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Also das Gedicht und die Geschichte haben uns Dinah und Ines zugeschickt.

Auf dieses Gedicht sind sie besonders stolz:

Die Kreis

 

Der Kreis ist rund

Doch hat er viele Ecken

Das Alter löst so viele Fragen

An denen wir glauben zu verzagen

Es nimmt uns die Luft zum Atmen...

 

Der Kreis ist rund

Doch hat er einen Anfang?

Die Zukunft löst so viele Fragen

Doch irgendwann enden alle Plagen

Und Leichtigkeit bleibt übrig nur

Am Ende...

 

Diese Geschichte ist ihnen sehr ans Herz gewachsen:

 

ER

Seit zwei Monaten wohnt Collin schon gegenüber von mir. Jeden Abend beobachte ich ihn von meinem Zimmer aus. Er sieht so gut aus! Mit seinen blonden Haaren, die immer top gestylt sind, mit seinen tiefblauen Augen, mit seiner gebräunten Haut, mit seinem durchtrainierten Body und seinen weißen Zähnen, die so weiß sind, wie der Kaugummi, den er immer lässig kaut, ist er der perfekte Typ! Eigentlich kommt er aus Australien und ich sah ihn zum ersten Mal als er sein Surfbrett die Einganstreppe hochtrug.

Gestern nahm ich all meinen Mut zusammen und sprach ihn an. Meine Knie zitterten und meine Hände waren klatsch nass, doch mit seinem süßen australischen Akzent nahm er mir meine Angst. Sofort lud er mich auf ein Eis ein. „Wow, das lief ja bessern, als ich es in meinen kühnsten Träumen erwartet hätte!“ Wir verabredeten uns für den selbigen Abend und ich hechtete in mein Zimmer um mir ein passendes Outfit auszusuchen. Ich stand vor meinen Kleiderschrank und war sehr unsicher. Sollte es eher sportlich sein, oder eher elegant??? So ein Scheiß, ich weiß ja nicht was ihm gefällt! Endlich hatte ich es, das war das Richtige, ich war zu 100% sicher. Meine neue Jeans von Orsay mit den Pailletten und dazu ein weißes Top mit einer Blume, das betont meine Brüste und lenkt den Blick weg von meinen kräftigen Hüften. Frisch geduscht und einparfümiert trug ich etwas Rouge und zu meinem Top passenden Lidschatten auf. Ich gefiel mir, doch werde ich auch ihm gefallen?

Mit den schwarzen Stiefeletten, die ich mir von meiner Mutter geborgt hatte machte ich mich auf den Weg. Ich war fünf Minuten zu früh, doch er war schon da. Gemeinsam schlenderten wir in die Stadtmitte und setzten uns in mein Lieblingscafè  ins „Moonlight“. Wir redeten über dies und jenes, bevor wir über DAS redeten. Noch einmal nahm ich meinen Mut zusammen und fragte ihn, ob er eine Freundein habe. Er lächelte und schüttelte den Kopf. Mit seinem süßen Akzent sagte er:„Oh, nein, ich bin solo. Ich kenne hier fast niemanden. Aber dafür kenne ich ja dich:“ Mir wurde ganz heiß und ich wurde rot. Was soll ich denn darauf antworten? Doch bevor ich diesen Gedanken zu Ende bringen konnte, streichelte er meinen Oberschenkel. Verlegen trank ich noch einen Schluck von meinem Long-island-ice-tea, dann sah ich in seinen wunderschönen blauen Augen, die so tief wie der Ozean schienen. Ehe ich mich versah küsste er mich sanft. Seine zarten Lippen berührten die meinen. Er schmeckte so herrlich nach seinem Kokosnuss-Cocktail. Wir verstanden uns ohne Worte, er zahlte und wir gingen zu ihm nach Hause.

„Wo sind deine Eltern?“ frage ich beiläufig. „Oh, keine Angst, wir haben die Wohnung bis morgen für uns allein!“ Ich folge ihm in sein Zimmer, das voll mit Surfpostern ist. Er macht die Musik an und setzt sich auf sein Bett. In seinem ganzen Zimmer duftet es nach Kokos, er scheint den Geruch zu mögen, ich auch. Ich setze sich neben ihn und wir machen da weiter wo wir aufgehört hatten. Schnell wird aus dem Knutschen mehr und in meinem Bauch kribbelt es, als er mich auszieht. Seine Berührung sind behutsam und doch so stark. Unsere warmen Körper pressen sich aneinander und er fragt mich: „Bist du dir sicher?“ Nach dieser Frage ist es für mich klar, er soll es sein. Ich sage nichts und küsse ihn fordernd.

Als ich aufwachte hörte ich die Dusch laufen. Es war bereits 12.38. Ich hätte schon längst daheim sein müssen. Ich lief ins Bad und öffnete die Duschkabine. Colin drehte sich um und grinste. „Komm doch rein, Nora!“ Ich schüttelte den Kopf und sagte. „Es ist schon spät, ich muss nach Hause.“ Er gab mir noch einen Abschiedskuss und ich lief nach Hause. Zum Glück, schliefen meine Eltern bereits und merkten nichts von meiner Verspätung. Ich fiel in mein Bett und träumte von dem wunderschönen Abend. Doch eine Frage quälte mich. Was hat diese Nacht für ihn bedeutet? Ich wusste, dass ich auf diese Frage keine Antwort finden würde und schlief ein.

Am nächsten Morgen wartete er auf der Straße, als ich grade auf dem Weg zur Schule war. Ich freute mich sehr und rannte auf ihn zu um ihn zu küssen. Doch er wandte sich mir ab und sagte: „Wir müssen reden!“ Oh nein, dachte ich, was ist denn jetzt los? „Hör zu, ich hab dich angelogen. Ich war hier nur zu Besuch und fahre heute Abend zurück nach Australien.“ Wie konnte er mir das antun? Ich rannte davon. Er rief mir hinterher: „Nora, I’m so sorry!“ Das war das letzte mal, dass ich ihn sah.

 

Liebe Dinah, liebe Ines macht weiter so!