zog sich endlos in die Länge, bis es um 14.00 Uhr an seiner Türe klingelte.

„Hallo mein Sohn“, grüßte Herr Geiger förmlich.

„Hi Dad“

„Hallo Thomas, wie geht es dir?“

„Gut, danke Mum.“

Nach dieser Begrüßung bat Harry seine Eltern ins Wohnzimmer, wo er schon den Kaffeetisch gedeckt hatte.

***Sehr herzlich ist das Verhältnis zwischen Harry und seinen Alten wirklich nicht. Ob das heute Meeting zur Verbesserung beiträgt, wird sich noch heraus stellen.***

 

Während des Kaffees meinte Frau Geiger plötzlich: „Also Thomas, weswegen wir eigentlich hier sind: Wir haben eine Frau für dich gefunden! In spätestens zwei Monaten wirst du Marielle von Braun heiraten. Sie ist damit einverstanden und freut such schon darauf.“

Bei diesen Worten blieb Harry der Bissen im Mund stecken und er donnerte los: „Spinnt ihr! Ich werde diese Frau garantiert nicht heiraten! Ihr habt doch was an der Kirsche!“

Langsam stand Harrys Vater auf und sagte: „Du wirst diese Frau heiraten. Davon hängt meine politische Zukunft ab. Durch Marielle kann ich Bezirksrat werden. Wenn du sie nicht heiratest, ist das das Ende deiner Schwuchteltruppe. Ich habe Mittel und Wege sie zur Auflösung dieser Gruppierung zu zwingen. Denk darüber nach. Bis Mittwoch erwarte ich deine Zusage.“

Ohne ein weiteres Wort verließen sie das Haus. Harry blieb wie versteinert sitzen.

‚Jetzt ist alles aus. Entweder ich entscheide mich für Steffen und damit gegen Confect oder umgekehrt! Aber ich liebe Steffen doch! Andererseits, wenn die Band aufgelöst wird zerstöre ich damit das Lebenswerk von Andi und Charly. Was soll ich tun?’

Verwirrt ging er zur Bandprobe. Alle anderen waren schon da und hatten bereits angefangen. Leise setzte er sich auf ein Sofa, um die anderen nicht zu stören

Nach diesem Lied meinte Alex: „Boa Leute, ohne Die Band könnte ich gar nimmer leben. Das macht so Spaß!“

Auch die anderen stimmten ihm zu. Steffen lief auf Harry zu und meinte: „Ah, Harry, die zarteste Versuchung, seit es Schwule gibt.“

 

12. Kapitel: Das Geständnis

Noch bevor Steffen ihn erreicht hatte stand Harry mit gesenktem Kopf auf:

 „Leute ich muss euch was sagen, vor allem dir Steffen: Also....Ich glaube, ich habe mich geirrt. Ich bin nicht schwul. Das was ich für Liebe gehalten hab ist nichts als gute Freundschaft. Es tut mir Leid Steffen. Versuch am Besten nicht mich zu halten, es ist zu spät.“

Nach diesen Worten rannte Harry heulen aus dem Proberaum.

‚Warum hab ich das gemacht? Ich habe Steffen angelogen, mit ihm Schluss gemacht, obwohl ich ihn doch über alles liebe. Was mache ich da? Ich bin drauf und dran mich mit einer Frau verheiraten zu lassen, die ich hasse!’

 

Zur gleichen Zeit im Proberaum:

Die Confectler starrten Steffen an, der in Tränen ausbrach: „Wie kann er so was machen? So süß und verführerisch lächeln und mich gleichzeitig so verarschen! Hab ich es wirklich nicht verdient auch einmal glücklich zu sein?“

***Tja Steffen, es gab eine Zeit in der habe ich mich genau das gefragt. Sorry Tom, dass du wegen mir ein schlechtes Gewissen hattest. Man kann Gefühle eben nicht steuern.***

 

Charly und Alex nahmen ihn in den Arm und brachten ihn nach Hause. Dort überlegt er:

Versuch nicht mich zu halten

Es ist zu spät dafür

Das waren deine letzten Worte

Dann gingst du fort von mir

Doch da war etwas in deinen Augen

Und es hat mir gesagt

Dein Verstand hat sich entschieden

Doch dein Herz hat noch gefragt

 

Ref.:

Bist du zu schnell zu weit gegangen

Hast zu früh alles aufgegeben

War es diese große Liebe

Die es nur einmal gibt im Leben

Wirst du all die Höh’n und Tiefen

Irgendwann sehr vermissen

Du wirst es dich immer fragen

Ich wird es immer wissen

 

Geh und such dir einen andern

Ich wünsch dir alles Glück

Geh und beweis mir, dass ich mich

Getäuscht hab in deinem Blick

Das Leben lässt uns manchmal

Durch die Hölle geh’n

Doch es gibt uns auch die Chance

Jeden Sturm zu übersteh’n

2x Ref.

Einen anderen wird er sich nach seinen Worten zu schließen zwar nicht suchen, aber eine andere. Und wo bleibe ich?’

Trotzdem beschloss er am nächsten Tag zu Harry zu fahren, um noch einmal mit ihm zu reden.

Zögernd klingelte er an der Türe. Zu seinem Erstaunen öffnete ihm ein völlig verheulter Harry, der anscheinend genauso wenig geschlafen hatte, wie Steffen selbst.

„Hallo Harry, darf ich reinkommen? Ich will noch mal mit dir reden.“

„Ok, komm rein.“

Sie setzten sich ins Wohnzimmer und Steffen legte gleich los: „Was sollte das gestern? Liebst du mich wirklich nicht? Verdammt, du bist das Wichtigste in meinem Leben geworden, du kannst dich nicht so einfach davon machen! Harry, bitte sag mir die Wahrheit! Ich hab ein Recht darauf!“

Niedergeschlagen antwortete dieser: „Das stimmt, du hast ein Recht die Wahrheit zu erfahren. Du weißt ja, dass meine Eltern da waren. Kurzum, sie erpressen mich. Wenn ich nicht innerhalb von zwei Monaten Marielle heirate, zerstört mein Vater Confect. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Als ihr gestern gemeint habt, das euch Confect so wichtig geworden ist, war mir klar, das ich mich gegen dich entscheiden muss. Es tut mir so Leid, Steffen. Natürlich liebe ich dich. Du bist doch mein Steffen. Aber ich darf dich nicht mehr lieben.“

Unaufhörlich liefen Tränen über Harrys Wangen. Ebenfalls mit Tränen in den Augen nahm Steffen Harry in den Arm. Vorsichtig küsste er ihm eine Träne weg. Langsam wanderte seine Hand unter Harrys T- Shirt und sein Mund wanderte nach unten zu Harrys. Als sich ihre Lippen berührten, waren auch Harrys Bedenken Geschichte und er gab sich Steffen einfach hin.

***Wie bei den Toten Hosen: Wir nähern uns dem letzten Mal! Oder doch nicht? Wird dieses junge Glück wirklich zerstört werden?***

 

Einige Stunden später wachten sie eng aneinander geschmiegt auf. Steffen lächelte glücklich, aber bei Harry liefen schon wieder die Tränen: „Süßer, du weißt schon, dass das heute die letzte Mal war, das wir zusammen geschlafen haben. Ich kann das Andi und Charly und allen anderen nicht antun, das Confect zerstört wird.“

Bei diesen Worten versteinerte sich Steffens Gesicht: „Aber mir kannst du es antun, das ich gefühlsmäßig zerstört werde! Das glaub ich ja wohl nicht! Wie konnte ich mich so in dir täuschen!“

Hastig zog sich Steffen an und rannte aus dem Haus. Traurig sah ihm Harry hinterher. Er konnte doch nichts dafür, er wollte diese Frau ja gar nicht.

Mit den Tränen kämpfend zog er sich an.

Total verheult kam Steffen zu Hause an, wo seine Schwester auf ihn wartete. Da sie gestern erst sehr spät von einer Discotour zurück gekehrt war, wusste die noch nicht, was los war und erschrak, als sie Steffen in diesem Zustand sah.

„He Kleiner was ist denn passiert?“

„Ich kann noch nicht darüber reden, aber du bist die erste, die was erfährt, ok?“

„Das muss ich wohl so hinnehmen, du weißt aber, dass du immer zu mir kommen kannst. Wie im Lied Mi Hermano:

Bei Nacht in der Sierra Navada

Hab ich zu dir gesagt

Lass mich hier- ich schaff’s nicht mehr

Geh weiter ohne mich

Verletzt, ohne Weg, ohne Wasser

Am Ende meiner Kraft

Nur Wüste ringsumher

Doch du sagst: ich lass dich nicht im Stich

Gib nicht auf

Halt dich einfach fest an mir

 

Ref.:

Mi Hermano

Zwei so wie uns

Kriegt das Leben dich niemals klein

Mi Hermano

Zwei so wie wir

Werden nie ohne Hoffnung sein

Mi Hermano

Stütz dich bei mir auf

Dann wird es wieder gehn

Mi Hermano

Verlass dich darauf

Wir werden den Morgen sehn

Mi Hermano

Mein Bruder

Mi Hermano

 

Heut Nacht traf ich dich endlich wieder

Ich hab dich kaum erkannt

Dein Blick so leer

Dein Gang so schwer

Die Zuversicht verbannt

Ich weiß nicht was dich so zerstört hat

Ich weiß nicht was geschah

Ich seh nur das du Hilfe brauchst

Und deshalb bleib ich da

Was auch kommt

Ich geh durch die Nacht mit dir

Ref.

Du hast mir damals bei meinem Ex geholfen und jetzt helfe ich dir.“

Bei dem Wort Ex konnte sich Steffen nicht mehr zusammenreisen und sank schluchzend auf das Sofa. Ina setzte sich leise neben ihn und nahm ihn in den Arm. Stocken berichtete er: „Harry wird in zwei Monaten Marielle von Braun heiraten, weil seine Eltern ihn erpressen. Wenn er sie nicht heiratet, geht Confect vor die Hunde.“

„Aber das kann er doch nicht machen! Er ist doch schwul! Da kann er doch keine Frau heiraten. Das tut mir so Leid.“

„Du musst mir aber versprechen, mit niemandem darüber zu reden. Ich will das nicht.“

Ina versprach es und kümmerte sich rührend um ihren Bruder. Noch nie hatte sie Steffen so niedergeschlagen erlebt. Wie ein Häufchen Elend saß er da.

„Was willst du jetzt tun? Ich meine du kannst ihm ja nicht ewig aus dem Weg gehen. Oder willst du bei Confect aufhören?“

„Nein! Das würde ich nie tun, selbst wenn er seine Tussi mitbringt und sie vor meinen Augen abknutscht. Oh Mist in einer Stunde wollten wir uns alle treffen, um den neuen Konzertplan zu besprechen. Ich muss schnell unter die Dusche und dann weg.“

Hektisch lief er ins  Bad und sprang unter die Dusche. Während er sich duschte sag er wütend und verletzt:

Nur weil du mi nimmst

So wie I bin

Und durchs Feuer für mi gehst

Nur weil du weißt

Dass du bei mir ganz weit oben auf der Liste stehst

Und nur weil du spürst

Das i ohne di

Scho längst verloren wär

Denkst du I müsst

Irgendwann mal kapier’n

So an Mann

Findst im Leben nie mehr

 

Ref.:

Du, I glaub net, dass du was Besondres bist

Dass du einfach für mi wie geschaffen bist

Dass mir nix bessres passiern konnt

Dass jede Sekunde mit dir sich lohnt

I glaub net, dass I den Rest meines Leb’ns bei dir

Bleiben will

Des alles brauch I net glauben, des weiß I

 

Weil du mei Leb’n

Gut organisierst

Und I dir blind vertrau

Weil dein Blick schon genügt

Dass’d mi verführst

Und I kaum noch nach anderen schau

Nur weil du stark bist

Und intelligent

Dazu noch attraktiv

Glaubst du, I müsst

Meinen Hut vor dir ziehn

Und du liegst

Damit gar nicht mal schief

Eigentlich hatte er jetzt nicht im geringsten Lust, Harry über den Weg zu laufen. Sollte er sich deswegen verschanzen und das was er am liebsten getan hatte, nämlich bei Confect auf der Bühne stehen, aufgeben? Nein, das würde er auf keinen Fall. Außerdem wollte er versuchen, so etwas wie eine Freundschaft zu Harry auf zu bauen, denn er hasste es, jemanden zu hassen und zu ignorieren, den er geliebt hatte.

 

Später bei der Probe:

Alles wie eigentlich wie immer. Nur Harry und Steffen verhaspelten sich oft. Schließlich meinte Andi: „Wir sollten eine Pause einlegen. In einer viertel Stunde geht’s weiter.“

Erleichtert kam Harry hinter seinem Keyboard hervor. Zögernd ging er auf Steffen, der alleine in einer Ecke stand und rauchte, zu: „Du Steffen, ich...ich weiß, ich kann es eigentlich nicht von dir verlangen, aber würdest du meinen Trauzeugen 9machen? Ich will zumindest einen Menschen, den ich liebe bei meiner Hochzeit dabei haben. Bitte“, fügte er leise hinzu. Erstaunt sah Steffen ihn an: „Du willst mich als Trauzeugen? Wenn es weiter nichts ist, das mach ich. Meinst du wir könnten versuchen, so was wie Freunde zu werden? Ich will dich nicht ganz verlieren.“

„Ich versuch’s gerne. Hast du Lust, heute Abend mit hoch zu Andi und Charly zu kommen?“

„Meinetwegen.“

Nach diesem Gespräch ging Harry nach draußen und holte sein Handy aus der Tasche. Sehnsüchtig schaute er zurück zum Proberaum: „Das tu ich jetzt nur für euch.“

Mit zitternden Fingern wählte er eine Nummer: „Von Braun“, ertönte es aus dem Handy. Alleine diese Stimme ließ sein innerstes gefrieren.

„Hallo Marielle, hier ist Harry. Ähm...Ok ich frag einfach gerade aus: Willst du mich heiraten?“

Bei dieser Frage wurde ihm schlecht und Tränen stiegen in seine Augen. Damit hatte er sich entgültig von Steffen losgesagt. „Von mir aus. Wann und wo?“

„Das wollen meine Eltern regeln. Ruf sie einfach an, dann erfährst du alles. Ciao.“

Ohne auf eine Verabschiedung von ihr zu warten drückte er das Gespräch weg und schaltete das Handy ab. Wie versteinert stand er da, bis Claus heraus kam und ihn holte. Im Raum angekommen, begann Harry zu sprechen: „Bevor wir weiter machen, muss ich euch noch was sagen: Ich hab mich verlobt. Natürlich seid ihr alle recht herzlich zur Hochzeit eingeladen.“

***Keinem der Jungs fällt auf, das Harry 1. nicht so glücklich ausschaut und 2. das ganze vielleicht etwas schnell ging. Vor zwei Tagen macht er mit Steffen Schluss und jetzt ist er schon verlobt***

 

„Aber mit wem? Das glaub ich net“, Andi war total von der Rolle. Langsam erklärte Harry, das er sich mit der Tochter eines Vorgesetzten seines Vaters verlobt hatte und in spätestens einem Monat heiraten werde. Alex und Charly sahen Steffen erschrocken an, der blass an der Wand lehnte.

 

13. Kapitel: Der Zusammenbruch

‚Er wird es also wirklich tun! Er wird mich für eine eingebildete, reiche Frau verlassen und will mich danach wahrscheinlich nie wieder sehen. Ich halt das nicht aus. Schon zum zweiten Mal habe ich meine Liebe verloren. HARRY!’

Auch Peter bemerkte, das es Steffen nicht gut ging und lief zu ihm. Gerade in diesem Moment wurde diesem schwarz vor Augen. Bewusstlos sank Steffen in Peters Arme: „Mensch Steffen, jetzt mach kein Scheiß und wach auf!“

Peter klopfte auf Steffens Wange. Allmählich öffnete dieser die Augen. Er versuchte sich aufzurichten, was ihm auch gelang. Andi stütze Steffen und sagte: „Für heut ist die Probe beendet. So Steffen und du kommst mit mir nach oben und legst dich hin. Ich mach dir einen Tee. Harry, wolltest du nicht auch kommen?“

Harry nickte leise und schloss sich Andi und Charly an, die Steffen nach oben brachten. Vorsichtig legten sie ihn ins Bett und Andi ging in die Küche.

Als er wieder zurück kam, war Steffen schon aufgestanden und zum Fenster gelaufen, aus dem er hinaus rauchte. Dabei pustete er den Rauch nach unten und schnippte ständig am Filter.

*** Zum Zigarettenritual gehören... Schnippen... und andere Minigesten, die anzeigen, dass der Raucher unter besonderem Druck steht. Es gibt beim Rauchen einen Hinweis darauf, ob der Bereffende seine eigene Lage positiv oder negativ einschätzt... ein depressiver, ängstlicher oder argwöhnischer Mensch bläst den Rauch nach unten.***

 

Harry fühlte sich unbehaglich. Er wusste, das er Schuld an Steffens Zusammenbruch war. Zögernd begann er zu beichten: „Andi, Charly, ich muss euch was gestehen. Ich bin Schuld daran, dass Steffen zusammengebrochen ist. Es ist alles so kompliziert. Die Eule, die ich heiraten werde, hasse ich in Wirklichkeit, aber meine Eltern erpressen mich. Ich kann nicht anders, ich muss sie nehmen. Aber ich liebe Steffen, dass ist das Problem.“

„Ach so, so ganz versteh ich des zwar immer noch net, aber des ist dir alles zu viel geworden, Steffen?“

Leise brummelte Steffen ein ‚Ja’ herüber.

Andi und Charly lagen mittlerweile eng umschlungen im Bett.

„Komm Andi, wir rutschen noch a wenig, dann können sich die zwei auch noch reinlegen.“

***Jetzt kommt eine Szene, die fast so in Wirklichkeit passiert ist. Zwar nicht zwischen den Vieren, aber zwischen mir und ein paar anderen Leuten. Für diese Geschichte ist es eigentlich sehr unlogisch, aber dass sei einfach mal dahingestellt.***

 

Steffen und Harry taten wie ihnen geheißen. Charly grinste frech: “So und jetzt müsst ihr uns alles nachmachen.“

Charly fing an mit Andi rumzuknutschen, also begann auch Steffen Harry abzubusseln. Doch als Charly anfing Andi zu betatschen, weigerte sich Steffen. Wenig später gingen Charly und Andi ans Fenster, eine rauchen. Steffen und Harry aber blieben im Bett liegen. Harry hatte sich über Steffen gebeugt und sie waren immer noch am Küssen. Auf einmal meinte Steffen, mit dem süßesten Grinsen im Gesicht: „Ich will auch mal oben liegen!“

Gesagt, getan. Steffen lag auf Harry, der Steffens Erregtheit hart an seinem eigenen Schwanz spürte, während sie weiter knutschten. Charly wurde das wohl zu viel und er fragte sie, ob sie nicht im Gästezimmer weiter machen könnten. Mit einer Decke und zwei roten und einem orangenen Herzkissen bewaffnet stapften sie ins Gästezimmer und machten es sich sogleich bequem. Sie machten auch da weiter, wo sie im Schlafzimmer aufgehört hatten. Harry wanderte mit seiner Hand unter Steffens T-Shirt und Steffen streichelte den Teil von Harrys Rücken der von dem hochgerutschten Pulli freigegeben wurde.

Plötzlich stand Steffen auf und setzte sich an den Rand des Gästebettes: „Was mach ich hier eigentlich?“

Damit verlies er den Raum. Harry saß erschrocken da, bevor er ihm folgte. Als er die Haustüre öffnete, sah er Steffen an seinem Roller stehen und hörte ihn flüstern: „Ich liebe den Roller, der Roller liebt mich, doch der den ich will, der liebt mich nicht.“

Leise schlich Harry nach Hause.

***Was davon jetzt wahr und was erfunden ist, wird auf ewig ein Geheimnis zwischen uns vieren bleiben!***

 

Er konnte es immer noch nicht glauben! Steffen musste ihn nur einmal lieb anlächeln und er schmolz dahin. Warum schaffte er es nicht sich gegen Steffens Verführungen zu wehren? Wollte er das überhaupt? Ohne es zu merken war er vor Claus’ Haus gelandet. Er überlegte, ob er mit Claus über alles reden sollte, aber da sah er in der Nähe des Hauses das Auto von Alex. Er lief weiter einsam durch die belebten Straßen von Würzburg. Dabei ging ihm das durch den Kopf

I fahr die Strasse immer weiter

Will nur noch fort, ganz weit fort

Wo i di streich’n kann aus meinem Leb’n

I muss ihn find’n, dies’n Ort

 

I fahr durch Eis und Schnee und Regen

Durch glühend heißen Wüstensand

Doch dai’ Bild kommt immer näher

Es ist für immer eingebrannt

 

Ref.:

Wie a Tattoo in meinem Herz’n 

Is die Sehnsucht nach dir

Ich kann es nie mehr ausradieren

Wie a Tattoo in meinem Herz’n

Immer nur der eine Traum:

Dir irgendwann und irgendwo

In die Aug’n zu schaun

Tief in mir brennt jede Erinnerung

Jede Sekunde unsrer Zeit

Und i spür, der Weg is endlos

Dort hinaus in die Ewigkeit

 

Wie a Tattoo in meinem Herz’n 

Is die Sehnsucht nach dir

Ich kann es nie mehr ausradieren

Wie a Tattoo in meinem Herz’n

Immer nur der eine Traum:

Dir irgendwann und irgendwo

In die Aug’n zu schaun

Wie a Tattoo

Wie a Tattoo in meinem Herz’n

Immer nur der eine Traum:

Dir irgendwann und irgendwo

In die Aug’n zu schaun

Wie a Tattoo

Wie a Tattoo

 

Inzwischen bei Charly und Andi:

Steffen war wieder ins Haus gegangen. Harry konnte er nirgends mehr finden, dafür hörte er eindeutige Geräusche aus dem Schlafzimmer.

***Was die da wohl machen *g* Ne Julia: Ich bin net laut beim Sex! Ne überhaupt net***

 

Er schlich sich wieder in den Proberaum im Keller des Hauses. Behutsam strich er mit seinen Fingern über Harrys Keyboard. Wieder liefen ihm Tränen über die Wangen. Wie sollte er das alles verkraften? Er war gerade voll damit beschäftigt, sich innerlich zu zerstören. Warum hatte er wieder mit Harry rumgeknutscht? Er würde es immer wieder tun, das war keine Frage. Ein Blick in Harrys braune Augen und der konnte alles mit ihm machen. Steffen schmolz förmlich dahin, als er an Harry Augen dachte und wurde nur noch trauriger.

 

14.Kapitel: Der Suff

Einsam fuhr er mit seinem Roller durch die Gegend. In einem kleinen Dorf las er ein Schild mit der Aufschrift: Albin- Jörg- Gedächtnisturnier. Heute: Großer Karaokeabend.

Ein Fest. Naja, es würde ihn zumindest auf andere Gedanken bringen.

***Zur Info: Das Turnier gibt es wirklich und es ist ein Fußball- Turnier, dass auf zwei Sportplätzen stattfindet. Das eigentlich Turnier geht nur einen Tag, aber die Festlichkeiten eine Woche. Das letzte Mal gab es auch einen Karaokeabend.***

 

Also fuhr er hin. Dort traf er einen alten Freund wieder, der etwas zu trinken dabei hatte. Auf dem untern Sportplatz hatte die Heimmannschaft Training und da das Karaoke erst in einer Stunde beginnen sollte, sahen sie beim Training zu. Erst tranken sie zusammen einen Piccolo. Danach meinte Steffen zu seinen Kumpel: „Komm, wir saufen die Flasche Rotwein.“

Gesagt- getan. Leider schmeckte der Wein seinem Kumpel nicht. Als sie ein viertel der Flasche zusammen getrunken hatten, meinte er: „Wir schütten den Rest weg, der schmeckt eklig!“

„Nein, der schmeckt gut, ich trink den Rest schon.“

Auch das tat Steffen. Die Hälfte davon allerdings auf Ex. Dann war es Zeit auf den anderen Sportplatz mit dem Zelt für das Karaoke zu gehen. Gehen konnten sie nicht mehr richtig, Steffen schwankte sogar bedrohlich. Oben angekommen war schon alles besetzt, also holten sie sich Stühle von draußen und setzten sich. Da kam ein Typ herein, den Steffen kannte. Er hatte ihn immer diskriminiert. Lallend schrie er ihm hinterher: „So was hässliches wie den hab ich scho lang nimmer gsehen!“

Mittlerweile lief:

Kannst du mir deine
Geheimnisse verraten?
Dann erzähl ich dir meine
Zeig mir, dass du mich
immer noch liebst
Dann werde ich dir
wahre Liebe zeigen

REFRAIN:
Welche Art von Liebe
hast du bekommen?
Du solltest zu Hause sein,
aber du bist es nicht
Ich will nicht glauben,
dass es jetzt vorbei ist
Ich kann mich irren,
aber so ist es nicht
Und du denkst immer noch,
dass du heiß bist
Ich will nicht glauben,
dass es jetzt vorbei ist
Du bewegst dich
auf einem schmalen Grat
Suchst zwischendurch
nach Liebe
aber du hast
kein Verlangen
Weißt du, was ich meine?

REFRAIN
Wach auf
Du verlierst meine Liebe
Wach auf
Du hörst auf
zu denken
Denk zweimal nach
Über die Dinge,
die du gesagt
und getan hast

Seinem Kumpel wurde er allmählich richtig peinlich, denn er brüllte durch das ganze Zelt, sang laut und falsch mit und kommentierte die Sänger: „Ihr seid so Scheiße!“

„Komm Steffen, wir gehen.“

Also standen sie auf und verließen das Zelt. Steffen kam gerade bis zur Absperrung des Sportplatzes, dann fiel er hin. Lachend hielt er sich an der Hose seines Kumpels fest und zog sich hoch. Der Kumpel brachte ihn noch nach Hause, wo nach einer halben Stunde das gesamte Bad voll....

***Ich denke ihr wisst, was er macht. Das war mal wieder ein reales Erlebnis! Es war nur noch peinlicher! Meine Mum war nicht gerade von dem Bad begeistert. Hat schon mal jemand von euch versucht im besoffenen Zustand Bad zu putzen? Vergesst es, es wird nix!***

Am nächsten Tag wusste er fast nichts mehr.

 

15. Kapitel: Der schönste Tag im Leben?

Fast einen Monat später:

Morgen würde Harry von Marielle geheiratet werden. Die Vorbereitungen liefen, auf Marielles Seite, auf Hochtouren und Harry dachte sich den ganzen Tag:

Jetzt zum allerletzten Mal

Du warst nie die erste Wahl

Nur durch Tricks und Gaunerei

Bist du vorne mit dabei.

Er wollte es nicht zugeben, aber er hatte Angst. Angst vor dem morgigen Tag. Angst mit dieser Frau verheiratet zu werden. Jedoch war er nicht der einzige. Steffen musste sich mehrmals übergeben bei dem Gedanken, dass sein Harry eine andere heiraten würde.

„Bist du dir sicher, dass du den Trauzeugen machen willst?“, fragte Ina vorsichtig.

„Na klar. Ich hab es ihm doch versprochen, jetzt gibt es kein Zurück mehr“, leise fing Steffen wieder an zu weinen. Behutsam legte Ina ihren Arm um Steffen und tröstete ihn. Steffen verwandelte sich, wie schon so oft in den letzten Wochen in ein Häufchen Elend.

„Weißt du, was ich manchmal denke? Mir geht es so, wie bei Mike and the mechanics:

Looking back over my shoulder
I can see that look in your eyes
I never dreamed it could be over
I never wanted to say good bye

Wortlos strich Ina ihm über den Rücken und meinte: „Wenn es wenigsten so ähnlich wäre:

Liebe ade, die Zeit mit dir war schön

Is nun passe

Er liegt noch wach und er denkt die

Ganze Zeit nur an sie

Als alles begann, da liebten sie sich kurz

Und klein

Doch am nächsten Morgen war alles

mehr Schein als Sein

Männer gibt’s wie Sand am Meer

Hat sie immer zu ihm gesagt

Und dann haben sie sich angeschaut

Und haben beide gedacht

 

Ref.:

Lieber allein als gemeinsam

Einsam sein

Sich im Frieden trennen muss

Nicht gleich

Herz- und Beinbruch sein

Der Dumme gibt solange nach

Bis er der Dumme ist

Lieber allein als gemeinsam

Einsam sein

 

Herz über Kopf immer wieder verziehn

Sie liegt noch wach und sie denkt nur

Sie denkt nur an ihn

Frauen gibt’s wie Sand am Meer

Hat er immer zu ihr gesagt

Und dann haben sie sich angeschaut

Und haben beide gedacht

Ref.

Ich meine wenn ihr beide Schluss machen wollt, aber so...“

 

Am Abend hörte er noch etwas Radio. Es lief ‚Dick Brave and the backbeats’:

My tears are fallin' 'cause you've taken him away
And though it really hurts me so, there's something that I've got to say

Take good care of my baby
Please don't ever make him blue
Just tell him that you love him
Make sure you're thinking of him
In everything you say and do

Take good care of my baby
Now don't you ever make him cry
Just let your love surround him
Paint rainbows all around him
Don't let him see a cloudy sky

Once upon a time
That little gay was mine
And if I'd been true, I know he'd never be with you

So, Take good care of my baby
Be just as kind as you can be
And if you should discover
That you don't really love him
Just send my baby back home to me

Well, Take good care of my baby
Be just as kind as you can be
And if you should discover
That you don't really love him
Just send my baby back home to me

Ah, take good care of my baby
Well, take good care of my baby
Just, take good care of my baby
Oh, take good care of my baby

Das war das, was er gerade fühlte. Marielle sollte seinen kleinen Harry nicht verletzen und er würde ihn auch jederzeit zurück nehmen. Da war es wieder, dieses Gefühl ohne Harry nicht existieren, geschweige denn leben zu können. Immer wieder hatte es ihn die letzten Tage beschlichen und wurde immer stärker. Er legte sich aufs Bett und dachte nach:

Manchmal spät in der Nacht,
liege ich wach, und schaue ihm beim schlafen zu. Er ist versunken in friedvolle Träume
Ich schalte das Licht aus, und lege mich in die Dunkelheit.
Gedanken gehen mir durch den Kopf
Falls ich morgens nicht mehr erwachen sollte, würde er jemals Zweifel daran haben, was ich in meinem Herzen für ihn fühle?

Falls es kein morgen mehr gibt
Wird er dann wissen, wie sehr ich ihn geliebt habe?
Habe ich versucht, ihm auf jede Weise, und an jedem Tag zu zeigen, dass er der Einzige für mich ist?
Wenn meine Zeit auf Erden abgelaufen ist, und er das Leben ohne mich bestreiten muss, hab ich ihm dann in der Vergangenheit genug Liebe gegeben?
Falls es kein morgen mehr gibt

Ich habe schon viele geliebte Menschen in meinem Leben verloren, die nicht wussten, wie sehr ich sie geliebt habe.
Jetzt muss ich mit dem Schmerz leben, dass sie nie von meinen wahren Gefühlen erfahren werden.
So habe ich beschlossen, ihm von nun an jeden Tag zu sagen, wie viel er mir bedeutet, und auf keinen Fall versuchen es hinauszuziehen, weil es vielleicht keine zweite Möglichkeit mehr dafür gibt.

Falls es keinen morgen mehr gibt..........
Darum sage demjenigen, den du liebst,
genau das, was in dir vorgeht und was du fühlst
Falls es kein morgen mehr gibt’

 

Zur gleichen Zeit bei Harry:

Es kreisten seine Gedanken wieder um Steffen. Er fühlte sich mies. Im Raum nebenan hörte er Musik. Phil Collins:

Everywhere I turn, I hurt someone
But there’s nothing I can say to change
The things I’ve done
Of all the things I hid from you
I cannot hide the shame
And I pray someone, something will come
To take away the pain

Chorus:
There’s no way out of this dark place
No hope, no future
I know I can’t be free
But I can’t see another way
I can’t face another day

Tell me where, did I go wrong
Everyone I loved, they’re all gone
I’d do everything so differently
But I can’t turn back the time
There’s no shelter from the storm
Inside of me

Chorus Repeat
I can’t believe the words I hear
It’s like an answer to a prayer
When I look around I see
This place, this time, this friend of mine

I know it’s hard but you
Found somehow
To look into your heart and
To forgive me now
You’ve given me the strength to see
Just where my journey ends
You’ve given me the strength
To carry on

I see the path from this dark place
I see my future
Your forgiveness has set me free
Oh and I can see another way
I can face another day!

I see the path, I can see the path
I see the future
I see the path from this dark place
I see my future

I see the path, I can see the path
I see the future

‘Irgendwie passt das Lied auf mich. Überall wo ich hinkomme verletze ich jemanden. Egal was und wie ich es mache. Nur dieses Mal habe ich den Menschen verletzt, der mir am meisten von allen bedeutet und den ich über alles liebe.’

 

Am nächsten Tag:

Harry stand mit seinen Eltern und der Familie von Braun vor der St. Johannes Kirche. Alle geladenen Gäste waren schon da, nur Steffen, der Trauzeuge nicht. Harry machte sich Sorgen und steckte damit auch die übrigen Confectler an. Nach einer Weile meinte er: „Im Auto hab ich mein Handy. Ich ruf ihn mal an. Ohne den Trauzeugen kommen wir ja net weiter.“

Gesagt- getan. Harry lief zu seinem Auto.

***Die nachfolgenden Szenen lasse ich unkommentiert. Ich will sie nicht auseinander reisen.***

 

Noch bevor er es erreicht hatte, sah er am Scheibenwischer ein Stück Papier. Er nahm es ab und las:

Mein geliebter Harry,

es tut mir Leid, aber ich schaff das alles nicht. Ich kann nicht zusehen, wie diese Frau dich mir wegnimmt. Ich brauche dich so! Ohne dich hat alles keinen Sinn mehr. Ohne dich ist mein Leben wertlos. Der Ort, an dem du mir das erstemal gestandest: ‚Ich liebe dich’ soll der Ort werden, an dem ich das letzte Mal sage: ‚Ich liebe dich’.

Ich kann nicht mehr leben ohne dich! Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt.

Vergiss mich so schnell wie möglich, das ist das Beste für dich.

In ewiger Liebe

Steffen

Harry wurde blass, der Brief entglitt seinen zitternden Händen.

„Neiiiiiiiiiiiin!“, das war alles, was er schreien konnte. Mir Tränen in den Augen stieg er ins Auto und fuhr los. Am Pool seiner Eltern hatte er Steffen gestanden, dass er ihn liebe. Dorthin musste er so schnell es ging. Mit quietschenden Reifen hielt er vor dem Haus seiner Eltern, sprang aus dem Auto, rannte zur Türe und schloss sie auf. Dabei fiel ihm das zerbrochene Fenster im Erdgeschoss auf. Wie ein Gehetzter sprintete er die Treppen zum Keller hinunter. Die Türe zum Pool stand offen. Da sah er ihn! Er lag auf Harrys Liegestuhl und neben ihm auf dem Boden stand eine halb volle Flasche Jack Daniels und daneben lag eine Päckchen. Harry stürmte auf Steffen zu und hob das Päckchen auf. Es war eine leere Packung Schlaftabletten! Verzweifelt schrei er auf: „Steffen, nein! Sag doch was, schlag die Augen auf, beweg dich doch. O Gott stirb mir hier nicht weg!“

Schluchzend brach er neben dem Liegestuhl zusammen.

„Ich kann doch nicht ohne dich!“

Immer noch vom Weinkrämpfen geschüttelt, rappelte er sich auf. Mühsam stieg er die Treppe hinauf, ins Badezimmer seiner Eltern. Suchend sah er sich um.. Irgendwo mussten sie doch sein...

 

Zur gleichen Zeit vor St. Johannis:

„Wo bleibt Thomas denn nur? Er wollte nur eben telefonieren.“

Auch Andi und Charly machten sich Sorgen. Sie waren ja die einzigen, die wussten, warum Harry heiraten wollte. Sie hatten Angst um ihn. Eine viertel Stunde später machten sie sich auf den Weg zu Harrys Auto. Doch dort wo Harrys Audi gestanden hatte lag nur noch ein Stück Papier auf dem Boden.

Charly hob es auf und las es. Aus seinem Gesicht wich alle Farbe. Wortlos reichte er ihn es an Andi weiter. Das was Andi da las trieb ihm die Tränen in die Augen. Wie auf Kommando rannten beide zu Charlys Wagen.

„Wo könnte Steffen bloß sein!“, presste Charly verzweifelt hervor. Nun fand auch Andi die Sprache wieder.

„In dem Brief stand ‚Der Ort, an dem du mir das erstemal gestandest: ‚Ich liebe dich’ soll der Ort werden, an dem ich das letzte Mal sage: ‚Ich liebe dich’’. Wo haben sich die zwei noch mal ineinander verliebt?“

„Auf Harrys Party. Im Haus von seinen Eltern. Irgendwo da muss er sein!“

Charly startete das Auto. Er fuhr mit einem Tempo durch die Straßen, das Schuhmacher Konkurrenz gemacht hätte.

 

16. Kapitel: Ein grausame Entdeckung

Auf dem Geigerischen Wesen angekommen sprangen sie aus dem Auto. Charly sah die offene Haustüre und das kaputte Fenster. Er zeigte es Andi, der erschrak und nach Charlys Hand griff. Gemeinsam betraten sie langsam das Haus. Ein ihnen bisher unbekanntes Angstgefühl beschlich sie.

„Lass uns zum Pool gehen, da war schließlich die Feier“, schlug Andi mit zitternder Stimme vor. Charly nickte stumm und Hand in Hand tasteten sie sich vorsichtig nach unten. Nur zögernd betraten sie den Poolraum. Dann ging alles sehr schnell. Andi sah gerade noch, wie Harry bewusstlos neben Steffen auf den Liegestuhl sank und schrie auf:

 „Neiiiiiiiiiiiin!“

Geistesgegenwärtig rief Charly den Notarzt und Andi klammerte sich an ihn. Er hatte die Augen weit aufgerissen und reagierte nicht auf Charlys Worte. Plötzlich fing er an zu schreien: „Tot!....Sie sind beide Tot.....!Und wir sind Schuld! Warum haben wir die Hochzeit nicht verhindert! Wir wussten doch das Harry nur Steffen liebt. Wir haben es gewusst....Wir haben es gewusst“, während er die letzten Worte gesagt hatte, hatte er begonnen zu schluchzen. Charly trieb es jetzt ebenfalls Tränen in die Augen. Er hatte Angst seine Freunde zu verlieren.

Schnell war der Notarzt da und brachte beide ins Krankenhaus. Andi und Charly brachten sie nach Hause und gaben ihnen noch eine Beruhigungsspritze, denn sie hatten einen Schock erlitten.

 

Zwei Tage später in Harrys Zimmer  im Krankenhaus: Intensivstation.

Harry hatte keine Geräte mehr an sich angeschlossen, nur noch einen Tropf. Er war noch bewusstlos.

„Ich glaube, er wacht auf“, meinte Marielle. Harrys ganze Familie, inklusive seiner Verlobten, war anwesend.

Allmählich schlug er wirklich die Augen auf. Er brauchte einigen Minuten, bis er wusste, wo er war. Langsam fiel ihm alles wieder ein. Steffen war tot auf dem Liegestuhl gelegen. Steffen, was war mit ihm?

„Was ist mit Steffen?“, fragte er in die Runde.

„Was interessiert dich dieser kleine Einbrecher? Er ist im Zimmer nebenan.“

Mühsam richtete Harry sich auf und stand von seinem Bett auf. Die Nadel der Infusion riss er einfach heraus und wankte noch etwas benebelt zur Türe.

‚Ich muss zu ihm!’

Das war das einzige, woran er denken konnte. Seine Familie starrte ihn entgeistert an und war keiner Regung fähig. Mit letzter Kraft drückte er die Türklinke von Steffens Zimmer. Auch bei Steffen saß die ganze Familie und Andi und Charly versammelt. Ina erblickte Harry als erste und half ihm zu Steffens Bett.. Er war noch nicht aufgewacht.

„Steffen....“, presste er mühsam hervor. Harry ging in die Knie nahm Steffens Hand und begann sie zu küssen. Er musste jetzt weinen. In diesem Moment schlug Steffen die Augen auf.

"Nich...weine....Schatz," sagte Steffen angestrengt.

Harry hob den Kopf und schaute Steffen mit seinen verweinten Augen an.

"Warum hast du das gemacht Steffen, du hättest sterben können."

"Wäre ich ohne dich auch....“

„Und jetzt kannst du mich wahrscheinlich nie wieder lieben!...." sagte Harry und fing wieder an zu weinen. Steffen strich ihm zärtlich über den Kopf. Harry erhob erneut den Kopf. Steffen gab ihm Zeichen näher an seinen Mund zukommen. Harry folgte seinem Wunsch und kam mit seinem Ohr ganz nah an Steffen.

"Ich...liebe dich...noch...immer.. und jetzt... gib mir ....nen Kuss....endli......"

Harry gab ihm einen zärtlichen Kuss. Gerade als er von Steffen anblies öffnete sich die Türe erneut und Harrys Familie trat ein. Erschrocken drehte er sich um. Marielle kam auf ihn zu und wollte ihn mitnehmen.

„Lass mich!“, fauchte er. verständnislos sah ihn seine Mutter an.

„Was soll das jetzt?“

"Ich hab mich in jemand anderen verliebt."

Harry schaute auf Steffen und der zwinkerte ihm zu.

"Das ist ja mal was neues", sagte sie teilnahmslos, „Wenigstens reich?"

„Ist das so wichtig?", fragte Harry leise.

"Ich will nicht, dass du mir irgendein Gesindel ins Haus schleppst."

"Steffen ist kein Gesindel."

Jetzt war Steffen doch erstaunt, Harry musste seinen ganzen Mut zusammen genommen haben um das zu sagen.

"Na egal, dein Va... was.. Steffen?"

Sie schaute ihren Sohn an, als hätte er eine ansteckende Krankheit.

"Ja, ich habe mich in Steffen verliebt und das schon lange."

"Aber.. aber, dass ist doch ein Mann?", schrie sie jetzt doch leicht hysterisch.

"Sieht so aus..", meinte Harry lächelnd und legte seine Hand auf die von Steffen. Harrys Mutter schnappte nach Luft. Sie riss die Zimmertür auf, sah Steffen und Harry schnaubend an, und weg war sie. Ebenso Marielle und sein Vater.

„Bist du dir sicher, dass du es so willst?“, fragte Steffen.

„Ja, wenn sie es nicht akzeptieren, ist das ihr Problem.“

„Richtig so Harry. Und das mit Confect kriegen wir auch noch gebacken“, das kam von Andi, der mit Charly Harrys Krankenbett aus dem Zimmer geholt hatte und ihm jetzt mit Charlys Hilfe in eben dieses verfrachtete. Dann schoben sie es direkt neben Steffens.

„Das ist also dein Freund, Steffen?“, mischte sich jetzt Frau Michel ein.

***Ups.. da hat wohl einer seine guten Manieren vergessen. Ab jetzt gibt es wieder Kommentare***

 

„Ja. Mama, Papa darf ich euch jetzt offiziell meinen Freund Harry vorstellen.“

„Hallo Harry, wir freuen uns dich kennen zu lernen. Was ist denn an diesem Tag genau passiert? Geh ich recht in der Annahme, da diese unsympathische junge Dame was damit zu tun hatte?“

„Ja hast du. Harry sollte sich mit ihr verheiraten lassen. Aber wir sind seit zwei Monaten ein Paar und er hat sich von mir getrennt. Seine Eltern haben ihn nämlich erpresst. Ich hab den Gedanken einfach nicht ausgehalten, ihn zu verlieren. Und da hab ich... da hab ich..“

„Da hast du zu Jacky und Schlaftabletten gegriffen, Oh man ich hätte was ahnen müssen. Ich bin schuld daran....“, Harry war fix und fertig.

„Nein bist du nicht. Ja ich habe danach gegriffen. Aber warum bist du hier?“

„Als ich dich wie tot daliegen sah hat bei mir jedes bisschen Veratand ausgesetzt. Ich wollte nicht ohne dich sein, ich brauch dich doch, Schatzi. Da bin ich dann ins Bad meiner Eltern, weil ich wusste, dass meine Mutter auch irgendwo Schlaftabletten hat und hab dann das Gleiche gemacht wie du. Eine Tablette nach der anderen mit Jacky runter gespült.“

Betretenes Schweigen folgte.

„Also Jungs von mir bekommt ihr so viel Unterstützung wie möglich. Ich lass doch mein Brüderchen nicht im Stich“, jetzt mischte sich Ina ein. Harry und Steffen lächelten sie dankbar an. Später als sich ale verabschiedet hatten kuschelte sich Harry ganz dicht an Steffen und flüsterte:

„Mir kommt es so vor wie in dem Lied:

Manchmal geh` ich meine Straße ohne Blick

Manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück

Manchmal bin ich ohne Rast und Ruh`

Manchmal schließ ich alle Türen nach mir zu

Manchmal ist mir kalt und manchmal heiß

Manchmal weiß ich nicht mehr ,was ich weiß

Manchmal bin ich schon am morgen müd`

Und dann such ich Trost in einem Lied

Refrain: Über 7 Brücken musst du gehn

7 dunkle Jahre überstehn

7 x wirst du die Asche sein

Aber 1 x auch der helle Schein

 

Manchmal scheint die Uhr des Lebens still zu stehn

Manchmal scheint man immer nur im Kreis zu gehn

Manchmal ist man wie vom Fernweh krank

Manchmal sitzt man still auf einer Bank

Manchmal greift man nach der ganzen Welt

Manchmal meint man ,dass der Glücksstern fällt

Manchmal nimmt man ,wo man lieber gibt

Manchmal hasst man das, was man doch liebt

Refrain

Ich glaube jetzt hab ich die sieben dunklen Jahre überstanden und darf mit dir glücklich sein.“

„Ich bin auch glücklich mit dir, Schatz. Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch , mein Steffen.“

 

17.Kapitel: Ende gut- alles gut?!

Ein paar Wochen später waren Steffen und Harry schon wieder so fit, dass sie wieder auf die Bühne konnten. Zusammen mit den anderen Confectlern betraten sie diese.

Passend zu ihrem Marsch kam dieses Lied:

Refrain
He, Zwerge, he, Zwerge, he Zwerge ho
He, Zwerge, he, Zwerge Go, Go, Go!
He Zwerge, he Zwerge, he, Zwerge, ho!
He Zwerge, he Zwerge: Go, Go, Go!….(:)
Glaubt Ihr wirklich noch an das verdammte Märchen,
von den kleinen Herrchen, bunt wie Gummibärchen,
die im Walde wohnen, schon seit Jahrmillionen,
Und mit Zipfelmützen die Frisuren schützen,
Ihre vollen Bärte sind doch voll die Härte, jo, die altbewährte
Zwergenvollvermummung grenzt an Volksverdummung
Der Gebrüder Grimm
Echt schlimm!


Dieser Unfug steht in allzu vielen dicken Bänden
Doch wo die Legenden enden muss man Klartext senden
Nur noch nackte Fakten kommen in die Akten
Und die harten Daten, die uns hier erwarten werden für die zarten
intellektuellen Köpfe der Nation wissenschaftlich eine Sensation
Und für die Brüder Grimm
Echt schlimm!

Refrain
He, Zwerge, he, Zwerge, he Zwerge ho
He, Zwerge, he, Zwerge Go, Go, Go!
He Zwerge, he Zwerge, he, Zwerge, ho!
He Zwerge, he Zwerge: Go, Go, Go!….(:)
Schlimm sind auch die alten Vorurteile, die seit langer Weile in nur einer Zeile,
das zusammenfassen, was die Zwerge hassen und nicht auf sich sitzen lassen:
Zwerge, heißt es, die sind klein und niedlich, fromm und friedlich, urgemütlich
Dabei sind sie, weiß ich, groß und kräftig, dreist und deftig, manchmal heftig,
Zwerge, die sind kess und kesser, krass und krässer, bass und bässer, immer besser
Hip und hipper, hop und hopper, pop und popper, top und topper, total locker
Und deswegen kann es auch im Zwergenleben eben niemals mehr als Sieben geben:
Brummboss, Sunny, Cloudy, Tschakko, Cookie, Bubi, Speedy
Die Sieben ist als Zahl
Genial!

Refrain
He, Zwerge, he, Zwerge, he Zwerge ho
He, Zwerge, he, Zwerge Go, Go, Go!
He Zwerge, he Zwerge, he, Zwerge, ho!
He Zwerge, he Zwerge: Go, Go, Go!….(:)
Jo, jetzt ist Schluss mit gewissen Ärgernissen
Alles was wir über Zwerge wissen müssen
Aber nicht zu fragen wagen, kann uns keine alte Sage sagen
Da muss man die Zwerge selber fragen und die äußern gleich ihr Unbehagen,
Denn sie haben allen Grund zu klagen, was die Märchenonkels da zusammentragen,
kann einem wirklich auf dem Magen schlagen:
Die Gebrüder Grimm
Echt schlimm!
Sag ich doch ...

Refrain
He, Zwerge, he, Zwerge, he Zwerge ho
He, Zwerge, he, Zwerge Go, Go, Go!
He Zwerge, he Zwerge, he, Zwerge, ho!
He Zwerge, he Zwerge: Go, Go, Go!….(:)
Jetzt sind wir gleich durch.
Achtung! Jetzt sind wir gleich fertig
Und jetzt - jetzt ist Schluss!

Nach den ersten paar Liedern gingen Steffen, Harry, Andi, Charly, Claus und Alex zum Rand der Bühne. Andi ergriff das Wort: „Nächste Woche werden wir eine Pause einlegen. In der nächsten Woche wird es kein Confect- Konzert geben. Das hat auch einen Grund. Am Samstag wird es eine dreifache Hochzeit geben. Ich und mein Charly werden heiraten..“,

Charly ergriff Andis Hand und Alex sprach weiter: „Und ich werde meinem Claus das Ja- Wort geben..“, Claus nahm Alex und den Arm und Harry redete jetzt: „Tja.. und zu guter Letzt heiraten noch ich und Steffen. Wer damit ein Problem hat soll es offen sagen. In den letzten Wochen gab es nämlich einen Zwischenfall, der beinahe zwei von uns das Leben gekostet hätte. Leider waren es nicht irgendwelche die sich intolerant verhalten haben, sondern meine Eltern. Gott sei Dank ist alles noch mal gut gegangen, weil wir so gute Freund haben, die immer für uns da sind. Danke Jungs für euren Beistand. Ohne euch könnte ich jetzt vielleicht meinen Steffen gar nicht heiraten.“

Er gab Steffen einen zärtlichen Kuss. Das Publikum jolte. Alle freuten sich für die sechs und Peter kam nach vorne und gratulierte jedem einzeln. Dann meinte Andi: „Tja, alle Musiker sind ne Schwuchtel. Das sieht ma ja hier!“

Das brachte ihm einen Seitenhieb von Peter ein.

Danach sangen sie gemeinsam:

Wir ham koane Schublad’n im Hirn

In die wir pass’n

Koane Etikett’n auf der Stirn

Uns zu erfass’n

Wir tun nie was

Weil’s jeder tut

San immer für a Überraschung gut

Woll’n am Gestern nie mehr kleb’n

Was wir glauben woll’n wir sehn

Satt zu planen woll ma lem

Statt in die Knie geh’n

Lieber stehn

Voller Lebenslust und Phantasie

Erfüll ma Erwatungen nie

 

Ref.:

Zwischen allen Stühlen

Nirgendwo ganz fest

Einsam unter vielen

Fremd in jedem Nest

Ehrlich wenn wir Fühlen

Und nur uns selber treu

Zwischen allen Stühlen

Unbequem und frei

 

Tun füll’n an Platz so wie a Clown

Bis ma verrenke’n

Schenk’n Phrasen keinen Glau’m

Tun selber denken

Und anstatt auf Nr. sicher geh’n

Woll’n wir zu unsren fehlern lieber stehn

Die Hochzeit am Wochenende war für die drei Pärchen wirklich der schönste Tag im Leben und auch ihr Flitterwochen verbrachten sie zusammen mit Peter in Frankreich, in der Normandie. Eines Abends standen Steffen und Harry auf dem Balkon ihres Zimmers und schauten in die Sterne. Steffen nahm Harry in den Arm und fragte ihn: „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe, mein Sonnenschein?“

„Nein, ich weiß nur das ich dich über alles liebe, mein Bärchen. Ich bin so froh, dass ich dich hab. Ich weiß gar nicht, womit ich dich verdient hab.“

„Ich frag mich, womit ich dich verdient hab. Ich liebe dich so sehr.“

„Ich liebe dich auch.“

Als sie sich küssten, leuchtete ein Stern hell auf. Unter diesem Sternchen stand nun die Liebe von Steffen und Harry. Es war ein guter Stern, das merkten die Beiden bald.

ENDE

***So das war jetzt wahrscheinlich die letzte Story, die es mit Harry zu lesen gibt. In den nächsten Storys wollen wir eine ganz neue Konstellation ausprobieren. Mehr verrat ich nicht...

Vielleicht gibt es noch eine verbesserte Fassung in ein paar Wochen, aber ich denke das meiste bleibt. Diese Story habe ich, wie angekündigt alleine geschrieben. Ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. Ich hab versucht mein Bestes zu geben.

Also bleibt uns gewogen und take it easy

Bine

PS: Ganz zum Schluss wollte ich mich noch bei Harrys Eltern entschuldigen, ich hoffe, dass sie so extrem nie reagieren würden.***

 

Vorlagen zu dieser Story sind:

Shakesbeares Romeo und Julia

Traumschiff Surprise

Schuh des Manitu

Ice Age

Plötzlich Prinzessin

Diverse Sketsche

Tobis Schürzenjäger- CDs

Zahlreiche Liedtexte

Confect- Bilder

Selbst erlebte Ereignisse (Danke Ralph!)

Und natürlich diverse Confect- Konzerte

Dank geht an: Daniel, weil er mir die Erinnerungen an den bisher größten Rausch, den ich hatte wiedergegeben hat (und natürlich auch fürs Heimbringen). Sorry noch mal, wenn ich so peinlich war.

Und natürlich auch an meine Süße. Ohne sie hätte ich diese Story gar nicht weiter geschrieben sondern nur noch Deprie- Storys. Danke, dass du immer für mich da bist und jedes noch so kleine Gefühl von mir kennst. Es bleibt eh nur wieder die Frage: Womit hab ich so was Liebes wie dich v erdient und was würde ich ohne dich machen? Du hattest recht: Ich würde vor die Hund gehen.